Ohne öffentliche Videoaufzeichnung läuft es halt leider oft auf Einstellung aufgrund von "is halt Aussage gegen Aussage".
Bei meiner letzten wirklich unguten Szene war ich mit meinen 2 Kids am Weg nach Statteg zum Pumptrack.
Der Kleine (2 Jahre alt) vorne in der Kiste vom Lastenrad, der große auf seinem Fahrrad rechts neben mir. Mit Kindern ist nebeneinander fahren ja erlaubt. Auf einmal ertönt hinter uns ein wildes Hupkonzert. Ich drehe mich um und blicke in die entgeisterten Augen zweier älterer Personen (~80 Jahre alt) im Auge hinter mir und erkenne, dass der riesige Pickup hinter ihnen gehupt hat. Ich hab einfach meine Fahrt fortgesetzt, weil für mich kein Problem erkennbar war. 2 Sekunden später überholt mich der Pickup und der Fahrer beschimpft mich wüst und zeigt mir den Mittelfinger bei definitiv überhöhter Geschwindigkeit. Nach meiner Antwort schneidet er uns rechts rein und macht eine Vollbremsung und springt aus dem Auto auf die Fahrbahn in unsere Richtung. Wir haben es glücklicherweise geschafft auszuweichen und sind zur Sicherheit einfach so schnell wie möglich und haben uns auf den bald beginnenden Radweg gerettet. Fahrer steigt wieder ein, holt uns ein, droht mir beim Vorbeifahren mit "Dich schieß ich schon noch einmal alleine".
Vom Pumptrack aus hab ich mich dann bei der Polizei gemeldet. Die haben mich gebeten zu ihnen zu kommen, um die Sache anzuzeigen. (Kennzeichen habe ich mir sofort am Pumptrack im Handy notiert)
Der aufnehmende Beamte war tatsächlich sehr nett.
Die Anzeige lautete dann auch Nötigung und gefährliche Drohung.
2 Monate ist nichts passiert, dann flatterte der Brief der Staatsanwaltschaft ein, dass das Verfahren eingestellt wurde.
Bisschen Aufwand wirds dem Typen schon verursacht haben, daher würde ich alle ähnlichen Situationen weiterhin anzeigen.
Konkret für uns bleibt aber über, dass der Gefährder vermeintlich keine Strafe erhalten hat, weil Einstellung aufgrund "Aussage gegen Aussage" und zumindest mein Großer seit dem Vorfall einen leichten psychischen Knacks hat und jedes Mal am Weg nach Stattegg Angst hat, dass der böse orange Pickup wieder kommt und uns dieses Mal anfahrt.
Die Frage ist nun, wie kann man eine derartige Situation zukünftig besser abwickeln?
Ohne Augenzeug*innen steht es wohl immer Aussage gegen Aussage und dann zieht wohl irgendwie die Unschuldsvermutung.
Helmkamera eine Option? Leider eher nicht, weil man eigene Videos aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht für Anzeigen verwenden darf. Der angezeigte Autofahrer allerdings dürfte sich mit einem Dashcam-Video von der selben Situation aber verteidigen.
Haben wir jemanden im Forum, der*die sich mit der entsprechenden Rechtsmaterie auskennt?
Ich habe mir mittlerweile eine günstige Helmkamera zugelegt und dokumentiere meine Fahrten zukünftig, um die schöne Landschaft für mich festzuhalten. Und zur Not kann ich die Aufnahmen dann zumindest als Gedankenstütze für ein Protokoll bei der Anzeige nutzen.
Hat jemand Erfahrung mit Videos als Beweis bei einer Anzeige?
LG und alles Gute allen