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Michelin Power Adventure im Test

Michelin Power Adventure im Test

27.11.23 08:42 3.753Text: NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

Klicke für alle Berichte von NoPain
Fotos: @Tailor.Shots, Erwin Haiden
Perfekte Symbiose: Langzeittest der schnellen Gravel-Reifen für 80% Straße und 20% Offroad auf unserem Canyon Endurace CFR.27.11.23 08:42 5.785

Michelin Power Adventure im Test

27.11.23 08:42 5.7854 Kommentare NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

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@Tailor.Shots, Erwin Haiden
Perfekte Symbiose: Langzeittest der schnellen Gravel-Reifen für 80% Straße und 20% Offroad auf unserem Canyon Endurace CFR.27.11.23 08:42 5.785

Mit dem neuen Michelin Power Adventure Sortiment erweiterte der französische Hersteller sein Gravel-Portfolio um leistungsfähige TLR-Reifen in den Dimensionen 30C bis 48C, jeweils erhältlich in zwei Farben. Im Vergleich zum Michelin Power Gravel zeichnet sich der neue Power Adventure durch sein moderateres Profil aus. Dieses ist darauf ausgelegt, eine hohe Laufleistung und geringen Rollwiderstand auf Asphalt sowie guten Grip auf Schotter zu bieten. Michelin empfiehlt diesen Reifen allen Fahrern, die hauptsächlich auf Asphalt (80%) unterwegs sind, aber auch für gelegentliche Ausflüge auf Schotter (20%) bestens ausgerüstet sein möchten.

Wir haben den Reifen sowohl bei trockenen als auch bei nassen Bedingungen auf unserem Canyon Endurace Rennrad getestet und durften erfahren, dass der Power Adventure auch in einem verschärften 50/50 Road/Gravel-Umfeld eine souveräne Figur abgibt.

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Michelin Power Adventure

Im Einklang mit Michelins "All Sustainable"-Strategie sind alle Verpackungen vollständig recycelbar und werden aus Karton und Papier hergestellt. Diese stammen aus verantwortungsvollen Quellen und werden mit nachhaltigen Materialien wie Druckfarben auf Pflanzenbasis und Klebstoffen auf Wasserbasis produziert.

Michelin Power Adventure

  TLR Classic TLR Competition Line
Dimensionen & Farben 700x30C
700x36C
700x42C
700x48C
700x30C
700x36C
700x42C
Farbe Schwarz/Braun Schwarz
Typ Faltreifen, TLR Faltreifen, TLR
Reifenmischung Gum-X Gum-X
Karkasse 3x100 TPI 3x100 TPI
Pannenschutz Bead to Bead Shield Bead to Bead Shield
Reifendruck (30C-48C) 2 - 5 bar 2 - 5 bar
Gewicht* 700x30C: 340 g
700x36C: 390 g*
700x42C: 450 g
700x48C: 510 g
700x30C: 330 g
700x36C: 380 g
700x42C: 440 g
Online-Shop Preise** ab ca. € 42,00 ab ca. € 39,00

* Herstellerangaben: Unser Classic brachte in 36C exakt 400 Gramm auf die BB-Waage.
** UVP-Preise ab € 59,95

Der Michelin Power Adventure ist in 28 Zoll in 30, 36, 42 und 48 Millimetern Breite erhältlich - wahlweise mit schwarzer oder brauner Flanke. Der UVP: 59,95 Euro für die 30- und 36-mm-Ausführung, 67,95 Euro für 42 und 48 mm Reifenbreite.

Detailansicht
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Stan's NoTubes Tubeless Montage

Für unseren Langzeittest montierten wir die Michelin Power Adventure-Reifen auf den DT Swiss ERC 1100 Laufrädern mit 22 mm Maulweite und bedienten uns sämtlicher Tubeless-Tools, die Stan's NoTubes zu bieten hat.

Die Vorteile eines Tubeless-Systems kurz zusammengefasst:
  • Ohne Schlauch kein Snakebite bei Durchschlägen
  • Kleine Löcher verursachen keinen Platten, sondern werden sofort abgedichtet
  • Tubeless-Reifen können mit weniger Druck gefahren werden
  • Mehr Komfort durch eine bessere Anpassung des Reifens an den Untergrund
  • Mehr Grip und verringerter Rollwiderstand
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Benötigtes Material und Werkzeug:
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Montage

Dank der Montageflüssigkeit von Schwalbe ließen sich die Michelin Power Adventure in 36C relativ einfach per Hand über die DT Swiss ERC 1100 Felgen wuchten und die Wulste sprangen schon bei 2,5 bar lautstark ins Felgenbett. Nach dem Entfernen der Ventilkerne und dem Einfüllen von jeweils 80 ml Stan's NoTubes Tire Sealant, pumpten wir die Reifen ein weiteres Mal auf 3,0 bar vorne und hinten auf. Rund, dicht, fertig.

In Bezug auf seine Reifenform harmoniert der Power Adventure nahezu perfekt mit den ERC 1100 Laufrädern. Der Übergang vom Reifen zur Felge wirkt ausgeglichen und verspricht eine gute Aerodynamik sowie geringe Seitenwindanfälligkeit. Selbstverständlich könnte die Maulweite der Laufräder aber noch breiter sein.

Tipps zur Montage der Power Adventure in 36C:
  • Maulweite der Felgen 15 - 25 mm (optimal 23C)
  • Laufrichtung des Reifens beachten
  • Mindestens 2 bar bis maximal 5 bar
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Technik: Profilgestaltung und Reifencompound

Detailansicht

Das Reifenprofil des Power Adventure zeichnet sich durch kleine Blöcke an den Schultern und eine glatte Lauffläche aus. Die Gum-X-Gummimischung von Michelin wurde entwickelt, um einen optimalen Kompromiss zwischen Grip, Performance und Verschleiß zu bieten. Dabei sorgt die härtere Mischung in der Mitte für einen geringen Rollwiderstand und eine lange Lebensdauer, während die weicheren Schultern den erforderlichen Grip in Kurven sowie ausreichende Traktion im Gelände gewährleisten.

Zusätzlich profitiert der Power Adventure von der Bead-to-Bead-Technologie mit kreuzweise angeordneten Fasern entlang der Lauffläche und der Flanken, welche hohen Pannenschutz und lange Lebensdauer verspricht. Die Karkasse des Reifens besteht aus 3x100 TPI (Fäden pro Zoll) und ist tubeless-fähig.

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Das Profil des Michelin Power Adventure
Kleine Blöcke an den Schultern und ein schmaler, glatter Mittelstreifen - naturgemäß nicht optimal für tiefe, schlammige Böden, dafür aber ein Garant für niedrigen Rollwiderstand auf festem Schotter und Asphalt.

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Der Michelin Power Adventure TLR im Test

Die Power Adventure TLR 36C Testreifen in der Classic-Ausführung wurden von NoPain zur Chefsache erklärt und auf DT Swiss ERC 1100 Gen2 Laufrädern montiert. Damit erhielt sein Canyon Endurace CFR einen echten Performanceschub für die nasskalten Herbst- und Wintermonate. "Montage easy, Rollwiderstand gut, Grip exzellent" - so in etwa lassen sich NoPains Erfahrungen kurz und prägnant zusammenfassen.

Michelin bewirbt den Power Adventure mit "Haltbarkeit, Pannensicherheit und minimalem Rollwiderstand". Nach 6 Ausfahrten bzw. rund 300 Kilometern können wir zu den ersten Punkten nur Vermutungen anstellen: "Wird schon passen!" Bezüglich des Rollwiderstands hingegen können wir bereits ein enthusiastisches Urteil abgeben.

Die Gummimischung fühlt sich sehr klebrig an, was sich in einem exzellenten Grip auf der Straße widerspiegelt. Selbstverständlich ist der Rollwiderstand spürbar höher als beispielsweise bei den vorher montierten Schwalbe Pro One TLE Rennradslicks in 30C, dafür aber signifikant geringer als mit grob bestollten Gravelreifen oder gar Semi-Gravel-Slicks. Noch dazu vermitteln die Power Adventure auch bei Kälte und Nässe eine unglaublich hohe Sicherheit in den Kurven und bieten auch auf matschigem Blattsalat ausreichend Traktion.

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Vom Stand weg beschleunigen sie gut, auch wenn sie 400 Gramm wiegen. Dennoch sind sie damit nicht übermäßig schwer, da vergleichbare 36 mm breite Gravel-Slicks von Mitbewerbern etwa 10% mehr wiegen. Auf ebener Strecke rollen sie auf sämtlichen Untergründen wie trockenem Asphalt, nassem Asphalt, festem Schotter, Feldwegen und Matsch gut ab; auch bei schnellen Abfahrten auf Asphalt fühlten wir uns unter allen Bedingungen pudelwohl.

Beim Besichtigen der Strecke für das Fotoshooting mit seinem Kumpel @Tailor.Shots war NoPain am Vortag mit den 30C Slicks teilweise äußerst vorsichtig unterwegs, fast wie auf rohen Eiern. Beim eigentlichen Shooting konnte er mit den Power Adventure-Reifen jedoch geradeaus und in Schräglage sogar semi-volles Risiko eingehen. Es ist wirklich unglaublich, welchen Unterschied 6 Millimeter zusätzliche Breite bei einem Luftdruck von 3 Bar anstelle von 5 Bar und einer supersoften Gummimischung in Bezug auf Komfort, Grip und Sicherheit ausmachen können. Fürs Training sollte man den minimalen Rollwiderstandsnachteil gerne in Kauf nehmen.

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Aber die Power Adventure können sogar noch mehr als die versprochene 80/20. Dank ihrer Breite von 36 Millimetern versanken die Allrounder nicht einmal im lockeren Schotter und glitten mühelos über festgetretene Feldwege.

 Montage easy, Rollwiderstand gut, Grip exzellent. 

NoPains Eindrücke vom Power Adventure
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NoPains Fazit

Michelin Power Adventure Classic 32C
Modelljahr: 2023
Testdauer: 1 Monat / 300 km
Preis: UVP-Preise ab € 59,95
+ Einfache TLR-Montage
+ Trockengrip
+ Nassgrip
+ Hohe Bremstraktion
+ Präzise Spurführung
? Pannenschutz
o Ausgerufener UVP
- Kein Experte auf nassen, glatten Wurzeln und Felsen
BB-Urteil: Vielseitige Gravelreifen mit großartigem Grip fürs Graveln (80/20), Bikepacking oder Pendeln.

Schon nach wenigen Ausfahrten wurde ich zu einem echten Fan der Power Adventure-Reifen, vor allem aufgrund ihrer Vielseitigkeit. Auf trockenem und nassem Asphalt sowie auf gut befestigten Waldwegen rollte der Power Adventure äußerst effizient und vermittelte in Schräglage ein hohes Maß an Sicherheit. Insgesamt hatte ich mit meinem Canyon Endurace Rennrad nie das Gefühl, zu große Kompromisse eingehen zu müssen, weder im Vergleich zu Slicks noch zu gröberen Gravelreifen.

Selbstverständlich erreichte der Reifen aufgrund seines nahezu glatten Profils in der Mitte schon früh seine Grenzen auf anspruchsvollerem Untergrund mit Wurzeln und Steinen, insbesondere bei Schlamm und Matsch. Dennoch war er breit und robust genug, um mit wenig Luftdruck gefahren zu werden, was einen angenehmen Dämpfungskomfort mit sich brachte.

Für Fahrer, die hauptsächlich auf Asphalt, festem Schotter und gut befestigten Waldwegen unterwegs sind, ist der Michelin Power Adventure ein zuverlässiger Begleiter. Für raues Gelände, schmale Pfade oder matschigen Untergrund empfiehlt sich logischerweise eher der Michelin Power Gravel.

 Auf die Dauer hilft nur Power. 

Oldie but goldie
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  • 2 Monate später...
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