Amalgam, welches weltweit seit 150 Jahren als Zahnfüllmaterial verwendet wird, besteht aus
etwa 50% elementarem Quecksilber und einer Mischung aus Silber, Zinn, Kupfer und Zink.
Aus fertigen Amalgamfüllungen werden kontinuierlich kleine Mengen an Quecksilberdampf
freigesetzt. Amalgam trägt dabei signifikant zur menschlichen Quecksilberbelastung bei.
Quecksilber kann in Organen, insbesondere im Gehirn akkumulieren, da die Bindung zu
Proteinen stärker als die von anderen Schwermetallen (z.B. Blei, Cadmium) ist. Im Gehirn
werden Halbwertszeiten von 1-18 Jahren angenommen. Quecksilber gilt als eines der giftigsten
nicht-radioaktiven Elemente. Es bestehen Hinweise dafür, dass Quecksilberdampf stärker
neurotoxisch wirkt als Methyl-Quecksilber aus Fisch.
Neuere Publikationen weisen auf das Risiko von Nierenschädigungen, neuropsychologischen
Beeinträchtigungen, Induktion von Autoimmunerkrankungen oder Sensibilisierungen,
gesteigerte oxidative Belastung, Autismus, Haut- und Schleimhautreaktionen und unspezifische
Beschwerden durch Amalgamexposition hin. Auch die Alzheimer-Erkrankung oder die
Entwicklung einer MS wird z.T. mit einer Quecksilberexposition in Zusammenhang gebracht.
Es bestehen, möglicherweise erblich bedingt oder erworben, unterschiedliche interindividuelle
Empfindlichkeiten zur Entstehung von negativen Effekten durch Amalgambelastungen.
Quecksilbermessungen in Biomarkern sind aufgrund fehlender Korrelation zu den
Quecksilberkonzentrationen in den Organen nur bedingt zur Abschätzung der
Quecksilberbelastung der kritischen Organe geeignet. Wegen methodischer Mängel sind
manche Amalgamstudien in ihren Aussagen nur bedingt verwertbar.
Eine Amalgamentfernung konnte in einigen Studien bei einem relevanten Teil der Patienten zur
dauerhaften Verbesserung oder Heilung verschiedener und meistens chronischer Beschwerden
führen.
Aufgrund der Berücksichtigung aller verfügbaren Daten kann Amalgam weder medizinisch,
arbeitsmedizinisch noch ökologisch als sicheres Zahnfüllungsmaterial bezeichnet werden.