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readymade

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  1. Die Zeit läuft für Armstrong http://www.taz.de/1/sport/artikel/1/das-langsame-karriere-ende/ Das langsame Karriere-Ende Mit juristischen Kniffen versucht Ex-US-Postal-Profi Lance Armstrong gegen Dopinganschuldigungen vorzugehen. Gelingt ihm das nicht, könnte sogar eine Haftstrafe drohen. VON TOM MUSTROPH Lance Armstrong fährt zwei Rennen. Das eine, die Tour de France, ist zur Nebensache geworden. Der einstige Herrscher ist zum Hinterherfahrer herabgesunken. "Wir wollen für Levi Leipheimer den dritten Platz sichern", lautet sein Vorhaben. Bedeutsamer ist die juristische Auseinandersetzung jenseits des Atlantiks. In New York nimmt die Grand Jury, die die Dopingverdächtigungen gegen das mit Steuergeldern gesponserte Team US Postal untersucht, Kontakt zu früheren Fahrern und Geschäftspartnern von Armstrong auf. Wird sie fündig, dann wäre das Betrug mit Staatsgeldern. Dafür droht Haft. Parallel dazu hat die Weltantidopingagentur Wada Interpol eingeschaltet. "Die Wada ist keine Ermittlungsbehörde. Aber wir können über die Mechanismen, die wir haben, Ermittlungen befördern und erweitern helfen. Das schließt unsere Kooperation mit Interpol ein", sagte Wada-Generalsekretär David Howman der taz. Howman hält die Anschuldigungen von Floyd Landis für "signifikant". Ziel des New Yorker Verfahrens ist es, herauszufinden, wer das Geld im Team verteilte und darüber entschied, es für Dopingzwecke zu verwenden. Dass bei US Postal gedopt wurde, ist belegt. Drei Armstrong-Helfer gestanden Epo-Doping ein. Einer ist Frankie Andreu. Ein zweiter Geständiger - er packte wie Andreu in der New York Times aus - zieht die Anonymität vor. Der dritte ist Floyd Landis. Ob das Trio auf eigene Faust dopte oder im Rahmen eines organisierten Programms, ist derzeit noch unklar. Landis Beschuldigungen deuten auf ein systematisches Vorgehen hin. Die Sportler selbst werden von der Grand Jury zunächst als Zeugen angehört. Geladen sind bisher unter anderen die bei der Tour fahrenden Armstrong und George Hincapie. Beide sicherten ihre Kooperation zu. In den Rang von Beschuldigten treten jene Personen, die das mutmaßliche Dopingprogramm organisiert und Steuergelder dafür eingesetzt haben. Wegen dieser Gefahr versucht das Armstrong-Lager derzeit alles, den Boss zum stinknormalen Pedaltreter zu machen. Doch er verwickelt sich dabei in Widersprüche. Der New York Times erzählte Armstrong, niemals Miteigentümer des Teams US Postal oder der Besitzergesellschaft Tailwind Sports gewesen zu sein. "Das war nicht meine Firma. Ich hatte keine Anteile. Ich war ein Fahrer im Team, das ist alles", sagte er. Prompt tauchte aus den Tiefen des Internets die Abschrift einer Anhörung Armstrongs aus einer Gerichtsverhandlung aus dem Jahr 2005 auf. Dort bekannte Armstrong, dass ihm 10 Prozent von Tailwind Sports gehören. Armstrongs Anwalt Tim Herman verkündete nun, der Verwaltungsrat von Tailwind Sports hätte im Jahr 2004 beschlossen, Armstrong Anteile zu übergeben, dies aber erst 2007 realisiert. Das wäre dann der Beweis, dass Armstrong mit den Finanzen des 2004 aufgelösten Postal-Rennstalls nichts zu tun gehabt haben könnte. Andreu, derzeit TV-Kommentator, erinnert sich anders: "Wir sind damals davon ausgegangen, dass Armstrong Mitbesitzer des Teams war", sagte er der taz. Lassen sich dafür Belege finden, wird es eng für Armstrong. Kenner des US-amerikanischen Justizsystems gehen aber davon aus, dass mehrere Jahre bis zu einer Verhandlung vergehen werden. Für eine sportrechtliche Verurteilung wäre es dann zu spät. "Der Antidoping-Code der Wada erlaubt, dass Verletzungen des Codes bis zu acht Jahre nach den Ereignissen verfolgt werden können", teilte Wada-Generalsekretär Howman mit. Die Zeit läuft für Armstrong. Darauf scheint ebenfalls die Tour de France zu setzen. Tour-Chef Christian Prudhomme wollte keine Antwort auf die Frage nach Imageschäden geben. "Die Tour verschließt die Augen davor, weil sie auf Armstrong angewiesen war. Seine Rückkehr ließ die Zuschauerzahlen wieder ansteigen", erklärt Le-Monde-Reporter Mustapha Kessous. Er sieht es allerdings als eine neue Qualität an, dass sich die Richtung der Ermittlungen jetzt umgedreht hat. "Vor fünf Jahren kamen die Dopinganschuldigungen gegen Armstrong aus Frankreich. In den USA passierte nichts. Jetzt kommen neue Impulse aus den USA", sagt er.
  2. Um auf deine letzte (vielleicht rhetorische?) frage eine antwort zu versuchen: Die konstanten in dem zirkus sind die medien, die zuerst am aufstieg und dann am abstieg der sportler verdienen. Aber jenseits davon: ich glaube nicht, dass man jemals einen dopingfreien kommerziellen berufsleistungssport erreichen wird. Das ist mMn auch nicht sinn der sache. Wichtig ist ein funktionierendes wie effektives wie vertrauenswürdiges system von gegenmaßnahmen, die es erlauben, doping zu entdecken und zu sanktionieren und auf diese weise sicher stellen, dass die spielregeln von allen teilnehmern eingehalten werden. Und um beim aktuellen thema - Landis vs. Armstrong - zu bleiben: die neuesten meldungen ergeben ein gemischtes bild. Die UCI gesteht ein, dass das annehmen der 100000,- dollar "spende" von Armstrong ein fehler war und weist die nationalen verbände der von Landis angepatzen sportler und personen an, ermittlungen aufzunehmen. Bruyneel und Lelangue sichern eifrig koorperation zu. Auf der anderen seite triumphiert die UCI mit der meldung, dass es keine unterschlagene positive dopingprobe Armstrongs von 2001 gegeben haben kann, weil dies durch die lückenlose dokumentation der positiven doping-proben seitens der vertragslabors bewiesen wird. Mal schaun. Angeblich sind auch US-bundesagenten (sicher Scully und Mulder) an der sache dran.
  3. Habe jetzt nur diesen ausschnitt gelesen und den rest überflogen. Etwas abgehoben, aber für die beflissene bildungselite sicher interessant. Aber um noch einmal auf ein stichwort von Waldbauernbub einzugehen: Mafia. Eigentlich würde die strafrechtsbestimmung, die bei den tierschützern für monatelanges abhören, internetscans, hausdurchsuchungen, beschattungen, usw. seitens der polizeiorgane hergehalten hat, recht gut auf die profi-radszene anwendbar sein.
  4. Auch treffend. Ich wette aber auf Armstrong. Man muss realistisch bleiben.
  5. Das foto ist echt gut. Es zeigt Lance als Krieger, der sich von nichts und niemandem unterkriegen lassen will und für jeden kampf bereit ist. Genau so, wie wir ihn ja all die jahre über medial gezeigt bekommen haben. Für mich sicher eines der sportlercharakterfotos des jahrhunderts. Da passt folgendes gedicht recht gut: Invictus Out of the night that covers me, Black as the pit from pole to pole, I thank whatever gods may be For my unconquerable soul. In the fell clutch of circumstance I have not winced nor cried aloud. Under the bludgeonings of chance My head is bloody, but unbowed. Beyond this place of wrath and tears Looms but the Horror of the shade, And yet the menace of the years Finds and shall find me unafraid. It matters not how strait the gate, How charged with punishments the scroll, I am the master of my fate: I am the captain of my soul. William Ernest Henley http://en.wikipedia.org/wiki/Invictus Indes, um auf die bemerkung von Waldbauernbub zurückzukommen, dass Landis der falsche für diesen feldzug sei. Er ist nicht allein, wie cyclingnews berichtet. Die Food and Drug Administration hat die fährte aufgenommen. http://www.cyclingnews.com/news/two-people-named-by-landis-may-co-operate-with-authorities
  6. Mich ärgert, dass du deine fan-perspektive beibehälst, als ob es die doping-enthüllungen der letzten jahre nicht gegeben hätte. Darüber muss man auch diskutieren können. (Was speziell im Bikeboard nicht immer selbstverständlich war). Insofern eine gewisse vehemenz in der argumentation meinerseits. Ich habe es aber nicht beleidigend gemeint.
  7. @NoControl: schade dass NoAhnung als nick schon vergeben ist. (nichts gegen dich, NoAhnung - wir kennen uns von einer gemeinsamen ausfahrt mit Golo und Consorten im herbst 2007 im rahmen der legendären "hit me plenty plus"-serie)
  8. Schad, dass dem Landis nicht geglaubt werden wird, obwohl er die wahrheit ausspricht. Hoffentlich tauchen noch handfeste beweise auf.
  9. Einmal mehr: es gibt kein richtiges leben im falschen und wird es auch niemals geben. Interview mit Thomas Frei in der NZZ http://www.nzz.ch/nachrichten/sport/aktuell/natuerlich_haette_ich_weiter_gedopt_1.5614419.html Natürlich hätte ich weiter gedopt» Thomas Frei wird kurz nach seinem Durchbruch als Radprofi des Dopings überführt Der 25-jährige Oltner fuhr für die Teams Astana und BMC, ehe letzte Woche bekannt wurde, dass er positiv auf EPO getestet worden war. Er gesteht. Und im Interview erzählt er, wie der Radsport sich im Jahr 2010 anfühlt: noch verlogener als früher. Interview: Christof Gertsch, Benjamin Steffen NZZ am Sonntag: Herr Frei, wer wusste schon vor Ihrer positiven Dopingprobe, dass Sie dopten? Thomas Frei: Mein Lieferant, meine engsten Freunde, meine Geschwister. Das war unprofessionell. Professionell sind solche Fahrer, bei denen nicht einmal die Ehefrau etwas weiss. Aber das konnte ich nicht. Ich musste reden, sonst hätte es mich zerrissen. Mit Fahrern konnten Sie nicht reden? Nein. Wie man so hört, kam Doping in den 1990er Jahren von den Teams aus. Heute wagen sie das nicht mehr, heute ist Doping die Sache jedes Einzelnen. Von den Chefs hörst du nur: «Wir wollen keine Dopingfälle.» Was sie wirklich meinen, ist eine andere Sache. Ich versichere Ihnen: Ich habe nie erlebt, dass ein Chef mich aufforderte zu dopen – aber ich habe auch nie erlebt, dass ein Fahrer gefragt wurde, warum er plötzlich schnell ist. Schlägt sich das auf die Stimmung unter den Fahrern nieder? Wenn man so will, ist das System heute noch verlogener als früher. Heute sitzt du mit den grössten Gangstern beim Essen, und du hast keine Ahnung, was sie machen. Ich war wochenlang mit Weltstars im Zimmer, aber Doping sah ich nie. Es gab keinen Fahrer, von dem Sie wussten, dass er ebenfalls dopt? Von drei oder vieren wusste ich es, anderen merkte ich es beim Reden an. Beim Reden? Wenn die andern merken, dass du dopst, kehrt die Stimmung. Plötzlich sind sie keine Doping-Gegner mehr, sie reden mit dir über Dosierungen. Eine Mikrodosis von 500 Einheiten EPO sei acht Stunden nachweisbar, so Zeugs. Aber ich will nicht ins Detail gehen, aus Geständnissen können Doper immer viel herauslesen. Es ist jedenfalls so: Sobald sie merken, dass du einer von ihnen bist, reden sie offen. Aber mit keinem davon konnten Sie über Ihre innere Zerrissenheit reden? Gefühle sind tabu. Man muss so tun, als wäre man stark, als hätte man keine Probleme damit, dass man dopt. Würden Sie sagen, Profiradsport sei ohne Doping nicht möglich? Nein. Früher hiess es: Vogel, friss oder stirb. Das war 2007 aus dem Geständnis von Jörg Jaksche herauszulesen. Als er 1997 Neoprofi war, wurde er nach zwei Monaten von den Teamchefs zu Doping verführt. Heute kann man es sauber zu den Profis schaffen, ich habe das ja auch geschafft. Obwohl Sie schon 2007 im Team Astana hautnah erlebten, wie Doper reihenweise aufflogen? Ich habe das erlebt, aber ich hatte nie mitbekommen, wie einer dopte. Ich war ja der kleine Fisch im Team. Damals wurde unter anderem Alexander Winokurow des Blutdopings überführt – jetzt ist er zurück, soeben gewann er Lüttich–Bastogne–Lüttich . . . . . . und die Verlogenheit des Radsports zieht weiter ihre Kreise. Wie meinen Sie das? Als Winokurow an der Tour de France überführt wurde, fluchte das ganze Feld über ihn. Ich hörte schlimme Dinge. Als er jetzt zurückkehrte und kürzlich ein Zeitfahren gewann, gingen ganz viele Fahrer zu ihm und klopften ihm auf die Schultern. Warum denn das? Weil Leute wie er oder auch Ivan Basso die Chefs im Feld sind, obwohl sie gesperrt waren. Sie sind die Monsieurs, ganz egal, was sie für eine Vergangenheit haben. Entweder gratulieren sie sich also gegenseitig und sagen sich: «Wir waren beide gesperrt, jetzt sind wir zurück, und wir haben es allen gezeigt.» Oder es gratulieren ihnen junge Fahrer, die nichts zu sagen haben im Feld, die nur schauen müssen, dass sie überall ein bisschen beliebt sind. Die gehen auch zu Winokurow und freuen sich, wenn der ihnen die Hand gibt. Für viele junge Profis ist Winokurow ein Held, weil er schon Rennen gewann, als sie noch zu Hause am Fernseher sassen. Jetzt, da Sie überführt wurden und Sie gestanden haben, sind Sie erleichtert? Ja. So doof das klingt: Wenn man mal mit Doping begonnen hat, ist der einzige Ausweg die positive Probe. Wenn Sie nicht überführt worden wären, würden Sie einfach weiter dopen? Es lief ja alles gut. Ehe ich an der Trentino-Rundfahrt aus dem Rennen genommen wurde, war ich Sechster. Und nach dem Tirreno–Adriatico, wo ich einmal mehr der wichtigste Helfer des Teamcaptains Cadel Evans gewesen war, hatten sich die Chefs mit mir bereits über einen besseren Vertrag unterhalten. Bis jetzt erhielt ich 120 000 Franken pro Jahr, aber wenn alles so weitergegangen wäre, hätte ich 2011 viel mehr erhalten. Also, ja: Natürlich hätte ich weiter gedopt. Das Geld lockt, da geht's allen gleich. Wie wird man ein Doper? Das ist unterschiedlich. Die einen bekommen das schon auf der Amateurstufe mit. In Italien oder Spanien erkundigen sich die Profis bei den Jungen, was es Neues gibt auf dem Markt. In Österreich gab es Radfahrer, die schon in der Rekrutenschule von andern Sportlern damit eingedeckt wurden. Bei mir war das anders. Bevor Sie Profi wurden, waren Sie im Team von Kurt Bürgi, der als extremer Antidoping-Kämpfer gilt. Wir redeten stundenlang, Kurt gab uns jeden Zeitungsartikel über Doper. Zuerst wirkte das auch bei mir. Später nicht mehr? Bei den Profis fuhr ich lange mit Wasser und Brot. Dann kamen harte Rundfahrten, ich lernte, dass zur Regeneration mit Infusionen gearbeitet wird. Glykogen, Vitamine, Nährstoffe, Magnesium. Alles legal, trotzdem wollte ich nichts davon. Aber irgendwann fängt es an, alle machen es ja. Der Arzt setzt dir die erste Spritze, und von da ist es nicht weit, bis du dir selber die erste illegale Spritze setzt. Dann kommt EPO? Du stehst vor einem riesigen Berg, du siehst nicht, wie es weitergehen soll. Der Ehrgeiz zerfrisst dich, du willst mehr sein als ein Helfer. Wie gross ist in diesen Momenten der subtile Druck vom Team? Ich bin kein Opfer, ich habe selber entschieden, zu dopen. Die Frage ist, wie viel Geduld man hat und wie man mit dem Druck zurechtkommt, dass ja der Vertrag verlängert werden muss. Wie lernten Sie mit Spritzen umgehen? Ich informierte mich im Internet. Für Sportler ist es nicht schwer, die Vene zu treffen, sie haben kaum Fett. Wie tauchte EPO in Ihrer Welt auf? Ich erkundigte mich und erhielt einen Tipp aus dem engeren Kreis der Veloszene. Auch da war ich der kleine Fisch. Vielleicht verfügen die Stars im Sport, die genug Geld haben, über ein Dopingmittel, von dem wir erst viel später hören. Kleine wie ich müssen mit EPO-Mikrodosen arbeiten, obwohl EPO seit Jahren nachweisbar ist. Gibt es immer noch ein gut funktionierendes Netzwerk, das Sportler versorgt? In den 1990er Jahren konntest du dir in spanischen Apotheken EPO besorgen. Heute sagt dir der Apotheker: «Tut mir leid, ich darf nicht.» Wie kamen Sie also zu EPO? Man hört sich so um. Man erfährt, dass da einer ist, der das verkauft. Einer aus dem Radsport? Nein, einer von aussen. Werden Sie seinen Namen nennen? Das weiss ich noch nicht. Wir finden, Sie sollten den Behörden den Namen Ihres Lieferanten nennen. Sonst ändert sich doch nie etwas. Der Meinung war ich auch bei jedem Dopingfall. Blöd ist nur, dass ich jetzt selber in der Situation stecke. Ich will dem Typen nichts Schlechtes, ich war ja auf ihn zugegangen. Aber er hat mit Ihnen Geld verdient. Ich gab weniger als 10 000 Franken aus. Vielleicht könnte ich ihm sagen: «Ich hätte dich verpfeifen können, hör auf, sonst verpfeift dich der Nächste.» Das ist es ja! Auch der Nächste, der überführt wird, wird ihn nicht verpfeifen. Mag sein. Ich brauche Zeit, ich muss mir das gut überlegen. Mein Trainer sagt, der Fall sei erst vorüber, wenn ich meinen Lieferanten genannt hätte. Vielleicht hat er recht. Hatten Sie seit der positiven Dopingprobe Kontakt zu Ihrem Lieferanten? Ja. Aber man verspricht sich ja im Voraus, sich nicht zu verpfeifen. Hat er noch andere Kunden? Das weiss ich nicht. Ich weiss, dass er allein tätig ist, er hat kein Netzwerk. Ich war nun fast vier Jahre Profi, und ich blicke, ehrlich gesagt, noch immer nicht durch. Ich weiss nicht, wie dieser Sport wirklich funktioniert.
  10. Es werden die verkehrsdaten für sechs monate gespeichert. Und ja, es lohnt sich, den artikel zu lesen.
  11. Heute in der FAZ: http://www.faz.net/s/Rub475F682E3FC24868A8A5276D4FB916D7/Doc~E2DB28F0A1D814E61BD8AE675DE76A85F~ATpl~Ecommon~Scontent.html Du kannst dich nicht mehr verstecken Von Frank Rieger 22. Februar 2010 Als im Ersten Weltkrieg immer mehr portable, benutzbare Funkgeräte an allen Fronten zum Einsatz kamen, wurde das Abhören des gegnerischen Funkverkehrs innerhalb kürzester Zeit üblich. Schnell folgte die Einführung und sukzessive Verbesserung von Verschleierungs- und Verschlüsselungsmethoden, um dem Gegner das Mitlauschen zu verleiden. Was sich damit nicht unterbinden ließ, war die Auswertung von Ort, Zeit und Art der Funksprüche. Schnell lernte man, aus systematischen Notizen Informationen über den Gegner, die Anzahl seiner Truppen und ihre Aufstellung zu gewinnen. Die Verkehrsdatenanalyse war geboren. Sowohl Gegenmaßnahmen wie die berühmte "Funkstille" - das Vermeiden jeglichen Funkverkehrs vor einem Angriff - als auch das Betreiben von Täuschfunkstellen wurden in der Folge fester Bestandteil militärischer Taktik. Mit dem Aufkommen von Rechenmaschinen und Computern wurden aufwendige statistische Auswertungen möglich. In den nächsten Kriegen stieg die Bedeutung dieser Analysemethoden und der Beschaffung der notwendigen Daten durch Funkpeilung und -auswertung weiter. Im internationalen Telefonverkehr hatten die Geheimdienste bald nach dem Zweiten Weltkrieg ihr Ohr an allen Leitungen und Satellitenverbindungen. Die Auswertung, wer wann mit wem kommuniziert hat, wurde wichtiger, sie entwickelte sich zum zentralen Werkzeug der Kommunikationsüberwachung. Der Grund: Zwar ist der größte Teil der Verbindungen weiterhin unverschlüsselt, die Anzahl der menschlichen Auswerter, die Gespräche mitlauschen können, ist aber zu gering, um auch nur in jedes Telefonat kurz hineinzuhören. Mit der Verkehrsdatenanalyse aber wird vorgefiltert, um interessante Anschlüsse zu identifizieren. Auf diese richtet sich dann die Aufmerksamkeit der Lauscher. Keines der Gespräche, die Anne Mustermann in einer schwierigen Lebensphase führt, wird abgehört. Aufschluss gibt jedoch bereits das Wissen, mit wem sie wie oft in Verbindung tritt. Unsere Grafik zeigt die Kommunikationsintensität zwischen den Teilnehmern. Keines der Gespräche, die Anne Mustermann in einer schwierigen Lebensphase führt, wird abgehört. Aufschluss gibt jedoch bereits das Wissen, mit wem sie wie oft in Verbindung tritt. Unsere Grafik zeigt die Kommunikationsintensität zwischen den Teilnehmern. Wer mit wem wie lange telefoniert Der nächste Schub kam mit der vollständigen Digitalisierung der Telefonnetze. Zuvor flimmerten noch analoge Signale durch Kupferdrähte, und die Vermittlungsstelle bestand aus einfacher Elektronik oder gar ratternden Relais und Hebdrehwählern, was die Erfassung der Verkehrsdaten aufwendig und lückenhaft machte. Nach der Einführung von ISDN und Internet flitzen nun digitale Bits durch Vermittlungscomputer und Router. Diese Bits hinterlassen bei ihrer Bewegung zahlreiche Spuren. Wer mit wem wie lange telefoniert, wann und mit wem per E-Mail kommuniziert und unter welcher IP-Adresse wann im Netz unterwegs ist, all das wird nun in Datenbanken verzeichnet. Mobiltelefonnetze können zusätzlich noch die Information speichern, in welcher Funkzelle sich ein Nutzer zum Zeitpunkt eines Gesprächs oder eines Kurzmitteilungsempfangs aufhält. Ursprünglich nur zur Abrechnung der Telefongebühren gedacht, wurden die Kommunikationsdaten durch die Auswertbarkeit mit den vom Militär entwickelten Algorithmen zu einem begehrten Ziel von Geheimdiensten, Strafverfolgern, Wirtschaftsspionen und Privatschnüfflern. Die Macht einer für kriegerische Zwecke entwickelten Technologie richtete sich fortan auch gegen die Zivilbevölkerung und Unternehmen. Diese Spuren, gemeinhin Verkehrsdaten genannt, sind es, die seit Januar 2008 im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung für sechs Monate gespeichert werden. Es sind noch weitaus mehr und detailliertere Daten, als für die Telefonrechnung nötig wären. Auch der Bundesnachrichtendienst wertet im Rahmen der sogenannten "strategischen Fernmeldeüberwachung" diese und weitere Daten aus, sobald sie virtuell die deutsche Grenze passieren. Das Bundesverfassungsgericht wird am 2. März über den Fortbestand dieser Totalerfassung entscheiden. Es lohnt also, sich mit den Details, insbesondere den Auswertungsmöglichkeiten, vertraut zu machen. Sechs Monate sind eine lange Zeit. Die meisten Freunde, Verwandten, Geschäftspartner und Bekannten kontaktieren wir in dieser Frist wenigstens einmal. Mit Menschen, die in unserem Leben wichtig sind, kommunizieren wir innerhalb eines halben Jahres gar Hunderte Male. Dieses Verhalten liefert einem Auswertungsalgorithmus erste Anhaltspunkte, um unser Leben digital zu rekonstruieren. Die Art und Weise, wie aus algorithmischer Sicht Telefonkontakte verarbeitet werden, kann man sich graphisch als ein Spinnennetz vorstellen, in dem die einzelnen Personen, Firmen oder Anschlüsse die Knotenpunkte sind. Die Fäden im Spinnennetz sind Pfeile, welche die Kommunikationsrichtung zwischen den Knoten aufzeigen. Im nächsten Schritt wird die Anzahl der Anrufe, E-Mails und SMS gezählt, die zwischen der Zielperson und jedem einzelnen Kommunikationspartner ausgetauscht wird. Je häufiger der Kontakt, desto breiter die Spinnenfäden. Die sogenannte Gewichtung der Kontakte, abhängig vom Auswertungszweck, offenbart weitere Einsichten. Jemand, mit dem man nachts um drei eine Stunde lang telefoniert, ist vielleicht interessanter als jemand, mit dem man primär zu Geschäftszeiten kurze Telefonate und E-Mails austauscht. Andere Gewichtungskriterien können Orte oder Zeiträume sein. Es entsteht ein anschauliches soziales Bild, mit wem eine Zielperson wie eng verbunden ist. Als Nächstes kommt die Ausweitung. Dazu werden die Verkehrsdaten des letzten halben Jahres von allen Personen, mit denen wir in Verbindung stehen, oder mindestens derer, die aus der ersten Auswertungsphase interessant erscheinen, abgefragt. In der Regel ist die Ausweitung mehrstufig: Mit wem unsere Freunde reden und mit wem die Freunde unserer Freunde und wiederum deren Freunde kommunizieren, alles fließt in das große Spinnennetz. Die Menge an Daten vervielfacht sich exponentiell und mit ihr die Tiefe der Erkenntnisse, die gewonnen werden können. Die Algorithmen der Analysesoftware korrelieren alle Daten miteinander. Sie markieren für jedes Telefonat die entsprechenden Spinnenfäden kräftiger und wenden die Gewichtungskriterien an. Sämtliche Beziehungsnetzwerke werden sichtbar. Gruppenstrukturen werden leicht erkennbar Aus den Kommunikationsbeziehungen lassen sich nun weitreichende Schlüsse ziehen. Menschen, die oft und häufig mit vielen anderen telefonieren, haben in der Regel eine aktivere soziale Rolle als solche, die nur gelegentlich zum Hörer greifen. Viele intensive Kontakte weisen auf eine zentrale Rolle im sozialen Gefüge. Hierarchische Strukturen, wie zum Beispiel in politischen Parteien, werden leicht erkennbar. Nehmen wir etwa Gruppen von Milchbauern, Atom- oder Windkraftgegnern, die ihre Proteste organisieren. Sie bestehen aus Anführern und Sprechern, aus fleißigen Aktivisten und vielen Mitläufern. Eine Analyse der Verkehrsdaten, ausgehend von einigen bekannten Vorreitern und einem signifikanten Ereignis, wird über die Ausweitung des auszuwertenden Personenkreises die gesamte Gruppenstruktur offenlegen. Es wird problemlos möglich, die Kernpersonen zu identifizieren, tatsächliche Informationshierarchien zu erkennen und herauszufinden, wer wirklich wichtig für den Erfolg der Gruppe ist. Oft sind es nicht die Megaphonträger, die den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg einer politischen Aktion ausmachen, sondern die Logistiker, Vordenker und Organisatoren. Wie der typische Informationsfluss innerhalb eines sozialen Gefüges abläuft, lässt sich automatisiert an der zeitlichen Abfolge von Gesprächen ersehen. Üblich ist dazu die Auswahl einer Nachricht oder eines Ereignisses, das für viele der Erfassten von Interesse ist. Wie bei einem Stein, der in einen stillen Teich geworfen wird, schaut man zu, wie die Informationswellen ihren Weg nehmen. Eine Verfügung etwa, die eine Demonstration untersagt, wird dazu führen, dass es hektische Telefonate und SMS zwischen den Milchbauernprotestlern gibt. Durch algorithmische Auswertung, wer zuerst mit wem telefoniert, wer mit den meisten anderen spricht und wie schnell und wohin sich die schlechte Nachricht verbreitet, wird die Macht- und Informationsstruktur der Gruppe auf Knopfdruck offenbart. Auch ohne Kenntnis der Gesprächs- oder Nachrichteninhalte - die nur durch Hineinhören zu erlangen wäre - lässt sich allein aus dem zeitlichen Kontext und der Reihenfolge des Kommunikationsflusses eine hohe Informationsgüte extrahieren, nahezu vollautomatisch. Speicherplatz und Prozessorleistung kosten wenig Die Abbildung menschlichen Verhaltens in den Datenspuren ist mittlerweile genügend erforscht und analysiert, so dass sich auch in großen Mengen von Verkehrsdaten typische Muster auffinden lassen. Selbst für Privatschnüffler erschwingliche Analysesoftware ist in der Lage, Kommunikationsmuster automatisiert in Verbindungsdaten tausender Teilnehmer zu erkennen. In den Datenskandalen von Telekom, Deutscher Bank und anderen Großkonzernen ging es genau um diese Verkehrsdatenanalysen durch zwielichtige Dienstleister. Dabei werden, je nach Datenverfügbarkeit, nicht nur Telefonverbindungen, E-Mails und SMS ausgewertet, sondern auch Kommunikation über soziale Netzwerke. Facebook, Xing, Twitter & Co. bieten eine wahre Fundgrube an Daten, da die Nutzer oft ihre Kontaktnetzwerke direkt preisgeben oder sogar markieren, wie nahe ihnen jemand steht. In dieser holistischen Betrachtung, über alle Kommunikationsformen hinweg, liegt die eigentliche Macht der Auswertealgorithmen. Es entsteht ein komplexes, vollständiges Abbild der Kommunikation mit allen Personen, die im Leben des Betroffenen wichtig sind. Die Datenmengen sind riesig, aber Speicherplatz und Prozessorleistung kosten heute wenig genug. Die nächste Analysestufe integriert den Ort zum Zeitpunkt der Kommunikation in das Gesamtbild. Mobiltelefone hinterlassen bei jeder Verbindungsaufnahme, egal ob ankommend oder abgehend, ob Anruf, SMS oder E-Mail, ihre geographische Position in den Verkehrsdaten. Auch Festnetz- und DSL-Anschlüsse daheim und im Büro haben einen Ort. Kombiniert man diese Örtlichkeiten mit den Verkehrsdaten, lässt sich oft der Inhalt eines Gespräches automatisiert erschließen, ohne es tatsächlich abzuhören. Ein einfaches Beispiel ist eine Abfolge von Anrufen bei drei Mobilnummern, danach bei einem Anschluss, der als Restaurant im Telefonbuch geführt wird, gefolgt von einigen SMS an die zuerst angewählten Mobilnummern. Wenn sich dann später die Mobiltelefone in Funkzellen in der Nähe der Restaurant-adresse aufhalten, lässt sich sogar algorithmisch und ohne menschliches Zutun ein gemeinsamer Restaurantbesuch ableiten. Anstelle des Restaurants ließe sich auch ein einschlägiges Etablissement oder etwa ein Notar setzen. Das Mobiltelefon wird zur Ordnungswanze Die Genauigkeit der Standortbestimmung wächst mit der Fortentwicklung der Technik, die Funkzellen werden kleiner. Dadurch kann die Position der Mobiltelefone präziser erfasst werden. Zudem nimmt die Kommunikationsdichte exorbitant zu. Jede SMS, jedes Telefonat, jede E-Mail entspricht einem gespeicherten Aufenthaltsort: Datenpunkte auf der Landkarte. Je mehr wir kommunizieren, desto dichter wird das Spinnennetz der Datenspuren. Und wenn sich jemand als nicht hinreichend geschwätzig erweist, kann mit Tricks wie der sogenannten „Stillen SMS“ nachgeholfen werden. Da auch beim Empfang jeder SMS eine Position verzeichnet wird, genügt es, eine solche stille Nachricht zu schicken. Der Mobiltelefonbesitzer bemerkt davon nichts, sein Aufenthaltsort zum Zeitpunkt des Em-pfangs der „Stillen SMS“ wird trotzdem in den Verkehrsdaten gespeichert. Das Mobiltelefon wird zur Ortungswanze. Die drastische Verbilligung der Mobilfunktechnik führt dazu, dass sie in immer mehr Alltagsgeräten zu finden ist. Vom Amazon Kindle über das iPad, Navigationsgeräte, tragbare EKGs und Insulinpumpen bis hin zu aktuellen Oberklasse-autos, überall sind kleine Funkmodems eingebaut, die neue Bücher, Musik, Medizin- oder Kartendaten übertragen. Im Falle des vernetzten Autos werden auch Wartungsinformationen gesendet und empfangen, automatische Hilferufe bei einem Unfall oder Kommandos aus der Zentrale, um das Auto bei Diebstahl oder Vergesslichkeit wiederzufinden oder den darin vergessenen Schlüssel zu befreien. Immer mehr Dienste im Alltag werden überdies mit Mobiltelefonen bedienbar. Von der Auto- oder Fahrradmiete über Fahrkarten- und Parkscheinautomaten bis zur Zugangskontrolle im Swingerclub reicht mittlerweile die stetig wachsende Palette. All diese kleinen Nützlichkeiten addieren sich zu einer beachtlichen Anzahl spurenziehender Geräte pro Person, die auch ganz ohne bewusste Kommunikation das Leben vollautomatisiert nachzeichnen. Mit über einen längeren Zeitraum gesammelten und analysierten Daten lässt sich ein genaues Modell des normalen alltäglichen Lebens einer Person, einer Gruppe oder auch einer großen Menschenmenge errechnen. Wir sind in unser Individualität sehr viel vorhersehbarer als uns bewusst ist. Der normale Bewegungsradius und die übliche Häufigkeit, Dauer, Uhrzeit von Anrufen und ihren Zielrufnummern lässt sich mathematisch abbilden. Man kann sich das Normalitäts-Modell als eine von einem Algorithmus berechnete Wolke aus Datenpunkten vorstellen, die eine bestimmte Größe, Form und Farbe hat. Wenn etwas Außergewöhnliches passiert, wir also von den gewohnten Bewegungs- und Kommunikationsmustern abweichen oder plötzlich mit neuen Menschen intensive Kontakte pflegen, verändert sich die Datenwolke. Abweichungen von bisher als Normalität erkannten Mustern automatisch zu erkennen, ist eine seit Jahrzehnten perfektionierte Technik, man nennt sie Anomalieerkennung. Die deutsche Geschichte verlangt Datensparsamkeit Kreditkartengesellschaften verwenden sie seit langem, um Betrug zu erkennen. Wer sonst immer in Mittelfranken mit seiner Karte tankt und zweimal im Jahr standardkonformen Urlaub macht, wird nicht plötzlich in Honkong mehrere Plasmafernseher kaufen. Die algorithmische Erkennung von Abweichungen vom Alltag lässt sich aber auch hervorragend einsetzen, um plötzlich aufkeimende politische Aktivität, neue Beziehungen oder kompromittierende Laster automatisch zu erkennen. Auch hier gilt, dass die Software nur gut genug sein muss, um die Aufmerksamkeit eines menschlichen Analysten anzustoßen. Die entstandenen Möglichkeiten der detaillierten automatisierten Ausforschung, von politischer Willensbildung bis zu privatesten Aktivitäten, werfen grundlegende Fragen auf. Es gilt für uns alle, über das Prinzip des Umgangs mit derartig brisanten Daten zu entscheiden. Sind die Risiken, die sich durch Zusammenführung und Analyse, Profilerstellung und Normalitätsabgleich, aber auch durch die Gefahr eines Datenverlustes ergeben, nicht schon so groß, dass besser gleich auf die Speicherung verzichtet werden sollte? Niemand kann angesichts der Datenskandale der letzten Jahre noch guten Gewissens behaupten, dass heikle Datensammlungen immer sicher verwahrt werden. Der Datenschutz ist nicht ohne Grund traditionell dem Grundsatz der Datensparsamkeit und Datenvermeidung verpflichtet, nicht zuletzt in Anbetracht der deutschen Geschichte. Sind Daten einmal gespeichert, entstehen Begehrlichkeiten. Schranken erodieren nach und nach, der jeweils aktuelle Notfall soll den expansiven Grundrechtseingriff rechtfertigen. In der Abwägung möglicher Nutzen ist das wesentliche Argument für die schrankenlose Speicherung eine diffuse Verheißung von mehr Sicherheit durch Googleisierung der Strafverfolgung und Prävention. So wie sich Google mit unseren Daten für kostenlose E-Mails und die Internet-Suche entlohnen lässt, sollen wir nun zwangsweise und ohne Alternative mit noch intimeren Daten für ein schwer fassbares Sicherheitsversprechen zahlen. Quick-Freeze bei konkretem Verdacht Die Schwerfälligkeit und Personalknappheit von Polizei und Justiz soll durch mehr Datenspeicherung ausgeglichen werden. In der Verhandlung vor dem Verfassungsgericht wurde deutlich, wie dünn die argumentative Basis der Speicherbefürworter ist. Keiner der geladenen Strafverfolger konnte einen Fall präsentieren, der sich nicht auch mit wesentlich kürzeren Speicherfristen, weniger detaillierten Daten und einem sogenannten Quick-Freeze hätte lösen lassen. Beim Quick-Freeze werden die Kommunikationsdaten unmittelbar nach dem Aufkommen eines konkreten Verdachtes für spätere Ermittlungen vor der Löschung bewahrt. Die Entscheidung zwischen „alles speichern und den Zugang regulieren“ und „so wenig wie möglich speichern“ ist eine grundlegende. Die Geschwindigkeit und Vehemenz, mit der nach dem 11. September die unsere Gesellschaft konstituierenden Grundfesten des Rechts im Namen der Sicherheit in Frage gestellt wurden, hinterlassen erhebliche Zweifel daran, dass eine reine Beschränkung des Zugangs zu den Vorratsdaten auf Dauer ausreichend sein wird. Ist blindes Vertrauen in die Institutionen noch selbstverständlich? Können wir uns, die Frage muss gestattet sein, darauf verlassen, dass der heutige freundliche Rechtsstaat von nebenan nicht unter dem Druck kommender realer oder imaginärer Bedrohungen zu einem repressiven Präventionsstaat wird? Es gibt ein deutliches Warnzeichen: Die technischen Abfrageschnittstellen für die Verkehrsdaten sind auf automatisierte Massenabfertigung ausgelegt, so wie es für eine schnelle Ausweitung und massenhafte Analyse notwendig ist. Im digitalisierten Ablauf sind rechtliche Schranken nur noch als störender Sonderfall vorgesehen, die im Notfall mit einer kleinen Änderung am Programm wegrationalisiert werden können. Auch wenn sich das Verfassungsgericht zu einer signifikanten Kappung der Speicherung der Verkehrsdaten durchringen kann, steht es vor der schweren Aufgabe, zu definieren, was die Kriterien und Grenzen sind, nach denen eine Auswertung von ohne Anlass gespeicherten Verkehrs- und anderen Daten grundrechtskonform stattfinden darf. Letztlich wird es die Frage beantworten müssen, welchen Schutz das Individuum vor den Dämonen der technischen Machbarkeit im Digitalzeitalter hat. Frank Rieger ist Sprecher des Chaos Computer Clubs und technischer Geschäftsführer einer Firma für Kommunikationssicherheit. Im Auftrag des Bundesverfassungsgerichts hat er ein Gutachten zur Vorratsdatenspeicherung verfasst.
  12. http://www.cyclingnews.com/news/new-test-for-human-growth-hormone-nabs-first-athlete British rugby league player's positive a landmark in anti-doping Almost 12 years after Willy Voet was caught with a car full of performance enhancing drugs at the Belgian border heading to the Tour de France, anti-doping authorities have successfully banned an athlete for one of the drugs found in Voet's possession: human growth hormone (hGH). In a landmark case, UK Anti-Doping announced that rugby league player Terry Newton has accepted a two-year suspension after testing positive for hGH in an out-of-competition control carried out on November 24, 2009 . This is the first time an athlete has been sanctioned for hGH use. HGH has long been used by athletes to help in recovery and to aide in muscle growth. It has been on the World anti-doping Agency's (WADA) list of banned substances but tests for the hormone have proven difficult because it is produced by the human body naturally, and the drug does not remain in the system for long. "This is an exciting major breakthrough that has been the result of many years of careful research with WADA," said King's College London Drug Control Centre Director, Professor David Cowan. "The detection of substances that are virtually identical to our natural hormones has always represented a challenge. This shows how science has closed an important gap and further enhances our ability to deter the cheating athlete to ensure the integrity of sport and promote healthy competition." The WADA General Director, David Howman, had strong words of warning to athletes, reminding them that rules now allow for samples to be stored for up to eight years and re-analysed with new tests as they are developed. "This first completed case involving an analytical finding for human growth hormone (hGH) is a positive step in the global fight against doping in sport," said Howman. "It sends a strong message to those athletes who take the risk to misuse hGH that we will ultimately catch them. WADA and the anti-doping community have committed significant resources to the development of detection means for hGH. "I suggest to cheaters to keep in mind that the World Anti-Doping Code makes it possible to open a disciplinary proceeding within eight years from the date an anti-doping rule violation occurred, and that stored samples can be re-analyzed." While the possibility of sanction may prove to be a powerful deterrent for the use of hGH, recent scientific studies have also suggested the expensive drug is worthless in increasing athletic performance.
  13. Spätestens jetzt wäre der zeitpunkt für die einrichtung eines in grün. Gibts das überhaupt?
  14. Vania Rossi, Ciclocrossspezialistin und Frau von Riccardo Riccò ist bei den italienischen Ciclocrossmeisterschaften positiv auf CERA getestet worden. http://www.tuttobiciweb.it/index.php?page=news&cod=26302&tp=n
  15. http://www.cyclingnews.com/news/zirbel-announces-positive-for-dhea Er bestreitet die wissentliche einnahme http://www.cyclingnews.com/news/zirbel-denies-knowingly-ingesting-dhea Sein bisheriges team Bissell Procycling Team lässt ihn im regen stehen: “Bissell believes in fair competition in the sport of cycling and is committed to a zero-tolerance policy for its athletes. With the 2009 season now over, Tom is no longer riding for Bissell and the team will make no further comment on this personal matter” Sein team für 2010 Garmin Transitions hat den vertrag aufgelöst.
  16. Das ist ja das problem: wenn wir echten radsportler dann tolle und ehrliche radsportevents auf die beine stellen, die richtig was wert sind, werden leute aus der bezahlten radsportszene darauf aufmerksam und verhunzen alles wieder, indem sie teilnehmen. Insofern muss die antidopingdiskussion auf jeden fall auch von uns weitergeführt werden, damit wir die notwendigen antikörper entwickeln, um unsere wettbewerbe sauber zu behalten.
  17. Negrini ist vorgestern vom Italienischen Nationalen Antidopinggericht für 6 monate gesperrt worden. (vom 2/12/2009 bis 1/6/2010) http://www.ciclismo.it/edisport/ciclismo/CiclismoR2.nsf/gd/Negrini--re-delle-granfondo-non-e-Cannavaro-
  18. Das nicht, gottbewahre, aber er sollte zur aufklärung beitragen. Es gibt die SOKO doping, usw.
  19. "System zur Durchführung von Blutdoping" In der siebenseitigen Anzeige wird behauptet, im ÖSV habe seit 2001 "ein System zur Durchführung von Blutdoping" existiert, das "komplex aufgebaut und international ausgerichtet war" und "mindestens bis 2006" bestanden haben soll. Der ÖSV und sein Präsident Schröcksnadel hätten "von dieser Organisation gewusst, sie geduldet und ihre Arbeit ermöglicht".
  20. http://img163.imageshack.us/img163/7493/christianpfannberger.jpg
  21. Verdient nicht, aber in den sand gesetzt (z.B. die summe mehrerer x-jähriger sponsorenverträge).
  22. Da schwingt viel glaube liebe hoffnung mit, geht aber immerhin in die richtige richtung. In Deutschland gibt es gar keine "gesetzeslage" in zusammenhang mit doping, sondern nur viel blabla und ganz viel überlegenheitsgefühl. In Italien arbeitet die zuständige ermittlungsbehörde mit telefonüberwachung, videoüberwachung, facebook-screening, razzien bei trainingslagern, usw. und kann ihre ergebnisse einem staatsanwalt übergeben, der die dinge dann vor gericht bringen kann. In Österreich stimmt ab 2010 zwar die gesetzeslage, aber inwieweit die staatsanwaltschaft davon gebrauch macht, muss man sich erst anschaun.
  23. Glaub ich nicht, denn der Ötztaler würde dann seine mitgliedschaft bei der Prestigio-Serie riskieren, die ihrerseits garant für viele teilnehmerInnen aus Italien ist.
  24. Ciclismo schreibt, dass er wegen einer reihe von substanzen vom Nationalen Antidoping Gericht verurteilt wurde, die alle auf "one" enden, also z.B. wie "NandrolONE", "TestosterONE", usw.
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