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Buchdrucker47

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  1. Ich fahre seit 1963 Rennrad und habe schon damals kein Rad mehr gesehen, das mit Stahlfelgen ausgerüstet war. Bianchi war eine sehr gute Marke, deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass es keine Alus hat. Woraus schließt Du, dass es sich um Stahl handelt? Aus dem Gewicht? Oder siehst Du Roststellen? Wie auch immer, müsste sich die Felge zentrieren lassen, wenn sie nicht zu stark verzogen ist. Wenn aber die Speichen auch schon rostig sind, hat das keinen Sinn, dann würde ich den Krempel entsorgen, weil sie entweder beim Zentrieren oder später reissen. :wink:
  2. Ich hab`Dich lieb... Jahrzehnte bist Du nun schon bei Sonne und Regen an meiner Seite, hast mich in ferne Länder begleitet und auch wenn ich Dich manchmal unsanft behandelte, hörte ich nie ein böses Wort von Dir. Ja, - ich habe jetzt eine neue Geliebte, sie ist goldblond und einige Jahre jünger, doch Du erträgst es mit Gelassenheit. Alles was Du je von mir wolltest, waren hin und wieder eine neue Kette, ein Reifen und ein paar Tropfen Öl. Ich danke Dir, denn Du bist MEIN RAD. :wink: Hans und Pepi
  3. Da ich, was den Geradelauf der Felgen betrifft, ein Purist bin, zentriere ich seit meinem 16. Lebensjahr meine Laufräder selbst aus und das ohne Zentrierständer, obwohl dieser zugegebenermaßen sehr praktisch ist! Ich drehe das ganze Rad einfach um, so dass es auf Lenker und Sattel zu stehen kommt, platziere den Daumen an der linken oder rechten Bremsbacke und drehe das Laufrad ganz vorsichtig. An der Stelle wo die Felge eine Abweichung zeigt, ziehe ich mit dem Speichenschlüssel die Nippel ein wenig an. (Erst höchstens eine Achtelumdrehung). Wenn der Achter nicht allzu arg ist, solltest Du bei einiger Übung zehn Minuten brauchen. Auf diese Art und Weise habe ich schon Hunderte von Hoch- und Seitenschlägen zentriert. Vielleicht hast Du irgendwo ein altes Laufrad, an dem Du üben kannst. Derzeit fahre ich aber Carbon-3-Spokes, da erübrigt sich das Zentrieren. Entweder das Rad läuft gerade, oder die Felge zerbricht. Ich wünsche Dir viel Glück bei Deinen ersten "Gehversuchen", Hans (und Pepi) :wink:
  4. Danke für die Blumen! Hast Du meine anderen Stories auch schon gelesen? :wink:
  5. Hast Du die Fortsetzung oberhalb auch gelesen? :wink:
  6. Hier noch ein paar Fotos, die ich gestern gefunden habe. :wink:
  7. Danke für den Trost, ich werd`versuchen, Fotos beizufügen, vielleicht gelingt`s mir. :wink:
  8. Clipsriemen für meinen Tretroller. :wink:
  9. Bei Google gibt`s schon 142 Einträge! :wink:
  10. Nicht vergessen, unten bei der Mautstelle fragen, wie`s Wetter oben ist, das hab`ich nämlich vergessen. (Siehe Post Nr. 33). :wink:
  11. ...Fortsetzung Das Rad sah, wie schon erwähnt, durch die Schweißstelle bedingt nicht mehr allzu schön aus, aber es war wieder fahrbereit. Im nächsten Ort, es dunkelte schon, das übliche Procedere: Ins nächste Pub, ein Pint bestellen und die Frage nach Unterkunft. An der Bar saß ein leicht geknickt wirkender junger Ire, der mir sein Leid klagte. Er hätte eine Wette verloren und müsse daher Irland mit dem Rad umrunden. Ich erklärte ihm, dass ich genau dieses auch vorhätte, nur müsste ich anschließend noch nach Wien nachhause fahren. Das schien ihn einigermaßen zu trösten, jedenfalls lud er mich auf ein Bier ein und dann noch auf eins und dann noch auf eins.... Der nächste Tag verlief wie immer. Es nieselte leicht und ich fuhr auf schmalen gewundenen Straßen an Hügeln, nichtendenwollenden Hecken und vielen blöd blickenden Schafen vorbei gen Norden, Richtung Limerick. Untertags ernährte ich mich meist von Weißbrot und Cheddar-Käse. Abends landete ich am Stadtrand von Limerick in einer Fernfahrerkneipe, wo ich von den Truckern als Exote bestaunt wurde. Sie erklärten mich zum "King of the Road" honoris causa und luden mich auf ein Bier ein und dann noch auf eins und dann noch auf eins... Einer dieser Flüssigkeitsspender fragte mich, ob ich nächsten Tags nicht in seinem Truck bis Dublin mitfahren wolle, ich vermute, es war ihm langweilig. Ich gab ihm zu verstehen, dass ich ihm beim Frühstück Bescheid sagen wolle. Das "Schlafzimmer" bestand aus drei Stockbetten, die ich mit fünf Königen der Landstraße teilte und zum Frühstück, das hauptsächlich aus fetttriefenden Würstchen und literweise Kaffee bestand, möchte ich mich nicht äußern, außer, dass es etwa 6000 Kalorien beinhaltete. Nächsten Morgen entschloss ich mich, vielleicht weil es schon wieder leicht regnete, das Mitfahrangebot vom Vortag anzunehmen und so verstaute ich das Rad hinter dem Fahrersitz, während Mike den Motor warmlaufen ließ. Die Fahrt verlief dann sehr schweigsam, wir hatten beide noch mit den Nachwirkungen der vielen Guiness zu kämpfen, die wir vortags inhalierten. Am späten Nachmittag erreichten wir Dublin und nach einer kurzen Verabschiedung setzte mich mein Chauffeur beim nächsten Pub ab, in dem ich, man muss den Teufel mit Beelzebub ausjagen, sofort wieder ein Bier bestellte. Bin ich ein alkoholischer Sportler oder ein sportlicher Alkoholiker? Das fragt sich und Euch, liebe Boardies, Hans und Pepi
  12. Drum sind`s ja auch nur 10 Gebote geworden, statt wie ursprünglich gedacht, 30. Das hat dem Moses a Menge an Schlepperei erspart. :wink:
  13. Danke für die Blumen, ich freu`mich über jede positive Reaktion. Sie beflügeln mich weiterzuschreiben... :wink:
  14. Der Radweg ist 70 km lang, geht von Langenzersdorf bis Hainburg, ist nur kurzstreckig asphaltiert, sonst Kies oder Schotter und deshalb besser mit MTB zu befahren. Ich befahre ihn mit dem RR auch, aber mit Clinchern, für Schlauchreifen eher nicht empfehlenswert. Er ist etwa drei bis vier Meter breit und nur am Wochenende etwas stärker befahren. Fahrradparkplätze gibt es in Hülle und Fülle. Der Weg verläuft stets entlang des Kanals, der beidseitig mit Bäumen und Büschen bewachsen ist. Unter der Woche ist man fast allein, abgesehen von Feldhasen, Rebhühnern, Fasanen und Singvögeln. Ich hoffe, Dich im Frühling dort zu treffen! :wink:
  15. DANKE für den Tipp!!! :wink:
  16. @ jason, da gibt`s nicht viel zu erzählen. Bei Einbruch der Dunkelheit ankerten wir, dann gingen die beiden in Aschach von Bord und kehrten erst im Morgengrauen mit geschätzten vier Promillen zurück. Mehr weiß ich auch nicht, entweder weil ich kein Geld mehr hatte, was meistens der Fall war, oder mir der Weg bei der Kälte zu weit war, jedenfalls blieb ich an Bord. Ich bin nur froh, das es ein Schiff war, wäre es ein Flugzeug gewesen, wären wir abgestürzt. :wink:
  17. Bitte, gerne. Klimatisch unterscheidet sich Südirland nicht allzusehr von den walisischischen Wetterunfreundlichkeiten. Hohe Luftfeuchtigkeit, Nebel, spärlich Sonne, aber, golfstrombedingt wachsen, kaum zu glauben, subtropische Gewächse wie Kakteen, Agaven und Palmen. In Wexford angekommen, fuhr ich binnen eines Tages zum "Ring of Kerry". Landschaftlich sehr empfehlenswert, aber leider touristisch verseucht. (Na gut, ich war ja selbst Tourist, aber nicht motorisiert). Wie dann der Berg hieß, den ich dann direkt von der Küste in Angriff nahm, dessen kann ich mich nicht mehr entsinnen, die Ortsnamen sind auch dort keltischen Ursprungs und daher, ähnlich wie ungarische, nicht merkbar. Imposant wirken diese "Berge" eigentlich nur deshalb, weil sie an der Westküste von null Höhenmetern direkt auf 1000 Meter aufsteigen. (Ähnlich wie der Ätna oder der Pico de Teide-3000m). Dazu kommt noch, dass die Baumgrenze in diesen Breiten bei 300 Metern liegt und nicht wie bei uns in 1700 Metern Seehöhe, wodurch man sich schon binnen kürzester Zeit sehr hochalpin fühlt, weil bis auf wenige Flechten und Moose sonst keine Vegetation vorhanden. Auf letztgenanntem Gipfel traf ich auch eine 68jährige Ungarin, die mit einem No-gear-bike unterwegs war. Sie hatte das Rad aber geschoben, wie sie zugab. Ich kann es ihr nicht verdenken. Die Abfahrt durch diese Mondlandschaft wurde kurze Zeit später bei etwa 60 kmh durch ein häßlich krachendes Geräusch unterbrochen. Das Schrägrohr des Capo-Rahmens war zerrissen und zwar nicht bei den Muffen, sondern genau in der Mitte. Mein erster Gedanke war: Notbremsung! Das hätte aber mir und dem Rad den Rest gegeben. Ganz sachte bremsend, brachte ich das Wrack vor der nächsten Haarnadelkurve noch zum Stillstand. Das waagrecht verlaufende Rahmenrohr, war leicht nach unten gebogen und die Triple-Scheiben des Getriebes befanden sich nicht allzuweit von der Straße entfernt. Sollte es einen Schutzengel der Radfahrer geben, dann war dieser an diesem Tage ganz in meiner Nähe. Nach zweistündigem Schieben fand ich, oh Wunder, es war ein Samstag, einen Schmied, der mir versprach, den Rahmen innerhalb von zwei Stunden zu schweißen. Die Wartezeit verbrachte ich in einem nahegelegenen Pub, wo meine schwarze Radhose unter den sich dort befindlichen Einheimischen für Gelächter sorgte. Drei Pints Guiness später war der Rahmen wieder repariert, nur war das gesamte Rad noch so heiß, dass ich mir fast die Finger verbrannte. Die Schweißstelle sah auch gar nicht hübsch aus, eher wie ein wuchernder Tumor. Egal, ich konnte weiterfahren, dachte ich doch schon, dass ich das Rad per Post heimschicken müsste und selbst auf dem Land- und Seeweg heimkehren müsste und der Urlaub zu Ende wäre. Fortsetzung folgt... :wink:
  18. Macht überhaupt nix, wenn Du das nicht kapierst, ich kapiere Deine Rückfrage auch nicht. Könntest Du diese vielleicht etwas präzisieren? Immer gerne bereit für Auskünfte aller Art, Hans und Pepi :wink:
  19. Ganz einfach, sie ist vorher ausgestiegen und abgebogen! :wink:
  20. Es war wirklich schrecklich, heute kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, wie ich all diese Strapazen aushielt. Die armen Teufeln, die auch in Linz auf ein Schiff gingen, besonders im Winter, hatten keinen Beruf erlernt, kamen aus kleinen Dörfern, ließen sich alles gefallen, sie waren, im Gegensatz zu mir, tatsächlich "Outcasts". Stromabwärts muss ein Schiff, auch heute noch, bei Einbruch der Dunkelheit, ankern. Stromaufwärts fährt dieses Schiff aber, unabhängig von Witterung oder sonstigen Widrigkeiten 24 Stunden durch. Es gibt aber, so alle zwei bis drei Stunden, Schleusen. In der Matrosenkabine, die im Bug des Schiffes lag und deren Temperatur bei ca 10 Grad lag, konnte man sowieso nur angezogen schlafen, wobei "Schlafen" eigentlich nur ein "Dösen" bedeutet, weil die Eisschollen, die das Schiff streifen, nicht für geruhsamen Schlummer sorgen. Dann klingelte es schon wieder, das heißt, alle Mann an Bord, ganz lustig um 3 Uhr morgens mit hartgefrorenen Stahlseilen in der Dunkelheit zu hantieren. Trotz der gestörten Nachtruhe mussten wir nächsten Tags so arbeiten, als hätten wir die ganze Nacht ungestört durchgeschlafen. Es wurde auch nicht mit irgendwelchen Sonderzahlungen abgegolten. Der Lohn (Hohn) war immer der gleiche: 1800 ÖS netto, abzüglich 550 ÖS für die Verpflegung. Das konnte man in Regensburg locker in drei Tagen durchbringen. Es gäbe noch viel mehr über die Donauschifffahrt zu erzählen, die sogenannte Romantik sieht man nur als Unbeteiligter vom Ufer aus, ich fuhr dann noch auf drei Schiffen und wurde dann, aufgrund einer Gewalttätigkeit, dem zweiten Kapitän (Lotse) gegenüber dadurch belohnt, dass man mich auf ein Schiff versetzte, wo ich, wenn auch nur promillemäßig (nein, nicht Alkohol) am Umsatz beteiligt war, und plötzlich (als Belohnung?) das Vierfache verdiente. Hallo Boardies, mir ist klar, dass dieser Bericht nicht lustig war, es gäbe noch mehr zu erzählen, wie schon erwähnt, dass der Kapitän und der erste Ingenieur so besoffen waren, dass sie trotz Nebel das Schiff starteten, um wenige Minuten später mit voller Kraft voraus ins Ufer fuhren, weil der Ing. mittlerweile eingeschlafen war. Aber noch viel viel mehr gäbe es zu berichten von den vier Hochseeschiffen, auf denen ich zwar anfangs auch nicht viel verdiente, aber quasi gratis um den halben Globus fuhr. Schreibt mir halt, ob es Euch interessiert. Gute Nacht wünschen Euch, Hans und Pepi
  21. Eine literarische Grundregel lautet: Beginne nie eine Geschichte mit : "Ich" oder mit den Gegebenheiten des Wetters: "Die Sonne schien...". Mir ist das völlig egal, meine "Stammleser" lesen mich trotzdem, so hoffe ich zumindest. Von München kommend, wo ich im Wartesaal des Bahnhofes nächtigte und von der Polizei mehrere Male perlustriert wurde, nahm mich ein mir gnädig gestimmter Autofahrer bis kurz vor die österreichische Grenze mit. EU gab`s damals noch nicht und er hatte Angst, dass ich vielleicht irgendwelche Drogen mithätte, ich konnte seinen Gedankengang nachvollziehen und stieg, ohne böse zu sein, aus dem Fahrzeug. Was ich aber nicht wußte, war, dass das österreichische Innenministerium kurz zuvor einen "Antigammler-Erlass herausgegeben hatte, in dem die Grenzbehörden angewiesen wurden, (Un)menschen mit langem Haar und ungepflegtem Äußeren die Einreise in das heilige Land, (nein, nicht Tirol), zu verwehren. Also ging ich gemächlichen Schrittes Richtung Grenze, wo mir der diensthabende Beamte mit eindeutigen Handbewegungen zu verstehen gab, dass ich diese Grenze nicht passieren könne. Er dachte wahrscheinlich, dass ich der Drogenteufel persönlich seie, der Antichrist, der die Grundlagen der Republik innert kürzester Zeit zerstören würde. Auch jetzt noch, obwohl Jahrzehnte her, kann ich mich der Trübung seiner Pupillen entsinnen,als er feststellen musste, dass er mich,als Inhaber eines österreichischen Reisepasses, nicht des Landes verweisen könne. In Kufstein aß ich dann ein kleines Gulasch mit sechs Semmeln und stellte mich anschließend wieder an die Landstraße, hatte noch zwanzig Schillinge, wenige Minuten später blieb ein Auto stehen mit einem australischem Rechtsanwalt am Steuer, der keinerlei Ressentiments hatte, mich auch bis nach Wien mitgenommen hätte, aber das verbot mir mein Stolz. In Linz stieg ich aus und heuerte auf einem Donauschiff an. Wäre ich doch nach Wien gefahren! Die kläglichen zwanzig Schillinge reichten gerade noch für die Fotos, die ich für den Schifferpass brauchte und für eine Leberkäsesemmel. Absatz! Am Schiff: Es gab weder Strom, dadurch auch keine Heizung oder Licht, aber ich durfte jeden Tag mit Eimern und Putzpapier bewaffnet in die Bilgen hinuntersteigen und als ich diese trockengelegt hatte, sie mit Miniumfarbe (Rostschutz) streichen und das bei zehn Grad minus. Es gab eine werftnahe Kantine, wollte ich aber dort, weil das Tagesmenü, Gulasch essen, wurde mir dieses wie einem Bittsteller aus der Dritten Welt ausgehändigt, meine Frage nach einer Semmel aber abschlägig beschieden, weil diese nämlich 50 Groschen gekostet hätte, und die hatte ich nicht. Vierzehn Tage später kam ich dann auf ein "fahrendes Schiff" Was ich dort erlebte, erzähle ich Euch das nächste Mal, sofern Ihr interesiert seid. :wink:
  22. "Eben das Maul" klingt ja auch viel gepflegter! Das muss "nun einmal" gesagt werden! Auf deutschen Schiffen aßen wir Tomaten, weil wir keine Paradeiser haten! (Das "t" fehlt übrigens absichtlich. Sind wir jetzt Forentrolle?
  23. Unser (hoffentlich) von uns allen geschätzter Boardie namens "Gatschbiker" versicherte mir, dass ich in "Off Topics" auch Stories schreiben könnne, die mit Rad fahren nichts zu tun hätten. Ich glaube ihm, angeblich nimmt er eine leitende Funktion im BB-Forum ein. Liebe Grüße ins Wald4tel! Story Nummer eins: Es war einmal, (so fangen alle Märchen an), nur ist das hier keines. Dass ich als Hippie Europa per Autostopp durchquerte, mit überschulterlangen Haaren, mein Vater hasste mich, weil ich mit meinem Outlook nicht dem Ideal eines "ordentlichen Menschen" entsprach. Damals arbeitete ich, obwohl ich den Beruf Buchdrucker vier Jahre lang gelernt hatte, in allen Jobs, von denen ich mir eine Erweiterung meines Weltbildes erwartete. ZB im wiener Prater als Fahrchipverkäufer, ohne sozialversichert zu sein, in einem Hotel in der Mariahilfer Straße als Hilfsportier, im Sophienspital als Prosekturdiener (wo ich soviele interessante Kunstfehler der Chirurgen mitansehen musste, dass das schon wieder eines eigenen Threads bedürfte). Zwischendurch aber auch wieder in Druckereien, immer ein halbes Jahr, das ergab dann, aliquot Urlaubs- und Weihnachtsgeld ca 3000 Schilling. Damit konnte man, sparsam lebend, schon drei Monate durchkommen. Ich lebte von Weißbrot, Eckerlkäse und Wasser, die Zigaretten waren natürlich selbstgewutzelte. Ah ja, Absatz nicht vergessen! Hier ist er. Auf einer dieser Autostopp-Reisen traf ich eine ganz süße Berlinerin und wir beschlossen, unsere Reise gemeinsam fortzusetzen, sie war 16 Jahre alt und ich wußte nicht, dass sie per Interpol gesucht wurde, weil ihre Eltern Abgängigkeitsanzeige erstattet hatten. Wir nächtigten in einem Wäldchen in der Nähe von Antwerpen, als unsere Zweisamkeit von einem Uniformiertem unsanft unterbrochen wurde, wir auf das nächste Kommissariat abgeführt wurden, wo unsere Identität festgestellt wurde, ich meiner Wege gehen konnte, sie aber von der Exekutive in den nächsten Zug nach Berlin gesetzt wurde und meinen Blicken entschwand. Absatz! Es dunkelte schon etwas, als ich auf der Autobahn Nürnberg - München stand, nichtsdestotrotz blieb ein VW-Käfer stehen, vorne Mutter und Tochter, hinten am Rücksitz vier ganz liebe Hundewelpen, neben diesen ich die Ehre hatte, Platz zu nehmen. Diese beiden Damen würden heutzutage nicht mehr stehenbleiben, es war auch sehr mühsam, obwohl wir drei alle der deutschen Sprache mächtig, sich zu verständigen. (Ja wie heißen denn die Hundi? Warum habt ihr mich denn eigentlich mitgenommen?) Absatz Als ich in München aus diesem Hunde-VW ausstieg, stand etwa fünf Meter entfernt am Gehsteig, das Mädchen, das von der belgischen Polizei ausgewiesen und in einen Zug nach Berlin gesetzt wurde. Das war Beispiel Nummer eins. Viel komplizierter und noch unglaubwürdiger ist Beispiel Nummer zwei, weil es nicht nur in Europa spielt, sondern transkontinental bezeugt, dass man gewissen Menschen nicht ausweichen kann. Auch ich, eher misstrauisch, konnte es erst verifizieren, als ich des Seefahrtsbuches mit all den Stempeln ansichtig wurde. Absatz. Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte, die aber etwas mehr Geduld der Leser erfordert. Gute Nacht, Hans und Pepi :wink:
  24. Nein, liebe Blomma, Pepi und Coco machten, wenn ich urlaubte, ebenfalls Urlaub und zwar bei meiner Mutter, die damals noch lebte. Sie verwöhnte die Beiden sogar mit Chickenwings, die sie leidenschaftlich gern fraßen, nicht ein Fitzelchen Fleisch blieb am Knochen. Echte Kannibalen (oder Ornithobalen?) eben! :wink:
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