Irgendwie ist es so ein komisches Gefühl, so ein Kribbeln. Man hat schon alles. Man kennt sich zwar eh noch immer ned damit aus. Aber es läuft ganz gut.
Natürlich könnte es noch besser laufen. Vielleicht könnte man noch etwas dazu lernen. Einen Kurs besuchen. Back to the roots. Basics. Und plötzlich steht man an der Fachkamera, entdeckt das Zen der Fotografie, die Langsamkeit, mit der man akribisch an jedem Schrauberl dreht, bis alle Perspektiven passen, bis man einen Belichtungswert ermittelt hat, bis man wieder daheim ist und den Film entwickeln kann.
Steht stundenlang in der Dunkelkammer. Entwickelt Planfilme. Macht Kontaktkopien. Nähert sich Streifen für Streifen der richtigen Belichtungszeit. Nimmt ein ganzes Papier. Wedelt da ab, brennt da ein, und viele Stunden und Papiere später hat man ein Bild, das einem gefällt. Man will gar nicht nachrechnen, wie viel Zeit und Geld für Papier und Chemie drauf gegangen ist. Man hat etwas in der Hand. Schaut es an. und denkt sich. Scheiße, ich brauch eine Fachkamera.
Am nächsten Tag verbeisst man sich's. Am übernächsten schaut man mal ein bisserl auf ebay. Man verbeisst sich's. Sucht am darauf folgenden Tag nach Preislisten. Fotografiert Architektur mit der digitalen und ärgert sich plötzlich über stürzende Linien. Schaut am Heimweg bei den Secondhand-Läden in die Auslage. Verbeisst sich's. Schaut sich ein Match an, trinkt 3 Bier, schaut noch einmal ganz kurz vor dem Schlafen gehen auf ebay, lässt das Bier kurz wirken, und verbeisst sich's. Das Verbeissen.
Scheiß drauf.
Klick.
Meins.