Kommt immer darauf an was los ist. Als unser Kleiner in der 24. Woche raus wollte, da hat sich dann die Zweiklassenmedizin ganz klar gezeigt.
Uns hat man damals gesagt, wie teuer das Medikament sei, das meine Frau damals gegeben wurde - und nur unser Arzt hat sicher gestellt, dass es dennoch verabreicht wurde (weil das andere billigere einfach nicht angeschlagen hat).
Es ist ein riesen Unterschied in der Betreuung auf der Präpatalen Station im AKH. Dort sind so wenig Betten, dass Frauen die "nur" Krankenkasse haben bei den ersten Anzeichen der Besserung heimgeschickt werden. Und nächste Woche nimmt man sie dann wieder auf und holt das Kind um es in die Frühgeborenenstation zu bringen.
Die Wahrheit ist aber auch, dass mir das überhaupt nicht einleuchten will. Ein Kind das so viel zu früh kommt kostet Unmengen mehr als die Betreuung der werdenden Mutter auf dieser Station. Von den Folgekosten weil das Kind, wenn es in der 24. Woche kommt, kaum vernünftige Chancen hat nicht behindert zu sein rede ich da noch gar nicht. Man darf natürlich Gesundheit nicht mit Geld aufrechnen, aber absolut unverständlich wird es, wenn die öffentliche Hand den insgesamt teureren Weg wählt, bloß weil die Kohle aus einem anderen Topf kommt.
Zugegeben haben wir auch für Kassenpatienten eine sehr gute Versorgung aber in manchen Situationen trennt sich das dann doch auf. Neues Hüftgelenk? Frag mal nach wie lange es mit Privatarzt dauert und wie lange du wartest wenn du keine Zusatzversicherung hast. Ich habe meine Versicherung bis heute auch noch nicht nutzen müssen und in Wahrheit ist mir jedes Jahr wo ich keinen Versicherungsfall habe lieb und teuer. Aber wenn es hart auf hart kommt, dann macht es einen Unterschied - ob du das wahrhaben willst oder nicht.