Interessante Diskussion. Ich versuche mal ein bisschen Input aus der Sicht eines Durchschnittsfahrer zu geben. Ich bin dieses Jahr von einem älteren Tourenfully auf ein aktuelles Enduro (der harte Bock ) umgestiegen. Auf dem Papier unterscheiden sich die beiden Räder schon sehr deutlich:
Lenkwinkel von 69.XX° auf 65.7° Federweg von 140/130 auf 170/170 Radstand +8.2 cm Reach ca. +2.2 cm Cockpit- und Tretlagerhöhe: quasi ident, Tretlager auf ca. 345mm
Ich hatte am Anfang Zweifel, ob sich das Bike auf den flowigen und einfachen Wienerwaldtrails vor meiner Haustür nicht ein bisschen zu behäbig anfühlt. Es hat sich aber gezeigt, dass dies unbegründet war. Hat man sich einmal daran gewöhnt, dass man ein solches Rad etwas aktiver in die Kurve drücken muss, so ist man auch damit verdammt wendig. Was ich überhaupt nicht festellen konnte, ist das oft erwähnte Problem ausreichend Druck aufs Vorderrad zu bekommen (50mm Vorbau/5mm Spacer). Mittlerweile könnte ich mir auch vorstellen, den LW noch flacher zu machen. Ich glaube allerdings, dass für einen Fahrer der keine sehr speziellen Bedürfnisse hat irgendwann die Grenze erreicht ist. Man sollte nicht vergessen, dass viele Leute die hier mitdiskutieren anscheinend oft in sehr steilem Gelände unterwegs sind. Für den Durchschnittskäufer dürfte das, wie angesprochen, nicht zutreffen.
Das niedrige Tretlager hat sich jedoch bemerkbar gemacht - bergab sehr positiv, bergauf muss man schon aufpassen. Ich komme mit dem Fanes zwar ein paar Sachen rauf, an denen ich mit dem alten Rad immer gescheitert bin, allerdings hab ich die Pedale schon ein paar mal sehr herzhaft in den Boden gerammt. Für ein Rad, welches auch bergauf gut pedalierbar bleiben soll, halt ich eine Tretlagerhöhe in diesem Bereich auch als sinnvolle Untergrenze an.
Die Kritik an der Geometrie des IBC kann ich nicht nachvollziehen. Das Sitzrohr ist in Rahmengr. M 44cm lang - nicht ultrakurz, aber meiner Meinung keineswegs so lang, dass es stören würde. Zum Vergleich: 601: 42cm, Rune: 43cm, Torque und Fanes: 44cm
Es kommt sicher auch auf die eigenen Körperproportionen an, aber für mich sind die Reachwerte von IBC und Fanes lange genug, um auch mit kurzem Vorbau gut bergauf zu gehen. Die Geo ist vielleicht nicht revolutionär, aber wirklich viele Hersteller die Vergleichbares anbieten, gibt es noch immer nicht.
Der Forward Geometry Sache von Mondraker stehe ich eher skeptisch gegenüber. Die Front kommt für ein paar mm weniger Vorbaulänge doch sehr viel höher. Limitieren euch die momentan verfügbaren Vorbauten wirklich?
Ich glaube auch nicht, dass sicher sehr breite Felgen oder Reifen in den nächsten paar Jahren durchsetzen. Dafür halte ich die Käuferschaft einfach für zu konservativ, auch wenn es sinnvoll sein sollte. Man denke nur an die 29er Diskussion
Probefahren würde ich sowas aber sehr gerne einmal.