Mit Zahlen nehmen's die Sportjournalisten nicht sehr genau, das stimmt. Aber die tun das freilich nicht absichtlich verdrehen, sondern meistens ist's so, daß sie einfach auf Gedeih und Verderb den Veranstalterangaben ausgeliefert sind, weil ihnen als Tageszeitungsschreiberlinge schlichtweg die Zeit dazu fehlt, alles nachzurecherchieren. Und Veranstalter schwindeln oftmals ganz gehörig, was Zahlen betrifft (egal ob Zuschauer-, Teilnehmer- oder Zeitnehmungszahlen).
Wobei die Zeitnehmungsergebnisse wieder nicht der Veranstalter verantwortet, sondern eben die beauftragte Zeitnehmungsfirma. Und die wiederum ist oft davon abhängig, wie die Teilnehmerverwaltung funktioniert (hat).
Der Pressemensch steht ganz am Ende dieser Stille-Post-Kette und wird dann oftmals zu Unrecht gescholten, obwohl er vielleicht kritisch nachgefragt hat.
Das ist jetzt kein Plädoyer, chronische Zeitungsentenproduzenten liebzuhaben, aber der Versuch, deren oftmals beinharten Job etwas zu beleuchten.
Wie gut ein Journalist ist, zeigt sich weniger daran, wieviele Enten er produziert, sondern wie er auf (gutgemeinte) Kritik reagiert. - Ich kann das nur empfehlen, bei gefundenen "Enten" oder Fehlern mal zu versuchen, den betreffenden Journalisten direkt darauf anzusprechen (üblicherweise stehen inzwischen eh ihre Emailadressen unter ihren Artikeln). - Unbedingt mal ausprobieren! :)