
Garmin Fenix 7X Sapphire Solar im Test
28.03.22 05:35 5.5482022-03-28T05:35:00+00:00Text: NoPainFotos: Erwin HaidenMit Garmins radikaler GPS-Multisportuhr bezwingst du nicht nur deinen inneren Schweinehund, sondern meisterst zugleich sämtliche Gefahren des täglichen Sportlerlebens. NoPain schlüpfte in seine modrigen Laufschuhe und fühlte der unschlagbar vielseitigen Smartwatch auf den Touchscreen.28.03.22 05:35 5.6282022-03-28T05:35:00+00:00Garmin Fenix 7X Sapphire Solar im Test
28.03.22 05:35 5.6282022-03-28T05:35:00+00:0024 Kommentare NoPain Erwin HaidenMit Garmins radikaler GPS-Multisportuhr bezwingst du nicht nur deinen inneren Schweinehund, sondern meisterst zugleich sämtliche Gefahren des täglichen Sportlerlebens. NoPain schlüpfte in seine modrigen Laufschuhe und fühlte der unschlagbar vielseitigen Smartwatch auf den Touchscreen.28.03.22 05:35 5.6282022-03-28T05:35:00+00:00"Uhren mit über 42 mm Gehäusedurchmesser gehören an die Wand", meinte ein guter Freund von mir. Bei der Fenix 7X mit ihren mächtigen 51 Millimetern könnte das zwar funktionieren, würde aber ein übertrieben langes Ladekabel erfordern, weshalb ich die Idee schnell wieder verwarf. Wider Erwarten trug sich der smarte Wecker aber sogar auf meinem schmalen Handgelenk sehr komfortabel und fiel trotz der 89 Gramm in keiner Lebenslage unangenehm auf.
Trotzdem - muss sie denn wirklich so groß sein? Nein. Denn Garmin hat für Fans kleinerer Smartwatches auch zwei Varianten mit 42 mm (Fenix 7S) bzw. 47 mm (Fenix 7) im Programm. Und ja. Denn nur ein großes Gehäuse bietet das nötige Volumen für höchste Batterielaufzeit, ein noch übersichtlicheres Display, zusätzliche Sensoren (respektive mehr Funktionen) und maximale Sicherheit.
Funktionen und Details der Garmin Fenix 7X Sapphire Solar
Leistungsstarkes Design: Das aktualisierte, besonders robuste sportliche Design umfasst ein 1,4″ großes Display mit Solarladefunktion und ein 51 mm-Gehäuse. Die Smartwatch wurde nach US-Militärstandards im Hinblick auf Temperatur, Stoßfestigkeit und Wasserdichtigkeit geprüft.
Touchscreen und Tasten: Eine bewährte Tastenbedienung, die in jeder Umgebung funktioniert, wird durch einen effektiven neuen Touchscreen ergänzt. So lassen sich schnell Optionen auswählen und Funktionen aufrufen.
Gebaut aus wertigsten Materialien: Mit dieser Fenix Smartwatch kannst du deinen Style aufwerten. Die Smartwatch verfügt über eine elegante DLC- oder Titanlünette.
Integrierte Sport-Apps: Nutze vorinstallierte Aktivitätsprofile für Trailrunning, Bahntraining, Schwimmen, Laufen, Radfahren, Wandern, Rudern, Skifahren, Golfen, Surfen, Indoor-Klettern und mehr.
Skitouren-App: Dieses Profil wurde für Skitourengeher entwickelt und zeichnet die Aufstiegs- und Abfahrtsinformationen mit detaillierten Höhenangaben separat auf.
XC Ski Dynamics: Wenn das Gerät mit dem HRM-Pro™-Herzfrequenz-Brustgurt (separat erhältlich) gekoppelt ist, kannst du mithilfe des Skileistungswerts die tatsächliche Trainingsbelastung von Langlaufaktivitäten messen.
Surf-Funktionen: Wellenreiter, aufgepasst! Diese Fenix-Smartwatch unterstützt die Surfline Sessions™-Funktion. Dabei wird ein Video von jeder Welle erstellt, die du vor einer Surfline®-Kamera reitest. Sieh dir diese Videos später an und finde mit deinem Surfline Sessions-Abonnement heraus, wie du gesurft bist.
MTB Dynamics: Speichere die Details jeder Tour mit Mountainbike-Messwerten sowie speziellen Daten zu Grit™ und Flow™. Mit diesen Daten wird bewertet, wie schwierig der Trail und wie flüssig der Fahrstil bei Bergabfahrten ist, damit du Werte hast, die du beim nächsten Mal übertreffen kannst.
HIIT-Trainings: Bei diesem Aktivitätsprofil werden deine HIIT-Trainings (High-Intensity Interval Training) gespeichert, darunter AMRAP, EMOM, Tabata und benutzerdefinierte Trainings. Richte die Anzahl der Runden, der Belastungs-/Erholungsintervalle und mehr ein.
Tägliche Trainingsvorschläge für Laufen und Radfahren liefern Trainingsanweisungen, bei denen du selbst und auch dein Fitnesslevel berücksichtigt werden. Die Vorschläge basieren auf aktuellen Daten zu Trainingsbelastung und Trainingszustand.
Visuelle Laufprognose: Basierend auf deinem Laufprotokoll und deinem allgemeinen Fitnesslevel liefert diese Funktion Informationen zu deiner potenziellen Pace für die gewählte Distanz. Trenddaten verdeutlichen, welche Auswirkungen das Training langfristig hat.
PacePro-Funktion liefert eine dynamische Pace-Vorgabe unter Berücksichtigung des Streckenprofils und deiner Vorgabe, ob du die Anstiege moderat oder ambitioniert angehen willst. Damit weißt du genau, ob du im aktuellen Streckenabschnitt zu schnell oder zu langsam bist.
ClimbPro-Funktion: Vor starken Anstiegen liefert dir die ClimbPro-Funktion automatisch wertvolle Daten zu Steigung, Distanz und Höhenmeter. So kannst du dir deine Kräfte perfekt einteilen.
Physiocheck: Zeige erweiterte Trainingswerte an, die Laufeffizienzdaten, eine an Hitze und Höhe angepasste VO2max, eine Trailrunninganpassung, einen Erholungsratgeber und mehr umfassen.
Stamina-Daten in Echtzeit: Die Daten zeigen dir die verfügbare Energie an, die dir während deiner körperlichen Aktivität zur Verfügung steht. So kannst du deinen Energieverbrauch optimieren und eine vorzeitige Erschöpfung beim Lauf oder Radtraining vermeiden.
Erholungsratgeber: Nach jedem Training gibt die Erholungszeit an, wann du für dein nächstes hartes Training bereit bist. Dabei werden die Trainingsintensität und Faktoren wie Stress, tägliche Aktivitäten und Schlaf einbezogen.
Multi-Satelliten-Unterstützung: Nutze mehrere globale Navigationssatellitensysteme (GPS, GLONASS und Galileo), um in schwierigeren Umgebungen eine bessere Positionsfindung als bei ausschließlicher Verwendung von GPS zu erhalten.
ABC-Sensoren: Navigiere auf dem nächsten Trail mit ABC-Sensoren, darunter ein Höhenmesser für Höhendaten, ein Barometer zum Überwachen des Wetters und ein elektronischer 3-Achsen-Kompass.
Golfplatzkarten: Greife auf CourseView-Karten in Farbe für mehr als 42.000 weltweite Golfplätze zu. Nutze außerdem die Tasten-Zielauswahl und die PlaysLike-Distanzfunktion.
Skiview™-Karten: Die SkiView-Karten zeigen die Namen von Skipisten, sowie deren jeweiligen Schwierigkeitsgrad für mehr als 2.000 weltweite Skigebiete an.
TopoActive Europe-Karten: Lade TopoActive Europe-Karten aus aller Welt herunter, um bei deinen Entdeckungstouren auf dem richtigen Weg zu bleiben. Über die integrierte WLAN-Konnektivität kannst du Karten und Software ganz einfach ohne einen Computer laden und aktualisieren.
POIs entlang der Route: Erhalte übersichtliche Informationen für bestimmte POI-Punkte entlang der Strecke. Sieh dir Leistungswerte, Zwischenzeiten, Distanz und Höhe, sowie eine Übersicht über die nächsten wichtigen Trailpunkte an.
Power Manager: Sieh dir an, wie sich verschiedene Einstellungen und Sensoren auf die Akkulaufzeit der Uhr auswirken. Dann kannst du schnell Änderungen vornehmen, damit der Akku länger hält.
Akku mit Solarladung: Erhalte eine Akkulaufzeit von bis zu 18 Tagen im Smartwatch-Modus und 4 zusätzlichen Tagen bei Solarladung und bis zu 57 Stunden im GPS-Modus und 16 zusätzliche Stunden bei Solarladung.
Herzfrequenzmessung am Handgelenk: Die optische Herzfrequenzmessung ermittelt die Intensität von Aktivitäten, sowie die Herzfrequenzvariabilität und berechnet damit dein Stresslevel. Dies funktioniert sogar unter Wasser – ohne Herzfrequenz-Brustgurt.
Pulse Ox-Sensor: Überwache deine Blutsauerstoffsättigung mit dem Pulse Ox Sensor und erkenne, wie sich die Sauerstoffsättigung deines Blutes in der Höhe verändert. Nun siehst du, wie gut dein Körper Sauerstoff aufnimmt.
Schlafanalyse mit Sleep Score: Erhalte vollständige Informationen zu deinem leichten, tiefen und REM-Schlaf. Zeige alles in einem speziellen Widget an mit Schlafwert und Insights.
Body Battery™-Energielevel: Deine Garmin misst kontinuierlich deine Herzfrequenz und informiert dich mit Hilfe von Body Battery, wann du für dein nächstes Workout bereit bist. Sauerstoffsättigung im Blut und der Status deines Energielevels liefern dazu die notwendigen Informationen.
Anzeige deiner Atemfrequenz: Diese Funktion zeigt dir deine Atemzüge im Tagesverlauf, aber auch während des Schlafens und bei diversen Yoga-Übungen an.
Gesundheitsüberwachung: Diese Funktion nutzt Daten der verschiedenen Sensoren zum Überwachen des Körperzustands und hilft dir dabei, deine täglichen biometrischen Trends auf einen Blick zu verfolgen.
Sieh, ob du ausreichend trinkst: Eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist wichtig für deine Gesundheit. Zeichne auf, wie viel Wasser du täglich zu dir nimmst und sieh dir an, ob du von Tag zu Tag eine ähnliche Menge trinkst.
Nachrichten vom Smartphone: Verpasse nichts, was dir wichtig ist: Erhalte deine Benachrichtigungen zu Anrufen, Terminen u.v.m. bei Kopplung mit einem kompatiblen Gerät.
Genieße deine Lieblingssongs: Lade Songs und Playlisten aus deinem Spotify-, Deezer- oder Amazon Music-Konto herunter (möglicherweise ist ein Abonnement erforderlich).
Garmin Pay™ - kontaktlos bezahlen: Bezahle im Handumdrehen - ganz ohne Portemonnaie. Wenn du an der Kasse schnell fertig sein möchtest, bezahle kontaktlos mit Garmin Pay über teilnehmende Anbieter.
Sicherheits- und Trackingfunktionen: Wenn die Smartwatch und das Telefon gekoppelt sind, kann deine Live-Position an deine Kontakte gesendet werden. Dies erfolgt entweder manuell oder bei bestimmten Outdoor-Aktivitäten automatisch mit der integrierten Unfall-Benachrichtigung.
Connect IQ™-Shop: Lade benutzerdefinierte Displaydesigns herunter, füge Datenfelder hinzu und hol dir Apps und Widgets aus dem Connect IQ-Shop auf deinem kompatiblen Smartphone.
Wasserdicht: bis 10 ATM
Und gerade dieser angesprochene Sicherheitsaspekt macht die Fenix 7X so interessant. Denn wer wie ich seine Laufeinheiten zumeist im hintersten Kamptal nach Einbruch der Dunkelheit absolviert und sich dabei vor den reißenden Kampfdackeln im Stiefernbachtal, rasenden Hilfswerk-Mitarbeiterinnen in ihren weißen Suzukis, hemmungslos alkoholisierten Wiener Pensionisten vorm Heurigen und anderen todbringenden Gefahren in Acht nehmen muss, profitiert von einer Machtdemonstration wie der Fenix 7X ungemein und spart obendrein eine Menge an sperrigem Equipment.
Handy, Stirnlampe, Schlagstock, Pfefferspray, Tactical Response 3 SWAT adé. Ein flinker Doppelklick links oben, Taschenlampe an, und schon werden die Hilfswerkler hinterm Steuer aus ihren Wachkomas gerüttelt und ihr Blick vom Wegwerfhandy wieder auf die Straße gelenkt. Was die anderen Angreifer per pedes betrifft, reicht meist ein beherzter Schwenk mit dem Handgelenk und die pure Kraft Garmins schlägt sämtliche Gegner bewusstlos zu Boden oder zumindest in die Flucht. Und falls der Wiener doch Oberhand gewinnen sollte, bleibt einem noch immer die integrierte, automatische Unfallbenachrichtigung, dank welcher der ÖAMTC-Hubschrauber in Gneixendorf noch abhebt, bevor die Wange den Waldviertler Boden küsst. Allerdings nur dann, wenn Smartwatch und Telefon gekoppelt sind - ganz ohne Handy geht es ja dann wohl doch nicht.
Garmin Fenix 7X
Ich habe lange überlegt, wie ich den Test der Fenix 7X aufbereiten könnte, um zumindest die interessantesten Features vorzustellen, bin aber vom Funktionsumfang der Uhr regelrecht erschlagen worden. Darum werde ich mich nur auf die Basics (Design, Displayanzeige, Trage-, Bedienkomfort und Akkulaufzeit) sowie ein paar der sportlichen und smarten Funktionen konzentrieren, um den Rahmen der Vorstellung nicht zu sprengen.
Design
Mit ihrer markanten Titanlünette hebt sich die Fenix 7X klar vom Einerlei der Smart- und Fitnessuhren ab. Das faserverstärkte Gehäuse ist hochwertig verarbeitet, wirkt nicht zuletzt dank zahlreicher Bestandteile aus Metall äußerst robust und sollte extremen Wetterbedingungen sowie Stößen mit Leichtigkeit standhalten. Das Display der von uns getesteten "Sapphire Edition" ist darüber hinaus durch ein sogenanntes Power- oder Saphirglas geschützt.
Auch bisher schon in drei Größen zu haben, wird die Modellvielfalt mit dem jüngsten Update noch breiter: Von der 42- und 47-mm-Version (7S/7) sind nämlich jeweils Standard- (Edelstahllünette, Corning Gorilla Glass DX), Solar- (Edelstahllünette, Power Glass) und Sapphire Solar-Editionen (Titanlünette, besonders kratzfestes und bruchsicheres Power Sapphire) erhältlich, die 51 mm messende 7X gibt's ausschließlich in "Sonnenvarianten". Gepaart mit dem verfügbaren Farbspektrum kann am Ende aus 22 Fenix 7-Varianten gewählt werden.
Garmin Fenix 7 Portfolio
Fenix Sapphire Solar Editions
Fenix 7X SSE | Fenix 7 SSE | Fenix 7S SSE | |
Material Uhrenglas | Power Sapphire | ||
Material Lünette | Titan | ||
Material Gehäuse | Faserverstärktes Polymer mit Metallgehäuse hinten | ||
Material Armband | Silikon | ||
Quickfit Uhrenarmband | Inkl. 26 mm | Inkl. 22 mm | Inkl. 20 mm |
Touchscreen | Ja | Ja | Ja |
Farbdisplay | Ja | Ja | Ja |
LED-Taschenlampe | Ja | Nein | Nein |
Abmessungen | 51 x 51 x 14.9 mm | 47 x 47 x 14.5 mm | 42 x 42 x 14.1 mm |
Display | 35,56 mm (1,40 Zoll) | 33,02 mm (1,30 Zoll) | 30,40 mm (1,20 Zoll) |
Auflösung | 280 x 280 Pixel | 260 x 260 Pixel | 240 x 240 Pixel |
Anzeigetyp | Transflektives MIP-Display (Memory in Pixel) | ||
Gewicht | 89 g mit Silikonarmband (nur Gehäuse: 61 g) | 73 g mit Silikonarmband (nur Gehäuse: 50 g) | 58 g mit Silikonarmband (nur Gehäuse: 42 g) |
Batterielaufzeit | Smartwatch: Bis zu 28 Tage/37 Tage mit Solarladung Alle Satellitensysteme und Multiband: Bis zu 36 Stunden/41 Stunden mit Solarladung | Smartwatch: Bis zu 18 Tage/22 Tage mit Solarladung Alle Satellitensysteme und Multiband: Bis zu 23 Stunden/26 Stunden mit Solarladung | Smartwatch: Bis zu 11 Tage/14 Tage mit Solarladung Alle Satellitensysteme und Multiband: Bis zu 15 Stunden/16 Stunden mit Solarladung |
Wasserdichtigkeit | 10 ATM | 10 ATM | 10 ATM |
Speicher/Protokoll | 32 GB | 32 GB | 32 GB |
GPS | Ja | Ja | Ja |
GLONASS | Ja | Ja | Ja |
GALLILEO | Ja | Ja | Ja |
Mehrfrequenz-Positionsfindung | Ja | Ja | Ja |
Garmin-Elevate | Ja | Ja | Ja |
Barometrischer Höhenmesser | Ja | Ja | Ja |
Kompass | Ja | Ja | Ja |
Gyroskop | Ja | Ja | Ja |
Beschleunigungsmesser | Ja | Ja | Ja |
Thermometer | Ja | Ja | Ja |
Pulsoximeter | Ja | Ja | Ja |
Schnittstellen | WLAN, ANT+, Bluetooth | WLAN, ANT+, Bluetooth | WLAN, ANT+, Bluetooth |
Preise Basis | - | € 699,99 | € 699,99 |
Preise Solar | € 899,99 | € 799,99 | € 799,99 |
Preise Sapphire Solar | € 1.199,99 | € 999,99 | € 999,99 |
Funktionsvielfalt (ein Auszug...)
Der ohnehin schon pralle Funktionsumfang der Fenix wurde nochmals erweitert. Neu an Bord sind z.B. die Stamina-Funktion (Überwachungsfunktion, die während einer sportlichen Aktivität frühzeitige Erschöpfung vermeiden helfen soll) oder der Health Snapshot (Protokoll der wichtigsten Gesundheitsdaten).
Generell handelt es sich bei der GPS-Uhr über einen fast schon allwissenden Trainingspartner, der mit unzähligen Aktivitätsprofilen (z.B. Trailrunning, Bahntraining, HIIT-Training, Radfahren, Laufen, Schwimmen, Rudern, Skifahren, Surfen, Indoor-Klettern) und Coaching-Funktionen (z.B. adaptive Trainingspläne, PacePro, Erholungsratgeber, ClimbPro) gepaart mit diversen Gesundheits-Parametern (z.B. Physiocheck, Schlafanalyse, Blutsauerstoffsättigung, Body Battery, Atemfreuquenz) in allen Lebenslagen aufzeichnet, analysiert und berät.
Auf den Garmin Fenix 7 Uhren wurden verschiedene topografische Karten und Routen vorinstalliert und im Vergleich zu den Vorgängermodellen nochmals optimiert. Über die Garmin Connect App bzw. dank der integrierten WLAN-Konnektivität lassen sich weitere Karten ohne Computer laden und aktualisieren. Außerdem sind entlang der Strecke für bestimmte POIs Informationen wie Leistungswerte, Zwischenzeiten oder Distanz und Höhe abrufbar. Die Navigation unterstützen dabei ABC-Sensoren, darunter Höhenmesser, Barometer und elektronischer 3-Achsen-Kompass.
Super. In der Außenhülle der Fenix 7X ist erstmals eine LED-Taschenlampe integriert, die ihr bei Dunkelheit oder schlechter Sicht nutzen könnt. Die Taschenlampe ist überraschend hell und kann sowohl als Lichtquelle als auch als Warnlicht genutzt werden. Im smarten Laufmodus passt sie sich an die Schrittfrequenz an und warnt andere Verkehrsteilnehmer - je nach Armbewegung - mit weißem Licht nach vorne und rotem Licht nach hinten.
Lifestyle-Features wie der Musikdownload übers Spotify-, Deezer- oder Amazon Music-Konto, Handy-Benachrichtigungen, kontaktloses Bezahlen per integriertem NFC-Chip, Tracking uvm. erleichtern den harten Trainingsalltag und runden das Funktionspaket ab. Konfigurieren lässt sich fast alles direkt in der Garmin Connect App, weitere Individualisierungen bietet der Connect IQ Store.
Display
Beim Display setzt Garmin weiterhin auf ein transflektives Memory-in-Pixel-Display (MIP), das sich grundsätzlich in jeder Umgebung gut ablesen lässt. Die Betonung liegt allerdings auf "gut", denn - vermutlich dem Saphirglas und dem Touchscreen geschuldet - die Anzeige wirkt in Innenräumen etwas unscharf, dunkel und kontrastlos und spiegelt bei starkem Sonnenlicht (je nach Einfallswinkel) mehr als der Vorgänger oder die bewährten Forerunner-Modelle. Aber genug der Nörgelei. Insgesamt lassen sich Daten und Grafiken stets eindeutig ablesen, das Display arbeitet äußerst stromsparend und lässt sich mittels der darunter angeordneten Solar-Paneele bei Tageslicht nachladen. Wem das nicht gefällt: Mit der Epix 2 hat Garmin eine baugleiche Version zur Fenix 7 im Programm, die auf OLED-Technik setzt und so auch bei schummrigem Licht hervorragend ablesbar ist.
Zeitgemäß und durchaus praktisch ist die Touch-Funktion, welche das intuitive Bedienkonzept mit neuerdings fünf Knöpfen hervorragend ergänzt. Per Wischbewegung können Tools und andere Features noch schneller ausgewählt und die Karten hin- und hergescrollt werden. Wer möchte, kann den Touchscreen aber generell bzw. auch nur für einzelne Sportarten (automatisch) abschalten (lassen). Gerade im Wasser oder bei Regen ist das sinnvoll, da sich die Uhr ansonsten verselbständigt. Obwohl ich persönlich kein großer Freund von Touchscreens bei Sportuhren oder Radcomputern bin, gefiel mir dieses Feature an der Fenix. Der Touchscreen reagierte absolut verzögerungsfrei und ließ sich sogar mit dünnen Radhandschuhen bedienen.
Tragekomfort
Selbstverständlich ist die Fenix 7X mit 51 Millimetern Durchmesser und 89 Gramm Kampfgewicht eine Ansage. Angesichts des runden Designs und der klassischen Bandanstöße, für die es alternative Velour-, Textil- und Metallarmbänder von Garmin bzw. von Drittanbietern gibt, fällt die Fenix 7X am Handgelenk aber dezenter aus, als man von einer 14,9 mm dicken Uhr erwarten würde. Und auch der Tragekomfort ging trotz meiner schlanken Handgelenke in Ordnung - sowohl beim Sport, als auch im Alltag. Ich muss allerdings anmerken, dass mich generell große, schwere und klobige Uhren nicht stören.
Natürlich eignet sich die GPS-Multisportuhr insbesondere für leistungsorientierte Sportler und ernsthafte Wettkämpfer, bietet sich aber, nicht zuletzt wegen ihres modernen Designs, auch als waschechte Alltagsuhr an. Die Garmin Fenix 7 misst die Herzfrequenz, das Stressniveau im Körper, die Schlafqualität, zeichnet die verbrauchten Kalorien auf und dient als praktisches Wearable-Interface zum Smartphone, weshalb den individuellen Vorlieben Beachtung geschenkt werden sollte.
Wer schmale Handgelenke hat, auf die Taschenlampe verzichten kann und auch mit weniger als 37 Tagen Laufzeit auskommt, ist mit den kleineren Fenix Modellen womöglich besser bedient. Erfahrungsgemäß trägt man gut sitzende Uhren lieber und öfters als unkomfortable.
Bedienkomfort
Je umfangreicher die Funktionsvielfalt, umso komplexer die Menüführung. Dennoch brauchte es keine Bedienungsanleitung, um mit der Fenix 7X alle nötigen Schritte - vom erstmaligen Einrichten bis hin zum Training - reibungslos zu durchlaufen. Dabei harmonierte ihr intuitives Bedienkonzept, das ich schon vom Forerunner 645 Music kannte, im Großen und Ganzen einwandfrei mit den fünf Knöpfen sowie dem neuen Touchscreen. Die Garmin Connect App am Smartphone trug ihr übriges dazu bei. Denn mit Garmin Connect lassen sich nicht nur Trainingsaktivitäten downloaden und verwalten, sondern auch die meisten Einstellungen problemlos vornehmen und mit der Uhr synchronisieren. Egal ob ihr Benutzereinstellungen ändern, die Darstellung der Fenix konfigurieren, Sensoren und Zubehör koppeln oder das verflixt lange WLAN-Passwort eingeben wollt - mit dem Smartphone geht das zehnmal schneller als mit dem virtuellen Tastenrad am Fenix-Display.
Aber auch Komoot, Spotify & Co. können mit der Garmin Fenix 7X genutzt werden. Dazu braucht es nur die jeweilige Erweiterung über die kostenlose Garmin ConnectIQ App und den Anweisungen zu folgen. Danach könnt ihr euch so viele Komoot-Touren und Spotify-Playlists auf eure Uhr laden, bis der interne Speicher von 32 GB randvoll ist. Nach dem Synchronisieren bzw. beim Training müsst ihr das Smartphone dann auch nicht mehr dabei haben, denn die Daten können offline genutzt bzw. abgespielt werden.
Akkulaufzeit
Musste meine Forerunner 645, je nach GPS- bzw. Herzfrequenznutzung, noch alle paar Tage ans Netz, hält die Fenix 7X als "Smartwatch" bis zu 28 Tage und selbst bei Nutzung aller Satellitensysteme bis zu 63 Stunden am Stück durch. Dank der am äußeren Rand und unterm Display integrierten Solarpaneele soll sich die Akkulaufzeit sogar auf 37 Tage bzw. 77 Stunden verlängern lassen. Für diese einberechneten Solarladung geht Garmin von einer ganztägigen Tragezeit mit einem Aufenthalt von 3 Stunden im Freien bei 50.000 Lux aus.
Ich muss gestehen, dass ich das theoretische Durchhaltevermögen nicht bis zum bitteren Ende überprüft habe, aber es ist mir selbst bei schleißigster Ladestandskontrolle und ganz seltenem Nachladen nicht gelungen, den Akku auch nur annähernd ans untere Limit zu bringen. Sogar bei Nutzung aller Satellitensysteme und permanenter Bluetooth-Musikbeschallung sollten Trainingseinheiten bis zu 16 Stunden möglich sein. Es gibt wohl wenig unter uns, die wirklich so lange durchgängig unterwegs sein werden.
Genauigkeit: GPS & Herzfrequenz
Garmins GPS-Empfänger arbeiten mit ihrem parallelen Mehrkanalaufbau seit jeher äußerst präzise. Bestimmte atmosphärische Faktoren und andere Fehlerquellen (hohe Gebäude, dicht besiedelte Gebiete usw.) können die Genauigkeit allerdings beeinträchtigen. Aus diesem Grund spendierte man den Sapphire-Versionen einen Multiband-Chipsatz zur Mehrfrequenzpositionierung. Diese früher ausschließlich dem Militär vorbehaltene Technologie greift gleichzeitig auf die gesendeten Frequenzen mehrerer Navigationssatelliten (GPS, GLONASS und Galileo) zu, um die Positionsgenauigkeit in Gebieten zu erhöhen, in denen Signale zurückgeworfen werden, schwach oder nicht verfügbar sind.
In mehreren Vergleichsläufen bzw. -radfahrten durfte sich die Fenix 7X gegen den Forerunner 645 und einen Garmin Edge 130 beweisen und siehe da: die GPS-Aufzeichnungen waren sichtlich exakter (bzw. glatter) und die resultierenden Gesamtdistanzen um 1 bis 2% kürzer (weniger Ausreißer).
Für die Herzfrequenzmessung am Handgelenk setzt Garmin bei der Fenix 7X auf die Garmin Elevate-Technologie, einen optischen Sensor (PPG), der sich an der Rückseite des Geräts befindet. Um die Herzfrequenz zu ermitteln, leuchtet ein grünes Licht durch die Haut, das von den roten Blutkörperchen in den Blutgefäßen der Haut reflektiert wird.
Meine bisherigen Erfahrungen zum Thema "Pulsmessung am Handgelenk" waren etwas durchwachsen und daran konnte leider auch Garmins vierte Herzfrequenzsensor-Generation nichts ändern. Um eine valide Aussage treffen zu können, verglich ich die ermittelten Herzfrequenzwerte während des Trainings abwechselnd mit meinem Forerunner und zwei verschiedenen Brustgurten (ANT+ und Bluetooth). Das Ergebnis fiel jedoch immer ähnlich aus.
Abgesehen davon, dass die Handgelenksmessung der 7X träger als mittels Brustgurt reagierte, lagen ihre Werte nur phasenweise auf den Schlag exakt richtig und die meiste Zeit ca. 10 Schläge darunter oder sogar 20 Schläge darüber. Dabei war es egal, ob ich nicht oder stark schwitzte, Outdoor unterwegs war, Indoor am Ergometer saß oder die Werte in der Horizontalen nach dem Aufwachen beobachtete. Einen Unterschied machte allerdings die Außentemperatur (wärmer = genauer) und die Trageposition (oberhalb des Handgelenks = genauer).
Resumé: Für meine Zwecke eignete sich die Pulsmessung am Handgelenk weder für aufgezeichnete Aktivitäten (Laufen, Radfahren, Cardiotraining usw.) noch für die ganztägige Überwachung, weshalb ich das Feature deaktivierte, um mich nicht permanent darüber ärgern zu müssen. Die Ursache für die falschen Messergebnisse lag wohl entweder an meiner dunklen Haut, der starken Behaarung oder an einem schlechten Sitz des Fitnesstrackers aus morphologischen Gründen. Ich bin mir aber sicher, dass das System bei vielen anderen Sportlern deutlich besser funktionieren kann und sich zumindest fürs ganztägige Herzfrequenztracking eignet. Zur Messung der Herzfrequenzvariabilität (HFV) für medizinische Zwecke oder zur Steuerung professioneller Trainingsanwendungen (Krafttraining, Crossfit, HIIT oder Zirkeltraining) empfiehlt sich ohnehin ein Brustgurt.
Fazit
Garmin Fenix 7X Sapphire Solar | |
---|---|
Modelljahr: | 2022 |
Testdauer: | 1 Monat |
+ | Edle Optik trotz Robustheit |
+ | Tragekomfort trotz Größe |
+ | Taschenlampe |
+ | Akkulaufzeit (Solar) |
+ | Touchscreen |
+ | Intuitive Bedienung |
+ | Einfache Konfiguration per Smartphone |
+ | Funktionsumfang |
o | Display nur mittelmäßig ablesbar |
- | Pulsmesser nicht für alle Hauttypen und Morphologien geeignet |
- | Hoher Preis |
BB-Urteil | Ultimativer Multisportler mit smarter LED-Taschenlampe. |
Wer auf der Suche nach der ultimativen Multisportuhr ist und einen zuverlässigen, extrem lang ausdauernden Begleiter für ambitioniertes Training und sportliche Abenteuer sucht, macht mit der Fenix 7 gewiss keinen Fehler. Dabei ist es auch vollkommen egal, ob man mit der Herzfrequenzmessung am Handgelenk ebenso auf Kriegsfuß steht oder nicht - denn wenn es die Fenix 7 nicht schafft, dann schafft es keine. Für welches Modell (Fenix 7S, 7 oder 7X) man sich entscheidet, hängt in erster Linie von den folgenden vier Faktoren ab: Größe, Akkulaufzeit, Taschenlampen-Funktion und Budget. Wer schmale Handgelenke hat und mit 11 Tagen Laufzeit als Smartuhr bzw. mit 15 Stunden fürs All-Out-Training durchkommt, greift zur kleinsten 7S. Wer eine längere Akkulaufzeit braucht, wählt die mittlere Fenix 7 oder die große 7X und wer das sensationelle LED-Taschenlampenfeature genießen möchte, dem bleibt ohnehin nur das hier vorgestellte Flaggschiff. Schade, dass es die erstaunlich praktischen LEDs nur bei der Fenix 7X gibt.
Dank der modernen Designs lassen sich alle drei Modelle auch bedenkenlos im Alltag tragen und können so Herzfrequenz, das Stressniveau im Körper, die Schlafqualität und die verbrauchten Kalorien tracken. Einziger Wermutstropfen bleibt der Preis, denn die Garmin Fenix ist seit jeher teuer und daran hat sich nichts geändert. Los geht es bei 699,99 Euro für die Fenix 7S (ohne Solar) bis hin zur 7X Sapphire Solar um 1.199,99 Euro. Obwohl der Verkauf bereits im Jänner 2022 gestartet ist gibt es derzeit massive Lieferschwierigkeiten. Falls ihr also online oder im Fachhandel auf euer Wunschmodell stößt, solltet ihr nicht lange fackeln.
Als echte Alternative sei an dieser Stelle jedoch die ebenfalls neue Garmin Epix 2 empfohlen. Im Prinzip entspricht sie der mittleren Fenix 7 ohne Solar, dafür mit einem hochauflösenden und sehr kontrastreichen AMOLED-Display, welches unter allen Bedingungen besser ablesbar ist als das der Fenix-Modelle.