Hi... Ist doch normal...
1) Wie funktioniert ein uncodierter Brustgurt
Bei einem uncodiertem Brustgurt werden die Herzschläge gemessen und dann als Impulse mit 5kHz "Sendefrequenz" im gleichen zeitlichem Abstand abgestrahlt. Als Sendeantenne im Gurt und Empfangsantenne in der Uhr/Ergometer kommt hierfür eine Ferritantenne zum Einsatz. Der Empfänger setzt die 5KHz-Impulse in digitale Pulse, d.h. High/Low um. Die Uhr bzw. das Ergometer messen dann einfach den zeitlichen Abstand zwischen den Pulsen, mitteln über mehrere davon und zeigen den ermittelten Wert an.
2) Wie funktioniert ein codierter Brustgurt
Prinzipiell genau so. Nur wird kurz nach einem (langen) 5kHz-Puls die individuelle Codierung als Folge von sehr kurzen Impulsen abgestrahlt. Im codierten Empfänger ist etwas Intelligenz eingebaut, welche auf "seine Codierung" wartet und nur solche Zeiten von Impulsen misst, wo die Codierung der Pulse übereinstimmt. Die erkannten langen Impulse werden (ohne die Codierungspulse) wieder an die Uhr bzw. das Ergometer übergeben. Die Uhr bzw. das Ergometer messen wieder einfach den zeitlichen Abstand zwischen den Pulsen, mitteln über mehrere davon und zeigen den ermittelten Wert an.
3) Codierter Brustgurt, uncodierter Empfänger. Geht das?
Ja, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Der uncodierte Empfänger gibt die langen Pulse und die kurzen Codierungspulse einfach an die Uhr/Ergometer weiter. Was diese damit anstellen ist "denen" überlassen. Oft wird in Software versucht die Codierung auszufiltern/auszublenden, was scheinbar jedoch nicht bei jedem Gurt problemlos geht. Meine Vermutung: Es liegt an der individuellen Codierung, d.h. manche Muster lassen sich besser ausfiltern als andere. Aber nur eine Vermutung!
4) Uncodierter Brustgurt, codierter Empfänger. Geht das?
Ja, aber man hat keinen Vorteil gegenüber einem uncodiertem System. Normalerweise dauert es sogar länger bis ein Puls angezeigt wird, da der Empfänger ja auf eine Codierung wartet.
5) Welche Probleme gibt es noch?
Codierte und uncodierte Systeme senden mit 5 kHz Impulsen, d.h. der Empfänger kann die Gurte nicht aufgrund der Frequenz unterscheiden. =>
Werden mehrere uncodierte Systeme nahe nebeneinander (Fitnessstudio) betrieben, so überlagen sich für den Empfänger die Impulsfolgen => Falsche Pulsanzeige da mehr Pulse da sind als vom eigenen Gurt gesendet werden. Bei codierten Systemen können normalerweise mehrere nebeneinander "betrieben" werden. Dies jedoch nur solange, wie sich die verschiedenen Pulsfolgen der Gurte nicht überlagen. Kommt es hierzu, dann sieht der Empfänger auch nur Müll, d.h. keine Anzeige. Da solche Kollisionen aber selten (?) sind, zeigen die Empfänger in der Regel sinnvolle Werte an. Ich vermute, dass fehlende Impulse (wegen Kollision) einfach "überspielt" werden, d.h. einfach der letzte Wert angezeigt wird. Hat man einen "Störsender" mit ca. 5kHz, z.B. ein Radio mit hoher Musiklautstärke o.ä., so können die Empfänger gestört werden (uncodierte leichter als codierte). Auch andere Störfelder in diesem 5kHz Bereich können den Empfang negativ beeinflussen, z.B. schnurlose Telefone, Handys, PCs o.ä. Sprich: Die Übertragung ist nicht das "gelbe vom Ei", aber billig und weit verbreitet. Hochwertige Gurte und Empfänger verwenden jetzt aber andere Übertragungsverfahren (Polar usw.) z.B. 2.4 GHz Band mit fehlergesicherter Übertragung. Was da an Verfahren (Bluetooth, Nordic, ZigBee o.ä.) verwendet wird, entzieht sich aktuell meiner Kenntnis.
Gruss
Gerd