Anhalterecht der Jäger?

[waldbauernbub]

Wenn das so wäre, wären dann Wahlen nicht sinnlos?

 

1. Nur weil die Forderung nach der Freigabe der Forststraßen in unserem Land unrealistisch ist, müssen wir das gesamte demokratische System nicht hinterfragen. Aber aus vielen anderen Gründen sollten wir das trotzdem tun.

 

2. Es gibt in jeder Demokratie sehr wichtige Themen, über die bei einer Wahl nicht (mehr) abgestimmt wird. Statt das zu ändern haben weite Teile der linken Intelligenzija sich damit arrangiert und sich wahlweise auf die Forderung nach mehr Lehrstühlen für Gender Studies oder die Freigabe der Forststraßen konzentriert.

 

Ist natürlich alles Hypothese, aber das ist zu weit weg von meinem Weltbild.

Unser Weltbild ist bei der gesamten Diskussion überhaupt nicht entscheidend. Entscheidend ist das Weltbild unserer Gegenüber und die Frage wie wir es als Naturnutzer gaaanz sanft und mit vieeel gutem Zureden, Verständnis und gutem Benehmen zumindest so weit in Richtung Jetztzeit locken können, dass es zumindest teilweise ins frühe 20. Jahrhundert ragt.

[steiggeist]

also verzupt mich mit dem Weihrauch wieder in den Herrgottswinkel, tu Kerzerlschlucken, Hände falten und Goschen halten, und bedanke mich für die allumfassende Aufklärung.

[waldbauernbub]

also verzupt mich mit dem Weihrauch wieder in den Herrgottswinkel, tu Kerzerlschlucken, Hände falten und Goschen halten, und bedanke mich für die allumfassende Aufklärung.

Immer wieder gerne!

 

Dass an der momentanen Verfasstheit der Lodenjankermafia wie immer nicht Weihrauch, Herrgottswinkel und die Kerzerl das Problem sind, sondern eine misanthropische Mischung aus Macht- und Sendungsbewusstsein und Rückwärtsgewandtheit lernen wir dann in der nächsten Stunde, wenn es wieder heißt: „Nun sag', wie hast du's mit der Religion?

[zweiheimischer]

oje, eine religions- oder ethikstunde?

 

na denn, in unserer heutigen monotheistischen gesellschaft kennen viele von uns - überspitzt formuliert - nur einen gott: sich selber.

konkret threadbezogen ist es blunzen, ob das nun der jaga oder der biker ist. das jeweilige tun ist immer richtig und gerechtfertigt.

 

auch wenns schmerzhaft klingen mag, man sollte sich die sache auch mal mit den augen der anderen seite ansehen.

dazu eine kleine episode: mein schwager ist jaga, so richtiger hobbyjäger. ihm gehört kein wald, aber eine kleine hütte hat er gepachtet. pflegt und hegt sie und das wild (reguliert den bestand, natürlich gewisse stereotype erweisen sich schon als richtig ;-) ). als wir einmal bei ihm waren übers wochenende, hab ich ihm beim brennholzmachen etc geholfen. nachher sind wir dann vor der hütte gesessen bei einem glaserl rot. und da hab ich mir so gedacht, wie wäre es, wenn da so alle 20 min oder auch weniger oft biker den jagasteig zur hütte runterkämen. ein liebes wegerl. wisst ihr was? mich hätts anzipft. einfach nur so.

 

nur ein kleiner denkanstoss...

 

ich glaub, sobald ich aufgsessen bin auf meinem bike, denk ich eh wieder anders.

 

andere situation, anderer gott.

[GrazerTourer]

oje, eine religions- oder ethikstunde?

 

na denn, in unserer heutigen monotheistischen gesellschaft kennen viele von uns - überspitzt formuliert - nur einen gott: sich selber.

konkret threadbezogen ist es blunzen, ob das nun der jaga oder der biker ist. das jeweilige tun ist immer richtig und gerechtfertigt.

 

auch wenns schmerzhaft klingen mag, man sollte sich die sache auch mal mit den augen der anderen seite ansehen.

dazu eine kleine episode: mein schwager ist jaga, so richtiger hobbyjäger. ihm gehört kein wald, aber eine kleine hütte hat er gepachtet. pflegt und hegt sie und das wild (reguliert den bestand, natürlich gewisse stereotype erweisen sich schon als richtig ;-) ). als wir einmal bei ihm waren übers wochenende, hab ich ihm beim brennholzmachen etc geholfen. nachher sind wir dann vor der hütte gesessen bei einem glaserl rot. und da hab ich mir so gedacht, wie wäre es, wenn da so alle 20 min oder auch weniger oft biker den jagasteig zur hütte runterkämen. ein liebes wegerl. wisst ihr was? mich hätts anzipft. einfach nur so.

 

nur ein kleiner denkanstoss...

 

ich glaub, sobald ich aufgsessen bin auf meinem bike, denk ich eh wieder anders.

 

andere situation, anderer gott.

 

Man hat doch, wenn man mit dem Radl unterwegs ist eh ein kleines bisserl ein "schlechtes Gewissen" (ist übertrieben), wenn man jemanden in seiner Ruhe stört. Aber das reicht doch schon... Fußgänger gehen da einem ja genauso auf den Wecker. Insofern.... ich hab auch gern meine Ruh im Urlaub am Strand, und darum leg ich mich auch net 5m neben jemand anderen hin, sondern such mir meine eigen freie Tamariske irgendwo.

[riffer]

Man hat doch, wenn man mit dem Radl unterwegs ist eh ein kleines bisserl ein "schlechtes Gewissen" (ist übertrieben), wenn man jemanden in seiner Ruhe stört. Aber das reicht doch schon... Fußgänger gehen da einem ja genauso auf den Wecker. Insofern.... ich hab auch gern meine Ruh im Urlaub am Strand, und darum leg ich mich auch net 5m neben jemand anderen hin, sondern such mir meine eigen freie Tamariske irgendwo.

 

Ich glaub, dass sollte so sein mit dem Gewissen, aber ist es in vielen Fällen nicht! Und da liegt schon auf der Seite der Mountainbiker einiges Potenzial!

 

Wie aber schon gesagt, sollte das ja nicht auch nur einseitig sein...

[nestor]

Unpopuläre Meinung: einige Gender Studies Lehrstühle schaden dem Bewusstsein in diesem Land nicht. Es ist eh derartig strukturkonservativ, dass es eine helle Froide ist. Wenn ich mir die Gudrun Kuglers dieser Welt ansehe und die Betstunden im Parlament...

 

Solange die ÖBF das Biken nicht touristisch ausbeuten können, wirds nix. Über die ÖBF kannst das Köstinger Ministerium knacken und dann ginge es. Vielleicht eine Forststraßenfreigabesteuer, die jeder Waldbesitzer erhält? Ich bin dann reich!

[marty777]

Jetzt hat den Fall in Göttweig auch der Standard entdeckt.

https://www.derstandard.at/story/2000126750241/sabotageakt-auf-offizieller-mountainbike-strecke-in-der-wachau

[Frank Starling]

Jetzt hat den Fall in Göttweig auch der Standard entdeckt.

https://www.derstandard.at/story/2000126750241/sabotageakt-auf-offizieller-mountainbike-strecke-in-der-wachau

 

Hab das jetzt zwar auch woanders schon geschrieben, aber dann bemerkt, dass es doch auch hierher passt:

 

Die Drahtfalle ist tragisch! Die Erwähnung dass sich niemand verletzt hat sehr verwunderlich. Sich in die Gegenseite hineinversetzen prinzipiell eine gute Sache. In diesem Fall ist das ein Mensch, der Körperverletzung in kauf nimmt.

 

Jetzt wird die Trailarea für unbestimmte Zeit gesperrt und dann noch bei den ohnehin sehr kurzen Abfahrten (90-150hm) noch ein Gatter eingebaut. Ähnliches gibts bereits beim Feuerwehrweg. Da ist halt der Flow dahin. Daneben wurden ja die Jumps abgebaut und die Strava-Segmente als "gefährlich" markiert, damit es keine offiziellen Ranglisten gibt. Auf offiziellen Bikestrecken wohlgemerkt! Die Kreuzung ist gut einsichtig, sodass man jederzeit stehenbleiben kann, wenn Wanderer queren. Gesehen hab ich dort bisher aber nur Biker.

 

Sind das die Bike-Reservate, die uns in Zukunft zur Verfügung stehen? Folgen dem Beispiel bald andere Trailcenter und Bikeparks?

 

Zum Glück bin ich auf sowas nicht angewiesen

[noBrakes80]

Die Ebiker wiedermal

 

Immer diese blöden +Artikel, hab ein Foto gemacht, viel mehr steht eh nicht drin, außer dass der Radkoordinator Paco Wrolich gegen eine Kennzeichnungspflicht ist.

[Bernd67]

Die Provinzblättchen sollen schreiben was sie wollen. Die werden es auch nicht mehr aufhalten.

[Bernd67]

Bonmot vom Anninger

[punkti]

Der Waldeigentümer hat um Bewilligung bei der Behörde

anzusuchen, wenn er

• eine befristete Sperre mit einer Dauer von mehr als

4 Monaten oder ....

 

wäre intressant ob hier eine Bewilligung für mehrere Jahre vorliegt ... kann ich mir nicht vorstellen

 

Quelle

[waldbauernbub]

wäre intressant ob hier eine Bewilligung für mehrere Jahre vorliegt ... kann ich mir nicht vorstellen

Quelle

 

- Das Foto mit Sachverhalt einfach an die nächste zuständige Behörde (BH) schicken, die richten dem schon die Wadln vire, wenn das keine Grundlage hat.

- Wenn von denen nichts kommt an die nächsthöhere Behörde (Land) wenden, dann richten's denen in der BH die Wadln vire.

[Bernd67]

Habe auch schon daran gedacht, wird interessant, da es ein seit meiner Erinnerung immer schon abgezäunter Bereich war, ähnlich einer Eigenjagd. Nur dass nicht einmal Ein/Ausgänge da sind.

[Bernd67]

Antwort von BH - als Forschungsgebiet für Wildtierökologie behördlich genehmigt.

[waldbauernbub]

Antwort von BH - als Forschungsgebiet für Wildtierökologie behördlich genehmigt.

Na siehst, geht doch. Der österreichische Amtsschimmel kann auch zeitnah wiehern!

 

Ich hoff nur, es ist nicht so wie bei den Japanern und den Walen ... zu Forschungszwecken ...

[wolfi]

dass es flächendeckend Wildkameras gibt und die Fotos dann in eigenen Facebook-Gruppen (kennt eh jeder jeden bei uns) ausgewertet werden, um dann Anzeigen machen zu können, etc

 

Also das dass rechtlich gedeckt ist, würde mich sehr wundern. Sollte das wirklich so sein, würde ich mich ganz schnell an die Datenschutzbehörde wenden (https://www.dsb.gv.at/). Überwachen von öffentlichem Raum unter dem Vorwand der Wildtierkameras ist kein Kavaliersdelikt. Es kann nicht jeder einfach irgendwo Kameras aufhängen und Leute denunzieren.

[Albert73]

[ATTACH=CONFIG]221138[/ATTACH]

Bonmot vom Anninger

 

Das Tor dort schaut nicht sehr 'befristet' aus. Ich glaub so hätten sie's gern überall. Interessant, dass das Gebiet dort größer ist als alle Schutzgebiete am Anninger zusammen.

 

[waldbauernbub]

Also das dass rechtlich gedeckt ist, würde mich sehr wundern. Sollte das wirklich so sein, würde ich mich ganz schnell an die Datenschutzbehörde wenden (https://www.dsb.gv.at/). Überwachen von öffentlichem Raum unter dem Vorwand der Wildtierkameras ist kein Kavaliersdelikt. Es kann nicht jeder einfach irgendwo Kameras aufhängen und Leute denunzieren.

11. Gebot: Du sollst dich nicht täuschen.

Wildkameras sind nicht mehr meldepflichtig und nicht mehr kennzeichnungspflichtig.

Der Rest (Speicherung und Weitergabe an Dritte - z.B. Gericht) ist zumindest nicht so eindeutig, wie uns das gefallen würde.

[wolfi]

Aus deinem verlinkten PDF:

 

... wenn die Bildaufnahme ein privates Dokumentationsinteresse verfolgt, das nicht auf die identifizierende Erfassung unbeteiligter Personen oder die gezielte Erfassung von Objekten, die sich zur mittelbaren Identifizierung solcher Personen eignen, gerichtet ist (§ 12 Abs 3 Zi 3 DSG neu).

 

Wenn eine Wildkamera also nur zum Zweck der Wildbeobachtung verwendet und ein entsprechendes Verarbeitungsverzeichnis geführt wird, ist alles rechtens. Von solcherart eingesetzten Wildkameras zufällig aufgenommene Bilder von Personen, anhand derer jene Personen identifiziert werden können, dürfen nicht weitergegeben werden.

 

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die präventive Ausforschung von MTBikern mittels Wildkamera, um diese zur Anzeige zu bringen rechtens ist.

[wo-ufp1]

wäre intressant ob hier eine Bewilligung für mehrere Jahre vorliegt ... kann ich mir nicht vorstellen

 

Quelle

Scheint so.

Laut § 34 Forstgesetz:

 

Unbeschadet der Bestimmungen des § 33 Abs. 2 darf Wald von der Benutzung zu Erholungszwecken vom Waldeigentümer befristet (Abs. 2) oder dauernd (Abs. 3) ausgenommen werden (Sperre).

(3) Dauernde Sperren sind nur zulässig für Waldflächen, die

b) der Besichtigung von Tieren oder Pflanzen, wie Tiergärten oder Alpengärten, oder besonderen Erholungseinrichtungen, ohne Rücksicht auf eine Eintrittsgebühr gewidmet sind;

 

https://www.jusline.at/gesetz/forstg/paragraf/34

[waldbauernbub]

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die präventive Ausforschung von MTBikern mittels Wildkamera, um diese zur Anzeige zu bringen rechtens ist.

Uns wurde von Anwaltlicher Seite geraten, es nicht drauf ankommen zu lassen. Ob es daran liegt, dass wir in der Obersteiermark sind, kann ich nicht beurteilen ...

Das mit den privaten Gruppen zur Identifikation kann ich nicht beweisen, es ist aber ein offenes Geheimnis.

Und manuell hergestellte Handyfotos vom jeweiligen Forstschutzorgan sind jedenfalls rechtens ... und es wurde auch schon gezahlt + Unterlassungserklärungen unterzeichnet (mit aberwitzigen Summen bei Missachtung - 20.000 Euro etc.). Deswegen fahren die Ninjas bei uns nur mehr vollmaskiert herum. Im Prinzip ist mir das aber eh alles schon egal. Ich möcht halt einfach gerne Mountainbiken, am Besten ohne mich im Datenschutzrecht auskennen zu müssen.

 

So wie es aussieht läuft das bei uns momentan eh nicht so schlecht. Besser jedenfalls, als es alle Bemühungen bisher geschafft haben. Und das liegt, so leid mir das tut, nicht an Einsicht, Umsicht oder sonstwelchen tollen Argumenten von unserer Seite, sondern schlicht daran, dass parallel der Corona-Wahnsinn und die Marktpenetration mit Elektromopeds jeweils am Anschlag gelaufen sind. Aka: Der Leidensdruck war hoch genug. Und ohne den geht in Österreich nie irgendwas.

[Gili]

So wie es aussieht läuft das bei uns momentan eh nicht so schlecht. Besser jedenfalls, als es alle Bemühungen bisher geschafft haben. Und das liegt, so leid mir das tut, nicht an Einsicht, Umsicht oder sonstwelchen tollen Argumenten von unserer Seite, sondern schlicht daran, dass parallel der Corona-Wahnsinn und die Marktpenetration mit Elektromopeds jeweils am Anschlag gelaufen sind. Aka: Der Leidensdruck war hoch genug. Und ohne den geht in Österreich nie irgendwas.

 

bei euch is tatsächlich durch die höhere Frequenz etwas weitergegangen?

bei uns sperrens u.a. "aufgrund der vielen E-Biker" derzeit einen Weg (teils auch Forststraßen) nach dem anderen für Biker.

[Frank Starling]

Aus deinem verlinkten PDF:

 

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die präventive Ausforschung von MTBikern mittels Wildkamera, um diese zur Anzeige zu bringen rechtens ist.

 

Glaub ich ebenfalls aus den von dir genannten Gründen nicht. Am Lindkogel wurden z.B. Wildkameras an Wanderwegen installiert, die sehr häufig befahren werden und es teilweise Wickel gibt mit Wanderer und Eigentümer. Kenne viele die dort trotzdem fahren, aber noch keiner hat jemals eine Anzeige bekommen.

 

Auf der Hohen Wand wurde ich letztes Jahr bei der Forststraßenauffahrt vom Eigentümer fotografiert und eine Anzeige angekündigt. Passiert ist zum Glück nyx. Angenehm war das natürlich trotzdem nicht, war seit damals nicht mehr dort.

 

In der Obersteiermark läuft es vielleicht anders...