hi!
ich bin in der medizintechnik-forschung heilvoll wirkend - wir machen viele unserer op-instrumente aus carbon-vollprofilen, d.h. wir kaufen uns stangen und platten als halbzeug und fraesen dann unsere teile aus dem zeug. der grund hierfür ist vielfaeltig : es schirmt gut ab (die einzelnen matten sind ja elektrisch leitend), es ist leicht, und vor allem ist es sehr gut sterilisierbar. das spielt bei fahrradln keine grosse rolle , bei uns aber schon. ueblicherweise wird das zeug entweder in ethylenoxid (einem sehr giftigen gas) oder im autoklav (so eine art kelomat, 3 bar, 134 grad, 12 minuten) sterilisiert. das halten die wenigsten kunsstoffe aus (selbst ULTEM - polysulfon - wird da irgendwann hin).
was carbon allerdings tut - und was ich schon oft gesehen habe - ist, dass es quillt, wenn die laminierung verletzt ist. wir pemsteln meistens alles mit epoxy zu, tut man das nicht, dann kommen die fasern bereits nach einigen waeschen mit isopropanol oder so heraus. wie das mit fett/öl ist, weiss ich nicht - sowas verwenden wir nicht, weil öl im knochen ned wirklich super ist (da ist immerhin ein konzern - sulzer medtec - in den usa heftig eingefahren )
und: carbon ist, wie alle verbundwerkstoffe, nicht isotrop, d. h. es kann in einer belastungsrichtung sehr stabil sein, und in einer anderen (z. B. Scherungen) schon deutlich weniger. den tensorkalkuel für ein tretlager oder eine hinterbauschwinge möcht ich mir lieber nicht ausmalen...
lg
birki