ich hab da mal was rausgesucht! Ist lang aber bitte nehmt euch die zeit! (das ist kein Einzelfall!!)
Hallo Ihr!
Seit dem 20.10.2001, kämpfe ich um das Sorgerecht meiner Tochter Carmen. Genau an diesem Tag kam ich, per Zufall darauf, dass meine Tochter und ihre jüngere Schwester Patricia (welche aber nicht meine Tochter ist, sondern aus der zweiten Ehe meiner Ex-Frau stammt) extremen gewalttätigen Übergriffen durch meine Ex-Frau und deren neuen Lebensgefährten ausgesetzt sind. Genauer gesagt wurden die beiden (damals 8 und 6 Jahre alt) wegen jeder kleinen Verfehlung, schwer verprügelt. Die beiden "Schmuckstücke" der menschlichen Gesellschaft scheuten auch nicht davor zurück, auf die Kinder mit Besenstielen, Büchern, Tischen etc., einzuprügeln. Am selben Tag, als ich davon erfuhr, begab ich mich zu meiner Ex-Frau und ihren Lebensgefährten. Diese Szene, welche sich dort abspielte, möchte ich nicht näher erläutern, da meine Aussagen und auch Ankündigungen gegenüber den beiden, schon eher in strafbare Delikte münden ;-)
Am selben Tag nahm ich meine Tochter zu mir. Ich ließ den beiden eigentlich keine Wahl. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich mein Glück noch gar nicht fassen. Meine Ex-Schwiegereltern und meine Ex-Schwägerin wohnen im gleichen Haus, und zwar einen Stock höher. Sie hatten die Prügelorgien mitverfolgt und vor lauter Scham geschwiegen. Als sie aber mitbekamen, dass jetzt der Tag ist an dem die Rechnung präsentiert werden sollte, standen sie hinter mir und erklärten gegen ihre eigene Tochter bzw. gegen ihre eigene Schwester, zum Wohle der Kinder, auszusagen.
Am nächsten Werktag, den 22.10.2001, fuhr ich mit meiner Ex-Schwiegermutter im Schlepptau, zum BG Schwechat. Ich begab mich zu der zuständigen Richterin und erstatte Anzeige wegen § 195 StGB (Quälen und Vernachlässigen Unmündiger) und § 83 StGB (Körperverletzung) in beiden Fällen. Des weiteren stellte ich den Obsorgeantrag für meine Tochter Carmen. Für ihre Schwester konnte ich leider im Moment nicht mehr tun. Von der Richterin wurde ich zum Sachverhalt befragt und einvernommen. Ebenso meine Ex-Schwiegermutter, welche gegen ihre eigene Tochter aussagte.
Nach der Einvernahme sagte mir die Richterin, dass meine Tochter einstweilen bei mir bleiben kann. Ich erhielt nichts schriftliches. Nur den mündlichen Segen. Exakt zwei Wochen später wurde meine Ex-Frau von eben dieser Richterin vorgeladen. Dort soll meine Ex-Frau angeben haben (das kenn ich aber alles nur vom hören-sagen, ich erhielt bis dato keine Akteneinsicht), dass sie auf die Obsorge für meine Tochter verzichtet und ich das Kind ruhig haben kann. Sie verzichtete also auf alle Rechte und Pflichten, UND DAS GANZE SCHRIFTLICH!!! Des weiteren gestand sie auch die gewalttätigen Übergriffe gegen beide Kinder.
Als ich davon erfuhr, dachte ich eigentlich die Schlacht und der Krieg waren gewonnen. Ja, ja. Schnecke! Nix da. Meine Tochter und ich wurden vom Jugendamt in Wien 22 vorgeladen, da sie ja bei mir wohnte. Die waren eigentlich recht nett und sagten das der Fall klar wäre und sie empfehlen würden, dass die Obsorge mir übertragen wird. Wiederum dachte ich: Spiel, Satz und Sieg. Irrtum!
Eines habe ich nämlich nicht bedacht. Die kleine Schwester meiner Tochter. Die wohnte ja noch bei meiner Ex-Frau und ihrem Freund. Dadurch schaltete sich nämlich das Jugendamt Wien-Umgebung Außenstelle Schwechat ein. Ich und meine Tochter wurden wiederum vorgeladen. Der Kerl hatte echt Humor. Nach Schilderung des Sachverhaltes warf mir der doch echt an den Kopf, dass ich nur auf die Obsorge aus wäre um mir die Alimente zu ersparen. Er sei auch noch des weiteren der Meinung, dass ein Mann ja gar nicht in der Lage sei ein Kind großzuziehen. Nachdem ich wieder Luft bekam, versuchte ich weiter krampfhaft freundlich zu bleiben, denn wenn man einem Beamten in Ausübung seiner Pflicht den Hals umdreht kann man ja lebenslänglich bekommen. Meine Tochter gab bei der Befragung an, dass sie Angst um ihre kleine Schwester hätte und sie diese vermisse. Daraufhin wurden meine Tochter und ich zu einem zweiten Termin vorgeladen. Für diesen Termin wurde eine Diplompsychotante aus St. Pölten eingeflogen. Alle waren da, meine Ex-Frau, ihr Freund, die Kinder und ich. Dort gab mir die Psychotante zu verstehen, dass man die Kinder nicht trennen sollte.
Vor allem wäre ja mein Beruf einer ordentlichen Erziehung hinderlich.
Eh klar, die beiden geprüften Langzeitarbeitslosen (Ex-Frau und Freund) haben ja mehr Zeit. Ich möge doch so nett sein und das Kind gleich der KM übergeben. Das Jugendamt hat nämlich die Absicht die Familie mit einem "mobilen Betreuer" zu betreuen. Der natürlich nur nach telefonischer Ankündigung auftauchen würde. Wieder mal nach Luft ringen und weiter krampfhaft freundlich bleiben. Zu diesem Zeitpunkt blieb mir allerdings die Freundlichkeit im Hals stecken
Ich vergaß zu erwähnen was und ich beruflich mache: Ich bin Polizist!! Ich wurde innerhalb von 3 Jahren ca. 20 mal belobigt und genauso oft ausgezeichnet (ich zähl´s nicht mehr). Wegen Tapferkeit und besonderen Leistungen. Davon wurde ich in Ausübung meines Dienstes 3 mal verletzt. Und zwar im Kampf gegen Drogendealer und Gewalttäter.
Ist ja auch irgendwie verwerflich und sozial sehr tiefstehend so ein Job. Da muss man die Psychotante schon verstehen. Ist ja nichts im Vergleich zur Leistung des Freundes meiner Ex-Frau. Den hat man nämlich, kurz vor dem besagten Termin, den Führerschein entzogen, da er volltrunken einen Verkehrsunfall verursacht hat.
Damit wollte ich mich natürlich nicht abfinden und rief ständig die betreffende Richterin an. Bis dahin sah ich noch keinen Akt von innen bzw. ließ sich die Richterin auch schon am Telefon verleugnen. Dann fand ich heraus warum: Der Akt war verschwunden! Ganze 3 Monate lang. Ok, wieder Druck machen. Der Akt taucht wieder auf. Inzwischen ist der Juni 2002. Hurra, es sind Gerichtsferien! Nichts geschieht. Absolut nichts. Und mit "NICHTS" meine ich auch "NICHTS".
Da meine Tochter jedoch in Niederösterreich zur Schule ging, musste sie jeden Tag hingebracht und abgeholt werden. Waren ja nur 120 km täglich. Und das fünfmal in der Woche. Aber auch das haben wir gemacht. Zwischenzeitlich taucht der angekündigte mobile Betreuer bei meiner Ex-Frau und deren Freund auf. Natürlich ruft dieser zur Terminvereinbarung vorher an. Der konnte in 6 Monaten keinerlei Anzeichen für eine Gefahr feststellen, und bescheinigte ein vorbildliches Familienbild. Ja, ja, am Arsch!!!
Vor den Sommerferien konnte ich der Richterin wenigstens das Zugeständnis abringen, meine Tochter in einer Schule bei uns in der Nähe anzumelden. Übrigens hat sich ihr Zeugnis hier mehr als verbessert.
Zwischenzeitlich hielt ich mit einer Juristin im Sozialministerium, dortige Männerabteilung (wusste gar nicht das es so was gibt) Rücksprache. Ich schilderte ihr meinen Fall. Die Antwort war ja auch nicht schlecht: "Solange nix negatives rauskommt, ist es ja eh positiv." Ja, Himmel Herrgott noch mal. Gehen da meine Steuergelder rein???????
Bis zum 02.11.2002, geschah mal nichts. Dann wurde der Akt an die Wiener Jugendgerichtshilfe weitergeleitet. Und zwar mit dem Ersuchen um weitere Erhebungen betreffend der Familiensituationen bezüglich der beiden Kinder. Weitere Erhebungen?? Was zum Teu...! Na gut. Kann man nichts machen. Warten wir. Am 17.02.2003!!! läutet mein Telefon. Meine Ex-Frau am anderen Ende. Die Jugendgerichtshilfe lässt mir ausrichten, dass ich mich mit ihnen in Verbindung setzen soll. Hä??? Keine Ladung?? Nix offizielles?? Auch gut. Brav wie ich bin, habe ich angerufen. Tja, leider kein Termin vor dem 25.02.2003. Eine der Sozialarbeiterinnen sei auf Urlaub. Aha, versteh ich. Pause muss sein.
Die Zeit habe ich allerdings genutzt mich über diese Behörde schlau zu machen. Und siehe da, das dürfte der "CIA" der Jugendwohlfahrt sein. Die überprüfen dich auf Herz und Nieren. Meine Ex-Frau wurde allerdings schriftlich vorgeladen. Sogar zweimal. Dort gab sie abermals an (habe ich so nebenbei von einer Sachbearbeiterin erfahren), dass sie auf das Kind verzichte und sie möchte das es bei mir, also dem Kindesvater, bleibt. Sieh an, sieh an.
Natürlich rief ich wieder die Richterin an. Die sagte mir, dass erst eine Entscheidung falle, wenn der Bericht von der Jugendgerichtshilfe da sei. Welche Entscheidung?? Meine Ex-Frau hat bereits zweimal auf das Kind verzichtet. Das Kind lebt bei mir und geht hier zur Schule. Die Noten haben sich radikal gebessert. Der seelische und körperliche Zustand meiner Kleinen hat sich derart gebessert, dass die Lehrerinnen (die Neue und die Alte) und Mitglieder des Elternvereines der alten Schule schon angeboten haben, sich für eine Befragung durch die Ämter zur Verfügung zu stellen.
Wo liegt der Hund begraben??? Keine Antwort. Ich weiß es bis heute nicht. Vielleicht weil es für unser Rechtssystem ungewöhnlich ist einem Mann die Obsorge über sein Kind zuzusprechen? Bin ich als Mann ein Mensch zweiter Klasse??? Sieht wohl so aus.
Ich erlebe in meinem Dienst zeitweilig Zustände, dass es mir die Grausbirnen aufstellt. Es gibt dermaßen viele verwahrloste und geschlagene Kinder. Und fast alle befinden sich in Obhut einer allein erziehenden Frau. Nahezu alle sind von irgendeiner Droge abhängig. Oder sie sehen ihre Kinder nur als Ballast der das Kindergeld und die Alimente einbringt. Ich habe schon einige Kilometer an Berichten für die Jugendämter heruntergetippt. In der Hoffnung den Kindern helfen zu können. Ich kann euch leider keinen Fall nennen, in dem das Jugendamt aktiv geworden wäre. Nach dem Motto: "Ist das Kind bei der Mutter, dann geht es ihm auch gut." Eine verrückte Weltanschauung.
Noch ein kleines Späßchen am Rande. Ich habe auf Zuteilung des Kindergeldes angesucht. Also auf zum Finanzamt und den Antrag stellen. Ich habe noch nie eine so amüsierte Finanzbeamtin gesehen. Der Antrag wurde abgelehnt. Das Geld bekommt weiter meine Ex-Frau. Ist ja auch verständlich. Wenn sie nicht das Geld bekommen würde, müsste ja sie oder ihr Freund einer geregelten Ganztagsarbeit nachgehen.
Aber wenigstens durfte ich die Alimentenzahlung einstellen.
Eine Entscheidung ist bis jetzt nicht gefallen. Aber wenigstens wurde die kleine Schwester meiner Tochter seit dem nicht mehr verprügelt, da meine Ex-Frau und ihr Freund jetzt Angst vor der Ex-Schwiegermutter haben (die ist ganz schön zur Furie geworden). Aber ich glaube auch, dass die Besuche durch das Jugendamt lästig geworden sind.
Meine Kleine lebt nach wie vor bei mir. Sie hat sich sehr gut erholt und entwickelt. Sie macht mich sehr stolz. Ob ich die seelischen Narben zu heilen vermag weiß ich nicht. Aber ich versuche jeden Tag mein Bestes zu geben um die Sache vergessen zu machen. Sie verbringt jetzt eine Kindheit, welche sich wohl jedes Kind verdient.
Irgendwie bin ich froh auf Leute zu treffen, die genau wissen wovon ich spreche. Ich bin auch froh, dass es Leute gibt die den Mut haben, diese Übelstände aufzuzeigen. Deshalb möchte ich an eurer Sache - die auch die meine ist - mitwirken.
Ich hoffe inständig helfen zu können um unser Land in dieser Hinsicht ein wenig gerechter machen zu können.
Bis dahin
Christian
PS: Tut auch gut sich das ganze mal von der Seele schreiben zu können.
Quelle