Ich fand bis jetzt die Diskussionen über Radfahrer die über rote Ampeln fahren, eher als Neiddebatte (bezüglich schnellerem vorankommen gegenüber MIV) und ging davon aus, dass die radelnden Mitmenschen, die trotz Rot fahren, auch die Situation richtig einschätzen können bzw versuchen die Situation einzuschaetzen, sich vergewissern ob schon Autos lauern/am wegfahren sind/ob aus einer anderen Richtung MIV kommt/u.s.w., eben die Situation "im Hirn abklären", da man ja im Falle eines Kontaktes mit einem PKW/LKW als Radler ohne Knautschzone mit hoher Wahrscheinlichkeit verletzt sein wird.
Nennt es blauäugig oder naiv, aber ich dachte das eigene Leben sollte einem dass schon wert sein.
Falsch gedacht:
Heute fährt ein Radler (Bildungsbürger 40+, Stadtrad) den Ringradweg Richtung Urania, kommt zur Ampel Weiskirchnerstrasse (vis a vis U-Bahn Stubentor), es ist schon längst Rot (wie gesagt, für mich auch kein Hindernis wenn keine Autos und Situation abgeklärt), einige Autos stehen auch schon zum wegfahren bereit, und er fährt einfach weiter. Ich konnte meinen Augen nicht glauben und dachte der will sich jetzt umbringen, dass Auto bei der Ampel war schon am anfahren und bremste voll ab, wenige Centimeter haben für einen Sturz gefehlt, hätte der Autofahrer etwas früher oder stärker beschleunigt wär der Typ überfahren gewesen.
Unglaublich.
Tagtäglich kommt mir der oben geschilderte Radfahrertypus (Bildungsbürger auf Stadtrad) unter, immer dabei irgeneinen Scheisz zu bauen, z.B. deppert obwohl Rot am Zebrastreifen vorfahren (Fussgänger ärgen sich, Autos von Rechts die einbiegen werden behindert), bei jeder Ampel am Radweg vorfahren, dann NULL Antritt und muss dann wieder überholt werden, selbiges gilt auf der Strasse (nix dagegen die Autokolonne zu überholen), dann aber krampfhaft noch die vorne eingereihten Radfahrer überholen und wieder NULL Antritt.
Sind ja keine Radboten oder in einem Alleycat, was soll das für einen Sinn haben?
Von den Leuten die am Einrichtungsradweg als Geisterfahrer unterwegs sind, speziell die, die am Radstreifen für den Radverkehr GEGEN die Einbahn IN Fahrtrichtung unterwegs sind (sehe ich tagtäglich), will ich jetzt gar nicht sprechen, soviel Dummheit ist schwer zu ertragen.
Man muss dass ganze wirklich sehr differenziert diskutieren, aber solche Leute bringen eindeutig schlechtes Licht über uns Radler.
Ebenso undifferenziert sehen es viele Autofahrer, die Rotlichtverstosz (was für ein Wort) gleich Rotlichtverstosz setzen, was aber meiner Meinung nach nicht immer gleichzusetzten ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, die Radwegbenutzungspflicht muss zerschlagen werden.