Es wäre mir ein Anliegen, dass man sich Alternativen überlegt, um die Aggressionen, die manch Autofahrer gegenüber Radfahrern hegen, abbaut.
Mit Airzound-Tröten (ich besitze selber eine - allerdings nur fürs Mountainbike) bewirkt man eher das Gegenteil.
Da mir schon einmal ein Autofahrer nachgefahren ist und mir dann den Weg abgeschnitten hat,
solange bis er mich zum Anhalten gezwungen hat,
bin ich nun schwer am überlegen, ob ich mich nicht in Zukunft mit einem Pfefferspray bewaffnen sollte.
Das kann aber auch nicht die Lösung sein...
Ein paar Statements, die ich im Internet gefunden habe:
Manche Autofahrer fühlen sich schon provoziert, wenn ein Radfahrer einen Helm trägt, manche Radfahrer wiederum glauben, dass die größte Lust der Autofahrer darin besteht, Radfahrern Angst einzujagen.
Autofahren desozialisiert. Der Fahrer im schützenden Blechgehäuse fühlt sich anonym, im privaten Wohnraum auf Rädern verschmelzen Person und Fahrzeug ("Wo parkst Du?"). Derselbe Mensch, der im Auto einen Fußgänger am Zebrastreifen zum Sprint nötigt, würde im Zug dem anderen wohl kaum die Abteiltür vor der Nase zuschlagen.
http://www.infar.at/wien/Presseaussendung/Aggression.pdf#search=%22aggression%20stra%C3%9Fenverkehr%22
In Unkenntnis der Sachlage wollen ihn 80 Prozent der Autofahrer auf den Radweg schicken und erweisen sich gegenüber Argumenten als völlig unzulänglich. [...] Um einem Magengeschwür vorzubeugen, hat Christian sich jetzt was einfallen lasse, das auch für andere Vielfahrer interessant sein könnte. Er hat einen Flyer entwickelt, der die Autofahrer genau darüber aufklärt, wann eine Benutzungspflicht gegeben ist und wann nicht. [...] Statt sich zu ärgern, nehmen Sie an der Ampel ein Flugi aus der Tasche, bitten den Fahrer, das Fenster herunterzukurbeln und schieben wortlos das Papier durch den Spalt. Sie haben den Überraschungseffekt auf Ihrer Seite... [...]
http://www.hamburg.adfc.de/assets/mgz-2003-6.pdf
Bei der Züricher Polizei sind die Erkenntnisse in eine Kampagne geflossen, die sie mit maßgeblicher Beteiligung der dortigen IG Velo vorbereitet hatte. Unter dem Titel "Die Straße teilen" wurden dort Radfahrer ermutigt, ihren Platz im Straßenverkehr zu beanspruchen und nicht den Gehweg zu befahren. Gleichzeitig wurde an die Autofahrer appelliert, den verletzlichen Velofahrern mit Toleranz zu begegnen. Unterstützt wurde die Aktion durch Broschüren, die das gewünschte Verhalten darstellten und an alle Käufer von Autobahnvignetten verteilt wurden. Die Polizei sponserte kostenlose Leihräder, damit möglichst viele Menschen den Straßenverkehr aus Radlerprespecktive kennen lernen konnte. Man wünscht sich solche Ansätze auch in Hamburg. [Anmerkung C64: und auch anderswo! ] Daran ist aber derzeit nicht zu denken.
http://www.hamburg.adfc.de/assets/mgz-2003-4.pdf
btw: was mir auffällt, ist, dass es immer nur Männer sind, die aus dem heruntergekurbelten Autofenster rausschreien und dass das keine Frage der Automarke oder Größe ist.