Einmal aufgezogen und auf den richtigen Luftdruck gebracht - ich als 70-kg-Zwerg empfand 7,5 Bar vorne und 6,5 hinten als sehr guten Kompromiss zwischen RoWi, Handling und Komfort - war das Reifenpaar sofort einsatzbereit. Zumindest konnte ich an keinem unserer Testreifen eine schmierige Konservierungsmittelschicht, die den Gummi vor Alterung schützten soll, ausmachen - maximal etwas Schmutz von meinen fettigen Händen.
Dennoch nahm ich, wie immer nach der Montage von neuen Reifen, einen mit Bremsenreiniger getränkten Fetzen und rieb die Pneus über ihren kompletten Umfang ab. Sicher ist sicher, denn der Teufel schläft nie. Rock'n'Roll.
Da ich mittlerweile 25 mm breite Reifen vorne und hinten gewohnt war, überraschte mich auf den ersten Metern bzw. in den ersten Kehren die enorme Agilität und Präzision des Vorderrads umso mehr. Wir erinnern uns: Tire Positioning System - schmaler Reifen vorne für Agilität, Handling und Aerodynamik, breiter Reifen hinten für niedrigen Rollwiderstand, Komfort und Pannenschutz.
Im Gegensatz zu Agilität und Handling, die sofort spürbar waren, konnte ich über die Aerodynamik nur mutmaßen. Da es allerdings als bewiesen gilt, dass 25 mm Reifen ab etwa 35 km/h dank ihrer besseren Aerodynamik (kleinere Stirnfläche) trotz eines schlechteren RoWis in Summe schneller rollen als 28 mm breite Reifen, bzw. für die Aufrechterhaltung der gleichen Geschwindigkeit weniger Energie benötigen, muss es theoretisch bei 23 vs. 25 ähnlich sein. Beim Training wohl eher belanglos, dafür bei Straßenrennen, Zeitfahren oder Triathlons sinnvoll, denn wir haben ja nichts zu verschenken. Außerdem erzeugen die breiteren Reifen in Kombination mit sehr weiten Felgenprofilen einen homogeneren Übergang zur Felge hin und ihre steife Reifenkarkasse wird nicht in eine ungünstige, V-ähnliche Form gezwungen.
Dass der 23 mm Vorderreifen mit einem Bar mehr Druck dem Hinteren im puncto Komfort etwas nachsteht, braucht eigentlich nicht erwähnt werden.