Zum Inhalt springen

Buchdrucker47

Members
  • Gesamte Inhalte

    546
  • Benutzer seit

Alle Inhalte von Buchdrucker47

  1. Im August 1976 bin ich den Glockner das erste Mal gefahren, das weiß ich deswegen, weil mir am Tag danach die Kellnerin in Sillian erzählte, dass die Reichsbrücke eingestürzt sei und Niki Lauda einen schweren Unfall hatte. Ich war damals 27, voll in Form, weil ich jeden Tag mehrere Flaschen Gösser trank, filterlose Zigaretten rauchte, aber jeden Tag trainierte. Dem Straßenzoll einhebendem "Beamten" in Ferleiten kann ich leider nicht den Vorwurf ersparen, mich nicht gewarnt zu haben, er stand schließlich in Funkverbindung zur Passhöhe. Es regnete bis in etwa 1500m Höhe, dann begann es zu schneien, aber die Straße war noch schneefrei. Das änderte sich aber wenig später. Bald lag der Schnee fünf cm hoch, umkehren wollte ich aber auch nicht mehr. Ich hatte zwar einen kleinen Rucksack mit, in dem sich Unterwäsche befand, Werkzeug, Ersatzteile und Bücher, aber keinen Trainingsanzug, Pullover oder Ähnliches. Auf der Passhöhe angekommen, lag der Schnee 10 cm hoch und es fuhren die Schneepflüge. Ich lehnte mein Rad an die Wand einer Berghütte (und hatte eine Stunde später Schwierigkeiten, es wieder zu finden, weil es zugeschneit war), kehrte ein und wurde von den Gästen ungläubig angestarrt, weil in Renntrikot und schwarzer kurzer Hose. Kalt war mir eigentlich nicht, eigentlich schwitzte ich sogar, denn die dünnen Schlauchreifen drehten sich auf der schlüpfrigen Mischung aus Eis und Schnee manchmal durch und das kostet Kraft. Vis a vis saßen vier Franzosen, dick eingemummt, und wußten nicht, was sie tun sollten, sie hatten auf ihrem Citroen keine Winterreifen und auch keine Schneeketten. Ich trank drei oder vier Tee mit doppelt Rum, grub mein Rad wieder aus der Wächte, die sich mittlerweile gebildet hatte und machte mich an die Abfahrt. Und die war wirklich schlimm, erst griffen die Bremsbacken nicht, weil die Felgen vereist waren, dann griffen sie doch, aber die blockierten Räder rutschten trotzdem weiter. Ich kam mir vor wie auf einer einspurigen Rodel, dazu fror ich wie ein Hund, weil ich ja nicht in die Pedale zu treten brauchte, meine ganze Aufmerksamkeit konzentrierte sich darauf, irgendwie auf der Straße zu bleiben. Dazu kam noch, dass meine Finger völlig klamm waren, weil ständig an den Bremsgriffen (ohne Handschuhe). Heute weiß ich, dass es besser gewesen wäre, das Rad zu schieben, aber nachher ist man ja immer klüger. Dann, in 1500m Seehöhe, verwandelte sich der Schnee wieder in Regen und wenig später erreichte ich Heiligenblut. Völlig durchfroren bestellte ich im ersten Wirtshaus wieder Tee mit Rum, brachte ihn aber kaum zu den Lippen, ein Schüttelfrost wie ich ihn noch nie zuvor erlebt hatte, veranlasste die Kellnerin, mich zu fragen, ob sie nicht besser einen Arzt holen solle. Nach einer halben Stunde ging`s mir wieder besser und die Fahrt nach Sillian war dann eine der leichtesten Übungen. Am nächsten Tag fuhr ich dann bei 32 Grad Celsius über den Falzarego-Pass, der meines Erachtens genauso schwierig ist wie der Glockner, sieht man von den widrigen Wetterbedingungen ab, die auf letzterem herrschten. Von wegen "schwierig": Schwierig ist keiner dieser beiden Pässe, vorausgesetzt es ist nicht zu kalt und nicht zu heiß und man hat schon 2000 bis 3000 km in den Beinen. Viel schwieriger empfand ich zB die Soboth, allerdings nur von der Kärntner Seite, weil extrem steil. Ich bin die Soboth auch schon von der steirischen Seite gefahren, da geht es zwar zwei oder drei Stunden bergauf, aber dann empfiehlt es sich, darauf zu achten, abwechselnd die Vorderbremse und die Hinterbremse zu verwenden. (Gilt nur für Schlauchreifenfahrer). Bei mir begann schon nach wenigen Kilometern der Schlauchreifenkitt im wahrsten Sinn des Wortes zu kochen, der Reifen verrutschte, das Ventil riss ab und schon fuhr ich auf der Felge. Eine Zigarettenlänge musste ich warten, bis die Felge so weit abgekühlt war, dass ich den Schlauch wechseln konnte. Mein Vogel, der Pepi, war damals allerdings noch nicht dabei, sondern in der Obhut meiner Mutter selig. Gabel- und Rahmenbruch wünschen Euch, Hans (und Pepi) :wink:
  2. Für Installateure, Wackelmütige, Eingeborene und Lustmolche
  3. Installateurrad un für wackelmütige...
  4. Hallo, Scotty, Dein Zuspruch richtet mein leicht angeknackstes Selbstbewußtsein wieder auf. Übrigens ist dein Avatar (Mr. Burns) auch mein Avatar in einem amerikanischen Pinballforum. Gibt es hier an Board vielleicht auch Members, die sich dafür interessieren? Ich habe mittlerweile ca 25 Tische runtergeladen. Was meine Erzählungen betrifft, wäre es mir lieber, wenn Bikers, die sich für Fernreisen interessieren, mich ganz einfach fragen, wenn sie Details wissen wollen. Begänne ich selbst einen Thread, bestünde die Gefahr, wieder als "Gschichtldrucker" abgestempelt zu werden. Das will ich vermeiden, diesen Fehler mache ich hier kein zweites Mal. Liebe Grüße ins Waldviertel, Hans (und Pepi) :wink:
  5. Wenn Du die vielen Pünktchen zwischen den Zeilen nicht gemacht hättest, hätte ich Dein Posting nicht kapiert, aber jetzt ist mir alles klar. Pünktchen und Anton! Liebe Grüße, Erich und Kästner
  6. Der Euphemismus "Dorfältester" war ja allerliebst, nur weiß ich jetzt gar nicht, ob ich ob dieser Bezeichnung lachen oder weinen soll. Morty hat ganz sicher eine rauhe Schale mit einem weichen Kern und ich hatte auch nicht die Absicht, hier etwaige Quereleien zu entfachen, nichts läge mir ferner. Könntet Ihr mir verraten, welches Forum für meine Biker-Stories am Besten geeignet wäre? Leichter wäre es, wenn wir abends gemeinsam am Strand einer winzigen griechischen Insel säßen, mit einigen Flaschen Retsina im Meer gekühlt und bei einem Lagerfeuer, in dem Bratkartoffeln (entschuldigt bitte, natürlich Erdäpfeln) schmoren, zu plaudern begännen. Das geht dann natürlich bis ins Morgengrauen und man wirft sich dann (oder wird geworfen) ins Zelt. Ein Wort gibt das andere, weil die Wellenlänge sowieso stimmt. Eben keine Pauschaltouristen, sondern Tramper und Biker. Kein Hotel auf der Insel, kein Strom, deshalb ist man ja dorthin gefahren. Wenn man aber den "Eingeborenen" erzählt, dass man mit dem Fahrrad aus Wien gekommen ist, erntet man heftiges "mit dem Finger auf die Stirne klopfen". Danke jedenfalls, dass Du mich als Bereicherung empfindest und nicht als Störenfried. Es wünschen Euch eine gute Nacht, Hans (und Pepi) :wink:
  7. Eine der schönsten Routen: Floridsdorf - Leopoldau - Gerasdorf - Marchfeldkanal - Kapellerfeld. In letztgenanntem Ort befindet sich direkt am Kanal eine Pizzeria, (Keine Werbung, ich bin nicht der Eigner vorgenannten Lokals), mit großem Schanigarten. Es empfiehlt sich dortselbst zwei bis drei Biere zu inhalieren, um sich sodann froh und munter wieder heimwärts zu bewegen. Schwierigkeitsgrad: 0 MTB empfohlen, aber nicht Bedingung, RR mit Clinchers geht auch. Gabel- und Rahmenbruch, Hans (und Pepi) :wink:
  8. Danke Dir, tröstlich, Deine Worte zu lesen, ich dachte schon, ich stünde alleine hier auf weiter Flur.
  9. Natürlich lässt es mich nicht kalt, wenn man mich als Gschichtldrucker bezeichnet. Wahrscheinlich habe ich bei meiner Vorstellung zu viel geschrieben. Eigentlich wollte ich Euch nur erzählen, dass ich in den letzten 50 Jahren mit dem Bike schon einiges erlebt habe und hoffte, jüngeren oder ganz jungen Boardies Tipps für Fernreisen geben zu können. Andere Members halten mit ihren Erfolgen auch nicht hinter dem Berg und führen in der Signatur an, an welchen Rennen sie teilnahmen und welchen Rang sie erreichten. (Zu Recht). Oder ist dieses Board nur dazu da, um anderen mitzuteilen, dass man am Sonntag über Hadersdorf-Weidlingau durchs Irenental gefahren ist, wieviele Höhenmeter man geschafft hat und wie hoch die Pulsfrequenz war? Ob ein Campa-Getriebe besser sei als ein Dura Ace, oder ob eine weiße Trinkflasche zum weißen Lenkerband passt? (Hab`ich auch schon gelesen). Ich bitte um Eure Antwort, - denn wenn ich tatsächlich mit meinen Postings einen Fehler gemacht haben sollte, werde ich künftig in den Threads nur mehr mit: "Ey, super!", oder gar nicht antworten. Das täte mir aber leid, weil ich doch gehofft habe, hier auf Gleichgesinnte zu treffen und froh war, Euer Board gefunden zu haben. Hans
  10. Hallo, mein Lieber, da ich die Bedeutung der Smiley-Hieroglyphen noch nicht so ganz durchblicke, bitte ich um Aufklärung, was dieser Chips- oder Popcorn mampfende Smiley bedeuten soll. Ist es Anerkennung? Ist es Gleichmut? Oder nur Hunger? Um Antwort bitten inständigst, Hans und Pepi :wink:
  11. Jetzt fahr ich eh schon angegurtet und mit Licht am Tag! Jetzt soll ich auch noch einen Helm tragen? Ich bin zwar schon etliche Male gestürzt, aber nur sehr selten auf den Kopf! Aber das me me me mer merkt fa fa fas fast ni ni nie mand.
  12. Ah ja, jetzt hab ìch`s. Aber das bringt der Beruf Buchdrucker so mit sich, dass man auch Gschichtln druckt. Sonst gäb`s ja nix zum Lesen.
  13. Erster Versuch, hoffentlich hat`s geklappt!
  14. Danke Morty für die Info, werd`s demnächst ausprobieren, weiß nur noch nicht, welches Bild ich nehmen soll. PS: Das mit dem PS hab`ich leider nicht kapiert, wie meinst denn das? ("Dir reichen wohl Gschichtln net, müssen wohl gleich Bücher sein")
  15. Herzig sind sie, diese Vogerln, ich mag sie alle. Danke auch für Dein Willkommen! Jetzt fehlt mir zu meinem Glück nur ein pädagogisch einfühlsamer Mensch, der mir mit simplen Worten erklären kann, wie man solche Bilder ins Board stellt. Das hätte ich nämlich schon noch gerne gewusst, bevor ich in den Holzpyjama hüpfe. Mit der Bitte um eine (nicht japanische) Gebrauchsanleitung, verabschieden sich für heute, Hans und Pepi :wink:
  16. Dieses Vogerl kann zwar fliegen, hat es aber nicht mehr notwendig, selbst zu fliegen, da meine Geschwindigkeit die des Pepis bei weitem übertrifft! Spaß beiseite, wenn`s wirklich schnell wird (bergab, 60 kmh,) versteckt er sich hinter meinem Hals, weil`s ihm unheimlich wird. (Mir übrigens auch). LG, Hans und Pepi
  17. Ich glaube schon, dass es wichtig ist, erst festzustellen, um welche Art von Schildkröte es sich handelt. Ist es eine griechische (artengeschützte) Landschildkröte, müsste man in die Unterseite ein Loch bohren, um das Sattelrohr zu montieren (was aber wiederum dem obgenannten Artenschutzabkommen widerspricht), ist es eine Galapagos-Schildkröte, die übrigens auch geschützt ist, hat man zwar einen bequemen Sattel, sollte dann aber bei der Frage: Stahlrahmen, Alurahmen oder Carbonrahmen nicht mehr so heikel in der Auswahl sein, da das gute Tierchen, je nach Alter, doch so 200 bis 500 kg wiegt. Diese Frage wird allerdings erst relevant, wenn man die Absicht hat, in Bälde ein Bergzeitfahren zu bestreiten! Wenn Ihr diesbezüglich noch Fragen habt, fragt ruhig, ich kann diese auch nicht beantworten. Liebe Grüße, Hans und Pepi
  18. Ja, ist ganz lustig, aber ohne Pepi wäre ich schneller. (CW-Wert). Dafür kommt man aber mit vielen Menschen ins Gespräch (Mädels), die man sonst nie kennengelernt hätte, wie zB vorige Woche in Stillfried an der March, wo sie nicht wussten, ob sie mich des Vogels wegen oder des Fahrrads wegen fragen sollten. ("Ist das ein echter Papagei? Wie heißt er denn? Kann er sprechen? Was für spaciges Rad is`n das? Wo hast`n das her?") Etc,etc.... "Ja, der ist echt, ja, er spricht, er heißt Pepi und das Rad ist aus den USA und sehr teuer, weil alles Carbon, aber secondhand, usw, usw. Ich dürfte einen Hang zum Exhibitionismus haben, Pepi sitzt immerhin schon 35 Jahre auf meiner Schulter, das Bike ist erst 10 Jahre alt, fällt aber in rustikalen Biergärten deswegen auf, weil beim Y-Foil der Sattel frei schwebend und 3-Spokes montiert sind. Mein armes altes Select steht seither vereinsamt in der Garage. Ich hoffe, Dir mit dieser Auskunft gedient zu haben, liebe Grüße, Hans und Pepi
  19. Habet Dank für das herzliche Welcome! Das gilt auch für die Begrüßer in spe, sollten sich noch welche einfinden. Wenn Ihr noch etwaige Fragen habt, stellt diese ruhig, ich kann sie auch nicht beantworten. Es grüßt Euch, mit Gabel- und Rahmenbruch, (beides schon erlebt, aber nicht gleichzeitig), Hans (und Pepi)
  20. Der Pepi sitzt entgegen der Fahrtrichtung auf meiner Schulter und lässt sich vom Fahrtwind die Federn zausen. Dafür gackt er mir manchmal auf`s linke Knie. Soll aber gut gegen Rheuma sein!
  21. Bild hätt`ich schon, weiss aber nicht wie ich`s einbauen kann! Bin PC Newbie, leider.
  22. Weil es sich so gehört, möchte ich mich vorstellen: Ich heiße Hans, fahre seit 50 Jahren mit dem Rad und bis zu meinem 18. Lebensjahr bin ich auch mit einer D-Lizenz Rennen gefahren. Ich bin eher ein lonesome rider und als solcher war ich mit dem Rennrad auch schon fast überall in Europa. Auch Großglockner, Arlberg und die Dolomitenpässe sind mir nicht fremd. Altersbedingt fahre ich aber dzt. nur mehr kürzere Distanzen, zB Tulbinger Kogel, Bisamberg, Marchfeldkanal und Donau-Fritzi. Dabei begleitet mich Pepi, mein Papagei. Mein Fuhrpark: Ein Atala MTB ein RR Select zwei RR Trek Y-Foil und, nicht zu vergessen, ein Ape Dreirad Piaggio, sehr praktisch, weil in den Laderaum das Rad reinpasst und man dadurch der Großstadthölle schneller entfliehen kann. Sehr gerne lese ich Eure Beiträge in den Foren, auch die Fotos Eurer Geschoße und die dazugehörigen Kommentare machen mir viel Freude. Auf ein gutes Miteinander, Hans (und Pepi)
×
×
  • Neu erstellen...