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le tour de france 2022:


Simon
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vor 2 Stunden schrieb waldbauernbub:

Andererseits hat die Tour auch gezeigt, dass die Schere zwischen den Hungerleidern und der Spitze immer weiter aufgeht. 

...

Nicht deshalb, weil keiner wollte, sondern weil schon für die Erreichung der Gruppe Wattleistungen nötig waren, die Fahrer jenseits der Spitzenteams gar nicht erbringen können. Schon gar nicht über 3 Wochen. Selbst für vergleichsweise Krümel wie das Bergtrikot konnten 2 WT-Teams (Cofidis und Trek) trotz hohem Aufwand gegen die Jumbos nichts ernten. Dieser Unterschied drückt sich nicht nur in der Gesamtwertung aus (7 Minuten für G., der in etwa auf dem Niveau seines Sieges 2018 gefahren ist), sondern in erster Linie auch dadurch, dass es niemandem aufgefallen wäre, wenn 98% des Pelotons außerhalb von Jumbo und UAE irgendwo unterwegs in einem Schlagloch verloren gegangen wäre.

Ich werde hier sicher nicht darüber spekulieren, wie Leistungen wie die von WVA zustande kommen. Aber als kleiner World-Tour-Profi würde ich mir jedenfalls die Sinnfrage stellen - sowohl als Zeitfahrer, Sprinter, Baroudeur als auch als Kletterer - wenn da einer über 3 Wochen jeden einzelnen Tag um zwei Watt/kg besser ist als sie als Spezialisten. Das gibt's sonst nicht mal im Gewichtheben.
 

 

Da stellen sich schon auch für mich einige Fragen, da zB Jumbo, Alpecin, Movistar und Bora auf die selben technischen Hilfsmittel (Inscyd) und zweifellos auch sportwissenschaftliche Erkenntnisse stützen und die Head of Performance zwar nicht konkret im Falle, aber (so weit ich informiert bin), inhaltlich sich durchaus austauschen. Sportwissenschaftlich sollten also keine gravierenden Unterschiede bestehen. Offenbar hat man aber bei Jumbo es viel besser verstanden, diese Inhalte ins Training umzusetzen und wohl auch die besser veranlagten Fahrer zu haben. Aber ob das alles diesen großen UNterschied erkärt? Und alleine auf die Ketone, falls diese überhaupt noch verwendet werden, wird der Unterschied nicht zurückzuführen sein.

 

Das war auch der Punkt wo ich sage, dass mich Bora (Astana interessiert mich nicht) enttäuscht hat, wenn man so deutlich leistungsmässig hinterher hinkt (immer unter der Annahme, dass bei Jumbo alles mit rechten Dingen zugeht).

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Zitat

Das war auch der Punkt wo ich sage, dass mich Bora (Astana interessiert mich nicht) enttäuscht hat, wenn man so deutlich leistungsmässig hinterher hinkt (immer unter der Annahme, dass bei Jumbo alles mit rechten Dingen zugeht).

Bora war bis auf den Sturz von Vlasov ziemlich gut dabei, leistungsmäßig, also zumindest bei jenen, mit denen sich ein Vergleich lohnt. Gaudu z.B. ist das Jahrhundertgenerationentalent der Franzosen, mit einem Vo2max, der sogar norwegische Langläufer vor Neid erblassen lässt. Für mich sind Fahrer wie er (und die Art und Weise wie er die Bergetappen kontinuierlich von hinten aufgerollt hat) und das Team, in dem er fährt, ein guter Indikator für das Niveau einer Veranstaltung. Zwischen ihm, Vlasov und Nairo gab es ja eine muntere Tour-in-Tour um den Titel "Best of the Rest". :) 

G. war ja vorher schon für's unterste Podest vorreserviert. Spannend wäre heuer gewesen, was ein Bernal in Topform z.B. auf der Granon-Etappe zeigen hätte können. Aber so ist Ineos mit seinem verbeulten Dreizack ein sehr diskretes Rennen gefahren - keine Windkantenversuche, keine taktischen Spielchen - man hat sich und den Diesel ziemlich defensiv in Radsportfacharbeitermanier ins Ziel geschleppt. Wäre Pidcocks Abfahrt vom Galibier nicht gewesen, hätte man das teuerste Team im Radsport nicht mal bemerkt.

 

Wirklich überraschend unter den Top 10 war für mich Meintjes, auch wenn er wie Vlasov durch eine Flucht einen großen Teil seines Rückstands an einem Tag eliminiert hat. Aber so wie Wanty heuer fährt, hat es mich auch nicht wirklich überrascht. :)

 

Was ich sagen will: Das Extrapolieren von Leistungen aus einwöchigen Rundfahrten im Frühjahr (und sei es noch so sportwissenschaftlich) auf die Tour funktioniert sowieso nur sehr bedingt. Es wird immer wieder Leute geben, die dann noch am Schluss einen Anstieg wie Hautacam in 90-er Bjarne-Manier hochfahren können. Wieso auch immer. Das Problem beginnt für mich in dem Moment, wenn derjenige, der da in Bjarne-Manier hochfährt, kein 40kg-Bergfahrer ist, sondern ein Sprinter, der seit 3 Wochen in gefühlt JEDER Ausreißergruppe dabei war, um jede Bonifikation gesprintet ist und dazwischen noch an den HC-Anstiegen Flaschen holen gegangen ist für den Boss. Könnte gut sein, dass der INSCYD-Zentralrechner einen Kurzen hat, wenn sie erst mal Wouts Powermeter-Daten raufgespielt haben ... :D

 

Aber die Aussage "Offenbar hat man aber bei Jumbo es viel besser verstanden, diese Inhalte ins Training umzusetzen ..." , die rahme ich mir ein für später ... wann immer das ist. :)

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vor 1 Stunde schrieb waldbauernbub:

Könnte gut sein, dass der INSCYD-Zentralrechner einen Kurzen hat, wenn sie erst mal Wouts Powermeter-Daten raufgespielt haben ... :D

 

 

Der Versuch sportliche Halbgötter mit Normalsterblichen vergleichen zu wollen wird nie funktionieren.

 

Abgesehen davon frage ich mich nicht warum er so stark, sondern warum die anderen, die beiden Außerirdischen auf den ersten Plätzen mal ausgenommen, so schwach sind.

 

Bei den Teutonischen Kommentatoren sollen ja ständige Verdächtigungen zwischen den Zeilen gewesen sein, das gründet wohl eher auf den Neid weil er eben das schafft was sie sich von Toni Martin immer gewünscht haben.

Bearbeitet von 6.8_NoGravel
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Ich würds mir wünschen, das der Radsport sauber ist *hüstel*

 

Allein, mir fehlt der Glaube. So wie waldbauernbub es geschrieben hat, wenn ein Sprinter am Berg Flaschen holen geht für den Chef...und früher haste fast alle Sprinter im Gruppeto ghabt..die ham dann im Kopf gerechnet, ob sie eh rechtzeitig ins  Ziel schaffen ...dann wirft das schon Fragen auf.

 

Aber es muss ein Wundermittel sein, das nie auffallen wird, denn sonst würde der sportliche Leiter dem Sprinter mal sagen: Herst, geh net bei jedem Schaß mit, des foit auf.

 

Wie war das damals mit Didi  Hauer? Kurzzeitig war er sogar Profi. Aber anstatt 17 Tabletten zu schlucken, hat er sich für eine HTL-Lehrer-Karriere entschieden. 10x im Jahr fährt er noch mitn MTB, wenns ihm sportlich mäßig gelüstet.

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vor 3 Minuten schrieb alekom:

Ich würds mir wünschen, das der Radsport sauber ist *hüstel*

 

Schau, ich wünsche mir einen sauberen Sport, ehrliche Politiker, faire Wirtschaftstreibende, vernünftige Forstgesetze, eine Welt in der ich aus einer Toilette trinken kann, ohne Ausschlag zu kriegen und Pinguine ohne Aufnahmeprüfung Polizisten werden können.

 

Diese Themen anzudiskutieren, anzusprechen oder auch nur anzudenken bringt nix, denn hier geht es um Radrennfahren und nicht um science fiction.

 

Kannst also stecken lassen, keiner ist so Naiv und glaubt an "den" sauberen Radsport (nicht das Material, die Fahrer).

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vor 42 Minuten schrieb madeira17:

Ich frag mich schon irgendwie, wenn man einerseits unverhohlen Leuten Doping-Betrug bei "richtigen" Rennen unterstellt und andererseits Absprachen-Betrug bei Showrennen vermutet, warum man sich das überhaupt ansieht.

Zu den richtigen Rennen: Ich habe mich über die Leistung von WVA gewundert. So differenziert, wie es mir möglich war.

Zu Showrennen: Solltest du das ernst gemeint haben - ich hab mit Showrennen kein Problem, genausowenig wie mit der Eisrevue oder Schlammcatchen. Es ist halt nur kein Wettkampf. Dass Veranstalter und Kommentatoren das leichtgläubige Publikum aber genau in diesem Glauben lassen, ist der eigentliche Skandal. Und es zeigt auch ganz gut den Stellenwert des Radsports in Österreich. :)

 

Ich schaue mir Radsport deswegen an, weil ich gut unterhalten werde. Ist wie bei "Stirb langsam", da weiß ich auch, dass nicht jeder Kratzer bei Bruce zu 1000% die Realität abbildet. :D

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Gerade eben schrieb alekom:

Wieviel wiegt der TdF-Sieger? 60kg? bei 175cm

 

ich bin 164cm hoch und hab 64kg...

 

Haben die anderen Radprofis eigentlich während der 3 Wochen geschlafen, das ein Team alles abräumt?

Ich weiß nicht, ob dir das weiter hilft: ich hab 65kg bei 180cm. In meinen besten Zeiten waren es 63 kg. Ich hab aber keinen TdF-Sieg am Konto, nicht einmal zur Burgenlandrundfahrt hat es gereicht. 

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ich hatte 53kg in den besten Zeiten, also ein richtiger Bergfloh...Für Hadersfeld hats doch nur den 9ten Platz gegeben im Hobbybereich. Oder wars der 13te Platz? Egal 🤣 Noch damals mit Stahlrad und Rahmenschalthebeln im 95er Jahr. Am Pokal steht seltsamerweise Platz 4.

 

Der erste der Elitefahrer war ziemlich genau 2 Minuten schneller auf die 3,3km. 🙃

 

Edit: Nein, Rahmenschalthebel waren es doch nicht mehr, ich hatte schon geschenkte Schaltbremshebeln, die so halbwegs funktionierten, die mir ein Freund gegeben hat. Ich war ein armer Schlucker. Durch einen Griff zur Trinkflasche hatte ich wegen paar Zehntel-Sekunden einen Platz verloren... Ich hasse einen trockenen Mund.

Bearbeitet von alekom
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Der Sturz von Garcia ist aber schon auch selbst verschuldet. Sie weiß, dass ihr Teamwagen unmittelbar hinter bzw sogar neben ihr ist und sie schneidet rüber und hängt sich auf. Sofortiges Bremsen im Konvoi is auch nicht so ohne. Und wie Garcia wenige Minuten vorher beim Radwechsel eine andere Fahrerin vom Rad holt, is auch eine Meisterleistung. Die Szene könnte aus einem Louis de Funes Film sein.

Bearbeitet von revilO
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