Weil die Frage aufkam, was ein Essay sei und Wikipedia da meiner
Meinung nach nicht richtig klarstellt.
Es gibt einen oberösterreichischen Schriftsteller namens
Alois Brandstetter, der vor Jahren ein Buch schrieb, das
"Zu Lasten der Briefträger" hies. Auf den ersten Blick
müssten dort sämtliche Stereotypen wie Briefträger, Beamte,
Zahnärzte, etc. sauer sein. Wenn man etwas dahinter sich
Gedanken macht, kritisiert er jede Berufsschicht durch
Verallgemeinerung, hat aber in der Kernaussage recht.
Francis Bacon hat übrigens um 1650 rum ein ähnliches
Buch verfasst, Name derzeit entfallen, ich glaub dass
heisst sogar Essays.
Im Gegensatz zu Satire, die gnadenlos und brutal
übertreibt, teils extrem derb, ist ein Essay in sehr
hintergründiger Artikel zu einem Thema. Und z.B.
diese "aktuellen UIC-Tour"-Shirts-Träger mit 10 km/h
im Pulk (liebevoll auf de.rec.fahrrad als Torkelfahrer
bezeichnet) sind so ein Typus, der im Artikel vom
Kurier genauso geschildert wird und dem Klischee
entspricht. Sich wegen sowas aufzuregen, na.
Ich denke, (fast) jeder hier hat irgendwann Opel-Gti
Witze erzählt und sich darüber amüsiert. Das das ein
relativ kleines Klientel der Fahrer solcher Autos ist,
hat auch keinen interessiert. Oder Burgenländer/
Mühlviertler-etc.-Witze. Jetzt nimmt sich der
Kurier des Themas an, überspitzt das Ganze etwas
und die Aufregung ist gross. Also ich zähle mich nicht
zu dieser Gruppe, die dort beschrieben wird. Warum soll
ich mich also aufregen?
Firvin