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Geschrieben

RIP Gino  †

 

Es ist und bleibt verherend, dass der Austragungsort durchwegs Straßen sind, die nicht zum Radrennfahren gebaut wurden und man aus jeder Kurve raus fliegen kann, wenn man zu schnell dran ist.

 

Wenn ich das Rad mal auf's Lenken, Bremsen und den Antrieb reduzieren darf; dann ist das nicht wirklich gefährlich, wenn die Schaltung nicht funktioniert oder die Muskelkraft nicht ausreicht; wenn aber die Bremse oder die Lenkung versagen würde, oder ein schwerer Fehler beim Bremsen oder Lenken begangen wird, dann ist das lebensgefährlich!

 

Den besten Radfahrer der Welt "nur auf Antrieb" zu testen reicht mir einfach nicht - so fürchterlich die Konsequenzen zur Zeit auch zu ertragen sind.

 

Geschrieben
vor 17 Stunden schrieb BikeBär:

Die Radsport-Superexperten des ORF sehen das anders: https://sport.orf.at/stories/3112977/

Mag sein, dass er es vielleicht in einer ersten Reaktion selber so gesehen hat, aber dass diese Geschmacklosigkeit auch heute noch so dasteht, hat mich zum ersten mal in meinem Leben an den Kundendienst dieser Anstalt schreiben lassen.

Ich versteh dein Problem nicht! - Das war ein Bericht samt Interview zu einem Zeitpunkt, als die Tragweite des Sturzes von Mäder noch nicht klar/bekannt war. - Dass der Bericht, wenn er am Freitag Nachmittag verfasst worden wäre, anders ausgesehen hätte, dürfte jedem klar sein.

Geschrieben

Da es im Peloton auch Radfahrer gibt, die in genau so eine Etappe mit einer gefährlichen Abfahrt ins Ziel die Chance auf einen Etappensieg sehen, verhindert, dass sich selbst die Profis im Rennen einig sind. Sonst müssten sie einfach nur nicht starten und solche "Abfahrten ins Ziel" wären Geschichte. - Vielleicht wird sich das mit der aktuellen Tragödie kurzfristig ändern.

 

Ich bin der Meinung, dass das Abfahren dazu gehört, aber für mich ist es nicht sinnvoll, jeden Eselpfad wegen einer Grand Tour Auffahrt zu asphaltieren! Kürzlich beim Giro das BZF war so eine Schasidee: teilweise keine Zuschauer möglich, weil zu steil und gefährlich und danach nicht mal für Freizeitradler sinnvoll möglich bergauf und bergab. Vielleich kommt man in den nächsten Jahren wieder mit den besser ausgebauten großen Passabfahretn aus?

 

Das alles hilft Mäder, seinen Angehörigen und Freunden nicht, aber zumindest könnte sein Tod so noch zu einer Verbesserugn für die anderen Profis führen. - Man wird sehen, was nach der ersten Empörung nachhaltig übrig bleibt an Veränderungsbereitschaft.

 

Außerdem: Wenn es nur um die Bilder im Fernsehen geht: Wieviel von der Abfahrt, der Gefährlichkeit sieht man wirklich im TV??? - Teilweise den/die Führenden, teilweise die Verfolger und vom Rest nix. - Es riskiert aber jeder einzelne sein Leben und dieses Risiko müsste man nicht maximieren mit den Eselpfaden.

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Geschrieben (bearbeitet)

Ich halte das zusätzliche Risiko, das entsteht, wenn Etappen nach langen steilen Abfahrten enden und Profis beim Kampf um den Sieg fahrtechnisch und materialmäßig oftmals übers Limit hinausgehen, für unnötig und gefährlich. Allerdings muss man bei Mäder sagen, dass er weder um den Etappensieg gekämpft hat und auch im Gesamtklassement mit über 12 Minuten Rückstand aussichtlos zurückgelegen ist und der tragische Unfall vermutlich andere Gründe hatte, die wahrscheinlich bei jeder Abfahrt passieren können. Der Straßenradsport ist und bleibt ein Hochrisikosport und jeder, der sich schon einmal in einem hektischen dichtgedrängten Peloton bei hohen Geschwindigkeiten bewegt hat, weiß das. Von den zusätzlichen Gefahren, die von Außenstehenden lauern, ganz zu schweigen. Meine Frau ist bei solchen Übertragungen immer froh, dass ich kein Talent für den Sport hatte. Aber auch bei Abfahrten bei Trainingsausfahrten sollte man sich gut überlegen, ob ein kurzfristiger Nervenkitzel durch überhöhte Geschwindigkeit das Risiko wert ist.

Bearbeitet von revilO
Geschrieben
vor 27 Minuten schrieb 123mike123:

Ich versteh dein Problem nicht! - Das war ein Bericht samt Interview zu einem Zeitpunkt, als die Tragweite des Sturzes von Mäder noch nicht klar/bekannt war. - Dass der Bericht, wenn er am Freitag Nachmittag verfasst worden wäre, anders ausgesehen hätte, dürfte jedem klar sein.

Der Begriff "verschenkt" vermittelt dem Leser, dass er die Führung leichtfertig hergegeben hat. Aber das war nicht der Fall. Gall hat alles gegeben und viel riskiert, ist stark gefahren und es hat nicht gereicht, vor allem deshalb, weil der Abstand vor der Etappe mit 2 Sekunden  extrem knapp war und Skjelmose als Etappenzweiter die Bonussekunden geholt hat.

Geschrieben
Gerade eben schrieb revilO:

Der Begriff "verschenkt" vermittelt dem Leser, dass er die Führung leichtfertig hergegeben hat

Ich mag jetzt den ORF nicht wirklich schützen, aber das mit dem "herschenken" kommt ja von Gall selbst...

 

Dass Gall das jetzt anders sieht und ganz anders kommentieren würde, ist auch klar - Gall war ja eher dafür, dass die restliche TdS gecancellt werden sollte, das wäre für ihn der richtige Schritt

 

Ganz lustige Reporter vom SFR haben gestern nach der Gedenkfahrt auch Skjelmose blöd angesprochen - der hatte am Donnerstag bei einem Interview gesagt, dass solche Abfahrten zum Radrennsport gehören - gestern redet ihn der Report darauf an und sagt, dass Skjelmose ja meinte, dass es zum Rennsport gehört....wie blöd muss man sein???

Skjelmose hat aber eh entsprechend geantwortet...

 

 

Ob die Lösung der TdS die Zeiten fürs GC am Otteneberg (letzter Berg) zu nehmen, den Etappensieg aber am Zielort auszufahren, wirklich clever ist....ich hab da meine Zweifel.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 3 Stunden schrieb stetre76:

Ich mag jetzt den ORF nicht wirklich schützen, aber das mit dem "herschenken" kommt ja von Gall selbst...

 

Dann hätte der ORF das "Verschenkt" unter Anführungszeichen setzen müssen. Im Artikel kommt auch nicht vor, dass Gall selbst von "verschenkt" spricht, im Gegenteil steht, dass er und sein Team alles gegeben haben.

Bearbeitet von revilO
Geschrieben

Und jetzt soll mir einer erklären, was for einen Sinn es macht, die GC Zeit 25km vorm Ziel zu nehmen und unmittelbar danach geben sie im Feld Gas und es wird Rennen gefahren. Jetzt geht's den Ottenberg rauf und dann wahrscheinlich recht zügig runter.

 

Sorry, aber die Aktion ist sinnbefreit 

 

 

Geschrieben

Ein Abbruch der ganzen Rundfahrt wäre das einzig sinnvolle gewesen. Wer kann sich schon aufgrund deren Umstände über einen Sieg freuen. Aber sie haben auch bei der Tour 95 weitergemacht, beim Giro 2011 und auch jetzt. The show must go on, ich könnte kotzen.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 13 Stunden schrieb revilO:

Meine Frau ist bei solchen Übertragungen immer froh, dass ich kein Talent für den Sport hatte. 

revilO hat kein Talent für den Radsport - der war gut

Bearbeitet von kupi
Geschrieben (bearbeitet)
vor 17 Minuten schrieb kupi:

revilO hat kein Talent für den Radsport - der war gut

Ich spreche schon von Profisport und nachdem ich die physiologischen Voraussetzungen dafür ziemlich genau kenne, weiß ich, dass ich meilenweit davon entfernt bin. Von allen anderen Voraussetzungen gar nicht erst zu reden.

Bearbeitet von revilO
Geschrieben (bearbeitet)
vor 11 Stunden schrieb noBrakes80:

Ein Abbruch der ganzen Rundfahrt wäre das einzig sinnvolle gewesen. Wer kann sich schon aufgrund deren Umstände über einen Sieg freuen. Aber sie haben auch bei der Tour 95 weitergemacht, beim Giro 2011 und auch jetzt. The show must go on, ich könnte kotzen.

Ein so respektvoller Umgang wie jetzt bei der Tour de Suisse ist mir im Sport allgemein nach Todesfällen noch selten untergekommen. Würde man die ganze Rundfahrt abbrechen, hieße das, dass man den Radsport in seiner jetzigen Form in Frage stellt und erst weitermachen kann, wenn eine Änderung herbeigeführt wird. Das müsste aber dann für alle Rundfahrten gelten, die gerade durchgeführt werden, weil überall die gleichen Bedingungen herrschen und Sicherheitsmaßnahmen, die einen solchen Unfall verhindern könnten, nahezu unmöglich scheinen. Arbeitsunfälle passieren überall, sogar täglich, und bei aller Tragik für die Betroffenen geht das Leben für alle anderen weiter. Die Verunfallten im Sport selbst würden vermutlich niemals für einen Abbruch plädieren, weil sie im Bewusstsein der Gefahren geliebt haben, was sie mit solcher Leidenschaft betrieben haben.

Bearbeitet von revilO
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Geschrieben (bearbeitet)

Das Zeitfahren bei der Tour de Suisse brachte doch einige Überraschungen, obwohl sich im GC nichts mehr geändert hat, mit Ausnahme dass Gall mit Etappenplatz 91 noch überdeutlich an Zeit verloren hat. Evenepoel muss eine seiner seltenen Zeitfahrniederlagen gegen Ayuso hinnehmen, aber Skjelmose kann trotzdem gegenhalten, fährt nur wenige Sekunden langsamer und sichert sich mit der Gesamtwertung der Tour de Suisse seinen bisher größten Erfolg.

 

Skjelmose lag bei der ersten Zwischenzeit nach 12min bereits 24sek hinter Evenepoel, holte am Anstieg aber nahezu die gesamte Zeit wieder auf und lag am Ende nur 1sek hinter dem Aerodynamikkaiser. Evenpoel dürften aktuell also etwa 5% Wattleistung zu seiner Bestform fehlen, vielleicht auch mehr. In Anbetracht seiner angeblich 10-tägigen Pause nach seinem Giro-Aus aufgrund von Covid ist das trotzdem respektabel. Ein wenig verwunderlich ist, dass er im Laufe der Rundfahrt im Vergleich mit seinen beiden härtesten Konkurrenten mehr abgebaut hat. Ich gehe dennoch davon aus, dass wir ihn schon demnächst in grandioser Verfassung sehen werden, spätestens in San Sebastian und dann bei der WM.

 

Ayuso hat nach seinem dritten Platz bei der Vuelta im Vorjahr mit gerade einmal 20 Jahren mit zwei starken Etappensiegen endgültig unterstrichen, dass er das Potenzial hat, um bei großen Rundfahrten eine entscheidende Rolle zu spielen. Stark am Berg, stark im Zeitfahren und furchtlos in den Abfahrten. 

 

Skjelmose ist übrigens der Mann, der beim Wallonischen Pfeil hinter Pogacar Zweiter wurde, gleicher Jahrgang wie Evenepoel und ebenso ein Versprechen für die Zukunft.

Bearbeitet von revilO
Geschrieben (bearbeitet)
vor 49 Minuten schrieb feristelli:

Hat er da nicht mehr drauf oder war er nicht mehr motiviert?

Motiviert müsste er gewesen sein, weil es um einen Topplatz bei einer wichtigen Rundfahrt gegangen ist. Sein großer Zeitrückstand im ersten Zeitfahren deutet auch darauf hin, dass er in dieser Disziplin nicht mehr drauf hat. An eine derartige Diskrepanz in der Stärke von Berg zu ZF kann ich mich nicht erinnern, noch dazu wo es heute auch ordentlich bergauf gegangen ist.

Bearbeitet von revilO
Geschrieben
Am 17.6.2023 um 07:42 schrieb 123mike123:

Ich versteh dein Problem nicht! - Das war ein Bericht samt Interview zu einem Zeitpunkt, als die Tragweite des Sturzes von Mäder noch nicht klar/bekannt war. - Dass der Bericht, wenn er am Freitag Nachmittag verfasst worden wäre, anders ausgesehen hätte, dürfte jedem klar sein.

Wie RevilO eh schon schrieb, lesen sich die Zitate von Gall etwas anders: "Dass ich Gelb in einer Abfahrt verliere, ist aber schon bitter. Es war so verdammt schnell. Vor mir ging ein Loch auf, das ich bei hohem Tempo nicht mehr schließen konnte“.

 

Mein "Problem" ist, dass ich es einfach respektlos finde, das so stehen zu lassen. Man kann einen Artikel und dessen Schlagzeile online schließlich auch editieren. Im Artikel steht übrigens schon von schweren Stürzen und dass Mäder reanimiert werden musste. Also zumindest dem Redakteur war schon klar, dass schlimmes passiert ist.

 

 

 

 

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