-
Gesamte Inhalte
248 -
Benutzer seit
Inhaltstyp
Profile
Forum
Galerie
Beiträge von milestone
-
-
Genau. Bis dahin versuche ich mein Bestes um möglichst viel abzunehmen, den Fettstoffwechsel weiter auf Trab zu halten und bereits eine Grundfitness zu bekommen.
Ab nächster Woche kommt zum jetzigen Programm noch einmal die Woche im Anschluß eines Lauftrainings für 120-150 Minuten so etwas ähnliches wie GA 1 auf dem Rollentrainer dazu. Das ist nicht ganz so produktiv für einen Fettabbau, hilft aber bei der Regeneration und Verbesserung des Herz-Kreislaufsystems. Auf dem Ergometer wird dann, ebenfalls ab nächster Woche, einmal die Woche für 90 Minuten nicht nur "Abwechslung" (ein 20 Minutenrythmus) gefahren, sondern ein HIT eingebaut um das VO2max zu verbessern. Ich möchte mich damit schon leicht darauf vorbereiten in ein echtes Training einzusteigen.
-
@ricados
Da gebe ich Dir Recht. Jetzt werde ich Kohlenhydrate leicht anheben und schauen was sich ändert. Der Körper ist ein Gewohnheitstier und stellt sich, wie Du richtig sagst darauf ein. Ich versuche dem entgegen zu wirken und in keinen Notfallplan des Körpers zu gelangen, der dafür sorgen würde möglichst sparsam zu sein. Ich will nicht in diese Falle tappen und passe daher immer wieder an um mich langsam dem tatsächlichen Bedarf zu nähern.
@bbkp
Ich kenne mein Gewicht nicht, da ich mich (absichtlich) auf keine Waage stelle. Das klingt unlogisch, ich möchte aber nicht der Sklave einer Waage sein, denn das birgt für mich sehr viel mehr die Gefahr mich ausserhalb der Grenzen zu bewegen. Gewichtsreduktion ist die Priorität aber dennoch nur das Resultat von sportlicher Bewegung und guter, angepasster Ernährung. Gewichtsabnahme zu forcieren, sei es über zu viel Sport oder zu wenig essen, halte ich für kontraproduktiv, denn ich will eben keine Diät machen sondern mich mit den möglichen Mitteln bestmöglich für das nächste Jahr, die nächsten Jahre vorbereiten.
Sollte ich Ende des Jahres noch zu schwer sein werde ich das jetzige Programm so lange weiterführen, bis ich gewichtsmäßig im Soll bin - das ist dann eben so. Ich möchte es nicht erzwingen, sondern eine Grundlage schaffen um dann kontinuierlich soweit zu sein um in einem fließenden Übergang einem sportlichen Trainingsprogramm zu folgen. Für mich wird Ende Dezember also richtig spannend, so wie ich mich fühle klappt das.
-
Hi Grazer
Es tut mir wirklich leid für Dich, für Jeden, wenn durch Einschränkungen die sportliche Leistungsfähigkeit reduziert wird oder gar pausieren muss.
Ich kann Dich und die Anderen auch ganz gut verstehen, die in meinen Beiträgen eine Gefahr sehen mich zu überfordern und ich dadurch gesundheitliche Risiken vielleicht übersehen könnte. Es geht mir wirklich blendend, es gibt körperlich - abgesehen von den Kilos die jetzt noch runter müssen - nichts, wirklich gar nichts was auch nur ansatzweise zu irgendwelchen Problemen führen kann. Darauf achte ich selbstverständlich sehr akribisch. Ich achte jeden Tag auf eine gute (aktive) Regeneration und arbeite wie gesagt mit einem Physiotherapeuten zusammen mit dem ich alle Schritte bespreche und er mir schon viele wertvolle Hinweise gegeben hat, die aufgrund der muskulären Zustände erkennbar waren. Auch seine Fragen lassen mich reflektieren und reinhören, kann aber Entwarnung geben was den physischen Zustand angeht. Das schreibe ich nicht aus einer Verblendung oder einem blinden Willen, sondern im Wissen, dass mir Übermut nichts bringen wird.
In den letzten beiden Wochen, das habe ich im vorigen Beitrag angedeutet, habe ich Kohlenhydrate auf ein absolutes Minimum reduziert. Die letzten beiden Trainingseinheiten haben gezeigt, dass das zu wenig ist. Stoße ich an Grenzen ist es nicht mein Bestreben mit aller Gewalt darüber hinweg zu gehen, sondern orientiere mich dann am Machbaren. Dann trete ich eben für 820kcal/Stunde oder die Pace beim laufen "sinkt" auf 7:40/km. Das ist für mich kein Drama, sondern eine Entwicklung und ein Sammeln von Erkenntnissen. Was brauche ich wirklich um leistungsfähiger zu werden? Dazu muss ich auch Grenzen ausloten und die genau beobachten um mich nicht kaputt zu machen. Bisher funktioniert das wunderbar und ich hoffe das bleibt so.
Die Beiträge jetzt sind ein Resultat von über 4 Monaten in denen ich 5 Kleidergrößen abgenommen habe und ich merke wie die Fitness steigt. Natürlich kann ich meine Ziele auf 3 oder 4 Jahre ausdehnen um es langsamer und sicherer zu gestalten und damit hätte ich auch kein Problem, wenn es körperlich nötig wäre. Da es so gut voran geht, freue ich mich auf die Fortschritte und setze mir aus heutiger Sicht, denke ich, keine unrealistischen Ziele. Spannend wird die Erarbeitung des Trainingsplans, denn da muss ich schon aufpassen mich nicht zu übernehmen. Ausgehend von einer Leistungsdiagnostik sehe ich dann wohin die Reise wirklich geht.
Bis zum Jahresende steht nicht die körperliche Fitness im Vordergrund, sondern die Gewichtsabnahme. Daher sind sportliche Höchstleistungen derzeit zweitrangig und unwichtig, die Priorität ist bis zum 31.12.2019 möglichst das Zielgewicht (unter 90kg) zu erreichen. Laufen, Ergometer und Krafttraining sind hier nur Mittel zum Zweck. Richtig Sport mache ich erst nächstes Jahr.
-
Es folgen nun Binsenweisheiten, wenn schwere Menschen abnehmen wollen, sie sind dennoch wichtig wie ich finde.
Sport/Bewegung ist mMn unbedingt erforderlich um gesund abzunehmen.
Erstens erhöht es die Muskelmasse oder gibt dem Körper zumindest zu verstehen dass die Muskeln noch gebraucht werden und daher zur Gewichtsabnahme tunlichst nicht verbrannt werden dürfen. Damit ist auch ein erhöhter Grundumsatz verbunden, was zu mehr kcal Verbrauch führt.
Zweitens das Herz-Kreislaufsystem wird angeregt für eine bessere Sauerstoffzufuhr zu den Muskeln und Organen
Drittens das Hormonsystem wird auf Trab gehalten
Nur zu trainieren macht aber keinen Sinn wenn die Ernährung nicht stimmt. Die Ernährung ist der eigentliche Punkt der korrigiert werden MUSS.
Ein übergewichtiger Menschen soll keine Diät machen heißt es immer aber alles was ich umgesetzt und in meinen Alltag eingebaut habe ist für mich Übergewichtigen am Anfang eine Diät. Der Körper versucht mit allen Mitteln die Gewichtsreduktion aufzuholen. Nicht einmal stand ich mitten in der Nacht vorm Kühlschrank und es brauchte wirklich eine hohe Willenskraft nicht irgendwas aufzuessen. Ich konnte auch nicht immer widerstehen, griff dann aber zu einem Apfel oder einer Banane. hatte ich ein schlechtes Gewissen schwach geworden zu sein? Na sicher auch wenn es sich im Grunde nicht negativ ausgewirkt hat.
Daher möchte ich einen kleinen Einblick geben was sich für mich geändert hat. Ich ernähre mich seit über 10 Jahren plant based – kein Fleisch, kein Fisch, keine tierischen Produkte. Mein Problem war Zucker, Brot, Säfte und eine viel zu fette Zubereitung von Speisen.
Bei Zucker ist es neben den Unmengen Zucker die ich in Kaffee geschüttet habe vor allem die Fructose, die von der Leber nicht in Unmengen verarbeitet werden kann. Der Überschuss wird postwendend in Fett umgewandelt. Coca Cola ist bekannt für den hohen Zuckeranteil, das gilt aber auch für ALLE Fruchtsäfte die man kaufen kann und auch für die so modernen Smoothies aus dem Supermarkt. Als Übergewichtige, lasst die Finger davon – so viel Obst kann niemand essen was da an Fructose in geballter Form in den Körper kommt. Wenn Fruchtsaft, dann ein ungefilterter Gemüse-Obst-Saft in Eigenproduktion aus dem Mixer. Einmal am Tag mache ich mir einen Saft aus: Wasser, zwei Handvoll Spinat, eine Banane, vegane Proteine und einen Teelöffel gemahlene Leinsamen. Manchmal gebe ich noch ein paar Beeren dazu oder eine Orange. Das ist eine Mahlzeit – egal welche.
Es ist kontraproduktiv zu kochen, wenn man Gemüse in Fett ertränkt. Das ist etwas übertrieben aber einen wahren Kern hat es schon. Ich habe mir keine Gedanken gemacht wie heiß ich welches Fett erhitzen soll – Sonnenblumenöl in der Pfanne zu stark zu erhitzen ist keine so gute Idee, es entstehen unter anderem kanzerogene (krebserregenden) Stoffe und Transfettsäuren. Das gilt nicht nur für Sonnenblumenkernöl, sondern auch für zB Walnußöl oder Leinöl. Die beiden letzteren sollten überhaupt nicht erhitzt werden.
Ich habe auch für meine Begriffe „normal“ gekocht. Ich habe Öl in die Pfanne gegeben, es erhitzt, dann alles mögliche in die Pfanne getann – was man eben in der Pfanne machen kann - um es zu garen.
Jetzt koche ich so, dass ich nicht Öl, sondern Wasser in die Pfanne gebe und zB Gemüse auf kleiner bis mittlerer Flamme dünste und erst zum Schluß einige wenige Tropen Öl zugebe. Ich verwende dabei Walnußöl, Leinöl oder Traubenkernöl.
Was vermeide ich heute?
Brot habe ich weitgehend aus dem Speiseplan gestrichen. Es ist egal aus welchem Getreide Brot, Weckerl oder Semmeln sind, es hat zu viele Kohlenhydrate und hemmt damit indirekt den Fettstoffwechsel.
Große Mengen zubereiten, es sei denn ich koche für mehr als einen Tag. Früher war es „normal“ Nudeln plus selbstgemachter Tomaten-Tofu-Gemüse-Sauce zu machen am besten noch mit pflanzlichem Obers verfeinert. Weil es so gut schmeckt waren zwei große Teller "normal". Ein Berg Reis zu veganem Geschnetzelten, ein Traum, bitte reichlich und mit zwei oder drei Bier schmeckt das himmlisch.
Die Mengen sind drastisch reduziert, ich experimentiere noch an den Mengen und viel muss tatsächlich nicht auf den Teller um satt zu werden. Kohlenhydratreiche Lebensmittel, zB Erdäpfel, Reis, Nudeln sind auf dem Teller tatsächlich nur noch in sehr, sehr kleinen Mengen zu finden. Ballaststoffreiche Nahrungsmittel (Gemüse, Salat) dominieren den Speiseplan eindeutig. Nüsse (vor allem Walnüsse oder Nußmischungen) haben meine Chips am Abend ersetzt. Eine kleine Handvoll reicht mir (mittlerweile) vollkommen aus.
Bier oder allgemein Alkohol hat so viele schädliche Eigenschaften, ich habe es fast ganz aus meiner Ernährungsgewohnheit gestrichen. Ich trinke schon noch Bier oder auch mal Rotwein aber pro Tag maximal ein Krügel bzw. 1/8l und das maximal zweimal pro Woche. Ich muss sagen, wenn ich gar keinen Alkohol trinke geht mir nichts ab. Wasser ist meine Getränkewahl und davon trinke ich gut 2 bis 2,5 Liter pro Tag. Das hilft am Anfang sehr gut über die Esspausen hinweg, statt irgendwas in den Mund zu stopfen einfach ein paar Schluck Wasser. Bei mir hat das geholfen und der Drang ständig etwas kauen zu wollen ist verschwunden.
Fertigessen gibt es gar nicht mehr, ja die gibt es auch für vegan lebende Menschen und sind genauso verhängnisvoll wie jeder industriell hergestellte Fraß.
Aufstriche (Brotaufstriche, Erdnussbutter, Magarine etc) sind (fast) komplett gestrichen. Mir ist fast schon leid so etwas zu kaufen, weil vermutlich das Ablaufdatum eher erreicht ist als es zu verbrauchen.
Die Anzahl der Mahlzeiten hat sich geändert. Ich bin nach wie vor nicht in der Lage wirklich ausnahmslos regelmäßig 3 mal am Tag zu essen. Wo ich früher einfach zwischendurch eine Mahlzeit eingeschoben habe, waren es in Wahrheit drei oder vier Zwischenmahlzeiten und zusätzlich noch Abendessen, danach noch Chips, Popcorn und Cola. Fällt heute eine Mahlzeit aus, dann fällt sie eben aus, der Körper kann damit umgehen und wenn man vernünftig isst, beibt auch der Fress-flash aus. Ist es für mich absehbar dass der Tag keine ganze Pause zulässt, packe ich einen selbst gemachten Smootie ein und die 10 Minuten nehme ich mir. Ganz wichtig ist der Alltag, der möglichst wenig Stress beinhalten sollte. Ich habe heute keinen soooo gedrängten Terminplan mehr, das hilft dabei.
Es gibt noch weitere Gedanken die ich mir zur Ernährung mache, zB das Omega 3 zu Omega 6 Verhältnis aber verrückt braucht man sich deshalb auch nicht machen.
Um ehrlich zu sein habe ich meine ausgewogene Ernährung noch nicht gefunden. Also die Lebensmittel schon, nur noch nicht in welcher Menge ich welche Speisen zubereite. Manchmal ist es einfach zu viel, manchmal aber auch einfach zuwenig. Das merke ich wenn mir einfach beim laufen etwas die Körner fehlen. Das ist aber auch schwer, denn noch steht Gewichtsabnahme ganz oben auf der Tagesordnung und es lässt sich nicht so mit Sport vereinbaren wie ich das immer gerne hätte.
Sport und essen können was man will war früher mal, heute gilt das leider nicht mehr, aus dem Alter bin ich einfach raus.
-
Hallo Michael
Danke für Deinen ausführlichen, inspirierenden Beitrag, einiges daraus kommt mir sehr bekannt vor. Ich wünsche Dir einen erfolgreichen und verletzungsfreien Einstieg in DEINEN Sport.
Um ehrlich zu sein, da bist Du mir sicher nicht böse, verstehe ich die Notwendigkeit von Kraftkammertraining, eine Liebe oder eine Leidenschaft habe ich dazu nie wirklich entwickeln können. Mir liegt vermutlich an Technikfitzelei mehr als an purer Kraft. Ich war und bin zwigespalten in diesem Thema, für die Bewerbe Kugelstoßen und Speerwerfen sollte man annehmen ein Du-Freund mit den Hanteln zu sein, Ich habe immer insgeheim versucht dass durch Schnellkraft und Schnelligkeit und guter Technik zu kompensieren was ich im Kammerl nicht so hart trainieren wollte wie ich gekonnt hätte. Nur um das klar zu stellen, ich habe immer das trainiert was gefordert war, nur hätte ich etwas extra machen können, habe ich aber nicht, ausser vielleicht in Ausnahmefällen. Ich habe mich stets auf meine "Urkraft" verlassen.
Ich packe auch heute nicht volles Gewicht drauf, mir ist es lieber ich mache die Übungen technisch sehr korrekt und belaste damit tatsächlich nur die angepeilte Muskelgruppe als abzufälschen und irgendwas bzw. gar nichts zu trainieren. Wenn man danach geht wie ich dabei ins schwitzen komme, mache ich das mehr als ausreichend. Wenn ich mir da so einige Spezialisten im Studio ansehe, na ja keine Ahnung was die trainieren? Geht mich auch nichts an und ist auch nicht mein Thema.
Ich bewundere Kraftsportler ja auch für den Willen zB Gewichte zu stemmen, Höchstleistungen zu erzielen, persönliche Verbesserungen zu erreichen. Dazu gehört auch viel Technik und ganz spezifische Bewegungsabläufe, es war aber nie meins. Für mich zählte zB ein gut gelungener Stabhochsprung im Kopf als "Belohnung" mehr als bei Kniebeugen viel Eisen zu stemmen. So hat jeder seine Vorlieben und das ist gut so.
Dass Du viel trainiert hast glaube ich aufs Wort, die jungen Leute heute trainieren anders und es sei ihnen gegönnt damit Rekorde und immer weiter Bestleistungen aufzustellen. Es ist unsinnig sich zu überlegen was man früher mit heutigen Trainingsmethoden mit dem damaligen Trainingsumfang erreichen hätte können, das ist einfach der Lauf der Zeit. Man kann nur zeigen leistungsfähig zu bleiben und 8.000km im Jahr ist schon eine Hausnummer.
Ich bin und bleibe heute ein Hobbysportler im Bereich Breitensport, sich irgendwas darauf einzubilden was vor einem 1/4 Jahrhundert war ist vollkommen sinnlos und bringt niemanden weiter. Darum geht es aber hier auch nicht, ich möchte aufzeigen, dass zu viel Gewicht und eine längere gesundheitliche Auszeit kein Hinderungsgrund sein müssen um sich sportliche Ziele zu setzen.
Über die Methode, die Sportarten, die Reihenfolge von bestimmten Übungen/Trainingsinhalten, die Intensität kann man reden, da ist für jeden etwas Anderes richtig und zielführend. Eure Einwände sind berechtigt und gut. Hier hat, das hast Du sehr schön gezeigt, jeder seine ganz persönlichen Favoriten.
Mein persönliches Problem ist, ich kann (mental) nicht unter einer bestimmten Schwelle trainieren. Auch wenn ich mir vornehme heute nur auslockernd/regenerativ zu laufen, stellt sich automatisch das Tempo ein das ich eben laufen kann, das hat dann mit Erholung meist nichts zu tun.
Gestern im Studio habe ich daran gedacht oder mich daran orientiert wie das genau ist, nach der Krafteinheit nochmal eine gute Stunde Vollgas-Ergometer zu machen. Da bin ich völlig fokussiert, es gibt nur das Ziel bestimmte Parameter (Watt, Widerstand) einzuhalten und die Trittfrequenz beizubehalten. Es steht für diesen Tag an also wird das so gemacht, ohne Ausreden, ohne Zweifel und ohne zu hadern oder zu jammern.
Letzten Samstag bin ich um 4 Uhr aufgestanden um 300km zu einem Termin zu fahren, dann wieder nach Hause zu fahren um dann noch einkaufen zu gehen und ich war wie erschlagen. Dennoch ziehe ich die Laufklamotten an und laufe meine Runde, es war einfach dran und ich war dabei wirklich gut unterwegs.
Wenn ich mir etwas vornehme ziehe ich das durch, viele kennen das sicher aus eigener Erfahrung und für mich braucht es das unbedingt. Ohne Disziplin kann ich gleich aufhören, das ist weder motivierend noch ambitioniert, noch sonst was.
Die Motivation selbst kann nur jeder selbst emotional entdecken, es ist immer egoistisch, es ist immer für sich selbst.
lg
Thomas
PS: Nur um es zu erwähnen, ich habe eine Lebenspartnerin, die mich in Allem voll unterstützt und sogar anspornt
-
Ich schreibe "laufen" absichtlich mit Hochkomma, denn ein Laufschritt darf man sich am Anfang nicht erwarten. Die Belastung ist vergleichbar mit gehen, das ist meine persönliche Erfahrung. Wäre ich die Runden zu Fuß oder spazieren gegangen wäre ich eher fertig gewesen. Ich möchte ja auch kein Vorbild sein das so nachzumachen, es als unmöglich zu stigmatisieren finde ich nicht richtig. Das Ärzte das natürlich nicht empfehlen können liegt auf der Hand, das Risiko ist groß, das räume ich ein, man sollte eine Vorstellung davon haben was man tut.
Viel und hart zu trainieren kenne ich (nicht anders) und das passiert ganz automatisch. Ich bin nach dem Training erschöpft aber nicht restlos fertig. Mein ehemaliger Leichtathletiktrainer hat mir mal erzählt dass er die Jugend nicht so hart trainieren lässt wie uns damals. Die Zeiten haben sich verändert, es ist strukturierter und zielgerichteter geworden, auch wissenschaftlicher. Ich habe noch nach den Ideen trainiert wie sie in den 50er und 60er Jahren entwickelt wurden, das hat sich deutlich geändert und zum Teil verbessert. Wer wirklich besser werden will muss aber immer noch viel und hart trainieren, tachinieren und hoffen dass man von alleine besser wird war noch nie meine Vorstellung von Sport. Ich bleibe in meinen Möglichkeiten und die versuche ich möglichst nach oben zu verschieben.
Was mir noch einfällt:
Ich habe anatomisch vielleicht einen kleinen Vorteil. Bei 182cm Körpergröße habe ich eine Schritthöhe von 94-95cm, das ist beinahe 10cm mehr als "normal". Ich habe also sehr lange Beine und damit andere Hebel- und Gewichtsverteilungen. Auch ist die Armspannweite von knapp 190cm mehr als normal. ich habe eben nicht nur einen dicken Bauch, sondern bin insgesamt, nennen wir es stabil
Heute habe ich ja auch schon ein Teil der Kilo runter, sonst wären die Verbesserungen gar nicht möglich.
-
Ich behaupte nicht dass es keine Belastung gibt, jedoch ist die Knorpelbelastung zB beim Treppensteigen deutlich höher als beim laufen. Danach darf man als schwerer Mensch auch nicht Treppensteigen? Lassen wir die Kirche doch im Dorf.
Ich denke Du gehst von falschen Vorstellungen von "laufen" in diesem Bereich aus. Wenn jemand stolpert hat er ein Vielfaches an Belastung, das endet aber nur in den seltensten Fällen in irreparablen Schäden.
Edit: Ein 70kg schwerer Mensch belastet den Knorpel beim gehen mit 210kg, beim laufen mit 315kg - der Unterschied ist nicht so groß wie man meinen könnte. Springen bedeutet eine Belastung von etwa 500kg, Treppensteigen 420kg.
@hermes
Da bin ich ganz bei Dir. Druck ist es nicht, es ist mehr die Freude darauf diese Dinge zu machen.
-
Die Bedenken kenne ich und teile ich auch in gewisser Hinsicht.
Ich war auch als Leichtathlet nie jemand der sich auf sein Wettkampfgewicht rauf trainieren und rauffuttern musste. Natürlich ist das heutige Gewicht keine Kleinigkeit aber ohne hochmütig oder überheblich zu klingen, ich will ein Stück weit zeigen, dass man auch als sehr schwerer Mensch nicht unbedingt davor zurück schrecken muss zu laufen. Man muss und soll es mit einem notwendigen Gefühl dafür angehen und reinhören ob das passt. Ich war in den Jahren auch nicht bettlägerig ich habe nur keinen Sport machen können, ich war aber wohl immer wieder (wenn es ging) wandern oder bewege mich als Landschaftsfotograf (Semi-Professionell) lange in der Natur. Und bei allem Respekt ich bin noch keine 80, meine Knochendichte daher noch ganz in Ordnung.
Wenn jemand im Leben noch keinen Sport gemacht hat sollte mit über 50 nicht so einsteigen wie ich das gerade mache, das unterschreibe ich sofort, das geht schief. Daraus ein Schreckgespenst aufzubauen halte ich auch nicht für richtig, es ist immer eine Frage der Dosierung. Auch jemand mit 150kg kann laufen, langsam, weil schnell geht eh nicht. Ob ich eine Runde im Park spazieren gehe oder eine Runde einen "Laufschritt" laufe macht für die Knie keinen Unterschied, es ist im Kopf etwas anderes. Das geht, selbst wenn es für Anfänger nur einmal die Woche ist, die Bestätigung etwas geschafft zu haben gehört einfach dazu. Es kann ein Ziel sein, die Runde im Park durchzulaufen, dann vielleicht mal zwei, dann eine größere Runde. Es ist ein Prozess wie jeder der beginnt. Ich bin jetzt auch Anfänger, da bin ich ganz realistisch.
Der Körper wird nicht von heute auf morgen schwer, Sehen, Bänder und Gelenke machen die Entwicklung auch mit, sie sind belastet aber nicht überbelastet nur weil ich 2km "laufe", Anfangs langsamer als die die spazieren gehen. Ich bin ganz, ganz sicher, dass meine Zeit im Leistungssport viel schädlicher für die Gelenke war als heute zu laufen.
Abzunehmen, dabei möglicherweise viel Muskelmasse abzubauen und dann laufen zu gehen halte ich persönlich für gefährlicher, als mit wirklich kleinen Schritte zu "laufen" um sich daran zu gewöhnen. Es ist möglich in einem halben Jahr 50kg abzunehmen, dazu muss man aber etwas tun, ich muss dazu etwas tun. Abgesehen von den Muskelverspannungen am Anfang bin ich komplett schmerzfrei und ich hatte noch keinen Muskelkater oder irgendwelche Krämpfe. (Muskel)Müdigkeit kenne ich schon, da hilft gute Ernährung, viel Wasser trinken und ein guter Physiotherapeut.
-
Hallo
Danke Allen für das positive Feedback. Es ist nicht so, dass ich in den letzten 6 Jahren keine Versuche unternommen hätte wieder aktiv zu werden. Das Ergebnis waren jedoch immer wieder gesundheitliche Rückschläge, das ist es womit ich am meisten zu kämpfen hatte. Dieser Versuch war wohl mein Letzter und ich bin so froh dass es gut geht.
Ich war den Großteil meines Lebens sportlich aktiv aber ich werde nicht jünger. Meine Laufzeiten (aus der Leichtathletik) werde ich nie wieder erreichen aber ich möchte versuchen die Laufausdauer zu verbessern, um zB einen Marathon zu schaffen.
Ich konzentriere mich aber nicht (nur) auf das laufen, das Ziel ist Rennradfahren mit ordentlich Höhenmeter - das ist es was ich (wieder) wirklich gerne gut können will.
Noch stehe ich am Anfang, eigentlich noch vor dem Anfang, es ist ein Konzept. Für mich ist es im Kopf so, dass ich mir bis Ende des Jahres Zeit gebe um mich auf Training vorzubereiten. Um zu trainieren braucht es für meine Begriffe eine gewisse Grund-Fitness. Jetzt ist es so, dass ich kein GA1, GA2 etc machen kann. Sobald ich am Ergo sitze bedeutet es 95-100%. Ich habe noch sehr wenig Möglichkeit die Intensität zu steuern, ich habe keine Bereiche wo ich Grundlage machen könnte. Egal was ich mache es ist in Null Komma Nix am Anschlag. Das macht mir nichts aus, im Gegenteil so habe ich immer trainiert, ich brauche das in dieser Form. Energetisch habe ich keine Probleme, es ist das Herz-Kreislaufsystem, dass ich erst wieder auf Linie bringen muss. Mir geht nicht die Kraft aus, mir geht die Luft aus, deshalb verlege ich 90% meiner Einheiten darauf das zu verbessern.
Gleichzeitig wird auch Hanteltraining gemacht um 1. die Muskelmasse zu erhöhen (= mehr Grundumsatz) und 2. den Fettstoffwechsel weiter anzuregen.
Meine Woche sieht ungefähr so aus,
Montag + Donnerstag (oder auch mal Dienstag + Freitag) Fitnesscenter.
30 Minuten Ergometer, aufwärmen und eine kurze Belastung
45-60 Minuten Krafttraining, 3-4 Stationen jeweils 5 Sätze mit 16 Wiederholungen (Anfangs waren es 4 Sätze mit 12Wdhg), die Gewichte dabei so, dass die Übung technisch extrem sauber durchgeführt wird aber auch so schwer dass die letzten so richtig weh tun (Einstiegsgewicht mittel dann steigernd und wieder runter)
60-90 Minuten Ergometer (nicht alles was geht aber die Kleidung kann ich danach immer auswinden - Ziel 1000kcal/Stunde)
Laufeinheiten in der Woche sind unterschiedlich, manchmal laufe ich morgens und am Abend Fitnesscenter oder ich verlege die Laufeinheiten auf die anderen Tage. Pro Woche ist immer ein Tag frei, bedeutet aktive Regeneration.
Bis zum Jahresende werden sich die Laufeinheiten auf bis 8km verlängern und zusätzlich kommt noch eine Einheit Zwift dazu. Dazu richte ich mein altes Rennrad her, wobei das hat auch "erst" 8 Jahre auf dem Buckel - 6 davon ungenutzt.
Noch ein Wort zu "Warum laufen?"
Es ist für mich selbstverständlich wie atmen, da fühle ich mich sportlich wohl und sicher. Wenn ich nichts machen kann ist laufen etwas worauf ich immer zurück greifen kann. Wo radfahren eine Herausforderung ist, ist laufen für mich ein Stück Normalität. Ich käme nie auf die Idee nicht laufen zu können (Gesundheit vorausgesetzt). Laufen war immer meine Basis, meine Säulen sportlicher Leistung, ich laufe einfach zu gerne. Ich wollte eigentlich mit Lauftraining beginnen, habe aber absichtlich Ergometer vorweg genommen. Recht schnell habe ich aber die Laufschuhe angezogen um mich zu stabilisieren, auch im Kopf. Laufen zu können ist für mich eine mentale Hängematte, wenn das geht, passt der Rest auch. Für Andere mag das schwimmen sein oder radfahren oder sonst was, für mich ist laufen der Wohlfühlbereich.
Es dauert, so lange es eben dauert um im Laufen und auch beim Rennradeln wieder die Selbstverständlichkeit zu haben die fast wie eine Droge wirkt.
Wie stelle ich mir das Jahr 2020 vor?
Leistungsdiagnostik steht da an erster Stelle. Ohne zu wissen wo man steht, hat man keine Ahnung wie ein Trainingsplan aussehen muss (daher gibt es ja aktuell keinen Trainingsplan, nur das Ziel nächstes Jahr einen machen zu können)
Im ersten Quartal wird Grundlage trainiert mit einzelnen Intervallen. Die Laufstrecken werden auf 12km verlängert und es wird hügeliger. Tempoläufe und Bergaufintervalle. Fitnesscenter wird bleiben, jedoch vermehrt Gewichtstraining. Ergo bleibt wird aber durch Rollentraining zu Hause deutlich ausgeweitet.
Sobald es das Wetter bzw. die Strecken es zulassen geht es 2 Wochen ins "Trainingslager". Ich besuche meinen Onkel in Frankreich und der wohnt am Fuß von Alpe d'Huez - also von seinem Haus bis zur Bergauffahrt sind es um die 3km. Dort wird Berglaufen und Bergradeln trainiert bis ich Blut schwitze. (Edit: Vorher werden natürlich die Hügeln rund um Wien mit dem Rennrad ordentlich bis zum abwinken abgefahren - ganz unvorbereitet spuken mich die Alpen sonst unzerkaut wieder aus)
Juni oder Juli dann mit einem Freund die Großglockner Hochalpenstrasse.
Den Rest des Jahres Blocktraining wobei dann auch schwimmen dazu kommt - schließlich will ich ja irgendwann im Jahr darauf einen Halb-Triathlon versuchen.
Im Kopf ist es schon, jetzt heißt es, es umzusetzen - ich bin dabei, noch am Anfang aber es ist zu schaffen. Jeder kann das.
lg
Thomas
-
Ich laufe um den Stützapparat zu kräftigen. Am Anfang habe ich drei Wochen nur Ergometer gemacht und es haben sich Kreuzschmerzen und ein Taubheitsgefühl eingestellt. Ich war früher ein guter Läufer, daher - das bilde ich mir zumindest ein - erkenne ich, wann ich richtig laufe, es also hinbekomme gelenkschonend zu laufen - ich laufe nicht in den Schmerz sondern kann meine Lauftechnik variieren um schmerzfrei zu laufen. Gemeinsam mit einem Physiotherapeuten gelingt das sehr gut und bisher ist alles sehr gut gegangen. Der Ausgleich Ergo und laufen hat sich (für mich) bewährt.
Du hast natürlich Recht, dass das Risiko sehr hoch war aber ich kenne mich in sportlicher Hinsicht sehr gut um hier eine Balance zu finden. Zum Radfahren war ich schlicht zu schwer und die Kondition war einfach nicht da. Ich habe mit dem alten Mountainbike 20km gemacht - es war geil aber es war für mich der falsche Ansatz - da will ich mehr als ich kann. Das neue Rennrad (Trek Emonda 7 Disc) steht neben mir und das ist für mich eine ungeheure Motivation mich nächstes Jahr endlich drauf setzen zu können um damit zu trainieren.
-
Ich bin nicht sicher ob das hier der richtige Thread ist, denn ich trainiere (noch) nicht. Also ich gehe laufen und strenge mich im Fitnessstudio richtig an aber es folgt keinem Trainingsplan aber wohl einem Ziel.
Der Grund hier einen Thread zu starten ist Anderen vielleicht eine Motivation zu geben, die in einer ähnlichen Situation sind.
Wie in einem anderen Beitrag kurz beschrieben haben mich einen Großteil der letzten 6 Jahre gesundheitliche Probleme begleitet und aus welchen Gründen auch immer sind alle Beschwerden weg. Leider blieb ein enormes Übergewicht. Ich bin 52 Jahre alt und bis zum 26 Lebensjahr hatte ich Leistungssport betrieben und habe dann lange Zeit regelmäßig Ausdauersport gemacht. Mein Wettkampfgewicht waren 84kg später dann hielt ich mich bei gut 90 und Anfang dieses Jahres gab es Situationen, dass ich mir nicht einmal Socken anziehen konnte ohne dass mir die Luft ausging oder es anstrengend war aus einem Auto auszusteigen. Es war unerträglich, Kleidergröße 6XL wurde normal, nur das wollte ich alles nicht mehr.
Anfang Juli beschloss ich mich wieder sportlich zu bewegen und man kommt an viele persönliche Grenzen, physisch sowieso aber auch mental ist es wirklich eine Herausforderung.
Ich erinnere mich an die ersten kurzen Läufe, wo ich nach 50m keine Luft bekam und große Schwierigkeiten hatte überhaupt einen "Laufschritt" beizubehalten aber es klappte. Es folgten Läufe bei denen Fußgänger mit flottem Schritt nicht zu überholen waren. Ich schätze (weil ich es nicht genau weiß) mein Gewicht zu dieser Zeit auf 140 bis 150kg und damit läuft man nicht so schnell, es hat im Grunde nichts mit laufen zu tun.
Auch wenn mir der Leistungssport geholfen hat die Bewegung zu kennen (Lauftechnik) weil es ein Automatismus ist, muss man es aushalten normalen Spaziergängern nicht nachzukommen, sondern stur SEIN EIGENES TEMPO zu machen. Ich habe kein einziges Mal aufgegeben, sondern habe jede Einheit zu Ende gebracht.
Die Pace pro km lag bei knapp 13 Minuten, für die Strecke von 4,4km brauchte ich weit über eine Stunde aber das waren nur Zahlen - ohne Beschwerden einen Lauf durchzustehen ist unbezahlbar. Im Fitnesscenter liegt der Hauptaugenmerk auf Cardio und ich hatte immer viel Kraft in den Beinen. Ich konnte locker 250W treten - ganze 8 Sekunden. Eine Stunde Ergometer war geprägt durch viel schnaufen und viel schweiß um 80+ Umdrehungen zu halten. Viel schnaufen und schwitzen tue ich am Ergo immer noch
Bis Ende des Jahres möchte ich mein Gewicht soweit reduziert haben, dass ich für 2020 einen vernünftigen Trainingsplan ausarbeiten kann und es gibt natürlich ein sportliches Ziel. Noch sind es vermutlich 20 bis 25 kg die ich zuviel auf die Waage bringe aber ich verbrenne an einem Trainingstag 5.500 bis 6.000kcal.
Die Trainingstage haben sich in den letzten vier Monaten kaum verändert. Zweimal die Woche Fitnesscenter, 3mal laufen.
ich steigere insofern dass die Trainingsreize höher werden, 5,8km statt 4,4km laufen und dabei mehr Höhenmeter, am Ergometer mittlerweile 90-100+ Trittfrequenz bei höherem Widerstand. Ziel am Ergo sind immer mind. 1000kcal in einer Stunde. Manchmal schaffe ich nur 880 aber meist sind es zwischen 950 und 1080kcal.
Habe ich am Anfang notgedrungen einfach Runden im Park gedreht und im Fitnessstudio Übungen gemacht, merke ich wie es langsam besser wird. Es ist mir egal wie mich die Leute angesehen haben und die Witze über den fetten Typen - da stehe ich drüber. Bis heute habe ich die Pace auf 6:50/km fast verdoppelt und es sieht schon etwas mehr nach laufen aus.
Mittlerweile trage ich XXL mit deutlicher Tendenz zu XL. Es sind die kleinen Dinge die mich freuen und motivieren. Das Armband der Uhr hätte nicht kürzer sein dürfen, heute schnalle ich ins vierte Loch.
Was hat sich noch geändert?
Ernährung. Der Einkauf ist simpel, regional und saisonal, plant based, kein (raffinierter) Zucker, sehr wenig aber hochwertige Öle
Was ich Leuten in meiner Situation rate?
Gar nichts. Es gibt kein Vorbild, es gibt kein selber Schuld Gequatsche - das Einzige was ich mache ist allen zu gratulieren die mit sportlicher Bewegung die Situation verändern wollen. Es geht nicht ohne Freude und man braucht ein Ziel.
Mein Ziel sind Fahrten in den französischen Alpen und auf den Großglockner (nicht wettkampfmäßig) und wenn alles gut läuft einen Wettkampf eines half Triathlon 2021.
Hier möchte ich ein wenig den Weg beschreiben was es für Höhen und Tiefen gibt, welche Herausforderungen warten und was ich versuche um sie zu meistern. Ich denke das kann ganz spannend werden.
-
Hallo Leute
Die letzten Aktivitäten die ich am Rennrad wie auch hier im Forum hatte sind über 6 Jahre her. Damals beschrieb ich noch meine Tour von Wien nach Siegen und es war einfach geil. Die Vorbereitung mit coolen Bikern, die ich hier gefunden habe und die mir erlaubt haben mitzufahren sind mir in liebster Erinnerung.
Kurz nach der Tour bin ich leider schwer erkrankt, nicht lebensbedrohliches aber es hinderte mich Sport zu betreiben, teilweise war es unmöglich zu gehen, da massive Gelenksentzündungen jede Bewegung die facto unmöglich gemacht haben. Ich möchte niemanden langweilen oder zu Mutmaßungen verleiten, es wurde nie eine Ursache gefunden und ich habe wirklich viele Praxen von innen gesehen. Frust, Rückschläge und mangelnde Bewegung haben in den Jahren ihre Spuren hinterlassen, ich habe 40kg bis 50kg zugenommen, genau kann ich es gar nicht sagen, ich weigere mich nach wie vor mich auf eine Waage zu stellen.
Alle Versuche wieder aktiv zu werden beantwortete der Körper mit extremen Entzündungen. Selbst eine längere Autofahrt konnte ein Auslöser sein, war zu Beginn der Fahrt alles in Ordnung stieg ich schon mit Beschwerden aus.
Seit Juni trainiere ich wieder und bislang ohne jegliche Schmerzen. Die begleitende Physiotherapie hilft dabei enorm. Einschränkungen gibt es natürlich, denn das Übergewicht muss wieder abgebaut werden. Fitnessstudio (Schwerpunkt Cardio auf dem Ergometer) und laufen zeigen schon erste zarte Erfolge. Auch am Rad (mein altes superschweres MTB) bin ich für ein paar km gesessen und es war geil - bergauf schnell ausser Atem und anstrengend aber mit einem fetten Grinsen im Gesicht.
Bis Jahresende will ich nun die meisten Kilos los werden, zumindest so viel, dass ich einen vernünftigen Trainingsplan für 2020 erstellen kann. Mein Ziel ist es bis zum Sommer 2020 wieder in Form zu sein. Die Motivation bringt auch das neue Rennrad das ich bestellt habe, das ich aber absichtlich nicht vor nächstem Jahr fahren möchte.
Vielleicht, wenn ich das Gefühl habe kein Bremsklotz mehr zu sein (also irgendwann nächstes Jahr), findet sich ja eine Bikergruppe (in Wien) die mich wieder mitradeln lässt?
Ich wünsche allen noch schöne Radtage im Herbst, ich werde dann 2020 wieder auf der Straße sein.
so long
Thomas
-
So tragisch der Fall ist: Mit den wenigen Information aus dem Standard-Artikel kann man keine Krankheit als gegeben annehmen, die den Leistungssport zum tödlichen Risiko stempelt.
Er ist tot, oder? Viel mehr Risiko wirds wohl nicht geben und man sollte viel, viel früher auf Beschwerden reagieren und ggf. aufhören statt mit Kranheit und körperlichen Einschränkungen Höchstleistungen zu versuchen.
-
gut, es kann auch was schlimmeres passieren, wogegen man sich zu Wehr setzen muss.
Wenn man ein sinnvolles persönliches Netzwerk diesbezüglich hat (also Freunde, die in verschiedenen Bereichen Anwälte sind) dann halte ich es auch für verzichtbar, handhabe es selber auch so... analog dazu mit der Zusatzkrankenversicherung und Ärzten in Familie oder Freundeskreis.
Sooft ich das sehe tritt eine Rechtsschutzversicherung immer nur dann für einen ein, wenn das eh eine gmahte Wiesen ist - in allen anderen Fällen in denen es heikel oder schwierig wird tun die genau nix. Das Leid und den Ärger übernehmen die auch nicht, das muss man immer selbst aushalten. Ich hätte längst eine solche Versicherung wenn man sicher sein könnte dass die genau dann tätig werden und sagen egal was ist wir werden es durchsetzen oder es zumindest versuchen.
Einen Prozeß zu führen bei dem der Ausgang klar ist, da brauche ich keinen der sich nachher damit brüstet mich unterstützt zu haben. Das ist meine Wahrnehmung bezüglich Rechtsschutz und anderer Versicherungen.
-
Danke für die Bestätigung KEINE Rechtsschutzversicherung abzuschließen.
Für die Beiträge die ich mir da seit Jahrzehnten spare kaufe ich mir das geilste Rennrad dass es gibt und zahle im Fall der Fälle noch locker ein Rennrad und Schmerzensgeld für einen Geschädigten obendrauf.
-
Verantwortungslos finde ich ganz und gar nicht, wenn jemand seiner Leidenschaft Crosstriathlon nachgeht.
Ich kenne die näheren familiären Umstände des verstobenen Athleten nicht aber mit kommt bei so etwas dann unweigerlich der Gedanke an Kinder die dann ohne Vater aufwachsen müssen, weil der ohne Rücksicht auf Verluste einer Leidenschaft nachgegeangen ist.
Verantwortung zu übernehmen bedeutet auch das für andere zu machen, nicht nur für das eigene Leben. Bei einer Krankheit die den Leistungssport zum tödlichen Risiko stempelt, sollte die Vernunft vor die egoistischen Wünsche gestellt werden. Für seine Leidenschaft zu leben ist das eine, dafür zu sterben was ganz anderes. Das ist verantwortungslos, zumindest fällt mir nichts ein womit man das als verantwortungsvoll erklären könnte.
Lieben Gruß
Thomas
-
Hallo
Die Hotelsuche war durchwegs rasch erledigt. In Pisek war es gleich das erste Hotel in dem ich ein Zimmer bekam, in Windischenbach war es das dritte, weil die ersten beiden geschlossen hatten. Ich habe mich insgeheim gefragt wie es sich ein Herbergsbetrieb leisten kann einen Ruhetag einzulegen? Vor allem weil das Gebiet dort regional als Anlaufpunkt für Radfahrer und Wanderer sehr bekannt ist.
In Bad Neustadt kam ich im 2. Hotel unter, wobei die Hotels zusammen gehörten und ich die paar 100m noch gerollt bin um im "Haupthaus" unterzukommen. Zimmer wären dort und da frei gewesen und so entschied ich mich für jenes das zentraler liegt und dort die Küche untergebracht war. Das essen war dort auch eindeutig am besten. Und auch in Gießen war es das 2. Hotel, nachdem ich im ersten wohl ein Zimmer bekommen hätte aber der Preis unverschämt war. Dort hätte ich für ein einfaches Zimmer so viel bezahlt wie für alle anderen zusammen - das muss nicht sein.
Im Grunde war die Suche nach einem Zimmer nach dem Erreichen einer Ortschaft in vl. 15 min erledigt. Auch dass ich das Rad ins Zimmer stellen wollte war kein Problem, ausser in Windischenbach, da wollte man das nicht, weil irgendwann ein anderer Radfahrer dort früher offenbar ein Öl-triefendes Rad mtgebracht hatte. Es wurde dann zugedeckt in einer privaten Garage untergebracht, weil ich dadurch keine Wickel haben wollte, sondern nur meine Ruhe
Dass ich just an dem Tag eigentlich die Kette schmieren sollte/wollte habe ich dann wohlweislich für mich behalten und das am nächsten Tag vor der Abfahrt am Gehsteig erledigt, so als wäre es ein üblicher Vorgang vor dem Start das Rad zu inspzieren und Reisefit zu machen.
Ich habe gute Hotels auch deshalb ausgesucht, weil ich vegan lebe und es in gehobeneren Häusern üblich(er) ist dass (Sonder)Wünsche von Gästen berücksichtigt werden. So war es dann auch ein leichtes Gerichte zu bekommen bei denen zB Butter, Sahne etc durch pflanzliches Öl ersetzt wurde und auf der Karte waren meist vegetarische Speisen gelistet, die durch ein paar Änderungen für meine vegane Lebensweise gepasst haben.
@xLink
Danke, ich habe die Fahrt sehr genossen.
Da sind tatsächlich Löcher in der Flanke.
und ich gehe davon aus dass die da hingehören. Die Speichen führen durch den Carbonteil und wenn man die Felgen reinigt/wäscht oder man im Regen fährt gelangt Wasser/Feuchtigkeit in den Hohlraum. Damit das Wasser da wieder rauskommt helfen diese Öffnungen - zumindest wurde mir das so erklärt.
Lieben Gruß
Thomas
-
Das wohnen war in den Hotels immer ein Erlebnis und ich schätze einen gewissen Komfort, selbst oder gerade wenn man so present unterwegs ist. So feudal wie im Hotel Schwan & Post war es nicht immer aber es war jedes Hotel sehr schön und das gehört für mich zur Entspannung mit dazu. Nebenbei bemerkt möchte ich nur anführen, dass das schlichteste Hotel (der Braugasthof - schlicht nur im Vegleich zu den anderen, sonst hat das schon einen sehr guten Standard) die mit großen Abstand teuerste Übernachtung der ganzen Reise war.
Letztendlich hat jede Reise einen Punkt an dem man ankommen wollte, in meinem Fall das Siegerland und hier ergab sich der erste Blick auf das Ziel Siegen mit dem Stadtteil Eiserfeld.
Ich bin froh und auch ein wenig stolz auf die Reise, die erbrachte Leistung und dass es mir dabei so gut erging. Ich hatte keinerlei muskuläre Probleme und hätte (abgesehen vom Kreislauf des 1. Tages) jeden Tag noch einiges fahren können.
Nicht nur der Adler, der mir seine majestätische Aufmerksamkeit für einige Sekunden geschenkt hatte gab es (man wird mir das als Pferdefreund nachsehen) eine ganz besondere Freude indem eine Herde Pferde auf der Koppel mitgetrabt sind und Kühe die neugierig und ungläubig nachblickten was denn da vorbeirollt. Das sind die Dinge die man als Bilder und Filme im Kopf mitnimmt.
Am Montag war der einzige Tag an dem ich für 2 Stunden die Regenhose anhatte, es wäre aber auch ohne gut gegangen. Die Regenjacke hatte ich öfter und länger an, einerseits um die morgendliche Kühle (in den Bergen) etwas erträglicher zu machen und andererseits um ein wenig gegen weitere Sonne (UV-Licht) zu schützen, denn am ersten tag habe ich ganz schön viel Sonne erwischt mit meinem ärmellosen Oberteil.
Das Wetter am 4. und 5. Tag war vor allem durch viel Wind geprägt und wenn man mich fragt wäre er mir als Rückenwind lieber gewesen. Er hatte aber sein Gutes denn die Wolken, so schwarz sie auch waren, trugen ihre Fracht weiter und ließen mich bis auf ganz wenige Spritzer ungeschoren davon kommen. Es waren so wenige Tropfen dass ich mir nicht die Mühe machen musste das Ladegerät in die Kunstoffsackerln zu verpacken. Einmal bin ich der Wolke auch davongefahren und gut dass es da eine Zeit bergab ging. Nur am Morgen war die Straße jeweils noch nass bzw. feucht aber auch das spielte keine Rolle, die Füße blieben trocken.
Lieben Gruß
Thomas
-
Servus
Danke Malcolm Danke Golo
Nun kommen, wie versprochen ein paar Bilder der Reise (und dazu noch ein paar Eindrücke und Gedanken). Leider konnte ich die Bilder aus der defekten Kamera noch nicht laden, daher fehlt leider fast der ganze erste Tag (inkl. Grenze nach CZ)
Apropos Grenze nach CZ. Ich bin (von anderen Fahrten mit dem Motorrad) davon ausgegangen, dass in Grenznähe Wechselstuben sein werden aber ich konnte auf die Schnelle keine finden. So dachte ich dass vl. etwas später auf der Strecke es noch Möglichkeiten geben wird. Spätestens in der dritten Ortschaft hatte ich den Verdacht, dass ich keine grenznahe Wechselstube mehr finden werde, vermutlich auch deshalb weil auf den Straßen dort keine Vignettenpflicht besteht und die Wechselstuben vor allem diese Pickerln verkaufen.
Nach einigem fragen, fand sich dann ein kleiner Laden mit Asiaten, die mir Euro in Kronen getauscht haben. Ob der Wechselkurs nun gut oder schlecht war, war mir letztendlich egal, denn was mach ich später in einem Laden oder an einer Tankstelle wenn ich keine Getränke kaufen konnte?
Die ursprüngliche Route würde 6 Tage dauern und der erste Stop wäre Trebon geworden.
Da ich dort um kurz nach 13 Uhr war sah ich mich darin bestätigt die Tagesetappen etwas weiter gesteckt zu haben. Es war ein wirklich hübscher Ort aber ich wollte keine Sightseeing-Tour machen sondern eine Radreise, bei dem man einiges sieht, Eindrücke gewinnt und eine Reise in moderatem Tempo macht. Land und Leute wirklich kennen zu lernen wäre in 4 Stunden auch nicht möglich und es macht mir mehr Spaß einen kurzen Augenblick zu verweilen, den Eindruck vl. in einem Bild festzuhalten aber vor allem das ganze Spektrum so einer Reise durch eigene körperliche Tätigkeit (Radfahren), der Natur näher zu sein und etwas aus dem authentischen sichtbaren eigens Erlebten zu erfahren.
Abschalten indem ich mich auf mich selbst konzentriere und das in weitestgehendem Einklang mit der Umwelt. Eine Reise mit sich für sich.
Dann ist alles keine Strapaze und schon gar kein Stress. Stehen bleiben wenn man mag und es für richtig hält - keine vorgefassten Pläne und strikten Routen. Ausweichmöglichkeiten wenn man es braucht oder für richtig hält. Die Freiheit einer Reise genießen und das habe ich jede Sekunde lang getan ohne sich in Widersprüche zu verstricken oder mit Umwegen zu hadern - sie gehören zu so einer Reise dazu und ich habe sie alle mit einer wohligen Erkenntnis angenommen - nichts geht wirklich gerade und es dauert so lange es eben dauert.
Das war schon in Pisek klar, dass diese Radreise einen eigenen Rythmus bekommen wird, eine intuitive ganz persönliche Einstellung zu Tempo und Distanz, zu einem gewissen Teil von der Natur vorgegeben, denn der eine Hügel kann schnell gefahren sein, es folgen noch weitere und sich auf das einzulassen ist befriedigend - das ist für mich Urlaub.
Ich hielt an Plätzen und Gaststätten, an denen ich nur als Radfahrer halt mache, weil es das ureigenste Verständnis nach Pause und Rast ist und nicht weil der Gastgarten ein schickes Ambiente hat (wobei das auf die meisten zugetroffen hat)
So war es auch mal ein ganz schlichtes Lokal am Straßenrand bei dem ich spontan stehen geblieben bin und einen Nudelsalat bestellte und die Bedienung extrem freundlich und zuvorkommend war.
Am 2. Tag war mein ganz persönliches Ziel die Deutsche Grenze zu erreichen und Ziele gehören zu einer Reise auch irgendwo dazu. Vor allem weil ich sonst nochmal Geld wechseln hätte müssen (was ich vermeiden wollte) auch wenn die Tschechei ein wunderbares Land mit herzlichen Leuten ist und ein Reise durch Tschechien ist immer eine Empfehlung.
Den deutschen Wald sollte ich dann auch bald näher kennen lernen als mir lieb war. So sah dann der Pfad aus auf dem ich eine Zeit lang fuhr bis er an einer Waldkante plötzlich ein jähes Ende fand. Den Abhang runter mit einem bepackten Rennrad ist eine sehr spezielle Erfahrung, die dazu führte dass ich fortan darauf geachtet hatte wohin genau mich die Streckenführung schicken wollte.
Bei mancher Abzweigung war noch nicht klar dass am Ende des Dorfes, nach gut gemeinten Höhenmetern wieder eine Schottestrasse, ein Forstweg oder ein ganz schlechter Radweg mit Schlaglöchern und Fahrrinnen auf mich warten würde.
Trotz dieser Umstände gelang es mir, vermutlich nur durch blosses Glück die meiste Strecke auf wenig befahrenen Landstrassen zurücklegen zu können bzw. auf Nebenstraßen die mich durch kleine abgelegene Dörfer und Almen führten. Ich kam mir dann immer vor wie ein Wanderer der durch die Gegend schlendert und sich die gute Laune durch die Sonne, das gute Wetter und die schöne Landschaft von ganz alleine einstellt.
Jeder Umweg hatte seinen ganz eigenen Reiz.
Die kleinen Orte sind dann auch meist idyllischer und die Leute einfach um eine ganze Ecke entspannter.
-
Hallo
Die Tour ist geschafft und es war wirklich wunderschön und abenteuerlich.
Zunächst die reinen Daten
Tag 1: Wien - Pisek (CZ) 257,7km, 2.213hm in 9:43h
Tag 2: Pisek (CZ) - Windischenbach/Neustadt (D) 207,1km, 3.417hm in 9:30h
Tag 3: Neustadt - Bad Neustadt a.d. Saale 207km, 2.377hm in 8:24h
Tag 4: Bad Neustadt - Gießen 169,8km, 2.834hm in 8:17h
Tag 5: Gießen - Siegen 88,6km 1.448hm in 3:55h
In Summe 929,9km bei 12.220hm
Der erste Tag war der schwerste. Nicht aufgrund der Distanz, sondern weil ich die letzte 50, 60km zu wenig getrunken hatte bzw. jeweils zuviel auf einmal. Dazu kam dass ich in Summe zuwenige Pausen gemacht habe und die dann etwas zu lang ausgefallen sind. Die Hitze hat ihr übriges dazu beigetragen den Kreislauf ganz schön an seine Grenzen zu bringen. Das habe ich ab dem 2. Tag besser gemacht und alle 30 bis 40km einen kurzen Stop eingelegt, das trinken habe ich bewusst in kleinen Schlucken erledigt und siehe da ab da gab es keinerlei Anzeichen irgendwelcher Müdigkeiten oder Erschöpfungen. Jeden Tag habe ich mir gut eingeteilt und bin noch mit genug Power jeden Tag angekommen. Tagesende hatte ich jeweils zwischen 17:30 und 18:30 Uhr also Zeit genug für Hotelsuche und Nachbereitung, Duschen, Essen und auch mal einen kurzen Ausflug durch die Altstadt.
Es war eine Reise mit dem Rad und am 4. Tag musste ich den hinteren Mantel tauschen (lassen) und die Kette wurde (nochmal ordentlich) gereinigt. Aber der Reihe nach.
Trotz der Anstrenung des ersten Tages war ich gut erholt in den 2. Tag gestartet und die Tschechei wollte noch 2.636hm von mir bevor ich die Deutsche Grenze bei Bärnbach erreicht habe. Die gesamte Strecke war für mich eine Herausforderung weil ich mit meinen 88kg (+4,5kg Gepäck) nicht gerade ein Bergspezialist bin aber gerade Tag 2 und Tag 4 kamen mir von der Topologie gar nicht entgegen. Besonders Tag 2 war ein stetes Bergauf, Bergab wie auf einer Hochschaubahn. Landschaftlich ein Traum und richtig schöne Gebiete, die ich genossen habe und das hat etwas darüber getröstet dass ich nicht kaum ins "fahren" kam sondern immer versucht habe überhaupt im Tritt zu bleiben.
Fast am Ende des Tages gab es dann auch noch eine Überraschung, das Ende des (befestigten Weges). Nach 191km stand ich mitten im Wald und retour und einen Umweg zu fahren hätte 20km bedeutet. Also bin ich etwa 8km auf einem Naturlehrpfad gefahren (nachdem ich das Rad einen steilen Abhang runter tragen musste), immer vorsichtig damit weder Felgen noch Mantel kaputt gehen. Die Kette hat viel Dreck abbekommen und gerade der hintere Mantel litt besonders unter dieser Tortour.
Es gab später noch einige Stellen (Bayreuth und Fulda) wo mich die Strecke über unbefestigte Radwege führen wollte und so erklärte sich auch einiges an Umwegen und Sackgassen. Im Großen und Ganzen bin ich dennoch gut durch gekommen aber 80km Mehrwege sind schon zusammen gekommen.
Der dritte Tag war entspannend, keine besonderes schweren Anstiege und zwischendurch auch schöne lange Etappen zum ausruhen. Einen ganz genauen Plan über die Zwischenstationen hatte ich nicht mehr, da der 2. Tag aufgrund des Querfeldein-Ausreissers 20 bis 30km früher beendet wurde als geplant. Aufholen wollte ich das im Grunde nicht weil es den Charakter einer Reise beibehalten sollte. Das eigentliche Ziel für Tag 3 war Fulda aber das wären dann eben auch knapp 50km mehr gewesen für den 3. Tag. Ich habe nach meinem Wohlfühlfaktor entschieden und eine Pause in Bad Neustadt eingelegt.
Am nächsten vierten Tag sollte ich auch gleich Recht behalten den Stop eingelegt zu haben, denn gleich ab den ersten Metern ging es ständig nur bergauf und bis um 10:00 Uhr hatte ich bereits die ersten 1.000hm hinter mir. Die hätte ich am Vortag ungern noch getreten. Bis zu mittag wären es etwa 1.700hm und bei einem sehr steilen Bergabstück merkte ich bei gut 70 km/h dass der Hinterreifen unruhig wird. Der war ziemlich fertig und ich entschied ein Radsportgeschäft zu suchen bevor mir Reifen und Felge um die Ohren fliegen. An dieser Stelle herzlichen Dank für die prompte, sehr freundliche Hilfe von Röhn Sport, die mir auch gleich die Kette wieder ordentlich in gereinigt haben und nicht mal was dafür haben wollten (sondern eigentlich nur den Mantel verrechnet haben). Dieser Ausflug hat auch etwas Zeit und einen Umweg gekostet aber der Sicherheit wegen schien mir das unumgänglich. Der eigentliche Wermutstropfen ab Tag 4 war aber der aufkommende Gegenwind der sich sehr stark bemerkbar gemacht hat und auch bei den vielen, vielen Bergauffahrten sehr ungut war. Das war auch der Grund an dem Tag nicht bis zum bitteren Ende durchzufahren, sondern in Gießen einen letzten (ungeplanten) Stop einzulegen. Die restlichen km und vor allem hm bei dem Wind waren nicht wirklich motivierend bzw. wollte ich mich nicht kaputt fahren. So bin ich entspannt um 17 Uhr in Gießen vom Rad gestiegen und hab im Braugasthof ein Zimmer genommen.
Die letzten gut 88km waren dann sehr entspanntes fahren und die Höhenmeter war auch recht angenehm zu treten. Über die Tour habe mich mit Hügelfahren angefreundet und heute zu mittag war ich dann am Ziel und entspannt und glücklich über die Leistung und das Erlebte. Ein Adler hat mich über 100m meiner Fahrt regelrecht begleitet, die Leute waren alle nett und freundlich, die Landschaft war herausragend schön, die Almen und die Berge waren ein einzigartiges Erlebnis und das war sicher nicht meine letzte Reise mit einem Rad.
Ich habe nur ein paar Bilder gemacht (vor allem auch weil die extra eingepackte Kamera einen Akkudefekt hat) aber sobald ich welche am Rechner habe reiche ich sie nach.
Schön wars.
Lieben Gruß
Thomas
-
Der erste Tag ist geschlagen und das Etappenziel wurde erreicht.
Die Hitze hat den letzten Tribut abverlangt. Die Strecke hatte einige Abweichungen und so wurden es 257,7km (statt 233,3) bei 2.213hm (statt 1.755) in 9:43h Fahrzeit. Eine hitzeschlacht ohne gleichen und die letzten 12 km waren gem der splittabelle flott und gleichmäßig aber gefühlt habe ich mich wie ein grillhendl und ich war heilfroh gleich im ersten Hotel in Zimmer zu bekommen.
Nachdem Abendessen und dem belohnungsbier geht es nun ins bett und morgen startet der Tag um 5:30 am Rad. Ich möchte aufgrund der Hitze mehr pausieren und die Etappe wird kürzer, 290km sind bei der Hitze einfach nicht drinnen.
to be continued..
-
Danke Golo, Deine Hinweise werde ich gerne beherzigen. Ich gehe fest davon aus dass ich unterwegs immer wieder Wasser auffüllen muss, vor allem weil ich leicht schwitze und den Verlust an Flüßigkeit (und Salz) muss ich im Auge behalten.
Quartiere hätte ich eigentlich schon rausgesucht und in den Orten gibt es meist genug Hotels oder Pensionen - zumindest behauptet dass das Navi und das Inetrnet.
Da das meine erste Radtour dieser Dimension ist wollte ich mich nicht durch fixe Buchungen unter Druck setzen die Tagesziele jeweils erreichen zu müssen. Sollte ich zB wegen Defekten Zeit verlieren oder wider erwarten schneller vorankommen wollte ich mir die Optionen offen halten kürzere oder längere Etappen zu fahren. Gerade Bayreuth kann ich vermutlich meiden und etwas weiter fahren.
Da ich alleine unterwegs bin hoffe ich leichter ein Bett zu bekommen als wenn eine Gruppe von 5 Leuten Zimmer suchen. Irgendein Platzerl wird sich schon finden. Die Etappen sind ja nicht so dass ich da erst um 22Uhr ankomme sondern meist so zwischen 17:30 Uhr und 18:30 Uhr, da kann man dann noch schauen wo man unterkommen kann.
Ich bin echt gespannt wie das wird und mit ziemlicher Sicherheit wird das nicht die letzte Radreise werden.
Lieben Gruß
Thomas
Edit sagt: Danke Krusher, eure Erfahrungen machen Mut und Vorfreude drauf. Da gehört zu so einer Reise für mein Verständis mit dazu. Ich fühle mich richtig gut vorbereitet und bereit für die Fahrt. Ich wollte eben genug physische Möglichkeit haben auch bei Gegenwind ordentlich voranzukommen und auch davor habe ich eigentlich keine Angst. Mehr Gegenwind als in den letzten Wochen (vor allem Kaltenleutgeben, Wöglerin und Irenental immer hartnäckig beim bergauf strampeln) wirds kaum geben
-
Hallo
Super Thread und super Bilder hast Du da gepostet. Da habe ich jetzt echt Bock am Samstag (endlich) loszufahren.
Ich bin die letzten Wochen sehr viel gefahren (etwa 600km/Woche) und diese Woche gehe ich es ruhiger an um mich gut zu erholen. Maximal noch am Donnerstag und am Freitag zwei Tage (Abende) zum einrollen jeweils 90 bis 100km.
Seit 3 Wochen bin ich immer öfter mit Gepäck gefahren und mittlerweile fahre ich damit fast den gleichen Schnitt wie vorher ohne dem Packerl. Es ist eigentlich alles fertig und startbereit. Heiß soll es werden und ich schätze ich werde mir noch eine Trinkflasche zusätzlich ins Trikot stecken. Ich freu mich einfach drauf und werde jede Sekunde genießen, da bin ich ganz sicher. Mal sehen wie ich unterwegs online sein kann, dann schreibe ich während der Reise - ansonst gibts eine Beschreibung und hoffentlich ein paar Bilder zum herzeigen, sobald ich in Siegen angekommen bin.
Lieben Gruß
Thomas
-
Hallo
Langsam wird es ernst. Morgen in 2 Wochen, also am 27.7. gehts um 7 Uhr los. Die Tour habe ich nun auf 4 Tage angesetzt und das sollte drinnen sein.
Da ich das nicht unbedingt dem Zufall überlassen will, habe ich heute mal geschaut wie weit ich an einem üblichen Freitag-Arbeitstag mit dem Rad fahren kann. Die Morgenrunde mit Roger (und ein paar km mit Leonidas) waren insgesamt fast 54km der Weg ins Büro gut 16km und eine ausgedehnte abendliche Runde in 4:50h 134,25km, macht zusammen gut 204km (gesamtzeit 7:25h). Ich bin gar nicht wirklich erschöpft, ich spüre eher dass ich als Morgenmuffel um 5 Uhr aufgestanden bin. Das war heuer die erste 200+ Runde und so gut wie heute habe ich mich nach solchen Distanzen noch nie gefühlt.
Das beruhigt mich und ich kann mich nun die restlichen zwei Wochen weiter vorbereiten. Ich bin schon gespannt, das wird sich ein Abenteuer 4 Tage en suite 200+ km zu fahren und dazu auch ganz ordentlich hm.
Lieben Gruß
Thomas
Mein (langer) Weg zurück
in Training, Leistungsdiagnostik & Gesundheit
Geschrieben · Bearbeitet von milestone
Hallo
Ein kleines Update mit ein paar Änderungen. Das Training läuft in etwa so weiter wie gehabt nur das drum herum habe ich angepasst.
Bisher habe ich die Apple Watch zur Leistungsaufzeichnung verwendet und das war für den Anfang auch alles gut und schön. Jedoch zeigt sich, dass die Messungen mittlerweile grob daneben liegen, vor allem am Ergo gibt es eine Differenz von 25% die die Apple Watch zu wenig anzeigt. So kann definitiv kein geeignetes Ernährung- und Trainingskonzept eingehalten werden. Die errechneten Werte stimmen bei geringer Belastung ganz gut aber je schwerer das Training wird (und je leichter ich mir damit tue) desto mehr weicht die Apple Watch von den tatsächlich erbrachten Leistungen ab. Unterm Strich absolut unbrauchbar.
Ich habe mich um eine Alternative umgesehen und eine Garmin Sportuhr besorgt und das sieht schon sehr viel realistischer aus. Mit Brustgurt für die Herzfrequenzmessung macht das einfach mehr Sinn. Beim laufen habe ich die Pace wieder deutlich erhöht und laut Garmin laufe ich den besten Abschnitt in 4:23/km - Durchschnitt 7:14/km. Die Strecke ist nun 5,78km lang und hat 65 Höhenmeter.
Auf dem Ergo ist neben den 2x 30 Minuten Powersessions einmal 90 Minuten Kraftausdauer und einmal 90 HIT pro Woche. Am Tacx 3 Stunden GA I. Krafttraining unverändert.
Die Ernährung ist weiterhin wenig Kohlenhydrate (etwa 90-100g/Tag) viele Ballaststoffe, wenig Öl, kein Zucker (abgesehen von Obst), plant based Proteine. Gezielte Lebensmittel zB Quinoa, Walnüsse, Rote Rüben, Leinsamen, Mohn etc.
Kleidergröße:XL Tendenz zu L