Danke Trainer!
Zu allererst: Stefan - sensationell! 1:27 ist ja wirklich kein Dreck! So nebenbei hats ja auch stellenweise noch "etwas" Gegenwind gehabt!
Hier mein persönlicher Bericht von diesem - für mich - historischen Ereignis:
Zeit: 1:55:07 (Platz 1767) - goscherte Ansage eingelöst.
Wie man sieht - kurz nach dem Start!
Vorweg - ich hab einen unbeschreiblichen Muskelkater in den Beinen und eine große Blase auf der linken Fußsohle. Glücklicherweise haben sich die leichten Lähmungserscheinungen von gestern gebessert und sind über Nacht einer hochgradigen Bewegungsunfähigkeit gewichen.
Am Weg zum Start seh' ich noch den Herrn Mayer (auf dem Fahrrad) mit der Frau Gradwohl (laufend beim Aufwärmen). Ich will mir noch einen medizinischen Tip von ihm einholen , aber die waren schon beim Aufwärmen zu schnell für mich. Ich verzichte aufs Einlaufen und begnüge mich mit Dehnungsübungen.
Es ist echt kalt - Gott sei Dank nicht mehr in der Startaufstellung - eng an eng ergibt richtig warme Temperaturen . Der Startschuss fällt und wir - stehen. Nach rund 2 Minuten erreiche ich die Startlinie und vergesse selbstverständlich darauf, mitzustoppen. Ich nehme Reisegeschwindigkeit auf und überlege bei KM 1 die erste Labestelle anzulaufen. Da das aber keiner tut, ist's mir peinlich und ich verzichte darauf. Nicht aber bei KM 4 oder so. Was ich unterschätzt habe war aber, wie schwierig es ist, im Lauf aus einem Becher zu trinken. Ich kralle mir den ersten Becher den ich kriegen kann und schütte ihn mir - bei offenem Mund - mindestens zehn Zentimeter darüber über Brille und Stirn. Beim zweiten Versuch wars nicht viel besser - aber geistesgegenwärtig greife ich mir einige Tische später das deppensichere "Powerade"-Flascherl und komme endlich zu Flüssigkeit. Stehenbleiben und trinken ist für mich keine Option.
Bis KM 9 oder so überhole ich eine Menge Leute und bin immer in Sichtweite zu dem großen weißen Luftballon, den der Pacemaker für 1:45 angehängt hatte. Da meine Beine und vorallem mein linkes Knie aber bereits leichte Abnützungserscheinungen melden, nehme ich etwas Tempo heraus. Vorallem weil ich ja in meinem Leben noch nie mehr als 12 oder 13 Kilometer am Stück gelaufen bin und ich daher keine Ahnung hatte, wie mein Körper gegen Schluss reagiert (beim Radfahren weiß ich das). Ich orientiere mich daher nur noch daran, dass der große rote Luftballon (für Pace 2:00) nicht von hinten herankommt. Ab KM 14 brauche ich mich dafür nicht mehr selber umzudrehen, weil ein Freund mich mit dem Fahrrad begleitet und das für mich tut. Ab diesem Zeitpunkt überhole ich genau niemanden mehr - im Gegenteil.
So spule ich die letzten Kilometer relativ kontrolliert ab. Nur der vorletzte Kilometer am Kopfsteinpflaster durch die Fußgängerzone ist noch einmal echt hart. :k:
Mit ziemlicher Sicherheit war ich der einzige von den 3255 Startern der in den letzten 8 Monaten keinen Meter gelaufen ist. Genauso fühlt es sich im Ziel dann auch an. Ich bin mit mir und meiner Leistung trotzdem ganz zufrieden (für einen bekennenden Nichtläufer nicht schlecht) und schwöre mir unmittelbar nach der Ziellinie, nie wieder an einer Laufveranstaltung teilzunehmen.
Beim Lesen der Ergebnisliste wundere ich mich noch über meine Endzeit weil ich ja bei 1:57:25 ins Ziel gelaufen bin. Werde dann hinsichtlich Brutto und Netto aufgeklärt. Logisch!
Derzeit gehe ich bereits wieder in mich, und wenn die körperlichen Schmerzen endlich wieder nachlassen, bin ich mir ziemlich sicher, für 2009 eine mindestens genauso goscherte Ansage zu liefern wie für 2008 - nur für eine längere Laufdistanz. Schaun ma mal!