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Dangerholm's Scott Hypersonic Spark RC

Dangerholm's Scott Hypersonic Spark RC

16.08.22 12:20 6.435Text: Gustav Gullholm, NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Fotos: Gustav Gullholm
Wenn ein Weight-Weenie Hand anlegt ... Der jüngste Custom-Aufbau des Schweden Gustav Gullholm vereint die Fähigkeiten eines modernen XC-Bikes mit dem Kampfgewicht von früher.16.08.22 12:20 7.217

Dangerholm's Scott Hypersonic Spark RC

16.08.22 12:20 7.21719 Kommentare Gustav Gullholm, NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Gustav Gullholm
Wenn ein Weight-Weenie Hand anlegt ... Der jüngste Custom-Aufbau des Schweden Gustav Gullholm vereint die Fähigkeiten eines modernen XC-Bikes mit dem Kampfgewicht von früher.16.08.22 12:20 7.217
Detailansicht

Gustav Gullholm ist ein Mann der Extreme - und damit sind nicht (nur) seine Oberschenkel gemeint, welche er gern in den peinlichsten Shorts dieser Welt zur Schau stellt. Der Schwede, dem breiten Publikum gewiss besser bekannt als Dangerholm, machte in den letzten Jahren als penibler Tüftler, Zangler und Designer von sich reden, indem er (Scott) Bikes von der Stange zu faszinierenden Custom-Aufbauten umkrempelte. Unter anderem in seinem Portfolio: das leichteste XC-Bike der Welt sowie das leichteste 29" Downhill Bike.
Wobei Gewicht für Dangerholm nicht alles ist. Seine Räder müssen sich immer auch gut fahren und großartig aussehen. Zuletzt hatte er mit seinem Hypersonic Spark für Furore gesorgt, das mit maximaler Integration zum wahrscheinlich minimalistischsten Marathon-Bike ever umfunktioniert wurde.

Das jüngste Projekt des Schweden entspringt zwar nicht einer Früher-war-alles-besser-Nostalgie. Der versierte Mountainbiker weiß die Errungenschaften des letzten Jahrzehnts, von Einfach-Kurbeln über Dropper Posts, breitere Felgen, Reifen und Lenker bis zu längeren, flacheren Geometrien und mehr Federweg durchaus zu schätzen.
Aber auch wenn ihm bewusst ist, dass Gewicht nicht alles ist: die einstelligen Marken vergangener Tage, die vermisst er dann doch, irgendwie ...
Also geschnappt eins dieser neumodernen Spark RCs, das glücklicherweise mit dem jüngsten Modellupdate am Rahmen selbst nicht schwerer geworden ist, und geschaut, was geht!

 Gewicht: old school. Fahreigenschaften: modern 

Dangerholm's Plan
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Gabel und Cockpit

Basis des Umbaus war ein Scott Spark RC 2022 mit verstecktem Dämpfer, 120 mm Federweg und progressiver Geometrie.
Um das von Haus aus spektakuläre Bike mit seinen integrierten Zügen und dem „unsichtbaren“ hinteren Federbein an der Front passend zu ergänzen, wählte Dangerholm die neue Intend Samurai XC Gabel mit 120 mm Federweg. Das Upside-Down-Modell wiegt 1.435,5 Gramm und verfügt über extrem minimalistische und kurze Dropouts. Das Innenleben ist jedoch dank RockShox Charger Race Day Dämpfer mit Scotts 3-position Twinloc kompatibel.

Die Front ergänzt ein Syncros Fraser iC SL Cockpit mit 90 mm Länge und einem Winkel von -30°, dessen Breite Dangerholm auf 730 mm reduziert hat. Einzelne Gramm holt er außerdem durch spezielle Lagerschalen etc. der Marke Extralite sowie 18,8 g leichte Griffe aus gleichem Haus.

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Antrieb

Auch kurbelseitig prangt etwas Interessantes am Hypersonic Spark: ein Prototyp von Garbaruk. Mit nur 384 Gramm für Kurbelarm und -spindel spielte sie dem Schweden natürlich in die Hände; designtechnisch ob ihres cleanen Aussehens - zumal im raw finish - ebenso. Das Kettenblatt ist ein kompatibles 40er vom gleichen Hersteller.
Mit einem Keramik-Tretlager und oversized Schaltröllchen namens Kolossos von Kogel kitzelt der Schwede weitere Gramm heraus, letztere in einer Custom-Version aus unbearbeitetem Aluminium, rosé-farbenen Titanbolzen und Röllchen in "Cerakote Champagne Pink".

Das Sram XX1 Eagle Schaltwerk wurde ebenfalls getunt - da poliert, dort freigelegt, und an entscheidenden Stellen, etwa beim Parallelogramm samt Pins, durch Carbonteile von Hopp ersetzt. Insgesamt soll der hintere Werfer dadurch nicht nur leichter, sondern auch reibungsfreier arbeiten.
Als Kassette wählte Dangerholm ein 12-fach-Fabrikat von Rotor mit 11-46 Abstufung. Das im Vergleich zu Standard-Kassetten eine Zähnchen mehr am kleinsten Ring soll der Reibungsminimierung dienen, nach oben waren kleinere Sprünge das Ziel - deshalb 46.

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Bremsen und Laufräder

Die Verzögerung überantwortet der Schwede den leichtesten MTB-Bremsen der Welt: Trickstuff Piccola Carbon. Er kombiniert sie mit Dächle UL-Rotoren (160/180 mm) und attestiert dieser Mischung genug Power und ein großartiges Gefühl am Hebel.
Ganz ohne Eingriff in den Serientrimm geht's natürlich auch hier nicht: Titanschrauben halten Bremssättel und Scheiben an ihrem Platz.

Die Laufräder wiegen erstaunliche 1.039 Gramm (im Set, wohlgemerkt). Und das, obwohl sie mit 30 mm Innenbreite und traditionellen Stahlspeichen (Sapim XC Super, jede einzelne davon händisch geschliffen und poliert) daherkommen.
Die beiden Extralite HyperBoost 3 Naben sind so leicht wie anderswo nur das hintere Fabrikat. Um farblich zum Gesamtkunstwerk zu passen, wurde eine limitierte Auflage in Silber gewählt.

Sattel & Co.

Die YEP Podio Sattelstütze (345 g original, gekürzt auf 328 g) wird von einer Intend Corona Klemme fixiert, obenauf thront ein Klassiker des aufs minimal mögliche Gewicht reduzierten Sitzkomforts: Tune Speedneedle.
Für die Zugführung von den Remote-Hebeln zu Dropper Post und Federung verwendet Dangerholm Jagwire Lex SL Bowden in der 3-mm-Version, die zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Ihr kleinerer Durchmesser lässt sie leichter durchs Rahmeninnere flutschen - und spart gleichzeitig wieder (minimal) Gewicht.

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  • Die "frühe Version" Supersonic Spark RC. Dieses Bike wurde veredelt.
    Die "frühe Version" Supersonic Spark RC. Dieses Bike wurde veredelt.
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 9,19 kg in Größe L 

Ziel erreicht - flott und reaktionsfähig bergauf, schnell und spaßig bergab

Unterm Strich wiegt das umgebaute Scott Spark RC in Größe Large exakt 9,19 Kilogramm inklusive Pedalen. Keine für Weltrekorde geeignete Bestmarke, wie Gustav Gullholm anmerkt, aber das Bike erreiche damit definitiv sein vorab gesetztes Ziel.
Wichtiger sei ihm allerdings: „It’s so much fun to ride“.

Was die Optik betrifft, war es übrigens nie des Meisters Begehr, ein schönstes Bike der Welt zu bauen. Eher ließ er sich von den im Motorsport üblichen Livery Designs leiten – gerne auffällig und nicht zuletzt aufgrund der Alu-Details außergewöhnlich; aber gleichzeitig nicht unbedingt ein Look, den man am täglich genützten Alltagsgerät haben möchte.
Die Spectracoat-Farben schimmern im Schatten perlmuttartig; im Sonnenlicht werden sie bunt wie ein Regenbogen und bilden einen starken Kontrapunkt zum polierten Alu und unbehandelten Carbon.

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Als Damenmodell würde es gut passen. Leider muss halt mittlerweile auch auf vielen Männergeräten irgend ein klecks lgbtirgendwas rosarot oder pink vertreten sein, was meinen Geschmack nunmal garnicht trifft. Die Hacke die er sich damit antut/angetan hat verdient aber allemal Respekt, da steckt schon sehr viel Liebe und Enthusiasmus dahinter. 

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Mich würd ja die Haltbarkeit von einigen Anbauteilen im Renneinsatz interessieren:

 

1) Die Gabel, ich dachte immer eine USD muss schwerer sein und jetzt kommt intend mit der leichtesten 120er Gabel daher

2) Die Kassette mit hohem Alu Anteil

3) Der Sattel wenn man des öfteren Unsanft darauf landet

4) Die Felgen, 30mm innen bei 285g. :0

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vor 4 Stunden schrieb PLR:

Als Damenmodell würde es gut passen. Leider muss halt mittlerweile auch auf vielen Männergeräten irgend ein klecks lgbtirgendwas rosarot oder pink vertreten sein, was meinen Geschmack nunmal garnicht trifft. Die Hacke die er sich damit antut/angetan hat verdient aber allemal Respekt, da steckt schon sehr viel Liebe und Enthusiasmus dahinter. 

Vielleicht ist es ja das seiner Freundin. Dafür darf er die Pants aus ihrem Kleiderschrank nehmen.

Aber wie du sagst. Handwerklich top, alles Andere ist Geschmackssache.

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vor 3 Stunden schrieb FloImSchnee:

Ich find den Typ durchaus skurril, aber das ist dann schon beeindruckend, insbesondere mit so einem leichten Rad!

Also kein bloßer Modellbauer (IBC...)

 

 

 

 

Der gibt auch mit seinen superleichten DH-Bikes ziemlich Gas.

Weit entfernt von Modellbau.

Dass die Felge bei einem Durchschlag auf einem spitzen Stein nicht mega widerstandsfähig ist, sollte klar sein… 

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vor 4 Stunden schrieb FloImSchnee:

Ich find den Typ durchaus skurril, 

Geht mir genauso. Bei einem früheren Projekt is es ja ein alter Gambler Team Rahmen gewesen denn er dann entlackt hat usw. Mittlerweile ploppn diese (für mich) fragwürdigen Aufbauten ja nur so auf. Was is das für ein Projekt, bekommt er das Zeugs mittlerweile von scott/syncros etc? Verkaufen kann ma sowas ja auch kaum. 

 

Und jetzt erinnere mich grad an das British Racing Green project ...

Bearbeitet von noBrakes80
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vor einer Stunde schrieb noBrakes80:

bekommt er das Zeugs mittlerweile von scott/syncros etc?

Ja, ich denke, das ist schon länger so. 

 

Sollte es nur Materialbereitstellung und kein sonstiges Sponsoring sein, käme ihnen das auch ziemlich günstig, wenn man sich ansieht, auf wie vielen Seiten seine Modelle gezeigt werden. 

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Ich finde seine Arbeit immer beneidenswert, natürlich vor allem dieses Rad ist Geschmacksache. 

Laufräder halten gut für XC Biken bis 80KG, natürlich je nach Fahrstil.

Kassette ist definitiv nicht so gut funktionierend als XX1, aber OK. Am besten Schaltet sei mit Sram, also besser als mit Shimano. Langzeiterfahrung habe ich aber noch nicht.

Zur Gabel kann ich noch nichts sagen, dauert etwas wenn man nicht Dangerholm ist 🙂

Der Sattel war auch früher bei mir in Einsatz, der war praktisch unzerstörbar für einen Carbonsattel.

 

 

 

 

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