Vielen Dank für die Unterstellung, ich würde mir meine Systeme gesundbeten. Dem ist beileibe nicht so. Vielmehr habe ich mit den beiden Stages aus der ersten Serie 2013 meinen Ergomo abgelöst und erst 2014/2015 aufgrund der Zweifel an der linksseitigen Messung die beiden P2M dazugekauft, aber auch weil ein weiteres Rad dazu kam. Ich war anfangs richtig angepisst, als ich mich nach dem Kauf genauer mit dem Thema beschäftigt habe.
Nochmal, es geht beileibe nicht (nur) um die Errechnung von Durchschnittswerten, die müssen natürlich auch stimmen, vor allem bei mittleren und kurzen Intervallen. Ich habe zigmal meine umliegenden Hügel mit den jeweiligen PM´s übereinandergelegt, die Kurven sind sehr gut vergleichbar. Einzig die Anzeige während der Fahrt ist bei den Stages etwas volatiler, das liegt am intern verwendeten Glättungsalgorithmus, aber daran habe ich mich gewöhnt. Für den Trainingseffekt sind diese Schwankungen allerdings völlig irrelevant, jeder PM verwendet da seine eigene Algorithmen und natürlich passen die Werte im Echtzeitvergleich hier nicht zusammen. Daraus kann man aber keine allgemeine Ungenauigkeit ablesen, entscheidend ist die Reproduzierbarkeit im Bereich der allgemein schwankenden Umgebungsvariablen (Temperatur inkl. Drift, etc.). 2 PM´s auf ein Rad zu geben und mit 2 Headunits die Werte in Echtzeit zu vergleichen macht absolut keinen Sinn. Wichtig ist nur, ob man damit die gewünschten Intensitäten mithilfe der Anzeigen pacen kann und das kann ich für mich bejahen. Also ich weiss ziehmlich gut welche Werte ich für Intervalle ab 3-5 Minuten wie lange durchhalten kann und kann das mit allen 4 PM´s gut pacen.
Letztendlich entscheidend ist die individuelle Li/Re-Verteilungskurve über das Leistungsspektrum. Nur wenn dieses halbwegs konstant ist, sind die Werte zwischen den Systemen vergleichbar. Wenn nicht, dann kann man die Ergebnisse nicht übertragen, sondern nur für sich als Anhaltspunkt für das eigene Training nehmen, leider auch weil eine Korrektur in allen Auswertetools derzeit nur linear angeboten wird und eine nichtlineare Anpassung händisch doch recht aufwändig ist. Auch wenn beim P2M classic die Li/Re Verteilung nur errechnet wird, habe ich einfach mal 150 (strukturierte) Fahrten genommen und über das Spektrum diese analysiert. Bei mir ist das zw. mittlerer L2 und L5 recht konstant 49,5/50,5 und mit geringer Varianz, nur darunter und darüber kippen die Werte recht deutlich weg, was für mich zum einen eine verbesserte Aussage bezgl. der Zoneneinteilung bringt, zum anderen aber aussagt, dass ich wohl die Werte für L1 und L6 und L7 schlicht ignoriere, und zwar bei beiden Systemen. TSS kümmern mich ohnehin nicht.
Würde ich heute nochmal zu einem linksseitigen System greifen? Natürlich nicht!
Es sind ja die beidseitigen Systeme mittlerweile konkurrenzfähig günstig geworden. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass die linksseitigen nur Hausnummern liefern. Das mag individuell der Fall sein und das Risiko dafür ist natürlich bedeutend höher als bei beidseitigen Systemen, ich kann aber für mich sagen und das zeigen meine persönlichen Daten, dass diese sehr wohl für meine Zwecke brauchbar sind - wenn man die Werte interpretieren kann.