Zur Gewöhnung vom Wild sei gesagt, dass es sich an so gut wie alles gewöhnt. Je nach intensität schneller oder langsamer. Das kann ich zumindest in 90ha Fläche im Schneeberggebiet Felsenfest behaupten, vermutlich in 1000ha zumindest vermuten.
Aus der Sicht des Jägers ( wenn auch Jungjäger, aber mit über 120 Jahren Jagderfahrung durch Vater und Großvater ) kann man sagen, dass das Wild sehr schnell vorallem die Lichtverhältnisse mit Gefahr kombiniert, wenns dämmert und es bewegt sich am Pirschsteig zum Hochstand was möglichst langsam, ist es beim Anflug der geringsten Witterung sofort weg, das trifft sowohl aufs Rehwild, Gamswild und aufs Hochwild zu. Wenn ich mich zwar leise, aber schnell beweg bin ich bisher meistens besser gefahren. Wenn jemand von sich behauptet lautlos pirschen zu können, bin ich sofort bei dem und mach eine Ausbildung, auch auf geputzten Wegen ist das Schlicht nicht möglich, weil Atmen muss man ja trotzdem. Zum Radfahren fände ich es gut, die Freigabe an eine Nutzungszeit zu binden, so dass das Wild zu den Äsungszeiten möglichst ungestört bleibt, unter Tags ist es zumindest bei uns im dicht bewaldeten Gelände untergestellt.
Aus forstlicher Sicht ist der Radfahrer an und für sich komplett wurscht, sowohl Flurschadensmäßig als auch sonst. Solang er auf bestehenden Wegen bleibt richtet er deutlich weniger Schaden an als jede forstliche Nutzung es ohnehin tut. Solang er sich an forstliche Sperrgebiete hält, haben die wenigsten Forstwirte was gegen ein Befahren Ihrer Wege. Wenn man da noch die Haftungsfrage klärt, ist bei den meisten die Freigabe kein Problem. Dann noch mit einer klaren Vorrangregel gekoppelt, dass die forstliche Nutzung im Vordergrund steht und der Radfahrer / Wanderer zu warten hat, und es wird zusätzlich einfacher. Zur Wildstörung durch forstliche Nutzung sei gesagt, dass wir beim Fahren mit Traktor, Mobilbagger und auch beim Arbeiten mit dem Seilkran deutlich mehr Wildkontakt haben, als beim Jagen / Wandern / Radfahren weils dem Wild einfach wurscht is, die Gams schauen sogar oft zu und äsen in der Sonne.
Aus Sicht des Mountainbikers fände ich es gut wenn auf bestehenden Wegen gefahren wird und nicht zusätzlich neue geschaffen werden müssten, wo zusätzlich Boden gerodet und Wege gebaut werden müssen.
Und weil ich auch Wandernd / Bergsteigend / Kletternd unterwegs bin, kann ich behaupten dass sich Gamswild und vorallem die Steinböcke oberhalb der Baumgrenze sowieso nix scheisst und einem bis 5m ranlässt um dann gemütlich ein paar Meter Abstand dazwischen zu bringen. Unter der Baumgrenze gegenüber allen Bewegungen aber deutlich skeptischer sind und viel früher Abstand suchen.
Soviel von mir zu dem Thema