Was man vielleicht bedenken sollte, ist dass Mutterkuhhaltung eher selten vorkommt, und dass davon eigentlich die meiste Gefahr ausgeht. Daher sollte man schon erwarten dürfen dass ein Bauer, v.a. wenn er von Problemen weiß, zumindest einen Zaun aufstellt. Sollte normalerweise auch im Interesse des Bauern sein. Wenn man die aktuelle Diskussion im Hinblick auf Eigenverantwortung in der Natur etwas überspitzt und in andere Bereiche ausweitet, dann brauch ich in Zukunft auch keine Baustelle mehr zu sicher, weil da könnte ja auch jeder wissen dass da Gefahren lauern, und wenn was passiert, tja selber Schuld.
Und weil grad passt noch eine Erfahrung von mir die ich schon ma wo anders geschrieben habe:
Wir haben hier auch so einen Spezialisten. Frührentner der nie was mit Landwirtschaft am Hut hatte, aber eine Alm und Wiesen im Familienbesitz. Jetzt hat er eine Herde Hochlandrinder, die das ganze Jahr draußen sind. Soweit so gut. Für die Tiere ein tolle Lebensform.
Für Spaziergänger, Wanderer aufgrund der größe werdenden Herde immer gefährlicher.
Ich kann das beobachten weil die Zufahrt zu meiner Hütte genau über seine Alm geht, auf der die Tiere das ganze Jahr leben. Obwohl ich selbst mit Kühen groß geworden mache ich inzwischen einen Bogen um die Herde. Bin letztens zu Fuß zur Hütte, weil wegen des Schnees nicht anders möglich. Hatte Brot etc. im Rucksack. Das müssen die Kühe gewittert haben. Die ganze Herde ist mir hinterher. Konnte grade noch das Gatter hinter mit zumachen. Hätte ich meinen 6-jährigen Sohn dabei gehabt, wäre es vielleicht nicht so glimpflich ausgegangen.
Ich habe ihn schon mehrfach darauf angesprochen, und ihm geraten irgendwas zu machen, bevor jmd. ernsthaft zu Schaden kommt. Schliesslich geht im Sommer ein Wanderweg über die Alm. Aber keine Einsicht.
Was wenn jetzt was passiert? Ist da auch der (dumme) Wanderer schuld? Und so wie sich das die letzten Jahre entwickelt, befürchte ich dass irgendwann was passiert.