Indonesien ist doch bitte kein Maßstab für eine hiesige Verkehrspolitik. Gibts dort überhaupt Ampeln? Von indonesischen Zuständen sind wir hoffentlich weit entfernt.
Das aggressive Verhalten mancher Autofahrer gegenüber Radfahrern liegt weniger daran, dass die Radfahrer keinen Helm tragen
(übrigens: es gibt keine Helmpflicht, auch wenn hier einige Vorposter das Nichttragen eines solchen immer wieder als rücksichtslos anführen. Rücksichtslos eigentlich, wem gegenüber, was gehts einen Autofahrer an)
oder es welche gibt, die bei rot über die Kreuzung fahren u.s.w,
(btw:Verkehrssünder gibt es hier und da, da brauchen die Autofahrer aber wirklich nicht meckern...
Ich habe ja den Verdacht, dass das deswegen immer wieder angeführt wird, weil die Autofahrer das den Radlern insgeheim neidig sind: wenn sie könnten würden sie ja auch, oh wenn sie nur könnten )
sondern, weil die Autofahrer der Meinung sind, dass ihnen die Straße alleine gehört. Und das gehört einmal entsprechend artikuliert, dass das so nicht geht.
Ein paar Statements, die ich im Internet gefunden habe:
Manche Autofahrer fühlen sich schon provoziert, wenn ein Radfahrer einen Helm trägt, manche Radfahrer wiederum glauben, dass die größte Lust der Autofahrer darin besteht, Radfahrern Angst einzujagen.
Autofahren desozialisiert. Der Fahrer im schützenden Blechgehäuse fühlt sich anonym, im privaten Wohnraum auf Rädern verschmelzen Person und Fahrzeug ("Wo parkst Du?"). Derselbe Mensch, der im Auto einen Fußgänger am Zebrastreifen zum Sprint nötigt, würde im Zug dem anderen wohl kaum die Abteiltür vor der Nase zuschlagen. http://www.infar.at/wien/Presseauss...Fen verkehr%22
In Unkenntnis der Sachlage wollen ihn 80 Prozent der Autofahrer auf den Radweg schicken und erweisen sich gegenüber Argumenten als völlig unzulänglich. [...] Um einem Magengeschwür vorzubeugen, hat Christian sich jetzt was einfallen lasse, das auch für andere Vielfahrer interessant sein könnte. Er hat einen Flyer entwickelt, der die Autofahrer genau darüber aufklärt, wann eine Benutzungspflicht gegeben ist und wann nicht. [...] Statt sich zu ärgern, nehmen Sie an der Ampel ein Flugi aus der Tasche, bitten den Fahrer, das Fenster herunterzukurbeln und schieben wortlos das Papier durch den Spalt. Sie haben den Überraschungseffekt auf Ihrer Seite... [...] http://www.hamburg.adfc.de/assets/mgz-2003-6.pdf
Bei der Züricher Polizei sind die Erkenntnisse in eine Kampagne geflossen, die sie mit maßgeblicher Beteiligung der dortigen IG Velo vorbereitet hatte. Unter dem Titel "Die Straße teilen" wurden dort Radfahrer ermutigt, ihren Platz im Straßenverkehr zu beanspruchen und nicht den Gehweg zu befahren. Gleichzeitig wurde an die Autofahrer appelliert, den verletzlichen Velofahrern mit Toleranz zu begegnen. Unterstützt wurde die Aktion durch Broschüren, die das gewünschte Verhalten darstellten und an alle Käufer von Autobahnvignetten verteilt wurden. Die Polizei sponserte kostenlose Leihräder, damit möglichst viele Menschen den Straßenverkehr aus Radlerprespecktive kennen lernen konnte. Man wünscht sich solche Ansätze auch in Hamburg. [Anmerkung C64: und auch anderswo! ] Daran ist aber derzeit nicht zu denken. http://www.hamburg.adfc.de/assets/mgz-2003-4.pdf