Henry_ Geschrieben 6. Juni 2023 Geschrieben 6. Juni 2023 Hey! Mein kleiner Bruder ist grade in dem Alter, wo er sich mal überlegen soll, was er später in seinem Leben machen will. Da er keine Lust mehr auf die Schule hat und später mal nicht unbedingt studieren will, würde er gerne eine Lehre machen. Könnte ich mir auch super vorstellen. Er schraubt total gerne an unseren technischen Sachen herum und hat auch schon öfter dabei geholfen, mein Rad zu reparieren. Da ihn vor allem Antriebstechniken in allen Variationen interessieren, findet er Mechatronik spannend. Diese Verbindung zwischen Technik, Mechanik und Informatik scheint da total sein Ding zu sein. Da ich mich damals aber für ein Sportstudium entschieden habe, kann ich ihm diesbezüglich überhaupt keinen Rat geben. Darum mal meine Frage in die Runde – hat jemand Erfahrungen mit der Ausbildung zum Mechatroniker? Wie ist der Lehrberuf und die späteren Berufschancen? Danke euch schonmal! Zitieren
krümelmonster Geschrieben 6. Juni 2023 Geschrieben 6. Juni 2023 Wenn ich mir ansehe wie manch einer trotz Studium durchs Leben geht, dann frage ich mich tatsächlich immer noch, warum die Lehre bei uns so einen geringen Stellenwert hat. In der heutigen Zeit wird in allen Branchen händeringend nach gut ausgebildeten Technikern gesucht, da würde ich mir bzgl Berufschancen wenig gedanken machen. Wichtig ist, dass er Leidenschaft mit bringt, dann macht er die Lehre gerne und der Lehrherr wird ebenfalls eine Freude mit ihm haben. Kleiner Tipp, er soll sich die Lehre mit Matura ansehen, dann hat er in 3,5h Jahren immer noch alle Möglichkeiten. Diese Möglichkeit hatte ich damals leider noch nicht. 3 1 Zitieren
ventoux Geschrieben 6. Juni 2023 Geschrieben 6. Juni 2023 (bearbeitet) Brauchbare Facharbeiter sind derzeit schwerer zu bekommen als unfähige Akademiker die lange studiert haben von der Praxis aber in einem anderen Universum zuhause sind. Darum bezweifle ich auch das akademische Neueinsteiger ein recht gutes Salär bekommen. Bearbeitet 6. Juni 2023 von ventoux 1 Zitieren
Siegfried Geschrieben 7. Juni 2023 Geschrieben 7. Juni 2023 (bearbeitet) Dass eine fundierte, praxisorientierte Ausbildung derzeit genau das ist, was die Welt braucht, steht ja mittlerweile nichtmehr zur Diskussion. Und es ist jeder junge Mensch zu beglückwünschen, der Lust darauf hat, mit den Händen UND seinem Kopf zu arbeiten. Zeitgleich ist demjenigen zu wünschen, dass er einen Lehrbetrieb findet, der mit solchen Menschen umzugehen weiß. Siebengescheite Akademiker hab ma mittlerweile mehr als genug und da es mittlerweile wieder mehr zum Arbeiten gibt als zum Denken (ziehe z.B. unfähige Excel-Tabellen-Eingeber ), müssen die auch (abgesehen von speziellen Branchen) nicht unbedingt noch mehr werden Bei der Lehre mit Matura kenne ich mich nicht aus, aber wenns ein wiffer Bursch ist, wird er das auch machen. Viel spannender wird die Entscheidung sein, für welche Richtung er sich entscheidet, denn "Mechatronik" an sich ist ja nur der Überbegriff und dann stark spartenorientiert, was die Inhalte und die Richtung angeht. Ein Lehrling in der Automotive-Branche wird eine andere Anforderung haben, als bei einem Industrieanlagenbauer, einem Metallverarbeiter, oder, oder.... Was die Berufschancen angeht: 1000 Rosen, ein gschickter Facharbeiter kann sich künftig seine Jobs aussuchen, der wird ersticken vor lauter Arbeit, wenn er will. Noch dazu, wenn er vielleicht während- oder nach der Ausbildung noch Zusatzqualifikationen wie Automatisierungstechnik (Industrieanlagen programmieren in unterschiedl. Programmiersprachen usw....) hat. Bearbeitet 7. Juni 2023 von Siegfried 1 Zitieren
ekos1 Geschrieben 7. Juni 2023 Geschrieben 7. Juni 2023 vor 14 Stunden schrieb Henry_: Da er keine Lust mehr auf die Schule hat Wird wahrscheindlich eine Lehre mit Matura auch nicht sein Ding sein . Ich würde mich da bei den großen Industrieunternehmen umschauen ( Siemens z.B. ) Da gibt es eine unendlich große Möglichkeit nach Abschluß der Lehre verschiedenste Tätigkeiten auszuüben . 2 Zitieren
yellow Geschrieben 7. Juni 2023 Geschrieben 7. Juni 2023 Schreibt mal den Alekom an, der ist doch Mechatroniker. (?) Zum Rest der Gedanken: Jaja, supa. (Ist genau wie was ich gerade beim Verkauf der Karre erlebe) Da klafft zwischen Wunsch und Realität ein riesen Loch! Klar, aussuchen kannst da Jobs wahrscheinlich wirklich, aber bei der BEZAHLUNG hat sich dieser Mangel an Facharbeitern noch nicht wirklich bezahlt gemacht. Die Firmenverantwortlichen winseln run, ja. Bezahlens mehr? Nein. ... ist wahrscheinlich wirklich ein Projekt für die Zukunft, darauf auch mal zu hoffen 1 Zitieren
KingM Geschrieben 7. Juni 2023 Geschrieben 7. Juni 2023 vor 4 Stunden schrieb yellow: Schreibt mal den Alekom an, der ist doch Mechatroniker. (?) Ob da viel zurück kommt außer gejammert, wie sehr ihn die pösen pösen gschtudierten, nichts arbeitenden Manager alle ausbeuten? Grundsätzlich ist es leider noch wirklich so, das Gejammere bezüglich Fachkräftemangel seitens der Unternehmen ist groß, die Bereitschaft an den Rahmenbedingungen zu schrauben nach wie vor gering. Mechatroniker ist sichere eine interessante Lehre, mit der man nachher viel anfangen kann. Da gibt es schlechtere Entscheidungen. 1 1 Zitieren
schwarzerRitter Geschrieben 7. Juni 2023 Geschrieben 7. Juni 2023 vor 5 Stunden schrieb yellow: Die Firmenverantwortlichen winseln rum, ja. Bezahlens mehr? Nein. Wobei ich sie da teilweise schon verstehen kann. Wenn man einen zusätzlichen Mitarbeiter aufnehmen will, kann man den nicht mit mehr Gehalt anlocken als die anderen - welche schon länger im Betrieb, älter, erfahrener sind - kriegen. Ansonsten werden sich die Bestehenden das nicht lange gefallen lassen und gehen. Die kann man dann auch wieder mit neuen, jungen, teueren nachbesetzen aber im schlimmsten Fall hast am Schluss dann mehr Lohnkosten für Leute die weniger können/wissen. 1 Zitieren
bbkp Geschrieben 7. Juni 2023 Geschrieben 7. Juni 2023 meiner Meinung nach ist man mit einer lehrausbildung darauf festgelegt Dinge die sich andere überlegt haben in die praxis umzusetzen. wenn ihm das genügt Go for it. aber dieser Aspekt sollte ihm klar sein. Zitieren
123mike123 Geschrieben 7. Juni 2023 Geschrieben 7. Juni 2023 Man sollt halt aufpassen, wo man die Lehre macht: Bei uns ist aus den Mechatronikern was geworden, das die Schlosser so wenig brauchen konnten wie die Elektriker: - ein Zwitter, das beides nicht gut genug kann. Könnte mit vorstellen, dass man in sehr großen Firmen besser aufgestellt ist als in kleinen, was den Lehrberuf Mechatroniker betrifft. 1 Zitieren
yellow Geschrieben 7. Juni 2023 Geschrieben 7. Juni 2023 Isn Punkt mit den Löhnen/Gehältern der "vorhandenen", stimmt. Was wäre denn jetzt darunter genau zu verstehen? Mischung aus (Fein)Schlosser + Elektriker, wie mike getippt hat? So für z im Beispiel eine Abfüllanlage beim Anwender am Laufen halten, oder ?? Oder beim Hersteller? Die Monteure von z.B Behn&Bates, oder Haver&Böker kosten ein kingdom, und verdienen selbst auch sehr, sehr gut (die guten, die die mit Namen angefordert werden) dafür fahren/fliegen die in der Weltgeschichte herum. Taugt sicher viele Jahre. Irgendwann mal wird es aber auch zu viel. Die Verwenderbetriebe stehen dafür auf billige Anlernkräfte. Welche die das Gerät gerade mal bedienen und bis zum jährlichen Wartungstermin (durch den richtigen Monteur) am irgendwie funktionieren halten können ... Zitieren
Henry_ Geschrieben 8. Juni 2023 Autor Geschrieben 8. Juni 2023 Erstmal Danke für eure ganzen Beiträge! Lasse meinen kleinen Bruder hier auch mitlesen damit er die unterschiedlichen Meinungen sehen kann- und ist schonmal viel guter Input für ihn. Am 6.6.2023 um 18:06 schrieb krümelmonster: In der heutigen Zeit wird in allen Branchen händeringend nach gut ausgebildeten Technikern gesucht, da würde ich mir bzgl Berufschancen wenig gedanken machen. Wichtig ist, dass er Leidenschaft mit bringt, dann macht er die Lehre gerne und der Lehrherr wird ebenfalls eine Freude mit ihm haben. Die Leidenschaft ist auf jeden Fall da. Manchmal kriegt ma ihn gar nicht mehr aus dem Keller, wenn er gerade an irgendetwas herumbastelt. Am 7.6.2023 um 07:49 schrieb Siegfried: Viel spannender wird die Entscheidung sein, für welche Richtung er sich entscheidet, denn "Mechatronik" an sich ist ja nur der Überbegriff und dann stark spartenorientiert, was die Inhalte und die Richtung angeht. Ein Lehrling in der Automotive-Branche wird eine andere Anforderung haben, als bei einem Industrieanlagenbauer, einem Metallverarbeiter, oder, oder.... Ja wir haben da schon gehört, dass es unterschiedliche Richtungen gibt. Was ihn jetzt wohl gerade noch am meisten interessiert, sind Alternative Antriebstechniken und Automatisierungstechnik (ich glaube die gibt es beide, oder?) Aber mal sehen- vielleicht verändert sich da das Inteesse ja auch nochmal. Robotik findet er natürlich auch ziemlich cool haha vor 18 Stunden schrieb 123mike123: Man sollt halt aufpassen, wo man die Lehre macht: Bei uns ist aus den Mechatronikern was geworden, das die Schlosser so wenig brauchen konnten wie die Elektriker: - ein Zwitter, das beides nicht gut genug kann. Könnte mit vorstellen, dass man in sehr großen Firmen besser aufgestellt ist als in kleinen, was den Lehrberuf Mechatroniker betrifft. Das kann ich durchaus nachvollziehen. Größere Unternehmen haben dann wahrscheinlich auch mehr Kapazitäten die Lehrlinge in unterschiedliche Bereiche einzuführen. BTW wir haben gesehen Ende Juni gibt es in Wien ein Lehrlingscasting für Mechatroniker, wo die jungen Leute sich an unterschiedlichen Stationen ausprobieren können. Die was wirklich etwas draufhaben, kriegen dann auch gleich Kontakte von Unternehmen für die Lehre vermittelt. Wir überlegen stark, da eventuell auch hinzugehen. 1 Zitieren
trialELCH Geschrieben 9. Juni 2023 Geschrieben 9. Juni 2023 Also was ich so mitbekomme an Kontakten sind gute Mechatroniker gerne gesehen. Wo er sich dann mit den Jahren hinentwickelt wird er selbst rausfinden müssen (mehr Mechanik oder eher Elektrik oder doch in die Programmierung). Grundsätzlich ist man recht breit aufgestellt. Ob es so hart ist wie @123mike123 kann ich leider nicht beurteilen. Zu so einem Lehrlingsevent würde ich definitiv hinfahren, einerseits um zu sehen ob’s passt und andererseits hier bekommt man auch gleich gute Firmenkontakte. Wenn es in Richtung Automatisierung gehen soll, vielleicht auf die Lehre Prozesstechniker ansehen, die macht genau das 😉 Generell sollte man einem auch bewusst sein, das Wien jetzt nicht unbedingt DIE Industriehochburg ist. Daher kann es durchaus sein, dass es den Buam 😉 Richtung OÖ ziehen wird. 2 Zitieren
mahalo Geschrieben 10. Juni 2023 Geschrieben 10. Juni 2023 Am 7.6.2023 um 15:52 schrieb schwarzerRitter: Wobei ich sie da teilweise schon verstehen kann. Wenn man einen zusätzlichen Mitarbeiter aufnehmen will, kann man den nicht mit mehr Gehalt anlocken als die anderen - welche schon länger im Betrieb, älter, erfahrener sind - kriegen. Ansonsten werden sich die Bestehenden das nicht lange gefallen lassen und gehen. Die kann man dann auch wieder mit neuen, jungen, teueren nachbesetzen aber im schlimmsten Fall hast am Schluss dann mehr Lohnkosten für Leute die weniger können/wissen. Ganz komisches Argument. Die älteren haben sich ihr Häusl gebaut/gekauft zu einer Zeit als ein Haus oder eine Wohnung für eine 4 köpfige Familie noch € 300000 gekostet hat. Die jetzige Generation muss für den selben Standard eher €600000 hinlegen. Nur so als Beispiel. Die Einstiegsgehälter sind ja trotzdem niedriger als die Löhne derer die schun 25 Jahre im Betrieb sind. Die Realität schaut nämlich eher so aus, dass seit ich Lehre gemacht habe die KV Löhne immer nur lächerlich gestiegen sind im Verhältnis dazu was die nicht alltäglichen Dinge des Lebens kosten. Sowas wie ein neues Auto kaufen oder evtl. eine Eigentumswohnung ist für heutige junge Erwachsene so unrealistisch wie für mitt-50er einen Learjet zu besitzen. 1 Zitieren
madmax78 Geschrieben 10. Juni 2023 Geschrieben 10. Juni 2023 Am 7.6.2023 um 17:00 schrieb bbkp: meiner Meinung nach ist man mit einer lehrausbildung darauf festgelegt Dinge die sich andere überlegt haben in die praxis umzusetzen. wenn ihm das genügt Go for it. aber dieser Aspekt sollte ihm klar sein. Meister hinterher achten und dann ist er der planer/überleger 1 Zitieren
schwarzerRitter Geschrieben 10. Juni 2023 Geschrieben 10. Juni 2023 vor 22 Minuten schrieb mahalo: Nur so als Beispiel. Die Einstiegsgehälter sind ja trotzdem niedriger als die Löhne derer die schun 25 Jahre im Betrieb sind. Bei den mit 25 Jahren hoffentlich, bei den mit 5-10 Jahren zumindest bei uns im Betrieb nicht. zB neue Servicetechniker fangen mit einem höheren Einstiegsgehalt an als andere vor 5 Jahren + Erhöhungen inzwischen. Sprich der Monteur welcher schon was kann schult den anderen ein der noch "nix" kann aber dem Arbeitgeber mehr kostet. Wohin das führt? 3 Techniker haben wir die sind >30 Jahre dabei, 3 mit >10 Jahre und zwischen 0 und 5 Jahren ist es ein ständiges Kommen und Gehen - sprich schade um die Schulungszeiten. 1 Zitieren
NoNick Geschrieben 10. Juni 2023 Geschrieben 10. Juni 2023 vor 3 Minuten schrieb schwarzerRitter: Bei den mit 25 Jahren hoffentlich, bei den mit 5-10 Jahren zumindest bei uns im Betrieb nicht. zB neue Servicetechniker fangen mit einem höheren Einstiegsgehalt an als andere vor 5 Jahren + Erhöhungen inzwischen. Sprich der Monteur welcher schon was kann schult den anderen ein der noch "nix" kann aber dem Arbeitgeber mehr kostet. Wohin das führt? 3 Techniker haben wir die sind >30 Jahre dabei, 3 mit >10 Jahre und zwischen 0 und 5 Jahren ist es ein ständiges Kommen und Gehen - sprich schade um die Schulungszeiten. Lass ma den Grund bei den Gehalts terschieden suchen: ja, das zahl des einstiegsgehalts mag eine größere sein, die Menge dessen, was ich mir damit kaufen kann, aber nicht, sprich Inflation bleibt unberücksichtigt. Das sind dann die leut, die für Schwarzarbeiter den selben stundenlohn(nur minus MWSt) verrechnen, den ihr Chef auf den Rechnungen hat, weil sie ignorieren, dass der Chef von den 70.-/h mehr 50% Nebenkosten wegzahlen darf. Damit mein ich nicht nur LohnNK, Maschinen, Werkzeug. Miete.... und mit nix will der chefe am end vom Monat auch net heim gehen. 1 1 Zitieren
mahalo Geschrieben 10. Juni 2023 Geschrieben 10. Juni 2023 vor 17 Minuten schrieb schwarzerRitter: Bei den mit 25 Jahren hoffentlich, bei den mit 5-10 Jahren zumindest bei uns im Betrieb nicht. zB neue Servicetechniker fangen mit einem höheren Einstiegsgehalt an als andere vor 5 Jahren + Erhöhungen inzwischen. Sprich der Monteur welcher schon was kann schult den anderen ein der noch "nix" kann aber dem Arbeitgeber mehr kostet. Wohin das führt? 3 Techniker haben wir die sind >30 Jahre dabei, 3 mit >10 Jahre und zwischen 0 und 5 Jahren ist es ein ständiges Kommen und Gehen - sprich schade um die Schulungszeiten. Wenns in so kurzem Zeitraum so eklatante Unterschiede gibt ist das natürlich blöd. Aber das halte ich eher für eine Seltenheit. Worauf ich hinaus wollte ist nur, dass man für den selben Wohlstand wie die Generation meiner Eltern (jetzt 60 bis kurz davor) nicht ein Drittel verdienen darf. Diese Leute haben mittlerweile alles abbezahlt und das auch noch für die Hälfte oder weniger. Die jetzigen Kids haben natürlich kein Interesse mehr 40h zu arbeiten für ein Substandard Leben wenn man mit 25h auch irgendwie über die Runden kommt. Harte Arbeit zahlt sich heute nicht mehr aus wenn man's genau nimmt. Früher konnte man Aufsteigen wenn man gut war. Diese Möglichkeit gibt's heute nicht mehr. Jeder Abteilungsleiter muss einen Master abgeschlossen haben. Als Mechaniker from the bottom bist für immer der Mechaniker. Es wird auch nicht mehr besser bezahlt wer besser arbeitet. Das war früher selbstverständlich. Gehalterhöhungen außerhalb der gesetzlichen Anpassungen sind auch nix normales mehr. Und die Inflation frisst sowieso die lächerlichen 3% auf. Meine Miete ist in den letzten 7 Jahren um 40% gestiegen. Mein Gehalt um keine 20%. 1 1 Zitieren
punkti Geschrieben 10. Juni 2023 Geschrieben 10. Juni 2023 Wenn er / falls du eine Lehre machen willst, dann mach das! Aber allem Akademikerbashing zum trotz wirst du mit einer besseren Ausbildung immer bessere Chancen haben. Das System ist halt so. Die Aufstiegschancen sind mit höherer Ausbildung immer besser. Auch wirds in der Lehre wenn du was gutes machen willst auch nicht einfacher. Lernen musst du trotzdem, tlw sogar in größeren Ausmaß und, je nach Firma, nach! deinen XY Stunden Arbeitszeit. Ansonsten, gute Wahl der Richtung. Wenn es dich nach OÖ zieht, hier gibt es einige engagierte Firmen mit guten Lehrlingsprogrammen. 1 1 Zitieren
bbkp Geschrieben 10. Juni 2023 Geschrieben 10. Juni 2023 vor 1 Stunde schrieb madmax78: Meister hinterher achten und dann ist er der planer/überleger für einen Gewerbebetrieb mag das so sein, im industriellen Umfeld sehe ich aber HTL oder Bachelor weit vorne. 1 Zitieren
Mika Geschrieben 11. Juni 2023 Geschrieben 11. Juni 2023 Am 7.6.2023 um 07:49 schrieb Siegfried: Viel spannender wird die Entscheidung sein, für welche Richtung er sich entscheidet, denn "Mechatronik" an sich ist ja nur der Überbegriff und dann stark spartenorientiert, was die Inhalte und die Richtung angeht. Ist es nicht so, dass es bei dieser Lehre erst mal eine Basisausbildung gibt, die für alle gleich ist? ich selbst habe die HTL in Informatik gemacht allerdings vor einer geraumen Weile. Heute würde ich den Fahrrad Mechatroniker machen. Bei den E-Bikes, Elektroroller und was sonst noch dazu kommt - also diese Art der E-Mobilität - ist man damit sicher gefragt. Grüße Zitieren
123mike123 Geschrieben 12. Juni 2023 Geschrieben 12. Juni 2023 (bearbeitet) Am 10.6.2023 um 08:36 schrieb NoNick: Lass ma den Grund bei den Gehalts terschieden suchen: ja, das zahl des einstiegsgehalts mag eine größere sein, die Menge dessen, was ich mir damit kaufen kann, aber nicht, sprich Inflation bleibt unberücksichtigt. Das sind dann die leut, die für Schwarzarbeiter den selben stundenlohn(nur minus MWSt) verrechnen, den ihr Chef auf den Rechnungen hat, weil sie ignorieren, dass der Chef von den 70.-/h mehr 50% Nebenkosten wegzahlen darf. Damit mein ich nicht nur LohnNK, Maschinen, Werkzeug. Miete.... und mit nix will der chefe am end vom Monat auch net heim gehen. Äpfel vs. Birnen? Es geht nicht um Kaufkraft sondern darum, dass man, um überhaupt brauchbare Leute zu bekommen heute geneigt ist, neuen Leuten absolut in € mehr zu zahlen als Leuten, die sich schon eingearbeitet haben nach 3 Jahren im Job in der Firma. - Das ist ein Arbeitnehmermarkt. Bearbeitet 12. Juni 2023 von 123mike123 Zitieren
123mike123 Geschrieben 12. Juni 2023 Geschrieben 12. Juni 2023 Am 10.6.2023 um 08:55 schrieb mahalo: Wenns in so kurzem Zeitraum so eklatante Unterschiede gibt ist das natürlich blöd. Aber das halte ich eher für eine Seltenheit. Worauf ich hinaus wollte ist nur, dass man für den selben Wohlstand wie die Generation meiner Eltern (jetzt 60 bis kurz davor) nicht ein Drittel verdienen darf. Diese Leute haben mittlerweile alles abbezahlt und das auch noch für die Hälfte oder weniger. Die jetzigen Kids haben natürlich kein Interesse mehr 40h zu arbeiten für ein Substandard Leben wenn man mit 25h auch irgendwie über die Runden kommt. Harte Arbeit zahlt sich heute nicht mehr aus wenn man's genau nimmt. Früher konnte man Aufsteigen wenn man gut war. Diese Möglichkeit gibt's heute nicht mehr. Jeder Abteilungsleiter muss einen Master abgeschlossen haben. Als Mechaniker from the bottom bist für immer der Mechaniker. Es wird auch nicht mehr besser bezahlt wer besser arbeitet. Das war früher selbstverständlich. Gehalterhöhungen außerhalb der gesetzlichen Anpassungen sind auch nix normales mehr. Und die Inflation frisst sowieso die lächerlichen 3% auf. Meine Miete ist in den letzten 7 Jahren um 40% gestiegen. Mein Gehalt um keine 20%. Viel Text, viel Meinung, wenig Ahnung! Wer hat heuer 3% Gehaltserhöhung bekommen??? - Waren überall im Bereich 10%. Aufsteigen, wenn man gut ist, kann man immer noch. Dafür reichen dann aber wohl 25 Wochenstunden nicht. - Vielleicht bekommt man aber zu Beginn den Job gar nicht ohne Master/Bachelor? Bezahlung nach Fähigkeiten ist präsenter denn je in einem Arbeitnehmermarkt. - In Großfirmen mit starren Strukturen und staatsnahen Betrieben natürlich nicht. (Da war das aber nie anders.) Aber zugegeben: Ich glaube auch, dass die finanzielle Perspektive bei Berufseintritt vor 20-30 Jahren besser war als heute. - Aber vor 30 Jahren brauchte auch keiner Handy, Riesen-TV, amazon prime, Netflix, Spotify, ... Somit hatte man geringere Fixkosten. Die 1-2 Generationen, die relativ wenig vom Gehalt für Wohnen aufwenden mussten, sollte man eher als Ausnahme betrachten. (Das ist vorerst wieder vorbei.) 1 Zitieren
schwarzerRitter Geschrieben 12. Juni 2023 Geschrieben 12. Juni 2023 Am 10.6.2023 um 08:55 schrieb mahalo: Gehalterhöhungen außerhalb der gesetzlichen Anpassungen sind auch nix normales mehr. Und die Inflation frisst sowieso die lächerlichen 3% auf. Meine Miete ist in den letzten 7 Jahren um 40% gestiegen. Mein Gehalt um keine 20%. Hab mir gerade als Beispiel den 1. besten Kollektivvertrag angesehen den google ausgespuckt hat: Kollektivvertrag für Angestellte im Gewerbe und Handwerk Bsp.: 2021, Verwendungsgruppe 3 mit 4 Verwendungsgruppenjahren: EUR 2.231,71 brutto 2023, Verwendungsgruppe 3 mit dann 6 Verwendungsgruppenjahren: EUR 2.632,45 brutto Macht also ein Plus von 18% in 2 Jahren. Bzw.: 2021, Verwendungsgruppe 3, Einstieg: EUR 1.957,64 brutto 2023, Verwendungsgruppe 3, Einstieg: EUR 2.175,56 brutto => etwas über 11% mehr. Gut, 2022 auf 2023 tanzt (wie Mike schon erwähnt hat) etwas aus der Reihe, aber mehr als 3% pro Jahr bzw. +20% in den letzten 7 Jahren dürften doch viele gekriegt haben. Zitieren
mahalo Geschrieben 12. Juni 2023 Geschrieben 12. Juni 2023 (bearbeitet) vor 37 Minuten schrieb schwarzerRitter: Hab mir gerade als Beispiel den 1. besten Kollektivvertrag angesehen den google ausgespuckt hat: Kollektivvertrag für Angestellte im Gewerbe und Handwerk Bsp.: 2021, Verwendungsgruppe 3 mit 4 Verwendungsgruppenjahren: EUR 2.231,71 brutto 2023, Verwendungsgruppe 3 mit dann 6 Verwendungsgruppenjahren: EUR 2.632,45 brutto Macht also ein Plus von 18% in 2 Jahren. Bzw.: 2021, Verwendungsgruppe 3, Einstieg: EUR 1.957,64 brutto 2023, Verwendungsgruppe 3, Einstieg: EUR 2.175,56 brutto => etwas über 11% mehr. Gut, 2022 auf 2023 tanzt (wie Mike schon erwähnt hat) etwas aus der Reihe, aber mehr als 3% pro Jahr bzw. +20% in den letzten 7 Jahren dürften doch viele gekriegt haben. Ich sprach hier aber nicht von den Gehaltsklassen. Das sind Äpfel mit Birnen. Die sind nicht dafür da die Inflation auszugleichen sondern um das Gehalt auch real ansteigen zu lassen. Die jährlich Inflstionsanpassung ist der eigentliche Maßstab. Und das passt selten im Verhältnis zur Steigerung der Preise. Wenn als Beispiel eine 1,5 Liter Eisbox auf einmal statt letztes Jahr €18, €24 Euro kostet, dann bringen mir meine 9% Erhöhung recht wenig. Ich hab bspw. in meiner nicht allzu langen Berufslaufbahn neben 2022/2023 schon 2001/2002 so einen großartigen Einschnitt in meinem Gehalt gehabt mit der Euro Umstellung und dem Ende der gesetzlichen Preisbremse. Damals sind rapide die Preise auf einmal die Preise von Schilling in Euro mit 10 dividiert worden. Mein Gehalt aber durch 13,76. Macht einen Verlust von 28%. Damals hab ich keine 20% Gehaltserhöhung bekommen. In deinem 2. Beispiel hast du 11% in zwei Jahren. Aber allein von 2022 auf 2023 waren es Sucher schon 11% reale Inflation. Damit hat man von 2021 auf 2022 quasi nix bekommen. Damit sinkt das reale Einkommen von Leuten die jetzt einsteigen. Denn der der 2021 begonnen hat, hat 2x eine Anpassung bekommen. Bearbeitet 12. Juni 2023 von mahalo Zitieren
Empfohlene Beiträge
Dein Kommentar
Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.