Aja, noch eine wahre Geschichte zum Thema Sprache/Kind
In meiner Kindheit gab es eine Försterfamilie, die wegen der beginnenden Schulpflicht ihres Sohnes aus ihrem sehr, sehr abgelegenen Försterhaus wegziehen musste und in unserer Ortschaft zu meinen neuen Nachbarn wurde. Der Sprachschatz des Buben beschränkte sich zu diesem Zeitpunkt auf ein paar vereinzelte Wörter. Jedoch wenn man drüben beim Förster, wie üblich Bellen vernahm, wusste man nicht, wer es war: der Jagdhund oder der „Bua“. Einen großen Auftritt hatte er in seiner allerersten Sonntagsmesse. Vor versammelter Gemeinde verbellte er lautstark den vom Pfarrer geschwungenen und rauchenden Weihrauchkessel.
Die Mutter hat sich dann vor Scham eine Zeit lang nicht unter die Leute gewagt; der Vater war sowieso wie immer in seinem Wald und der Bub hat später nach einem Jahr ganz normal gesprochen. Jetzt ist er ein netter, geselliger Mensch und begnadeter KFZ Mechaniker.