Also nochmals: Das Rad ist auf einem Rollentrainer eingespannt, die Rolle ist nicht auf den Reifen gepresst. Ich trete in die Pedale mit 100 rpm. Die Leistung, die ich auf die Pedale abgebe, muss an vorhandenen Widerständen abgearbeitet werden. Letztlich entsteht aus allen Widerständen Wärme, die an die Umgebung abgegeben wird. Im Schnitt 20 Watt.
Die Widerstände setzen sich zusammen aus:
- Lagerreibung Nabe, Schaltröllchen, Tretlager, Pedalachsen.
- Luftwiderstand Laufrad.
- Kettenreibung. Diese und nur diese ist annähernd proportional zur aufgebrachten Leistung, da die Kettenlinie um die Zahräder kein Kreis sondern ein Polygon darstellt. Die Lager zwischen den Kettengliedern erzeugen auch Widerstand, der wiederum lastunabhängig ist. (Deshalb ist der Antriebsverlust beim 11er Ritzel am größten und deshalb sind die 9er Ritzel von Ethirteen kritisch zu betrachten...anderes Thema.)
Bei 300 Watt ergibt die Summe der Verluste im besten Fall erfahrungsgemäß 2,5%, also 7,5 Watt, davon hat die Kette laut Theroie den größten Anteil. Wenn ich aber nur mit 20 Watt trete, ergibt das für den Kettenwiderstand maximal 0,5 Watt. Wenn also die Messung stimmt (was nicht der Fall sein wird, da 20 Watt weit außerhalb des vorgesehen Messbereichs liegt), dann frag ich mich woher die anderen 19,5 Watt kommen.
Und mich irritiert, der hohe Drehwiderstand der Vector Pedalachslager. Den kann man isoliert nicht so simpel messen, weil ohne Trittfrequenz keine Leistung.
Vielleicht mag ja jemand mit seinem Leistungsmesser den gleichen Test machen?