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Garmin Varia: Brille, Licht und Radar

Garmin Varia: Brille, Licht und Radar

21.10.16 21:09 20.534Text: Hannes L.
Hannes Lederer

Größe: 181cm Schrittlänge 86cm Gewicht: 75kg Fahrstil/-können: nichts wirklich gut, dafür alles andere richtig schlecht stinkfaul und adipös

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Fotos: Erwin Haiden
Der Durchbruch in Sachen Straßenverkehrssicherheit für Radfahrer, oder bloße Demonstration des technisch Machbaren? Von smarten Tools, allwissenden Bildschirmen und intelligenten Lichtern.21.10.16 21:09 20.673

Garmin Varia: Brille, Licht und Radar

21.10.16 21:09 20.67312 Kommentare Hannes L.
Hannes Lederer

Größe: 181cm Schrittlänge 86cm Gewicht: 75kg Fahrstil/-können: nichts wirklich gut, dafür alles andere richtig schlecht stinkfaul und adipös

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Erwin Haiden
Der Durchbruch in Sachen Straßenverkehrssicherheit für Radfahrer, oder bloße Demonstration des technisch Machbaren? Von smarten Tools, allwissenden Bildschirmen und intelligenten Lichtern.21.10.16 21:09 20.673

Laut Statistik Austria verunglückten im Jahre 2015 über 6.800 Radfahrer auf Österreichs Straßen, 39 verloren dabei ihr Leben. Die häufigste Unfallursache ist, dass Radfahrer im Straßenverkehr übersehen werden.
Wer nicht gesehen wird tut gut daran, selbst umso mehr zu sehen. Auftritt die derzeit dreiteilige Varia-Serie von Garmin. Das Fahrrad-Radar will Bikern u.a. ermöglichen, die Vorgänge hinter ihrem Rücken zu beobachten, indem es sie vor herannahenden Fahrzeugen warnt. Das Insight Display projiziert diese Informationen – und viele andere mehr – auf die Scheibe (fast) jeder x-beliebigen Sportbrille. Und das zugehörige Licht passt seinen Lichtkegel und seine Helligkeit der Geschwindigkeit und den Lichtverhältnissen an – Bremslicht inklusive.
Radar und Display haben wir getestet, das Licht wird im Folgenden nur kurz vorgestellt.

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Garmin Varia Radar

Im Lieferumfang des Radar Bundle (Preis: € 299,-) befinden sich die Varia-Radar-Steuereinheit, die Radar-Rückleuchte, Vorbau- und Sattelstützenhalterungen, Ladekabel und Handbücher. Zwecks Durchführung des Tests wurde uns darüber hinaus noch ein Edge 1000 dazu gepackt. Kompatibel mit der Varia-Serie sind aber auch andere Mitglieder der Edge-Familie sowie Forerunner 735XT und Fenix Chronos (nur Vision, Details vgl. Tech Specs).
Statt über einen Radcomputer kann man die Varia Radar Rückleuchte aber auch über die Steuereinheit betreiben. Es braucht also keinen Edge. Wer wiederum schon Besitzer eines solchen ist, kann sich beim Kauf auch nur auf das Radar Rücklicht (Preis: € 199,-) beschränken.

Detailansicht

Aufgrund langjähriger Erfahrungen mit Fahrradcomputern von Garmin verband ich zuallererst sämtliche Geräte mit dem Computer und prüfte, ob die installierte Software noch aktuell war. Wie erwartet, stand mir ein kleiner Update-Marathon bevor. Das ist zwar äußerst lästig, allerdings auch ein Muss, um nicht an Bugs einer nicht mehr aktuellen Software zu verzweifeln.
Deutlich unkomplizierter verlief das Pairing mit dem Edge 1000. Einfach im Menü unter "Sensor hinzufügen" Licht auswählen - fertig.

Tech Specs Radar

MaßeDisplay: 6,0 x 3,4 x 1,9 cm
Rücklicht: 7,3 x 4,4 x 2,3 cm
GewichtDisplay: 29 g
Rücklicht: 63 g
Lumen15
Akku-Laufzeit5 Stunden (High Power Modus)
Ladezeit2 Stunden
ANT+ja
WasserbeständigkeitIPX7
Kompatible ComputerEdge 25, 510, 520, 810, 820, Explore 820, 1000, Explore 1000 und Touring Plus; Forerunner 735XT
LieferumfangSteuereinheit, Rückleuchte, Vorbau- und Sattelstützenhalterungen, microUSB-Kabel, Handbücher
Preis€ 299,- (€ 199,- ohne Steuereinheit und Vorbauhalterung)

Doch was unterscheidet nun das smarte Varia Radar Rücklicht von einem normalen, dummen Rücklicht? Wie schon der Name erwarten lässt, ist in ersterem ein Radar verbaut, welches herannahende Autos aus einer Entfernung von bis zu 140 m erkennt. Diese Daten werden in Echtzeit (nanonanet) an die Steuereinheit oder den Garmin gesendet.
Nähert sich nun von hinten ein Fahrzeug, so signalisiert dies der Edge mit orangen Balken am Display. Darüber hinaus wird das Fahrzeug als bewegter Punkt am Rand des Computer-Displays dargestellt. So lässt sich gut einschätzen, wie weit das Auto noch entfernt ist und wie schnell es sich nähert. Bis zu acht herannahende Fahrzeuge können so gleichzeitig erkannt und angezeigt werden.

  • Die Computer-Anzeige: Wunsch ...
    Die Computer-Anzeige: Wunsch ...
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  • und Wirklichkeit.und Wirklichkeit.
    und Wirklichkeit.
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  • Weißer Punkt: AutoWeißer Punkt: Auto
    Weißer Punkt: Auto
    Weißer Punkt: Auto
  • Roter Punkt: BikerRoter Punkt: Biker
    Roter Punkt: Biker
    Roter Punkt: Biker
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Freilich erhöht allein das Wissen, ob sich ein Auto von hinten nähert oder nicht, noch lange nicht die Verkehrssicherheit. Schließlich gibt das System keine Auskunft, in welchem Abstand das Fahrzeug überholen wird.
Als Zyniker könnte man sagen: „Immerhin habe ich das Fahrzeug am Display gesehen, bevor es mich über den Haufen gefahren hat“. Aber es bringt auch nichts, wegen jedem „Punkterl“ am Display paranoid zu werden und in den Straßengraben zu springen; letztendlich ist es nur eine Information mehr.
Ich hatte mich eigentlich sehr schnell daran gewöhnt. Hörte ich ein Auto, folgte ein kurzer Kontrollblick, wie schnell es sich nähert; danach verließ ich mich wieder auf meine eigenen Sinne. Im Stadtverkehr ging's auf dem Edge-Display fallweise richtig rund. Praktisch: Dort erspart einem die Anzeige manch Schulterblick vorm Linksabbiegen (nämlich die längerfristig Vorbereitenden; den Entscheidenden vorm Hinüberschwenken würde ich persönlich nie unterlassen).

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Nicht unwichtig oder vielleicht sogar das Wesentlichste: Nicht nur der Radfahrer wird auf herannahende Fahrzeuge aufmerksam gemacht, sondern auch der andere Verkehrsteilnehmer auf den Radfahrer. Nähert sich ein Fahrzeug, erhöht sich nämlich die Intensität der Leuchtkraft des Rücklichtes automatisch und warnt somit den Lenker.
Während unseres Tests funktionierte dies immer zuverlässig, auch Motorräder wurden stets erkannt. Zwar kann ich nicht behaupten, dass ich von Autos mit mehr Respektabstand überholt wurde, allerdings kam es auch zu keinen brenzligen Situationen.

Selbstverständlich ist die Rückleuchte zugelassen im Sinne der StVO. Für seitliche Sichtbarkeit sind links und rechts ebenfalls LEDs angebracht.

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Garmin Varia Vision

Ebenfalls mit im Paket war das Varia Vision, Garmins erstes In-Sight Display. Dieses Tool ist als Erweiterung zu bestehenden Edge Radcomputern gedacht.
Die Montage geht ganz einfach von der Hand: Die Halterung lässt sich an jede Sportbrille anpassen, auch auf sehr schmale oder breite Bügel. Das Varia Vision lässt sich dann, wie von Garmin gewohnt, in die Halterung eindrehen. Mit ein paar wenigen Handgriffen kann es optimal an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Lobenswerter Weise lässt sich der Kopf mit dem Display schwenken. Somit ist es – anders als z.B. bei der Recon Jet Datenbrille – möglich, das System exakt dort zu montieren, wo es am wenigsten stört. Auf welcher Seite der Sportbrille das Varia Vision angebracht wird, spielt keine Rolle. Dank Lagesensor passt es die Ausrichtung der Displayanzeige automatisch an.
Für mich hat es sich am besten erwiesen, es relativ weit oben im Sichtfeld zu platzieren. Damit musste ich zwar den Blick etwas nach oben richten, um das Display ablesen zu können, allerdings produzierte ich so keinen toten Winkel mitten in meinem Sichtfeld und Autos, die von einer Seitenstraße ausfahren wollten, hatte ich so stets im Blick.

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Die Ablesbarkeit des Displays war immer ausgezeichnet, dafür sorgt ein Umgebungslichtsensor, der die Helligkeit automatisch anpasst.
Die Datenfelder lassen sich wie beim Edge nach individuellen Vorlieben anpassen. Nicht nur Dauer, Geschwindigkeit, Herzfrequenz, Leistung, Telefonanrufe usw., sondern auch Navigation, Strava Livesegmente und natürlich das Varia Radar Rücklicht können angezeigt werden. Die Anzeige herannahender Autos ist dabei mit jener am Edge ident.

Tech Specs Vision

Maße60,0 x 19,7 x 19,8 cm
Gewicht29 g
Anzeigeauflösung428 x 240 Pixel
Akku-Laufzeit8 Stunden
Montagebeidseitig, flexibel
BedienungTouch-Bedienfeld
SensorenUmgebungslicht, Beschleunigungssensor
ANT+ja
WasserbeständigkeitIPX7
Kompatible Computer

Edge 520, 820, Explore 820 und 1000; Fenix Chronos; Forerunner 735XT

LieferumfangDisplay, je 4 Bänder in 4 Größen, 2 Halterungen, Ladekabel, Tasche, Dokumentation
Preis€ 399,99
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Zwischen den verschiedenen Datenseiten wechselt man mit einem leichten Wischen über das Touch-Bedienfeld hin und her. Das hat während meines Tests immer zuverlässig funktioniert, auch mit Handschuhen.
Als sehr gewöhnungsbedürftig empfand ich hingegen den Vibrationsalarm. Dieser ist bei Anrufen oder SMS zwar ganz praktisch, allerdings ist er aufgrund seiner Lage nah am Ohr sehr intensiv und ich bin anfangs das eine oder andere mal erschrocken. Richtig lästig wird es aber nur, wenn man die Vibration auch für Segmente oder das Radar einschaltet. Davon rate ich ab.

Last but not least: Mit einem Gewicht von weniger als 30 Gramm fällt das Varia Vision kaum auf. Weder drückt sich die Brille in die Nase, noch sitzt sie mit montiertem Display schief. Auch bei längeren Ausfahrten war es nicht zu spüren.
Laut Garmin soll der Akku acht Stunden halten. So lange habe ich es nie ausprobiert, aber sechsstündige Ausfahrten hat er klaglos mitgemacht.

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 Mäusebussard, Vision und drei Ansichten 

von Hannes L.

Varia Fahrradbeleuchtung

Detailansicht

Nicht getestet wurde jenes Familienmitglied der Varia-Serie, dem im nunmehr beginnenden Herbst/Winter wohl gesteigerte Aufmerksamkeit zukommen wird: das Licht. Genauer: die Front- und Heckleuchte.
Auch dieses ist Edge-vernetzt und kostet im Set (Vorder- und Rücklicht) 299 Euro. Seine wesentlichsten Features: Es passt den Lichtkegel automatisch an die Geschwindigkeit an und schaltet sich bei Unterführungen selbständig ein, wenn der Radcomputer mit einem Umgebungslichtsensor ausgestattet ist. Das Rücklicht hat zusätzlich eine Bremslichtfunktion, welches den Radfahrer auch in schwierigen Lichtbedingungen im herbstlichen Straßenverkehr sichtbar machen soll.

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Fazit

Garmin Varia Vision + Radar
Modelljahr:2016
Testdauer:3 Monate
+nützliche Zusatzinfos
+technisch faszinierend
+Vision: flexibel anwendbar, leicht
+erspart manch Schulterblick
oüberschaubares Sicherheitsplus
oVision: Vibrationsalarm
-Preis
BB-Urteil:Spannende Spielerei trifft Sicherheitsaspekt

Anstatt eines echten Resümees hier abschließend ein paar Gedanken …
Viele stellen sich bestimmt die Frage: Wozu das Ganze, wenn man die Daten doch auch am Tacho ablesen kann? Wer braucht solche Spielsachen, und reicht es nicht, halbwegs aufmerksam durch die Gegend zu fahren? Diese Fragen sind berechtigt. Natürlich geht’s auch ohne. Allerdings galt das einst auch für Federgabeln, Scheibenbremsen oder Klickpedale.
Fakt ist: Man gewöhnt sich sehr schnell an diese Gimmicks. Selbst Wochen nach Abschluss dieses Tests, als alle Varia-Tools schon längst zurück bei Garmin waren, machte ich, sobald ich ein Auto von hinten hörte, automatisch den Kontrollblick auf das Varia Vision. Auch, wenn es nicht mehr da war.

Ich kann daher nur jedem raten, es mal auszuprobieren. Bei einem Preis von 700 Euro fürs Komplett-Set (Insight-Display 399,99 Euro/Radar-Bundle € 299,-) zugegeben ein happiger Spaß. Aber vielleicht findet sich ja ein Vertrauenshändler mit Test-Offert, oder ihr kreuzt mal Garmins Varia-Wege bei einem Festival.
Meiner Meinung nach ist dies erst der Beginn der technischen Möglichkeiten, und ich bin richtig gespannt, wie diese Entwicklung weitergeht …

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Der häufigste Unfall ist der selbstverschuldete Alleineunfall.

Ich werde gerne eines Besseren belehrt.*

 

Das mag schon sein. Nur kann man sich dann in den meisten Fällen auch selbst auf die Schulter klopfen; für das eigene Unvermögen, Überschätzung, Vermeidbare, Größenwahn, ...:s:

Wenn Dich ein anderer von der Straße stupst, ist es nur halb so lustig. :mad:

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Ich kann mich Dr Love nur anschließen.

Seit einem halben Jahr nutze ich das Radarrücklicht und möchte es nicht mehr missen.

Es bringt eine Menge Sicherheit und die Überraschungen, durch "plötzlich" überholende Fahrzeuge wird beseitigt.

Deutlich ist auch die Signalwirkung auf andere Verkehrsteilnehmer, gefühlt nehmen sie, evtl durch ihre gestiegene Aufmerksamkeit, mehr Rücksicht.

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  • 2 Wochen später...
hab die ganze garmin spielzeugpalette seit dem erscheinen, und möchte sie wie der der tester schon angedeutet hat nicht missen. besonders radar + rücklicht mit bremslichtfunktion finde ich aufgrund des sicherheitsaspektes sehr gut. die erhöhte auffälligkeit auch bei tageslicht (selber getestet) ist das fahren auf einer bundesstrasse nach xy viel entspannender (besonders mit musik im ohr) dank der anzeige wann und wie schnell der verkehr von hinten kommt ist der. natürlich ist das vision eine spielerei (no na net!) aber alleine dafür den verkehr von hinten absolut unstörend im augenwinkel angezeigt zu bekommen ist eine für mich signifikante erhöhung des fahrkomforts und deswegen bereue ich auch den kauf des schnickschnacks keine sekunde.
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Einen noch besseren Effekt, was den von hinten herannahenden Verkehr betrifft, erzielt eine absolut sensationelle Innovation: Es handelt sich dabei um speziell behandeltes Glas, das die verblüffende Eigenschaft hat, Licht nicht durchzulassen, sondern zu reflektieren. Dies führt dazu dass, bei entsprechender Montage auf dem Fahrrad, in diesen Glastafeln, auch das Geschehen hinter dem Radfahrer von diesem beobachtet werden kann. Ein Startup ist gerade dabei, mittels crowdfunding das Produkt auf den Markt zu bringen. Vor allem an einem vermarktungstechnisch zündenden und entsprechend preisbestimmendem Namen wird noch gearbeitet, bis dahin firmiert das Produkt unter dem Arbeitstitel "Rückspiegel".
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