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Trek Domane 5.9 WSD

... oder das neue Synonym für Komfort. Wenn sogar Kopfsteinpflaster seinen Schrecken verliert, ist wohl das Test-Urteil "mission accomplished" angebracht.
Text: NoMan Fotos: Erwin Haiden, BigAir

Im Frühjar 2012 präsentierte Trek seinen neuen Komfort-Renner Domane. Und in welche Redaktion auch immer das Endurance-Bike seither seine Räder setzte, erntete es Begeisterungsstürme. „The Domane is a blast“, meinten beispielsweise die Herren von wired.com. „Truly impressive“, befand pelotonmagazin.com. Manuel Jekel von der TOUR, üblicherweise die Zurückhaltung in Person, betitelte gar mit „Sanfte Revolution“, was künftig die Referenz für Komfort beim Rennrad sein werde (7/2012). Und bikeradar.com vergab fünf Sterne.
So viel Enthusiasmus macht natürlich neugierig. Also musste auch für bikeboard.at ein Testrad her.

Theorie …

Das Erfolgskonzept der Amerikaner hört auf den Namen IsoSpeed Technologie. Vorrangig ist damit ein Gelenk am Kreuzungspunkt von Sitz- und Oberrohr gemeint, welches die beiden „entkoppelt“. Versteckt unter einer Plastikblende, sorgt eine durch zwei Kugellager laufende Schraube für deren einzige Verbindung. Das Resultat: Die Kräfte werden nicht, wie bei anderen Herstellern, an ein sich dank flexibler Carbonkonstruktionen (minimal) aufbiegendes Oberrohr weitergeleitet, sondern nach unten in das Sattelrohr, das sozusagen auf ganzer Länge flexen kann.
An der Front wird dieser Gedanke durch eine vertikal nachgiebigere Gabel (weil 20% mehr Vorbiegung, Gabelscheiden oberhalb der Ausfallenden zusätzlich gebogen) ergänzt. Damit sich das Domane im Gegenzug nicht nervös lenkt bzw. der Radstand ausufert, wurden die Ausfallenden nach hinten gebogen.
Dritter Baustein auf dem Weg zum perfekten Mix aus Komfort, Steifigkeit und Effizienz ist die sogenannte „Power Transfer Construction“. Sie umfasst im wesentlichen ein ausgesprochen mächtiges Unterrohr, das einerseits in ein BB90-Tretlager mit extra großer Stützbreite und andererseits in ein asymmetrisches, unten breiteres E2-Steuerrohr mündet und - no na - trotz aller Nachgiebigkeit des Rahmens eine wirkungsvolle Kraftübertragung garantieren soll.

  • Unter der Plastik-Abdeckung Unter der Plastik-Abdeckung
    Unter der Plastik-Abdeckung
    Unter der Plastik-Abdeckung
  • verbirgt sich das IsoSpeed-Gelenk, verbirgt sich das IsoSpeed-Gelenk,
    verbirgt sich das IsoSpeed-Gelenk,
    verbirgt sich das IsoSpeed-Gelenk,
  • das die beiden Rohre teilweise entkoppelt. das die beiden Rohre teilweise entkoppelt.
    das die beiden Rohre teilweise entkoppelt.
    das die beiden Rohre teilweise entkoppelt.
  • Versetzte Ausfallenden halten den Radstand,Versetzte Ausfallenden halten den Radstand,
    Versetzte Ausfallenden halten den Radstand,
    Versetzte Ausfallenden halten den Radstand,
  • trotz 20% mehr Gabel-Vorbiegung, im Rahmen.trotz 20% mehr Gabel-Vorbiegung, im Rahmen.
    trotz 20% mehr Gabel-Vorbiegung, im Rahmen.
    trotz 20% mehr Gabel-Vorbiegung, im Rahmen.
  • Ebenfalls ein Komfort-Garant: die 25er-Reifen.Ebenfalls ein Komfort-Garant: die 25er-Reifen.
    Ebenfalls ein Komfort-Garant: die 25er-Reifen.
    Ebenfalls ein Komfort-Garant: die 25er-Reifen.
  • Unterm Lenkerband (Obergriff) dämpft ein Schaumstoff-Polster die Erschütterungen.Unterm Lenkerband (Obergriff) dämpft ein Schaumstoff-Polster die Erschütterungen.
    Unterm Lenkerband (Obergriff) dämpft ein Schaumstoff-Polster die Erschütterungen.
    Unterm Lenkerband (Obergriff) dämpft ein Schaumstoff-Polster die Erschütterungen.
  • Je näher das Unterrohr dem Tretlager kommt, desto fetter wird es.Je näher das Unterrohr dem Tretlager kommt, desto fetter wird es.
    Je näher das Unterrohr dem Tretlager kommt, desto fetter wird es.
    Je näher das Unterrohr dem Tretlager kommt, desto fetter wird es.
  • Das steigert den "Power Transfer", detto das konische E2-Steuerrohr.Das steigert den "Power Transfer", detto das konische E2-Steuerrohr.
    Das steigert den "Power Transfer", detto das konische E2-Steuerrohr.
    Das steigert den "Power Transfer", detto das konische E2-Steuerrohr.

Mit all diesen Features im Gepäck, versprechen die Amerikaner smooth rides auch auf den garstigsten Strecken, wollen aber gleichzeitig nichts an Sportlichkeit und sogar Renntauglichkeit missen lassen. Das Trek Domane ist sozusagen ihre Antwort auf die berühmt-berüchtigten Brevets und Frühjahrsklassiker. Die logische Konsequenz: Ich mache mich mit dem Komfort-Renner unterm Hintern auf die Suche nach der hiesigen Hölle des Nordens. Zuerst allerdings unterziehe ich das 5.9 WSD einem optischen Check.

Trek Domane 5.9 WSD Spezifikationen

  • Trek Domane 5.9 WSD

Tech Specs

Rahmen500 Series OCLV Carbon InnenlagerBB90
GabelTrek IsoSpeed Full Carbon, E2 KurbelShimano Ultegra, 50/34 Z.
Größen47-50-52-54-56 cm SchaltbremshebelShimano Ultegra Di2
SattelBontrager Affinity Race Lite WSD SchaltwerkShimano Ultegra Di2
VorbauBontrager Race X Lite 31.8 mm, 7° UmwerferShimano Ultegra Di2, braze-on
LenkerBontrager Race Lite IsoZone, Alu KassetteShimano Ultegra, 11-28 Z., 10-Speed
Steuersatzkonisch, integr. gedichtete Rillenkugellager KetteShimano Ultegra, 10-Speed
SattelstützeBontrager Ride Tuned Carbon Sitzturm, 20 mm Versatz

Bremse vo/hiShimano Ultegra
LaufräderBontrager Race Lite, tubeless ready ReifenBontrager R3
Gewicht7,41 kg (o.P.) Preis€ 4.599,-
  • Trek Domane 5.9 WSDTrek Domane 5.9 WSD
  • Trek Domane 5.9 WSDTrek Domane 5.9 WSD
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Ein bisschen umgibt Komfort-Räder ja der Nimbus des Altherren-Renners, nach dem Motto: Wenn's zwickt im Kreuz und die Nasen- und Ohrenhaar allmählich schneller wachsen als das Haupthaar, wird's Zeit für etwas Bequemeres. Die Formensprache des Domane und vor allem das Design des Testbikes straft diese Klassifizierung jedoch Lügen.
Mit seiner keck gereckten Nase, den dünnen Sitzstreben und wuchtig dimensionierten Bauteilen im unteren Rahmenbereich fällt die Optik kompromisslos sportlich aus. Und die gold-weiße Lackierung des Damen-Modells ist gewiss nicht jedermanns Sache - dezentes Altwerden sieht aber definitiv anders aus. Laut Trek Store Vienna kommt die extravagante Farbgebung des Testbikes gerade auch bei den Herren der Schöpfung ausgezeichnet an ... Von mir persönlich gibt's ein klares "Like" (die glitzernden Lenkerbänder ausgenommen), und sei es nur wegen der Abkehr vom ansonsten so oft üblichen Einheitsbreit.
Die interne Zugführung verhilft dem OCLV-Rahmen zu einem makellosen Äußeren und ist durchwegs sauber gelöst. Ebenfalls positiv schlägt die integrierte Kettenführung zu Buche. Darüber hinaus registriere ich wohlwollend, dass bei Trek auch die Damen in den Genuss der modernsten verfügbaren Schalttechnik kommen, nicht ohne das optisch Plumpe der Ultegra Di2-Bauteile negativ zu registrieren. Als mir nach etlichen ratlosen Minuten dann schließlich auch noch klar wird, wozu die klitzekleinen Gewinde an Gabel und Sitzstreben dienen könnten (zur Montage von Schutzblechen nämlich! Für echte Randonneure ein durchaus sinnvolles Gimmick), kann's endlich losgehen.

... und Praxis

  • Trek Domane 5.9 WSD

Wiener Hölle des Nordens, Versuch 1: Die Ortseinfahrt Breitenfurt West, gleich dort, wo man nach einer Beinahe-Senkrechten zwischen Gasthaus Kühmayer und Friedhof wieder (trügerisch) flachen Boden erreicht. Üblicherweise braucht's dort mehr Land als vor der Kurve noch zur Verfügung steht, um die Fuhre wieder auf StVO-konformes Tempo zu drosseln und halbwegs kontrolliert zu überstehen, was dann kommt: Rillen, Flickwerk, Furchen, Löcher.
Mit gewisser Regelmäßigkeit sehe ich in diesem sanften Doppel-S mit Randstein, schmaler Straße und entgegenkommendem Traktor Gott; und habe ob des danach kilometerlang andauernden Gerumpels und Geholpers doch selten Gelegenheit zu religionsphilosophischen Grundsatzdiskussionen.
Auf dem Trek hingegen: kein Himmelvater zu sehen. Erst sticht das Domane laufruhig und spurtreu wie eine Eisenbahn den Hang hinunter; dann reden die kräftig zupackenden Ultegra-Bremsen mit den Bontrager-Felgen perfekt dosierbaren Klartext; irgendwo zwischen Einlenken, Umlegen und Durchziehen bringen sich auch die Reifen mit gutem Grip und breitem Grenzbereich positiv ein; und zu guter Letzt gleite ich herrlich gedämpft der Heimat entgegen.

Nicht, dass dieses Iso-Dings die Straße glatt bügeln würde. Aber es macht sie sanfter. Es fehlen die Ecken, die Kanten, die Schläge. Wo ich sonst reinknalle, macht's jetzt nur leise rums. Wo's üblicherweise scheppert, ist jetzt bloß ein Vibrieren. Die zahlreichen Schlaglöcher werden zu vernachlässigbaren Dellen, das üblicherweise deutlich bemerkbare Rütteln auf rauem Asphalt kommt, wenn überhaupt, nur sehr gedämpft in meinem Kreuz, Nacken und Schultergürtel an.
Ein wackelndes, wippendes Sitzrohr habe ich im Gegenzug völlig umsonst befürchtet. Der optisch deutlich sichtbare Flex (etwa, wenn man mit gesammelter Körperlast auf die hintere Sattelkante drückt) hat keinerlei unerwünschten „Nachhall“. Wer hinter dem Wirken des IsoSpeed-Gelenks ein Feeling ähnlich einer Parallelogramm-Sattelstütze vermutet, irrt ebenfalls. Und „gesperrtes Fully“ trifft's noch weniger. Überhaupt ist schwer zu beschreiben, was da passiert. Sicher ist nur, dass etwas passiert – und dass das gut ist. Ganz eindeutig macht diese erste Blitzausfahrt Lust auf mehr.

  • Trek Domane 5.9 WSD

Wiener Hölle des Nordens, Versuch 2: über die Haselrast zur Kalten Kuchl. Dort ist der Asphalt so schlecht wie die Moral in Österreichs Politik, und außerdem ist der Weg ins Mekka der Topfenstrudel-Junkies lang – zumindest bei Start und Ziel in Wien Süd. Zwei ideale Voraussetzungen für einen Komfort-Renner, sich zu beweisen.
Bis zur Haselrast bleibt genug Zeit, mich an das Domane zu gewöhnen. Die Geometrie fühlt sich stante pede vertraut an, was zum einen sicher daran liegt, dass mir als Madone WSD-Besitzerin die Trek'sche Bauart prinzipiell bekannt ist. Andererseits scheinen die Endurance-Abmessungen schlichtweg gelungen: die Sitzposition ist bequem, nachgerade entspannt, fühlt sich aber durchaus sportlich an. 150 km+ Rides rücken damit ebenso in den Bereich des problemlos Machbaren wie engagierte Intervall-Einheiten knapp unterhalb des Silberblicks.
Was meinen eigentlichen Untersatz betrifft: Ich bin kein Fan frauenspezifischer Sättel. Elegant auszusehen, schaffen die wenigsten von ihnen, und sie nageln dich in einer bestimmten Pose fest; in einer idealen zwar, aber doch. Das gilt auch für den Bontrager Affinity RL. Immerhin ist der weiße Thron jedoch der erste seiner Art, der mich nicht genau an den Kanten seiner Einbuchtung drückt, ergo wirklich gemütliches Sitzen ermöglicht.

Ein paar Kilometer Übung braucht's, bis das Schalten per Ultegra Di2 wirklich flutscht. Dies nicht etwa wegen funktionaler Insuffizienz des elektronischen Gangwechslers, ganz im Gegenteil: Kaum angekommen am Schalthebel, ist der gewünschte Gang auch schon drin – unter Last ebenso wie beim Überspringen mehrerer Ritzel. Schaltpräzision und -geschwindigkeit sind mit jener beim mechanischen Gangwechsel nicht zu vergleichen und das begleitende Motorengeräusch, de facto nur vorne zu hören, verleiht dem Rad einen interessanten technischen Touch.
Allerdings, und das ist, weil es sich doch um ein WSD-Bike handelt, vermutlich nicht als Einzelschicksal abzutun: Mit meinen recht klein geratenen Greifwerkzeugen erreiche ich den Auslösepunkt der beiden großen Hebel nicht ohne umzugreifen. Damit es schnurrt und klickt, muss ich erst mit der gesamten Hand nach unten-außen kippen. Kein wirkliches Malheur, aber auch nicht richtig angenehm.
Gerollt wird auf Bontrager RL-Laufrädern (übrigens tubeless ready, was Gegenstand eines separaten, späteren Tests sein wird) mit 700x25c-Reifen. Ganz sicher sind diese bequemer als die schmälere 23er Standard-Variante. Aber ganz ehrlich: In der beeindruckenden Summe des Komfort-Pakets will es mir nicht gelingen, den Anteil der Gummis daran herauszufiltern.

  • Trek Domane 5.9 WSDTrek Domane 5.9 WSDTrek Domane 5.9 WSD
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Was die generellen Fahreigenschaften von Treks Neuentwicklung betrifft: Sie fallen trotz der für Räder dieser Kategorie typischen, hohen Front und des etwas längeren Radstands erstaunlich sportlich aus. Gut austariert und mit brauchbarem Kampfgewicht, wirkt es zuverlässig in der Linienführung, ruhig beim Rollen, zackig im Antritt, geschmeidig in den Kurven. Durchaus vorstellbar, dass die fett dimensionierte Mitte auch dem Antritt eines 90-Kilo-plus-Menschen ungerührt standhält; meine (vergleichsweise geringe) Energie verpufft jedenfalls sehr viel eher in der Muskelarbeit für das Dauergrinsen, welches mir das Domane abringt, als in den Rohren seines Carbon-Chassis. Fabian Cancellara hat wohl nicht umsonst bei den Frühjahrsklassikern angekündigt, die ganze Saison mit diesem Rennpferd bestreiten zu wollen …

Und was den eigentlichen Zweck meiner Fahrt angeht: Noch nie erschien mir die Haselrast so idyllisch. Sehnte ich mich sonst ob des rauen Untergrundes und seiner zusätzlichen Tücken – kleine und weniger kleine Steine, große und noch größere Löcher, Bruchlinien am Straßenrand … - unter Umständen sogar auf die deutlich glattere, aber verkehrsreiche Gutensteiner Straße, genieße ich diesmal die Passhöhe von den untersten Engstellen im Fels bis zu den obersten Kurven mit mediterranem Flair in vollen Zügen. Es braucht also härteren Tobak.

  • Trek Domane 5.9 WSD

Wiener Hölle des Nordens, Versuch 3: Die Höhenstraße. Per Rennrad auf gepflasterten Straßen zu fahren, habe ich mir schon vor Ewigkeiten abgewöhnt. Es gibt einfach keinen Grund, das leiwand zu finden. Es rumpelt, es scheppert, es schlingert, es rutscht, es schmerzt in den Handgelenken – und echten Radfans gibt es auch einen Stich ins Herz: das arme Material!
Das Trek Domane aber hat es so gewollt: ab auf die Wiener Höhenstraße, dem Wald von Arenberg Ostösterreichs. Und weil der Mensch ein Gewohnheitstier ist und mir der Komfort des Testrads nach nunmehr doch schon zwei Monaten recht selbstverständlich geworden ist, nehme ich zwecks Vergleich meine frisch servicierte Anja Charlotte mit.

Das war ganz eindeutig ein Fehler. Denn natürlich rumpelt und scheppert und schlingert und schmerzt es. Allerdings nur auf meinem bis dato heiß geliebten Madone. Am Domane hingegen verliert das Kopfsteinpflaster fast gänzlich seinen Schrecken, wird quasi nivelliert – mehr noch: Durch die vertikale Nachgiebigkeit des Rahmens scheint dieses Rad dermaßen an Traktion zu gewinnen, dass das Hinterrad sogar auf diesem unangenehmsten aller Untergründe einfach „kleben“ bleibt und ich ohne den hier sonst üblichen Versetzern und zittrigen Linien meine Bahnen ziehen kann.
Eine Offenbarung, ehrlich. Und eine Erkenntnis: Für dieses Rad gibt es kein Terrain, das den Beinamen „Hölle“ rechtfertigt …

  • Trek Domane 5.9 WSD

Fazit

Trek Domane 5.9 WSD
Modelljahr:2013
Testdauer:9 Wochen, ca. 460 km
+Komfort ohne Ende
+trotzdem steif, effizient, schnell
+Hightech auf für Frauen
opolarisierendes Design
-Di2-Hebel mit kleinen Händen schwer erreichbar
BB-Urteil:Komfort auf der Straße -
es gibt ihn doch! Eine Offenbarung und ein Must-Have.

Mit dem Domane setzt Trek eine Benchmark in Sachen Komfort und Langstreckentauglichkeit. Vibrationen werden von dem völlig neu gedachten Dämpfungssystem effizient gefiltert, harte Schläge spürbar abgefedert. Gepaart mit der ausgesprochen bequemen Sitzposition und durchdachten Details (wie Schutzblech-Befestigung oder integrierte Kettenführung) ergibt das einen wirklich heißen Tipp für Randonneure.

Gleichzeitig überzeugt die Neuentwicklung aber auch mit ausgeprägten Sportler-Genen. Fabian Cancellara hat das Bike als „renntauglich“ tituliert. Dem ist nichts hinzuzufügen. Optisch versteckt der Racer seine Komfort-Features geschickt, fahrtechnisch bleiben keine Wünsche offen.

Angeboten wird das Domane in drei Carbon-Modellreihen (6, 5 und 4 Series, jeweils auch ein WSD), die sich vorrangig in der Qualität der verwendeten Kohlenstoff-Fasern unterscheiden und zwischen 1.999 und oben offen (Project One) kosten. Außerdem gibt's zwei Alu-Varianten (2 Series) unter 1.500 Euro.
Das Making-of

Das Making-of

16.12.12 13:46 22.287Text: NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

Klicke für alle Berichte von NoMan
Fotos: NoNa
Alles gelogen. Die Bilder hinter den Bildern zum Domane-Fotoshooting.

Das Making-of

16.12.12 13:46 24 Kommentare NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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NoNa
Alles gelogen. Die Bilder hinter den Bildern zum Domane-Fotoshooting.
  • Auf Motivsuche gibt'sAuf Motivsuche gibt's
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  • kein Pardon. Da werdenkein Pardon. Da werden
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  • um des Fotos Willenum des Fotos Willen
    um des Fotos Willen
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  • Traktorfurchen zu Straßen.Traktorfurchen zu Straßen.
    Traktorfurchen zu Straßen.
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  • und klitzekleine Unebenheitenund klitzekleine Unebenheiten
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  • so lange rangezoomt, bis sieso lange rangezoomt, bis sie
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  • zu Riesengruben werden.zu Riesengruben werden.
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  • Außerdem: NoMan's Outfit!Außerdem: NoMan's Outfit!
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  • Tja, und wer hätte gedacht, dass diesem schmucklosenTja, und wer hätte gedacht, dass diesem schmucklosen
    Tja, und wer hätte gedacht, dass diesem schmucklosen
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  •  Flecken Erde der Aufmacher entspringen würde? Flecken Erde der Aufmacher entspringen würde?
    Flecken Erde der Aufmacher entspringen würde?
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  • Wohl nur der Mann mit der tollen neuen Kamera und dem Gespür fürs Endergebnis, BigAir ...
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Ich sag's nur ungern weil schädigend für die Radbauer:

25er Reifen mit weniger Luftdruck bringen (wesentlich mehr) als Domane, GranFondo und sonstige "Komfortkutschen" mit ihren MacGyver-Features.

 

Ich denke mir, es kommt immer auf die "Breitengrade" an, in denen man sich bewegt. Bei unseren Straßenverhältnissen reichen meiner Meinung nach 23er Reifen für ausreichend Komfort. Falls du wirklich in Belgien wohnst und viel auf Kopfsteinpflaster und den berühmten "Schotterstraßen" unterwegs bist, dann machen diese Komfortrenner womöglich mehr Sinn.

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Das trifft's vermutlich ganz gut.

Für belgische Verhältnisse haben sie ihre Daseinsberechtigung. Und nur da werden sie auch von einigen (auch nicht allen) Pros gefahren.

Wenn jemand noch kein Rad hat und Komfort als Kaufargument ganz weit oben steht, könnten diese Räder eine Alternative sein.

Jetzt extra umzusteigen, weil's so revolutionär neu/komfortabel ist, würde ich nicht.

Da gibt's günstigere Bereiche, wo man sich mit dem bestehenden Rahmen mehr Komfort herausholen kann.

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Ich sag's nur ungern weil schädigend für die Radbauer:

25er Reifen mit weniger Luftdruck bringen (wesentlich mehr) als Domane, GranFondo und sonstige "Komfortkutschen" mit ihren MacGyver-Features.

Das kann ich so nicht bestätigen. Hab die Domane-Laufräder (mit 25ern...) probehalber in mein Madone gesteckt - kein Vergleich. Die Effizienz des Domane lässt sich auch optisch sehr einfach nachvollziehen. Wer sich einmal mit ein bissl Gewicht auf die Sattelhinterkante gelassen und dabei dem Sattelrohr zugesehen hat, weiß, was ich meine - dieses "Federn" kriegst bei keinem konventionell gebauten Radl hin, auch mit 100 kg oder nur 5 bar nicht.

Wie viel Komfort prinzipiell zum Straßenfahren gehört, ist natürlich Ansichtssache. Ich persönlich konnte dem ganzen - v.a. da das Grundkonzept so sportlich blieb - sehr viel abgewinnen. Harte Jungs oder Leut, denen Ausfahrten mit mehr als 2 Stunden ein Gräuel sind, sehen das u.U. anders ...

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Das Domane macht halt nur fuer Profis Sinn, da deren Raeder sowieso 6.8 kg wiegen muessen. Hobetten brauchen da schon was Stammtischtauglicheres (sub 6kg). :D

 

Hab eine Team Edition (120er Steuerrohr u.a.), und bei der ersten Ausfahrt ist mir die unkomfortable Gabel aufgefallen...nicht dass sie unkomfortabler waer als andere RR Gabeln, aber der ueberaus angenehme Hinterbau, laesst die Front im Gegensatz harscher anfuehlen.

 

Meinem Gstell isses Recht, und wenns dem Cance passt, kann ich mich auch damit sehen lassen, hehe...

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Geb dir zu 100% recht. Komfort macht Sinn, allerdings nicht überall. Ein Reifen mit 5 Bar fühlt sich schwammig an, speziell in der Kurve oder im Wiegetritt, ein auf Komfort getrimmter Rahmen nicht.

Es gibt tatsächlich soetwas wie ein Aha-Erlebnis, das weiß man aber erst, wenn man so ein Rad gefahren ist, ging mir genauso.

 

Das kann ich so nicht bestätigen. Hab die Domane-Laufräder (mit 25ern...) probehalber in mein Madone gesteckt - kein Vergleich. Die Effizienz des Domane lässt sich auch optisch sehr einfach nachvollziehen. Wer sich einmal mit ein bissl Gewicht auf die Sattelhinterkante gelassen und dabei dem Sattelrohr zugesehen hat, weiß, was ich meine - dieses "Federn" kriegst bei keinem konventionell gebauten Radl hin, auch mit 100 kg oder nur 5 bar nicht.

Wie viel Komfort prinzipiell zum Straßenfahren gehört, ist natürlich Ansichtssache. Ich persönlich konnte dem ganzen - v.a. da das Grundkonzept so sportlich blieb - sehr viel abgewinnen. Harte Jungs oder Leut, denen Ausfahrten mit mehr als 2 Stunden ein Gräuel sind, sehen das u.U. anders ...

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Ich bin ja auch schon so eins gefahren, allerdings das GranFondo.

Sagt mir nicht zu, obwohl ich sehr selten weniger als 2 h fahre. ;)

Klar ist Stiffness nicht alles, aber sind jetzt alle Prämissen der letzten 10 Jahre möglichst steife, bockharte Rahmen, Tretlager, Laufräder, Carbonsohlen, usw. zu bauen wieder fürn Hugo.

 

Mir scheint, der "jedes Jahr eine neue Sau durch's Dorf treiben" (überspitzt formuliert) Trend schwappt vom Triathlon jetzt auch auf den Road-Bereich rüber.

 

Irre ich mich da?

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Ich bin ja auch schon so eins gefahren, allerdings das GranFondo.

Sagt mir nicht zu, obwohl ich sehr selten weniger als 2 h fahre. ;)

Klar ist Stiffness nicht alles, aber sind jetzt alle Prämissen der letzten 10 Jahre möglichst steife, bockharte Rahmen, Tretlager, Laufräder, Carbonsohlen, usw. zu bauen wieder fürn Hugo.

 

Mir scheint, der "jedes Jahr eine neue Sau durch's Dorf treiben" (überspitzt formuliert) Trend schwappt vom Triathlon jetzt auch auf den Road-Bereich rüber.

 

Irre ich mich da?

 

Das Problem ist, dass sich manche Unternehmen tatsächlich was überlegen: Anordnung der Carbonmatten, unterschiedliche Carbonfasern, asymetrische Streben, Rohre unterschiedlicher Wandstärke, vertikaler Flex, bla bla, die Sachen am Computer simulieren, Prototypen testen und dann erst auf den Markt bringen... marketingtechnisch fett wird das dann auch präsentiert.

 

Und dann gibt es wieder Firmen, die statt einer 31.6er Stütze eine 27.2er montieren und das gleiche behaupten. Oder andere wiederum einen weichen und somit schlechten Rahmen hernehmen und Komfortbike darunter schreiben... usw.

 

Meiner Meinung nach hast du vollkommen recht, dass generell viel Humbug betrieben wird - aber man muss unterscheiden. Das Canyon von Hannes und mein SuperSix Evo sind echt steife Rennböcke, aber dennoch spürbar komfortabel. Und ich bezieh das jetzt nicht ausschließlich auf längere Ausfahrten und den TOUR Komfortfaktor. Den "Komfort" spürst tatsächlich auf rumpeligen Abfahrten und in Kurven mit schlechtem Asphalt. Plötzlich fährt das Rad da hin wo du auch hin willst und du musst dabei nicht mal aus dem Sattel gehen, obwohl es dir in der Vergangenheit an der gleichen Stelle die Plomben rausgeschlagen hat.

 

Ich will damit sagen, dass man diesen Trend nicht verteufeln sollte, aber zumindest kritisch hinterfragen.

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Ich kann diesem ganzen Komfortthema schon etwas abgewinnen.

 

Einerseits ist es eine Positionierung der großen Hersteller in einem Marktsegment auf das der Hobbysportler seit der Einführung von Carbon als Werkstoff gewartet hat. Die verschiedenen Möglichkeiten wie man Carbon verarbeiten kann beginnen schön langsam in der Radbranche einzug zu halten. Alles bis jetzt war ja nur so Leichtbau und Rennfahrer Blabla mit dem sich der Freizeitfahrer nur bedingt identifizieren kann.

 

Andererseits konnte ich als jemand der sehr hohen Anspruch ans Material hat am eigenen Leib erfahren welche Möglichkeiten von Komfort es im Rennbereich gibt und wie sie sich positiv auf die Leistung auswirken. Die BMC Teammachine die ich heuer gefahren bin wurde zB bewusst nicht auf Tourstandard getrimmt sondern rein auf ein ausgewogenes Konzept an Performance. In keinem Segment herausragend aber in Summe einfach ein geiles Bike. Im Vergleich zum Scott Addict deutlich komfortabler, trotzdem aber spritzig im Antritt. Das Scott war zwar wegen der hoheren Steifigkeit im Sprint die erste Wahl für Kriterien jedoch hinten mit 25er Competition statt der bewährten 22mm. Das BMC war bei langen Marathons und ausgedehnten Sonntagsrunden einfach effizienter und hatte den Vorteil das ich durch den Komfort des Rahmens die steifsten Laufräder verwenden konnte ohne durchgeschüttelt zu werden.

 

In Summe macht jede Art der Energieersparniss einfach sinn, egal ob ein Komfortrahmen für den Hobbyfahrer oder 24/25mm Hinterreifen bei Profis, hauptsache weniger Watt werden benötigt.

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Konnte vor ein paar Wochen ein Domane probefahren und der Komfort ist gerade auf den schlechten OÖ-Straßen durchaus spürbar, ähnlich bequem wie ein altes Softride nur ohne die negativen Eigenschaften wie "aufschaukeln". Vorne wirkt es durch das bequeme Heck hart, irgendwie wie ein Fully mit Starrgabel.

 

Es hat mich, warum auch immer, wesentlich mehr überzeugt als z.B. das Serum.

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  • 3 Wochen später...

weiß wer ob ... mal abgesehen vom Erscheinungsbild - man auf so einem Rahmen wo das hintere Dreieck bewußt "flexibel" ist einen Gepäckträger wie den Tubus Fly montieren kann ? (Gewicht liegt auf Laschen die mit dem Schnellspanner mitgespannt werden und oben geht von der mittigen Bremsenbefestigung ein Steg weg um den Träger zu fixieren)? Weil für Mehrtagestouren ist mir ein Gepäckträger mit Tasche wesentlich lieber als ein riesen Rucksack.

müßte dann der Träger nicht ein Gelenk haben das das ganze dann wie ein Parallelogram arbeiten kann ? dsc04408.jpg

 

- danke

 

Michael

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Hab bei Trek nachgefragt - hier die Antwort:

 

"Dieser Gepäckträger funktioniert mit dem Domane http://www.bontrager.com/model/08214 Da hinten muss nichts flexen, das macht ja schon das Gelenk zwischen Sitz- und Oberrohr.

Die untere Befestigung wird mit dem Schnellspanner eingeklemmt. Für oben gibt es einen beiliegenden Adapter, den man mit der HR-Bremse einklemmen kann. Genau wie bei dem Träger auf dem Bild.

Damit hat man dann ein Domane mit Gepäckträger. Zusätzlich können diese Schutzbleche montiert werden: http://www.bontrager.com/model/04684

Diese Gepäcktaschen sind besonders für lange Touren und sportliche Pendler geeignet, denn man stößt nicht mit den Fersen an die Tasche ;)http://www.bontrager.com/model/09563 "

 

Hoffe, das hilft!

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- ja du hast völlig recht - das paßt nicht - aber ich bin halt praktisch orientiert und hab gerne Technik - meine Radreisen bis jetzt waren / sind ein MTB (RM Hammer) mit Vollausstattung (Nady, Schutzbleche. ,mal mit Yak, mal mit Chariot, ...).

Die Kinder werden größer und so ist auch die eine odere andere SoloTour drinnen - bis jetzt eben mit dem MTB. So jetzt hab ich ein RR - ein altes Wilier ALU - knüppelhart - und hat eigentlich nie wirklich gepaßt (Versandkauf vor 15 Jahren). Heuer steht ein "Runder" an und eine Belohnung wäre fällig - und da tät mir so ein RR gut gefallen. Komfort und trotzdem sportlich schnell. Wenn jetzt da wieder eine Mehrtagestour anfällt und ich hab so ein RR dann will ich sicher nicht mit Rucksack fahren. Eine riesen Satteltasche wie diese von Carradice wär wahrscheinlich auch eine Möglichkeit oder ... eben ein Gepäckträger. Daher kommt die Frage. Und ich finde das auch unübliche - auf den ersten blick vielleicht hässliche Sachen einen gewissen Reiz entwickeln wenn man mit ihnen bereits was erlebt hat - das Ding also schon ein paar Geschichten zu erzählen hat.

... so meine Erklärung zu dem "seltsamen Wunsch" ..

 

Gruß

Michael

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  • 1 Monat später...
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