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Scott Scale RC Super Gravel

Scott Scale RC Super Gravel

10.11.23 08:53 3.346Text: Gustav Gullholm, NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Fotos: Gustav Gullholm
Gustav Gullhom aka Dangerholm hat's schon wieder getan: ein Scott getunt. Diesmal wurde aus dem Race-Hardtail Scale RC ein Gravelbike. Blingbling!10.11.23 08:53 8.097

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10.11.23 08:53 8.09714 Kommentare Gustav Gullholm, NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Gustav Gullholm
Gustav Gullhom aka Dangerholm hat's schon wieder getan: ein Scott getunt. Diesmal wurde aus dem Race-Hardtail Scale RC ein Gravelbike. Blingbling!10.11.23 08:53 8.097

Dropbar und Federgabel, Vario-Stütze und fetteste 700c. Die Grenzen zwischen den modernen Radsportdisziplinen sind fließend und in Verhandlung wie jene der menschlichen Geschlechter – auch und vor allem am Übergang von Gravel zu XC.
Was heute ein Geländerennrad schafft, hätte in den 1990er nach einem ausgewachsenen Mountainbike verlangt; umgekehrt macht, was von einem modernen Gravelbike verlangt wird, auf einem Hardtail heutigen Zuschnitts oft ungleich mehr Spaß.

Der Schwede Gustav Gullholm, Grenzgänger aus Prinzip und Tüftler aus Passion, hat unlängst seine Version eines perfekten Gravelbikes präsentiert – mit dem Race-Hardtail Scott Scale RC als Basis und vielen feinen Details als Beleg seiner Assemblierungs- und Handwerkskunst.
Die der Arbeit vorangegangene Erkenntnis des Bastlers, der als „Dangerholm“ berühmt wurde: Im Gelände fühlt er sich als jemand, der vom Offroad-Biken kommt, auf einem Mountainbike einfach wohler als auf einem Rennrad; Stichwort Komfort, Kontrolle, Geometrie. Also darf’s für ihn zum Graveln – gemeint ist hier weniger schnelles Schotterstraßenheizen oder Bikepacking als Bewältigen anspruchsvolleren Terrains – gerne ein hinsichtlich Reifen, Übersetzung und Lenkerbreite entsprechend adaptiertes Hardtail sein.

 Was fürs Aug’ 

… aber nicht nur. Dangerholms Custom-Bikes werden immer auch gefahren
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Rahmen & Gabel

Der analog zu Scotts potenteren Spark- und Genius Super Trail-Modellen "Super Gravel" genannte Aufbau basiert auf einem Scale RC World Cup Rahmen - also der mittleren der drei Carbon-Güteklassen des für 2023 komplett überarbeiteten Bikes.
Dessen Serviceklappe im Unterrohr kann Dangerholm nicht nur beim Verlegen einer Dropperpost-Leitung etwas abgewinnen. Auch für neue Ideen à la Frontscheinwerfer-Integration schien ihm die Öffnung wie gemacht. Weiters stachen dem Bastler die Trinkflaschenhalter-Inserts statt der herkömmlichen, fixen Ösen ins Auge. Und sei es nur, um fürs individuelle Setup nicht benötigte Öffnungen formschön verschließen zu können.

An der Front schiebt die brandneue, etwas über 600 Gramm wiegende Scott Scale Rigid Gabel mit ihren vielen Montagepunkten Dienst. Deren 471 mm Länge (axle-to-crown) entspricht in etwa einer zum Sag-Wert eingefederten 100-mm-Forke. Wahlweise mit interner oder externer Zugverlegung verwendbar, spricht auch die mögliche, cleane Optik für das gute Stück.
Apropos Optik: Im Sinne des gewünschten klassischen, nichtsdestotrotz sportlichen Looks entschied sich Dangerholm für eine aktuell von Porsche verwendete Variante des British Racing Green namens Forest Green Metallic. Und wo Porsche, da die Notwendigkeit für ein gerüttelt Maß Protzigkeit, befand der Bike-Designer, und ergänzte ordentlich Gold bei Lack und Komponenten.

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Gold & Titan

Mit etlichen Titan-Teilen zieht ein weiteres Design-Element seine unübersehbaren Kreise. Grundsätzlich ging's bei der Verwendung dieses Leichtmetalls aber doch um Funktionalität, wie Gullholm etwa bei den Steckachsen (hergestellt in Italien von METI; nicht leichter, aber steifer als Aluminium-Pendants) oder dem UDH-Schaltauge (3D Print von Sturdy Cycles; hohle Konstruktion, die speziell im Gewindebereich perfekt mit den Titanachsen harmoniert) klar macht.
Ebenfalls von den britischen Titanspezialisten gedruckt wurde das Kurbelset, welches sich um ein CeramicSpeed-Tretlager dreht. Darauf montiert: ein "Danger Dward" Titan-Kettenblatt mit 42 Zähnen von Dward Design, das gleichzeitig des Meisters erstes am Markt erhältliches Signature-Produkt ist. Nota bene: An sich ist das Scale RC für Kettenblätter mit maximal 38 Zähnen gemacht, es bedurfte also "einiger Arbeit am Offset", um dieses Special zu ermöglichen.

Die Verbindung zur 320 Gramm wiegenden e*thirteen Helix Race 9-45Z. Kassette mit 500% Bandbreite stellt eine Sram Red flat-top Kette her.
Von Srams Red XPLR ist das AXS-Schaltwerk entlehnt, kombiniert mit einem wahren Hingucker: dem CeramicSpeed OSPW System mit im 3D Printer gefertigten, filigranen Schaltröllchen, und zwar in der speziellen Titanium Nitride Farbedition.
Die Gangwechsel läuten Zirbel Twister WE03-Shifter ein, eine Art Mischung aus Drehgriff und Trigger, die Dangerholm trotz ihrer minimalistischen Erscheinung als "extrem ergonomisch" bezeichnet. Ganz custom-like verstecken sich ihre Batterien im Lenkerinneren.

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In den XTR-Pedalen stecken ebenfalls Titanachsen von METI (Rapido), die eine Gewichtsersparnis von 40 g gegenüber dem Standard-Setup bringen.
Die Syncros Silverton SL Laufräder in individueller Gold-Lackierung sind mit schnellen Kenda-Reifen (Rush mit leichter TR-Karkasse, somit unter 650 g/St.) in 2,4" samt Revoloop-Schläuchen à 45 g bestückt.
Verzögert wird das durchgestylte Scale RC von Trickstuff Piccola Carbon Bremsen samt Dächle UL Discs in 160 mm. Mit einmal mehr von Sturdy Cycles gedruckten Verschlussringen aus Titan befindet sich auch an diesen Bremsscheiben ein kunstvolles Custom-Detail.

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Cockpit & Licht

Das Syncros Fraser iC SL-Cockpit mit 80 mm Vorbaulänge und - 20°-Winkel wurde auf 720 mm Breite zurechtgestutzt, als Griffe kommen Gullholms Lieblinge, die Syncros Foam Grips, zum Einsatz. Den Standard-Steuersatz pimpte der Schwede mit so gut wie wartungsfreien SLT Lagerschalen von CeramicSpeed.
Bei der Schmolke Carbon TLO Sattelstütze schlug der Weight-Weenie durch (120 g), wiewohl der Bastler das Modell auch für seinen - auf das Körpergewicht abstimmbaren - Flex lobt. Obenauf thront ein 60 Gramm wiegender Sattel-Prototyp von Berk Composites, der bereits das achte Jahr in Verwendung ist.

Last but not least montierte Dangerholm ein Frontlicht (Moonlight Mountaingear Bright As Day 4000), dessen Leitungen sich fast vollständig intern verlegen ließen. Die zugehörigen Batterien verbergen sich in einer Syncros Wasserflasche, die bei Bedarf in die Sturdy Cycles Flaschenhalter aus Titan gesteckt werden.
Dieses Add-on schlägt mit insgesamt 650 Gramm zu Buche. Ohne Lampenset wiegt Dangerholms Scott Scale RC Super Gravel exakt 7,67 kg.

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vor 14 Minuten schrieb livestrong77:

Das Bike ist gut aufgebaut.

Allerdings verstehe ich nicht warum es ein Gravelbike sein soll.

Für mich ist das einfach nur ein klassisches Mountainbike.

... und schon sind wir mittendrin im Grenzziehungs-Dschungel 😉

Für mich z.B. ist ein MTB ohne Federgabel kein wirkliches MTB. Und eines ohne Dropperpost zumindest ein MTB, das ich sicher nicht (mehr) will. Aber wenn du "klassisch" als "wie zu Urzeiten" definierst, bin ich - abzüglich Geometrie- und Standard-Fragen) bei dir. 

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vor 19 Minuten schrieb chriz:

80er Retro Style 

Nein ich würde sagen, das ist das Äqualivent zu den halbnackten Influenzerinnen,

die mit ihren "Landschaft- Villen und Urlaubsbilder versuchen das Netz zuzuspamen.

 

Statt zu tiefer Ausschnitt - zu kurze Hose

 

Louis de Funes meinte dazu einst - BRUST ODER KEULE

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Jetzt seh ichs erst. Das Jeansfetzerl aus der Altkleidersammlung taugt maximal zum Kette durchziehen....und am rechten Unterschenkel ist er ganz blau...hoffentlich kein Raucherbein.

Die Oberschenkel sind dafür net von schlechten Eltern  - hat dafür wahrscheinlich Mark für jede Steigung:toll:.

 

Ah ja, eigentlich geht's ja ums Radl...gefällt mir:U:

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John Player-Design war das musthave in den 70ern... Hab mir damals in mühsamer Arbeit im Sommer meine fast neuen (!) Schi schwarz mit goldenen Streifen gesprayt. Als Kind natürlich keine Ahnung davon und daher hat das Werk schon beim Einräumen der Schi in den Bus am Schulschikurs gelitten und der Rest der Sonderlackierung hat sich dann blättchenweise über die Pisten von Wald am Schoberpass verteilt...  

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vor 2 Stunden schrieb chriz:

Ich würd's auch eher als Uphill Bike sehen. Perfekt für Bergzeitfahren.

mit dem Lenker hat man die optimale Position, um nicht gscheit atmen zu können.

Erinnert irgendwie an die Titelblattmädls bei den Radbravos, welche beim Stangeln verkrampft im Unterlenker hängen.....das konnte nur einer so richtig!

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Habt ihr alle Bildln gschaut (hallo Quads!) oder wieso sagt keiner was zum Forkenkäferbefall?

 

Fesches Mountainbike, würd ich auf jeden Fall auf eine Runde Seecorso ausführen. :classic_cool: 

 

vor 19 Stunden schrieb NoFatMan:

Nein ich würde sagen, das ist das Äqualivent zu den halbnackten Influenzerinnen,

Es is sicher a Gfret mit so manchem Weltbild in 2023. :rofl: Sein Hintergrund ist dieser:

 

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Bissl Show darf schon sein, das ist was er macht. Sehr lustig fand ich den Cornelius Kapfinger, wie er sich in solchen Shorts in Pose geworfen hat. :classic_biggrin: 

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27,5" Razorblade mit einer 29" Starrgabel kommt dann auch auf 8,1 kg.

Das war mein Setup fürs Everesting Dahoam...ganz ohne Froschschenkel 😉

canvas1.png

 

Das Everesting fand übrigens auf Asphalt statt. Der Grund dafür ein MTB zu nehmen lag an der Steigung und der dafür besseren Übersetzung des MTBs.

Bearbeitet von Wolfgang Steinbach
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