Die Presse - die Qualitätszeitung mit dem großen Horizont?
Wenn das seriöser Journalismus ist, wenn man nur Halbwahrheiten (siehe Zitat Zap) verbreitet, brauchen wir keine Österreich/Krone mehr. Ziemlich üble Sache. Könnte man glatt als Rufmord bezeichnen.
Lässt auch auf den Wahrheitsgehalt des restlichen Textes schließen, der wahrscheinlich genauso halbwahr ist, wie das Zitat von Zap. Im Fall von Zaps Zitat hatten wir als Bikeboarder ja die außerordentliche Gelegenheit, die Sache selbst zu prüfen, was wir für den übrigen Text nicht tun können. Den müssen wir glauben. Oder auch nicht.
Denn womöglich hat die Verkehrspsychologin Dora Donosa - was für ein künstlerischer Name, kommt mir gleich verdächtig vor - ihren Gedanken, den sie mit dem Satz „Das hat damit zu tun, dass sie bewusst auf das Recht des Schwächeren pochen und so Gefahrensituationen provozieren“ begonnen hat, noch gar nicht zu Ende geführt? Vielleicht hat sie es so gemeint, dass in Wien das Radfahren durch den rücksichtslosen Autoverkehr so selbstmörderisch gefährlich ist, dass die meisten aus diesem Grund gar nicht mit dem Rad fahren und nur wenige stur genug sind und trotzdem fahren. Die also auf ihr Recht auf Teilnahme am öffentlichen Verkehr pochen und sich so in unnötige Gefahr begeben und sie damit regelrecht provozieren. Ja wer weiß? Vielleicht hat sie gemeint, dass zu wenig Radfahrer auf den Straßen Wiens unterwegs sind. Denn wenn mehr mit dem Rad fahren würden, müssten die Autofahrer jederzeit auch mit Radfahrern rechnen und würden sich dementsprechend rücksichtsvoller verhalten. Dass wir also alles dafür tun müssten, um diese kritische Masse von Radfahrern zu erreichen und eine Jagd auf Radfahrer, so wie sie die Polizei jetzt vor hat, äußerst kontraproduktiv wäre.
Erst heute habe ich wieder gesehen, wie ein Auto von der Seite weg wieder auf die Straße fahren wollte, ohne Blinken, war ja auch kein Auto zu sehen weit und breit, nur ein Radfahrer der dann ein Schleiferl hat hingelegen müssen, damit er nicht voll hinten hinein knallt. Was doppelt ungut war, da der Radfahrer bei dieser Vollbremsung leicht in den Straßenbahnschienen der Hetzendorfer Straße zu Sturz hätte kommen können.
Klar, der Autofahrer rechnet nämlich nicht damit, dass ein Radfahrer von hinten kommen könnte, der vielleicht gerade aus dem Rückspiegel herausgefahren ist, aber zu langsam ist, um auch schon wieder vorbei zu sein. Also schneidet der Autofahrer den Radfahrer, einfach weil er nicht mit ihm rechnet.
Aber da regt sich keiner auf. Wie auch, war ja auch nichts zu hören, kein Quietschen der Reifen wie bei einem Auto und kein lautes Herausschreien aus dem Seitenfenster und auch kein aufgeregtes Hupen, kaum jemand hat etwas bemerkt. Bei der nächsten Ampel hat der Radfahrer den Autofahrer kurz zur Rede gestellt, das wars auch schon.
Das sind die gefährlichen Situationen, auf die man aufmerksam machen sollte. Da sollte Nulltoleranz eingefordert werden.