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Dinge, die ich heute besonders hasse


Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde schrieb 123mike123:

Ich finde es einen guten Vorschlag (ist ja noch nichts entschieden), dass Leute, die keine Betreuungspflichten in der Familie haben und trotzdem aus freien Stücken weniger arbeiten wollen (auch das sei ihnen unbenommen), prozentuell mehr einzahlen müssen. Das würde ja nur die Krankenversicherung betreffen und nicht die PV und AV.

 

Immerhin kosten die Krankheiten und Verletzungen eines Menschen über das ganze Leben nicht weniger, wenn er nur 30h arbeitet.

Welche Sozialleistungen gibt's denn so?

 

Zusammenfassen lassen sie sich wie folgt (https://www.sozialleistungen.at/buch😞

I Kinder/Familie -> da gibt's mE keine Möglichkeit Teilzeit arbeitende Menschen zu bestrafen
II Ausbildung -> auch da sehe ich keine Sinnhaftigkeit
III Arbeitslosigkeit -> öh, haha, ja....
IV Krankheit, Behinderung, Arbeitsunfall und Pflegebedürftigkeit -> auch da gibt's nix zu rütteln
V Alter, Invalidität und Hinterbliebene -> sehr sehr schwierig, da Argumente zu finden (darunter fallen Sozialtransferleistungen im Alter, Invalidität un für Hinterbliebene)
VI Wohnen -> auch in extrem schwieriges Thema.
VII Ergänzende Sozialtransferleistungen -> Das sind Sozialholfe (also die Ärmsten der Armen) und so Sachen wie Rundfunkgebürenbefreiung, Kriegsopferentschädigungen, Verbrechensopfer, Impfschäden...

 

Ich wüsst wirklich nicht, wo man da Spielraum hätte. Kocher kann eigtl. nur auf Kinder/Familie abzielen. Bei keinem anderen Punkt wäre Geld zu holen.

 

 

für mich bleibt:

- diejenigen die Teilzeit arbeiten müssen, weil sie Familie haben, sind entweder eh so arm, dass es sich grad so ausgeht, oder sie bezahlen eh immer noch brav Steuern, weil sie in der glücklichen Lage sind einen Job zu haben, wo genug Geld raus purzelt. Und wer bleibt sonst noch?

 

In meinem Fall:

Wenn man mir und meiner Frau wegen etwas Reduktion zB die Familienbeihilfe kürzen oder streichen würden..... Es wäre sehr kompliziert. Leistbar, ja. Aber wir zahlen eh ein, weil wir uns es eben leisten können etwas zu reduzieren.

 

Derzeit schaut's so aus, dass die Kinder 3 von 5 Tagen je nach Situation 9-10h fremdbetreut sind, und das obwohl wir beide unsere Arbeitszeit reduziert haben. So geht sich das mit dem Hobby Musik und Sport nebenbei aus, wobei manche Tage nur aus Heimkommen, zammräumen, Abendessen und Schlafengehen bestehen. Freitag Nachmittag ist nix. Montags haben sie 1,5h Turnen, das unabhängig von der Nachmittagsbetreuung ist. Das geht nicht ohne Eltern.

In den Ferien ist's heute schon unmöglich eine vernünftige Lösung zu finden, hätten wir kein Home Office. Außerdem arbeitet mein Frau auch einige ihrer Stunden abends (völlige Grauzone. Zeitverschieben mit USA usw....) Mit anderen Arbeitgebern wäre die Situation jetzt schon (ich 83% und sie 62%) fast nicht möglich.

 

Ich seh den Vorteil nicht, würden wir beide versuchen mehr zu arbeiten. Wir würden mehr verdienen, mehr Steuern zahlen, ja. Die Kinder würden mehr Zeit in irgendeiner Betreuung absitzen. Nein danke.

Ich kenn Familien, wo die Kinder um 7 außer Haus gehen und man sie um 17 Uhr aus der Betreuung holt. Horror hoch zehn und selbst mit Vollzeit noch schwierig. 

 

 

Bearbeitet von GrazerTourer
Geschrieben

Ich finde die ganze Diskussion so unsäglich. Wichtiger wäre über die ständig steigende Differenz zwischen Arm und Reich in unserem Land zu reden und wie man diese Kluft wieder verringern kann. Stattdessen wird von der neoliberalen Wirtschaft gezielt eine Neiddisussion in der arbeitenden Bevölkerung geschürt und die Schuld wieder auf denen abzulagern die eh schon am wenigsten haben. Gehts der Wirtschaft gut, gehts der Wirtschaft gut.....

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Geschrieben
vor 50 Minuten schrieb hermes:

verletzungen - ok, das ist sehr individuell. aber krankheiten sucht man sich nicht aus, warum soll ein 40h angestellter da mehr gegenleistung erhalten als jemand, der nur halbtags arbeitet? ich red jetzt nicht von schnupfen, es gibt haufenweise chronische erkrankungen, die teure medikamente benötigen, häufig können betroffenen gerade aufgrund ihrer krankheit nicht vollzeit arbeiten ...

idealerweise wird individuell festgelegt, wer warum wieviel bekommt oder leisten kann/muss, aber das ist halt in der praxis undurchführbar.

Der Ansatz wäre ja, dass jeder die gleiche Leistung erhält und die, die weniger beitragen wollen (ohne für jemand anderen zu sorgen) prozentuell etwas mehr einzahlen.

 

Aktuell zahlen AG & AN je 3,87% in die Krankenversicherung ein. Eine Erhöhung auf je 5% würde den AG monatlich bei brutto 2,5k€ netto ca. 20€ kosten.

 

Wir reden also von sehr kleinen Beträgen. Die paar Euro bringen dem System wohl nicht viel. Somit muss man auch überlegen, ob der Zusatzaufwand überhaupt dafür steht.

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb 123mike123:

Der Ansatz wäre ja, dass jeder die gleiche Leistung erhält und die, die weniger beitragen wollen (ohne für jemand anderen zu sorgen) prozentuell etwas mehr einzahlen.

Aso! Du meinst, dass jemand der einen super Job hat, auf 80% reduziert, zB 2% Punkte mehr Sozialversicherung einzahlt? Na ob sich das auszahlt... hahaaber ja, das ist ein Punkt den man durchaus andenke kann. Da wär selbst ich mit Kindern dabei ;) 

 

 

 

Geschrieben
vor 34 Minuten schrieb GrazerTourer:

Aso! Du meinst, dass jemand der einen super Job hat, auf 80% reduziert, zB 2% Punkte mehr Sozialversicherung einzahlt? Na ob sich das auszahlt... hahaaber ja, das ist ein Punkt den man durchaus andenke kann. Da wär selbst ich mit Kindern dabei ;)

Ich meine vor allem auch jene, die sich von uns eine sehr gute Ausbildung zahlen lassen und dann entscheiden, mit 30h pro Woche auszukommen (wlb-generation). - Das gönne ich ihnen zwar, aber irgendwann muss man auch mal einen Beitrag leisten und nicht nur aus dem System zehren.

... und, um diese Leute zu motivieren, mehr zu arbeiten, kann man schon mal die Rahmenbedingungen gerechter gestalten.

Geschrieben
Gerade eben schrieb 123mike123:

Ich meine vor allem auch jene, die sich von uns eine sehr gute Ausbildung zahlen lassen und dann entscheiden, mit 30h pro Woche auszukommen (wlb-generation). - Das gönne ich ihnen zwar, aber irgendwann muss man auch mal einen Beitrag leisten und nicht nur aus dem System zehren.

... und, um diese Leute zu motivieren, mehr zu arbeiten, kann man schon mal die Rahmenbedingungen gerechter gestalten.

Ja... dem kann ich was abgewinnen. Aber ich trau mich wetten, dass der Kocher das überhaupt nicht am Schirm hat, was du da meinst. da ist kein Geld zu holen.

Geschrieben

Ich bin im Forschungsbereich tätig und bei uns sind mind. 50% der (topausgebildeten) MA teilzeitbeschäftigt (300MA aber > 60 verschiedene Arbeitszeitmodelle -  das sagt schon viel aus ...).

Die meisten kommen einfach mit (ein bissl) weniger Geld aus und sehen keinen Vorteil (entscheidend) länger zu arbeiten. Ich denke auf diese Personengruppe zielt man, da diese derzeit im Arbeitsmarkt echt fehlen. Es gibt halt 2 Möglichkeiten: mehr Arbeit attraktiver zu machen oder weniger Arbeit unattraktiver. Warum man sich für zweiteres entscheidet, wird wohl der neoliberalen Einstellung geschuldet sein.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb GrazerTourer:

Welche Sozialleistungen gibt's denn so?

 

Zusammenfassen lassen sie sich wie folgt (https://www.sozialleistungen.at/buch😞

I Kinder/Familie -> da gibt's mE keine Möglichkeit Teilzeit arbeitende Menschen zu bestrafen
II Ausbildung -> auch da sehe ich keine Sinnhaftigkeit
III Arbeitslosigkeit -> öh, haha, ja....
IV Krankheit, Behinderung, Arbeitsunfall und Pflegebedürftigkeit -> auch da gibt's nix zu rütteln
V Alter, Invalidität und Hinterbliebene -> sehr sehr schwierig, da Argumente zu finden (darunter fallen Sozialtransferleistungen im Alter, Invalidität un für Hinterbliebene)
VI Wohnen -> auch in extrem schwieriges Thema.
VII Ergänzende Sozialtransferleistungen -> Das sind Sozialholfe (also die Ärmsten der Armen) und so Sachen wie Rundfunkgebürenbefreiung, Kriegsopferentschädigungen, Verbrechensopfer, Impfschäden...

 

Ich wüsst wirklich nicht, wo man da Spielraum hätte. Kocher kann eigtl. nur auf Kinder/Familie abzielen. Bei keinem anderen Punkt wäre Geld zu holen.

 

 

für mich bleibt:

- diejenigen die Teilzeit arbeiten müssen, weil sie Familie haben, sind entweder eh so arm, dass es sich grad so ausgeht, oder sie bezahlen eh immer noch brav Steuern, weil sie in der glücklichen Lage sind einen Job zu haben, wo genug Geld raus purzelt. Und wer bleibt sonst noch?

 

In meinem Fall:

Wenn man mir und meiner Frau wegen etwas Reduktion zB die Familienbeihilfe kürzen oder streichen würden..... Es wäre sehr kompliziert. Leistbar, ja. Aber wir zahlen eh ein, weil wir uns es eben leisten können etwas zu reduzieren.

 

Derzeit schaut's so aus, dass die Kinder 3 von 5 Tagen je nach Situation 9-10h fremdbetreut sind, und das obwohl wir beide unsere Arbeitszeit reduziert haben. So geht sich das mit dem Hobby Musik und Sport nebenbei aus, wobei manche Tage nur aus Heimkommen, zammräumen, Abendessen und Schlafengehen bestehen. Freitag Nachmittag ist nix. Montags haben sie 1,5h Turnen, das unabhängig von der Nachmittagsbetreuung ist. Das geht nicht ohne Eltern.

In den Ferien ist's heute schon unmöglich eine vernünftige Lösung zu finden, hätten wir kein Home Office. Außerdem arbeitet mein Frau auch einige ihrer Stunden abends (völlige Grauzone. Zeitverschieben mit USA usw....) Mit anderen Arbeitgebern wäre die Situation jetzt schon (ich 83% und sie 62%) fast nicht möglich.

 

Ich seh den Vorteil nicht, würden wir beide versuchen mehr zu arbeiten. Wir würden mehr verdienen, mehr Steuern zahlen, ja. Die Kinder würden mehr Zeit in irgendeiner Betreuung absitzen. Nein danke.

Ich kenn Familien, wo die Kinder um 7 außer Haus gehen und man sie um 17 Uhr aus der Betreuung holt. Horror hoch zehn und selbst mit Vollzeit noch schwierig. 

 

 

Komm zu uns, da gibt's Kindzulage vom Arbeitgeber und ab 3 Kids Mehrkindzulage😏

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb madeira17:

Ich bin im Forschungsbereich tätig und bei uns sind mind. 50% der (topausgebildeten) MA teilzeitbeschäftigt (300MA aber > 60 verschiedene Arbeitszeitmodelle -  das sagt schon viel aus ...).

Die meisten kommen einfach mit (ein bissl) weniger Geld aus und sehen keinen Vorteil (entscheidend) länger zu arbeiten. Ich denke auf diese Personengruppe zielt man, da diese derzeit im Arbeitsmarkt echt fehlen. Es gibt halt 2 Möglichkeiten: mehr Arbeit attraktiver zu machen oder weniger Arbeit unattraktiver. Warum man sich für zweiteres entscheidet, wird wohl der neoliberalen Einstellung geschuldet sein.

Viele Junge Singles wollen auch gar keine 40 Std. arbeiten, da das nicht mit deren Work-Life Balance zusammenpasst...

Geschrieben
vor 17 Minuten schrieb GrazerTourer:

Und das ist auch OK so. ;)

von daher ist der ansatz fuer die volle krankenversicherungsleistung auch voll zu bezahlen ok.

ABER

es sind nun mal  fast ausschliesslich frauen die es betrifft und viele halt  nicht singles sondern alleinerzieher.

image.thumb.png.95eba0c8d7f89350ec511a5110f57ccc.png

 

das teilzeitarbeiten trifft gleich 2x. nämlich wieder dann wenn es in die pension geht.

ich kann nicht beurteilen wie bewusst sich das die meisten ist machen aber da sehe ich ein viel grösseres problem.

und da bedarf es rasch massnahmen dass die menschen laenger im arbeitprozess bleiben moechten sonst geht sich das

demografisch bald nicht mehr aus. 

 

 

Geschrieben
vor 47 Minuten schrieb bbkp:

von daher ist der ansatz fuer die volle krankenversicherungsleistung auch voll zu bezahlen ok.

ABER

es sind nun mal  fast ausschliesslich frauen die es betrifft und viele halt  nicht singles sondern alleinerzieher.

image.thumb.png.95eba0c8d7f89350ec511a5110f57ccc.png

 

das teilzeitarbeiten trifft gleich 2x. nämlich wieder dann wenn es in die pension geht.

ich kann nicht beurteilen wie bewusst sich das die meisten ist machen aber da sehe ich ein viel grösseres problem.

und da bedarf es rasch massnahmen dass die menschen laenger im arbeitprozess bleiben moechten sonst geht sich das

demografisch bald nicht mehr aus. 

 

 

jupp.

 

Die dauernd nur #Vanlife und #Worklifebalance zelebrierende Gesellschaft gibt's halt so gut wie nicht. Die sind einfach nicht das Problem. Und wenn man sich von denen was holen will, bitte. Bringen tut das halt genau nix.

Geschrieben

Das erinnert mich alles bisserl an Stammtischgelaber. Wie arbeitsscheu die Jugend von Heute und diese "Gen-Z" nicht ist. Früher hätts des ned gem.

 

Wunderts irgendwen?

 

Muss man sich nur anschauen, was für Perspektiven junge Leute heute haben. Eigenheim, dass einem selbst gehört selbst erarbeiten? Mitlerweile für die breite Masse realitätsfremd. Ein eigenes Haus? Träum weiter. Und sich Kinder und eine Familie leisten zu können wird gerade realitätsfremd. Abgesehen davon, ob man das überhaupt will, in Zeiten wie diesen.

 

Wir sind lt. Weltuntergangsuhr im Moment näher drann, am Ende, als zur Kubakrise. Und na, ich will deshalb jetzt keine Panik schieben oder mich auf die Straße kleben, aber das kann man mal kurz sickern lassen.

 

Wenns keine Perspektive gibt, wenns keine Möglichkeit gibt, sich selbst was zu schaffen, wofür soll man dann arbeiten gehen?

 

Fürs Leasing vom 3er BMW vielleicht. Oder die Genossenschaftswohnung, aber da bist schon gut dabei. Brudi geht steil.

 

Aber die Gemeindebauwohnung geht sich auch mit 20h aus. Oder mit Mindestsicherung. Lebt man auch.

 

Aber klar, nehmen wir denen noch mehr weg. Schön unten ansetzen. Während unsere Freunde, die nur mehr das eigene Geld arbeiten lassen, schön unbehelligt weitermachen können. Frei nach Thomas: Die Hure für die Reichen.

Geschrieben
vor 47 Minuten schrieb GrazerTourer:

jupp.

 

Die dauernd nur #Vanlife und #Worklifebalance zelebrierende Gesellschaft gibt's halt so gut wie nicht. Die sind einfach nicht das Problem. Und wenn man sich von denen was holen will, bitte. Bringen tut das halt genau nix.

deine Einschätzung teile ich da nicht. das ist im Widerspruch zu dem was ich von unserer HR mitbekomme und die 11% Männer erklären sich für mich  ich auch nicht durch betreuungspflichten.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 26 Minuten schrieb fahrradler:

Das erinnert mich alles bisserl an Stammtischgelaber. Wie arbeitsscheu die Jugend von Heute und diese "Gen-Z" nicht ist. Früher hätts des ned gem.

 

Wunderts irgendwen?

 

Muss man sich nur anschauen, was für Perspektiven junge Leute heute haben. Eigenheim, dass einem selbst gehört selbst erarbeiten? Mitlerweile für die breite Masse realitätsfremd. Ein eigenes Haus? Träum weiter. Und sich Kinder und eine Familie leisten zu können wird gerade realitätsfremd. Abgesehen davon, ob man das überhaupt will, in Zeiten wie diesen.

 

Wir sind lt. Weltuntergangsuhr im Moment näher drann, am Ende, als zur Kubakrise. Und na, ich will deshalb jetzt keine Panik schieben oder mich auf die Straße kleben, aber das kann man mal kurz sickern lassen.

 

Wenns keine Perspektive gibt, wenns keine Möglichkeit gibt, sich selbst was zu schaffen, wofür soll man dann arbeiten gehen?

 

Fürs Leasing vom 3er BMW vielleicht. Oder die Genossenschaftswohnung, aber da bist schon gut dabei. Brudi geht steil.

 

Aber die Gemeindebauwohnung geht sich auch mit 20h aus. Oder mit Mindestsicherung. Lebt man auch.

 

Aber klar, nehmen wir denen noch mehr weg. Schön unten ansetzen. Während unsere Freunde, die nur mehr das eigene Geld arbeiten lassen, schön unbehelligt weitermachen können. Frei nach Thomas: Die Hure für die Reichen.

Ganz so dramatisch muss man es net ausdrücken, aber ich stimm da schon zu.

 

Ich hab in meiner großen Verwandtschaft einige die sich dazu entschlossen haben, keine Kinder zu haben. Sie wollen sich das nicht antun und sehen überhaupt keine Perspektive, die irgendwie rosig genug wäre, als dass sie eine Familie wollten.

Alle arbeiten wohlgemerkt voll und eher sogar viel oder haben sogar selbst kleine Unternehmen. Einer davon ist in einem riesen Krankenhaus Arzt, der regelmäßig ein Stundenpensum arbeitet, von dem der Kocher nur träumen kann. Es sind also auch keine armen Leute.

 

Das sagt mE extrem viel über den Sozialstaat seine politische Entwicklung und den Stellenwert von Familien in unserem Land aus, und nur ganz wenig über die junge Generation. An der Motivation sich nicht scheren zu wollen liegt es in dem Fall sicher net. 

Bearbeitet von GrazerTourer
Geschrieben

Ich bin dafür, dass entweder ganz klar unterschieden wird zwischen Betreuungspflicht und KEINE Betreueungspflich oder das Modell sofort wieder eingestampft wird!

 

Weil die Teilzeitler (v.a. Frauen), die Betreuungspflichten haben, haben eine etwas andere work-life-balance als 30-jährige Singles.

 

Wie gesagt, man darf gerne mehr Freizeit durch weniger Arbeitszeit erlangen, aber bitte auf eigene Rechnung und nicht auf Kosten der Allgemeinheit (die davor das Studium finanziert hat).

  • Thanks 1
  • Confused 1
Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb madeira17:

Ich bin im Forschungsbereich tätig und bei uns sind mind. 50% der (topausgebildeten) MA teilzeitbeschäftigt (300MA aber > 60 verschiedene Arbeitszeitmodelle -  das sagt schon viel aus ...).

Die meisten kommen einfach mit (ein bissl) weniger Geld aus und sehen keinen Vorteil (entscheidend) länger zu arbeiten. Ich denke auf diese Personengruppe zielt man, da diese derzeit im Arbeitsmarkt echt fehlen. Es gibt halt 2 Möglichkeiten: mehr Arbeit attraktiver zu machen oder weniger Arbeit unattraktiver. Warum man sich für zweiteres entscheidet, wird wohl der neoliberalen Einstellung geschuldet sein.

Die vielen AZ-Modelle bei euch kommen wohl auch zustande, weil jeder seine AZ zwischen verschiedenen Beschäftigungen splittet, wie es gerade anfällt. - Die meisten Teilzeitler werden aber entweder Betreuungspflichten haben oder mit mehreren Jobs eh Vollzeit zsammbringen?

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb 123mike123:

Ich bin dafür, dass entweder ganz klar unterschieden wird zwischen Betreuungspflicht und KEINE Betreueungspflich oder das Modell sofort wieder eingestampft wird!

Weil die Teilzeitler (v.a. Frauen), die Betreuungspflichten haben, haben eine etwas andere work-life-balance als 30-jährige Singles.

Wie gesagt, man darf gerne mehr Freizeit durch weniger Arbeitszeit erlangen, aber bitte auf eigene Rechnung und nicht auf Kosten der Allgemeinheit (die davor das Studium finanziert hat).

 

Um welchen Topf bei den Steuern bzw Abgaben geht's denn eigtl in der Diskussion? Nur um Sozialversicherung oder auch um Steuern? Bei den Steuern ist's sowieso ganz komisch. Diejenigen die einen Dreck verdienen, fallen um Familienbonus usw eh um. Dejenigen die gut verdienen, haben Glück. Sozial sind also manche Förderungen sowieso nicht.

 

Ich hätt überhaupt kein Problem damit, dass man sie Sozialversicherungsbeiträge ein bissl anhebt, wenn man zB keine Kinder hat. Aber das ist halt auch irgendwie unpopulär *g*

 

 

@madeira17

Es gibt genug Nachweise, dass die Effizienz nicht höher wird, wenn jemand statt 32h (was real wohl eher 38 sind) 40-50 arbeitet, und ggf einen Tag mehr Freizeit hat, oder gesünder leben kann usw. Das Unternehmen spart sich in Wahrheit was und der Arbeitnehmer macht die gleiche Arbeit einfach effizienter. Das kommt immer wieder raus, bei allen möglichen Untersuchungen. Wenn's super bezahlte MA sind, dann zahlen die trotzdem gute Abgaben. Von mir aus kann man, wie der 123mike123 meint, die SV Beiträge bei denen die keine Betreuungspflichten haben erhöhen - im Sinne des Sozialstaats. So argumentiert Kocher aber nicht. Kocher redet von Einschränkungen bei Sozialleistungen. Das ist genau nicht das, was der Mike meint. 

 

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb GrazerTourer:

jupp.

 

Die dauernd nur #Vanlife und #Worklifebalance zelebrierende Gesellschaft gibt's halt so gut wie nicht. Die sind einfach nicht das Problem. Und wenn man sich von denen was holen will, bitte. Bringen tut das halt genau nix.

Worklifebalance gibt's schon. Nur trifft das ne ganz andere Altersgruppe als viele vermuten.

 

117937727_Screenshot_20230215-1359202.thumb.png.ac97552d4ad0ed58b07305d087c26164.png

 

Ohne dass es der Kocher angesprochen hat gibt's in Österreich ein Problem mit der Finanzierung der Pensionen. Der Zuschuss vom Bund ist jetzt schon der größte Posten im Budget. Und wenn die Leute immer weniger hakeln wollen aber auch können (gesunde Lebensjahre) und somit weniger Steuern zahlen wird's sich das jetzige System nimmer finanzieren lassen.

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb atr23:

Worklifebalance gibt's schon. Nur trifft das ne ganz andere Altersgruppe als viele vermuten.

 

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Ohne dass es der Kocher angesprochen hat gibt's in Österreich ein Problem mit der Finanzierung der Pensionen. Der Zuschuss vom Bund ist jetzt schon der größte Posten im Budget. Und wenn die Leute immer weniger hakeln wollen aber auch können (gesunde Lebensjahre) und somit weniger Steuern zahlen wird's sich das jetzige System nimmer finanzieren lassen.

Gibt's die Daten auch in %?

 

Unser Pensionssystem lässt sich denk ich schon finanzieren.... Aber man hat Angst sich die Kohle dort zu holen, wo sie verfügbar wäre *gg* Eine ewige Diskussion.

 

Geschrieben
vor 53 Minuten schrieb 123mike123:

Die vielen AZ-Modelle bei euch kommen wohl auch zustande, weil jeder seine AZ zwischen verschiedenen Beschäftigungen splittet, wie es gerade anfällt. - Die meisten Teilzeitler werden aber entweder Betreuungspflichten haben oder mit mehreren Jobs eh Vollzeit zsammbringen?

Ein Quickcheck in meiner Abteilung zeigt ein eher undifferenziertes Bild, eher 50/50 mit Betreuungspflichten bzw Nebentätigkeit und einfach work/life balance.

 

@GrazerTourerEs ist sehr klar, dass Effinzienz bzw Output nicht nicht unbedingt mit den gleisteten Stunden korreliert. Bei jenen die wirklich Vollzeit arbeiten haben wir all-in Verträge, die auch das wiederspiegeln.

Interessant sind aber eher die Motive warum Stunden gekürzt werden - hauptsächlich um mehr Zeit für sich zu haben.

Übrigens: wir haben einen sehr entspannten Umgang mit Regelarbeitszeiten, d.h. relativ freie Zeiteinteilung inkl. home office Regelungen. Hier kommen wir KollegInnen mit Betreuungspflichten bereits maximal entgegen, sodass dieser Grund nicht Vollzeit bzw größere Umfänge zu arbeiten maximal reduziert wird.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 16 Minuten schrieb 123mike123:

Naja, manche Boni bekommt man eben nur, wenn man vorher auch was eingezahlt hat.

Die böse alleinerziehende Mama mit 1600 EUR Brutto Einkommen, kriegt dann halt auch nur 480 EUR Familienbonus im Jahr, für ihre zwei Kinder. Weil sie auch gar so faul ist, und nix einzahlen mag. ;) Ich find das nicht so recht fair. Kocher aber meint sie soll sich mehr bemühen.

Bearbeitet von GrazerTourer
Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb 123mike123:

Wie gesagt, man darf gerne mehr Freizeit durch weniger Arbeitszeit erlangen, aber bitte auf eigene Rechnung und nicht auf Kosten der Allgemeinheit (die davor das Studium finanziert hat).

Du denkst das nicht weit genug, da geht noch viel mehr. Jemand kündigt und nimmt für mehr Lebensqualität einen schlechter bezahlten Job an -> abgestraft gehört sie. Er auch. Jemand anders arbeitet in einem schlecht bezahlten Job und schert sich nicht, sich weiterzubilden um einen besser bezahlten Job zu bekommen -> her mit der Marie, denn wie kommt die Allgemeinheit dazu, diese Untätigkeit zu finanzieren!

Geschrieben (bearbeitet)
vor 5 Minuten schrieb #radlfoan:

Du denkst das nicht weit genug, da geht noch viel mehr. Jemand kündigt und nimmt für mehr Lebensqualität einen schlechter bezahlten Job an -> abgestraft gehört sie. Er auch. Jemand anders arbeitet in einem schlecht bezahlten Job und schert sich nicht, sich weiterzubilden um einen besser bezahlten Job zu bekommen -> her mit der Marie, denn wie kommt die Allgemeinheit dazu, diese Untätigkeit zu finanzieren!

Nana, die kommen eh gelegen. Gibt eh viel zu wenige, die sich zB im Einzelhandel noch für 1.800 brutto Vollzeit ausnutzen lassen.

 

Aber mehr zahlen ist da keine Option, nana. Lieber den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern, damit andere herkommen können, die sich das noch antun würden.

Bearbeitet von fahrradler

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