also erstens einmal wehre ich mich gegen den begriff "kriegsfotograf". dahinter steckt so viel actiongeilheit.
viel besser ist der begriff "politischer bildberichterstatter".
zweitens mag ich nachtwey nicht so besonders. ich attestiere ihm eine gewisse berechnung hinter seinem tun. hätte er den film nicht gedreht, würden ihn nicht so viele kennen. seine bilder kennen deswegen aber nur unbedeutend mehr. zumindest nicht adäquat mehr. es wäre besser gewesen wenn er einen film über seine bilder gemacht hätte, statt über sich. aber gut, das ist meine persönliche und daher subjektive meinung.
seine bilder sind allerdings gut. da gibts nix.
und drittens geb ich dir uneingeschränkt recht, wenn du sagst dass die moderne bildberichterstattung kein zufallsprodukt ist. dahinter steckt eine menge recherche und papierkrieg im vorfeld bis man überhaupt erst einmal im flieger sitzt, der einem in das entsprechende land bringt.
kleines beispiel: du warst noch nie im waldviertel. jetzt sollst aber dort hin und innerhalb von einer woche atemberaubende bilder mitbringen. nicht drei, hunderte.
dann kommst heim und siehst bilder von anderen die auch dort fotografiert haben. deren bilder sind um welten besser (inhaltlich) als deine. du stellst erschüttert ferst, dass du nie zur richtigen zeit am richtigen ort warst, weil du dich dort nicht auskanntest und auf eigener faust ohne einheimischer hilfe unterwegs warst.
du fragst also nach wer diese bilder gemacht hat und du erfährst, dass der bildautor ca. 5x im jahr für zwei wochen dort ist, dort an schippl leut kennt und auch sonst über die gegend ziemlich viel bescheid weiss.
soviel zur recherche. darum sinds ja reporter.
der kleine tom cool, die mittlere tom cool(in), der grosse tom cool und ich!