Sehr interessante Geschichte, hat mich in ihrer "morbiden" Skurrilität an H.C.Artmann erinnert (etwa "Abenteuer eines Weichenstellers"). Die 9-stündige Radtour von St. Corona nach Wien irritiert mich etwas. Von St. Corona am Wechsel nach Wien wären es auf der Landkarte etwa 100 km oder aber handelt es sich um ein anderes St. Corona, das ich nicht kenne. Eventuell haben sich auf der Fahrt nach Wien gewisse Verzögerungen ergeben, die hier nicht beschrieben werden. Ich nehme aber trotzdem an, es handelt sich um das Wechsel-Corona, wo es eine Sommerrodelbahn und diverse Schwaigen (Almen) gibt, wo die Suche nach narrischen Schwammerl mit halluzinogenen Inhaltsstoffen recht beliebt ist (im Internet finden sich dazu diverse Beiträge). Sollte es hingegen dichterische Freiheit gewesen sein, die das St. Corona aus gegebenem Anlass erfunden hat (der Verfasser war mit seinem Rad wahrscheinlich schon irgendwo unterwegs und hat diese Radtour poetisch und zeitgemäß verarbeitet), ändert das für mich nichts am Gehalt der Erzählung.
Jedenfalls würde ich es als einen angemessenen und würdigen symbolischen Akt erachten, wenn die Bikeboard-Community in Nach-Corona-Zeiten eine Radtour (oder Gravel oder sonstwie) mit dem Ziel bzw. Ausgangspunkt St. Corona (am Wechsel) ausschreibt, quasi als Reminiszenz und Würdigung und zu-Grabe-Tragung der vergangenen schweren Pandemiezeiten. Sollte so etwas zustande kommen (die Ostösterreicher tun sich da leichter bei der Planung, weil die Gegend ja quasi vor ihrer Haustüre liegt), würde ich mich mit meinem Bike gerne anschließen, zumal ich ja Niederösterreich (und die dortigen Weine etwa aus der Thermenregion) sehr schätze.
LG auch ein Hans aus dem oö. Hausruckviertel