Es hat ja jeder so Vermutungen wieviel jetzt ein Verband, ein Team, ein sportlicher Leiter, ein Trainer,.... mitbekommen oder gewusst haben muss.
Nun, mal angenommen, dass die Dopingpraktiken nicht unmittelbar von den offiziellen Betreuern angewandt werden oder von den Sportlern ganz offen vor diesen praktiziert werden, woran erkennt man, dass ein Sportler dobt?
Es wird viel von Leistungssprüngen gesprochen und keiner sagt dazu was er damit genau meint.
Sind es überraschend gute Platzierungen bei Wettkämpfen? NEIN!!! Da spielt soviel anderes auch mit und da meine ich nicht nur die oft genannte Tagesverfassung. In welcher Trainingsphase ist jemand, hat das "peaken" funktioniert, .... und das korreliert oft nicht mit den Konkurenten, sondern läuft ganz anders.
Ist es eine zu steile Leistungsentwicklung? NEIN, NEIN, NEIN!!! Denn da gibt es aus der Sicht der Trainingssteuerung genügend Erklärungsmöglichkeiten. Welcher Trainer und Betreuer freut sich nicht, wenn ein Sportler voll auf das Training anspricht, man endlich die richtige Balance aus Umfängen, Intensitäten und Ruhephasen gefunden hat, die Intervalle die genau für diesen Sportler passen, die Form von Höhentraining die er verträgt, die auf die Belastungen abgestimmte Ernährung und die individuell passenden regenerationsfördernden Maßnahmen. Wenn man die letzten leistungshemmenden Faktoren gefunden und mühsam ausgemerzt hat, ....... .
Und eine allzusteile Leistungsentwicklung ist dann, falls nicht ohnehin so geplant, eher ein Fehler in der langfristigen Trainingssteuerung. Auch ein proffesionelles Umfeld, die ökonomische Absicherung hat, usw. kann der Leistungsentwicklung sehr zuträglich sein.
Einem Trainer der täglich alle Trainingsdaten auswertet, mit Leistungsdaten aus dem Wettkämpfen vergleicht und auf dieser Basis die Wattvorgaben für die nächsten Trainingseinheiten aufschreibt müssen aber Ausreißer nach oben auffallen. Wenn beispielsweise die im letzten Leistungstest, vermutlich ohne Blutkonserve erzielte CP5, nach 200 Rennkilometern am Schlussanstieg 6 Minuten lang gefahren wird, dann ghört das mit dem Sportler diskutiert. Und wenn es für den Trainer dann noch immer nicht nachvollziehbar ist, dann braucht es Konsequenzen und an diesen hapert es meiner Ansicht nach. Einem Trainer eines gedopten erfolgreichen Sportlers und damit meine ich den persönlichen Trainer (der halt nicht immer vom Verband kommt), passiert, sofern man ihm nicht direkt eine Mithilfe nachweisen kann, nix. Rein gar nix. Er behält sein Trainerlizenz, vielleicht sogar seine Anstellung in einem Verband und kann weiterhin, oft heiß begehrt, mit Sportler weiterarbeiten.
Hier würde ich mir wesentlich mehr Sensibilität und Transparenz wünschen. Transparenz für die Sportler und Sensibilität von Seiten der Sportler.
Und anstatt über Mitverantwortung der Trainer zu diskutieren und phantasieren, wünsche ich mir eine Verantwortung von Seiten der Trainer. Verantwortung die so weit gehen kann und muss, die Zusammenarbeit mit einem Sportler auch zu beenden bevor dieser auffliegt.