Hallo, Ihr lieben Radsportbegeisterten!
Ich bin gestern aus Paris über den Umweg übers Ländle in Wien angekommen und überwältigt von eurer Anteilnahme - vielen Dank!
Hier mein Bericht: Mir ist es auf dem Weg nach Brest und ret. zumeist gut gegangen. Natürlich haben Regenschauer, Dauerregen und heftige Windböen manchmal an den Nerven gezehrt - aber trotzdem stand der Wille zum Finishen über all den widrigen Wetterbedingungen. Die Aussicht, beinahe bei jeder Kontrollstelle unseren guten Geist Roswitha anzutreffen, die immer gute Laune verbreitete und uns mit ihren Kochkünsten verwöhnte (schade, dass es das Grupetto nicht mehr gibt!!) steigerte die Motivation, das Doppler´sche Wohnmobil rasch zu erreichen. Die tolle Stimmung auf der Strecke, wo einem zahlreiche Franzosen (auch bei Nacht und Regen!) Beifall spendeten, gaben einem das Gefühl entgegengebrachter Hochachtung und des Respekts.
Mein Ziel, in Paris zufrieden und eins mit mir anzukommen, habe ich erreicht. Ich wollte bei meiner ersten Teilnahme kein Risiko eingehen und bin deshalb auch nicht ganz an meine Grenze gegangen. Am besten fühlte ich mich während der beiden letzten Etappen vor Brest, wo ich in einen Endorphinrauschzustand verfiel, in dem sich endlose Energien frei zu machen schienen und mir der zeitweise sturmartige Gegen- oder Seitenwind nichts anhaben
konnte!
Leider hielt dieser Zustand nicht bis ins Ziel an - im Gegenteil, ich hatte auf 2 Etappen auf dem Weg zurück 2 Einbrüche, nach denen mich Roswitha fast nicht erkannte, so gealtert schien ich zu sein. Meine Rettung war eine Geheimkontrolle, wo es Nahrung gab! 3 Cola und 1 Kaffee halfen mir fürs erste, ein paar km weiter musste ich noch ein Cola mit Schokokuchen nachlegen! Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon 2 Gels und 1 Bananabread hineingequetscht und fühlte mich dennoch leer!!
Übrigens spuckte mein Polarcomputer einen Enregieverbrauch während der Fahrt über 1232km und 10.000Hm von 21.584kcal aus!
Wenn man da nicht aufpasst, ist man binnen Minuten in einer Unterzuckerung - trifft für alle radfahrenden Menschen zu - außer Gerold (isst zu jeder Tages- und Nachtzeit in jeder Körperlage!!!!!!).
Ein dickes Lob gebührt auch dem Veranstalter, der eine perfekte Organisation auf die Beine stellte mit mehr als ausreichendem Personal, das einem immer freundlich zur Seite stand.
Die Zieleinfahrt in Paris erlebte ich in Trance: Standing Ovations, auch für die 3 in der Österreich-Teamdress nebeneinander einfahrenden Serenos, hinterließen bei mir ein emotional unvergessliches Erlebnis. Wir haben´s geschafft! Ich war gerührt!
Jetzt gilt es, die kleinen Wehwehchen zu heilen ( als Andenken brachte ich ein Riesenfurunkel auf meiner re. Pobacke mit!). Muss ich halt mein Bier bei unseren nächsten Treffen im Stehen zur Brust nehmen, denn Sitzen ist bis auf weiteres nicht möglich!
Freue mich schon auf ein Treffen aller Teilnehmer und Mitfiebernden!
Peter K.