Nein.
Mehr Luft heißt mehr Kraft. Mehr Kraft bringt mehr (hoffentlich elastische) Verformung des Rahmens und dadurch eine Veränderung der Lage der Drehpunkte, also eine veränderte Kinematik.
Schon kraftfrei ist die Kinematik aber bereits grenzwertig, also kommt es unter dem Einwirken höherer Kräfte dann zu der von Supermerlin unter #21 beschriebenen Verzweigung der Bewegung. Das heißt, der Hebel macht den schon bekannten Schnackler.
Jetzt geht´s wieder nach meiner Terminologie aus #36:
Schwinge S leitet die Kraft nicht mehr über Verbinder L an den Hebel R weiter, sondern per direkten Kontakt (zwischen S und R). Diesen Kontaktpunkt kann man an den Lack-Abplatzungen auf einigen Bildern im IBC erkennen, er ist aber ohnehin logisch nachvollziehbar.
Der Weg, den das Hinterrad zwischen Anfang und Ende der Schnackelbewegung einfedert, führt zu praktisch keiner weiteren Kompression des Federbeines. Eh klar, die Kraft am Federbein hat zu diesem Zeitpunkt die vorgesehene Bewegung des Hinterbaues schon so weit abgebremst, dass die weiter zunehmende Kraft von Seiten der Schwinge nur mehr zur Verformung des Rahmens führt. Die Bewegungsverzweigung leitet die Kraft jetzt vom Federbein weg, warum sollte es sich weiter verkürzen?
Also:
Zunächst Einfedern bis zur "Grenzkraft" im System, dann kommt die Verzweigung. Weiteres Einfedern des Hinterrades während des "Schnacklers" ohne weitere Kompression des Federbeines. Letzlich wird die Kraft von S per direkten Kontakt auf R übertragen, wobei die Hebelverhältnisse dann deutlich weniger Kraft auf das Federbein bringen. Der Kontaktpunkt zwischen S und R liegt schätzungsweise in der Mitte zwischen dem Anlenkpunkt von R am Rahmen und dem Gelenk zwischen L und R. Pi mal Daumen ist die Kraft auf das Federbein also am Ende der Schnackelbewegung auf die Hälfte reduziert. Man kann annehmen, dass ab dem Beginn der Bewegungsverzweigung das Hinterrad nur mehr ohne nennenswerte weitere Kompression des Federbeines einfedert, es kommt vorwiegend zu (elastischen) Rahmenverformungen.
Das entspricht einer satten, sprungartig einsetzenden Endprogression in der Geometrie. Vielleicht kommen ja die Rockys noch auf die Idee, es als geplante Konstruktion für die Sicherheit wildgewordener Übergewichtiger zu verkaufen.
Theoretisch muss es sich natürlich bewegen, sieht man ja auch im Linkage. Wenn es das praktisch wirklich nicht tut, muss der Distanzausgleich durch Verformung irgendwo im Hinterbau erfolgen. Das wäre also ein weiterer Hinweis darauf, dass sich irgendwo etwas bewegt, das sich so nicht bewegen sollte!
LG, Phil