bissi geschichte für die interessierten...
1763 wies Feldmarschall Leopold Graf Daun auf das Fehlen brauchbarer Kriegs-Karten hin und schlug seiner Kaiserin Maria Theresia vor, ihre Länder unverzüglich von Offizieren des Generalquartiermeisterstabes aufnehmen zu lassen. Am 13. Mai 1764, nach Genehmigung durch die Kaiserin, erteilte der Hofkriegsrat entsprechende Befehle zu einer ersten umfassenden Landesaufnahme.
Die erste Landesaufnahme (LA), die in der Regierungszeit der Kaiserin Maria Theresia begonnen und unter ihrem Sohn, dem Kaiser Joseph II. im Jahre 1787 abgeschlossen wurde, ist als Josephinische LA in die Geschichte der österreichischen Kartographie eingegangen.
Der Umfang der Aufnahmen erstreckte sich über die gesamten Habsburgischen Länder. Ausgenommen von der ersten LA waren jedoch Tirol und die Österreichische Niederlande. Für Tirol und Vorarlberg erschienen 1774 die Karten von Peter Anich und Blasius Hueber im Maßstab 1 : 103.000.
Die 1. LA wurde im Maßstab 1 : 28.800 aufgenommen.
Danach folgte der Franziszeische Kataster
Die Franziszeische Katastralvermessung wurde aufgrund des Grundsteuerpatentes Kaiser Franz I. vom 23. Dezember 1817 gegründet. Dieses Grundsteuerpatent stellte dei Besteuerung auf ganz neue Grundlagen. Bevorzugten die Steuersysteme seiner Vorgänger Maria Theresia und Joseph II. noch die Herrschaftsbesitzer auf Kosten der Untertanen, so sollte nun der Reinertrag, der sich aus dem Boden erwirtschaften ließ, für alle in gleichem Maße als Basis für die staatlichen Abgaben herangezogen werden. Von der kleinsten Einheit, der Parzelle ausgehend, sollten alle Steuergemeinden (Katastralgemeinden), die Länder und schließlich das gesamte Reich erfasst werden.
Die Franziszeische Katastralvermessung wurde 1817 in Niederösterreich in Perchtoldsdorf und Rodaun begonnen und 1861 in Tirol beendet. Die Vermessungsarbeiten erstreckten sich über die gesamte damalige Monarchie (mit Ausnahme Ungarns), wobei eine Gesamtfläche von 300.082 km² aufgeteilt auf ca. 30.000 Katastralgemeinden, aufgenommen wurde. Im Vergleich dazu umfasst das heutige Staatsgebiet Österreichs 83.894 km² aufgeteilt auf 7.846 Katastralgemeinden.