@ adal: Sehr schöne postings.
Ein paar Passagen möcht ist kurz herausstreichen, eine, weil sie mir so gut gefällt, die anderen, weil sie gegenübergestellt einen wesentlichen Punkt, nämlich Kultur als Standortfaktor, herausstreichen.
Wohl die schönste Art, den Wiener Grant euphimistisch zu umschreiben. Ich mag die Wiener Ober, sofern sie mir nicht zu selbstwebusst sind.
Ja, das ist's! Als Graz 2003 Kulturhauptstadt wurde, haben manche die Investitionen in die kulturelle Infrastruktur kritisiert. Dann fiel der schöne Satz: "Wenn heute Leute nach Ägypten fliegen, dann wegen der tollen Wirtschaft, die die haben oder der jahrtausendealten Kultur?"
Ich denke auch, dass die meisten Toristen Wien nicht wegen Christl Stürmer, sondern eher wegen der Wiener Philharmoniker (selbst wenn sie sie nicht hören) besuchen. Christl Stürmers sind austauschbar und neu formbar, die jahrhundertealte europäische Kultur, die ja weltweit (etwa in China oder Japan) verehrt und auch eklektizistisch nachgemacht wird, halt nicht.
Nur, um sie am Leben zu halten oder zu rezipieren, braucht man Zeit und Konzenztration. Und eine Wirtschaft, die diese weichen Standortfaktoren vergisst und nur mehr den augenblicklichen Umsatz im Kopf hat, handelt da fahrlässig.
Als absehbar wurde, dass die geschaffenen Investitionen für Graz 2003 nach dem Kulturhauptstadtjahr nicht weiter aktiv beworben wurden, sprachen gerade Wirtschaftsleute von aktiver Geldvernichtung. Über Geld, das man nicht sofort im Umsatz sieht, das aber langfristig bestens investiert ist.
Am Sonntag shoppen zu können, spielt da keine Rolle.