
Trek Domane SLR & SL 2020
08.08.19 05:32 25.3842019-08-08T05:32:00+00:00Text: Luke BiketalkerFotos: Luke BiketalkerNeues IsoSpeed, ein praktisches Staufach und deutlich mehr Reifenfreiheit. Das nächste Domane bringt Vielseitigkeit in den Performance Bereich.08.08.19 05:32 25.5612019-08-08T05:32:00+00:00Trek Domane SLR & SL 2020
08.08.19 05:32 25.5612019-08-08T05:32:00+00:0027 Kommentare Luke Biketalker Luke BiketalkerNeues IsoSpeed, ein praktisches Staufach und deutlich mehr Reifenfreiheit. Das nächste Domane bringt Vielseitigkeit in den Performance Bereich.08.08.19 05:32 25.5612019-08-08T05:32:00+00:00Seine Erfolgsgeschichte begann das Trek Domane unter einem äußerst prominenten Hintern, nämlich jenem von Fabian Cancellara. Mit dem Sieg bei der Strade Bianche 2012 debütierte nicht nur das neue Radmodell, sondern auch die seither in vielen Rädern verwendete IsoSpeed Technologie. Komfortable Nachgibigkeit wo gewünscht, kombiniert mit rennsportlicher Steifigkeit wo gefordert, so das Erfolgskonzept. In der ersten Generation noch ausschließlich am Übergang von Ober- zu Sitzrohr, spendierten die Amerikaner der zweiten Generation bereits ein anpassbares IsoSpeed Gelenk am Heck und ein fixes Gelenk an der Front.
Seitens des Komforts nochmals verbessert und in vielen Details neuerlich optimiert, will das jüngst vorgestellte Trek Domane SLR und SL der dritten Generation das vielseitigste Rennpferd unter den Performance Modellen der Amerikaner sein.
War es früher die Leichtbaukrone, setzen sich viel Rennradfahrer mittlerweile lieber die Krone der Vielseitigkeit aufs Haupt. Klar, der absolut gewichtsfanatische Asket existiert nach wie vor. Doch das Gros der Rennradler sucht mittlerweile weniger befahrene Nebenstraßen und nimmt zugunsten der Einsamkeit auch miserable Untergründe und ein gewisses Mehrgewicht an Rahmen und Reifen in Kauf.
Wie zu erwarten, setzt Trek auch für die dritte Generation des Domane auf IsoSpeed Gelenke, und übernimmt im Oberrohr dessen frisch adaptierte Version vom aktuellen Madone. Auch in dieser Variante besteht das System prinzipiell aus einem Gelenk im Übergang von Sitz- zu Oberrohr, was dem Sitzrohr erlaubt, unabhängig vom Rest des Rahmens Flex freizugeben. Während das alte IsoSpeed aber noch das gesamte Sitzrohr flexen ließ, teilt das Neue das Sitzrohr in zwei Teile.
Die obere Sektion formiert einen blattfederartigen Bogen, der in das Oberrohr übergeht, der untere Teil des Sitzrohrs ist nun komplett fixiert. Dadurch sollen sich die individuelle Einstellbarkeit von Steifigkeit zu Komfort sowie die Grundabstimmung auf die diversen Rahmengrößen (weicher für leichte und steifer für schwere Piloten) verbessern. Ein kleiner Dämpfer im Inneren des Sitzrohrs kontrolliert die Beweglichkeit zusätzlich.
Allerdings ist das sogenannte Top Tube IsoSpeed nur in den Domane SLR Modellen zu finden. Die Domane SL bleiben beim alten System, das IsoSpeed an der Gabel bleibt ebenfalls an beiden Modellen unverändert.
Ebenfalls der neuen Tugend mit Namen Vielseitigkeit sowie dem Komfort geschuldet, wurde die maximal mögliche Reifenbreite des Domane deutlich vergrößert. War die erste Generation noch für 25 mm Pneus ausgelegt, sind nun in der dritten Generation 32 mm Bontrager Reifen auf 25 mm Felgen Serie. Bis 38 mm (35 mm mit Schutzblechen) sind offiziell freigegeben. Da Trek aber bekanntlich die Norm an beiden Seiten um 2 mm strenger angibt, sind inoffiziell bis zu 42 mm möglich.
Um unangenehme Vibrationen und Schwingungen vom Cockpit und in Folge von den Armen fernzuhalten, kommen IsoCore (am SLR) und IsoZone (am SL) Lenker zum Einsatz. Die Carbon Lenker mit Spezial-Inlays der IsoCore Serie bieten um rund 20 % bessere Dämpfungseigenschaften, die Zone Serie arbeitet mit Gel-Einsätzen unter dem Griffbereich.
Die Sattelstütze ist nun, wie am Madone, nicht mehr als Sitzdom ausgeführt, sondern klassischer: Eine dünnere Stütze steckt nun im breiteren Sitzrohr, was mehr Flex und damit Komfort zulässt als die alte Dom-Konstruktion. Zwei Längen und zwei Setbacks sind erhältlich.
Und weil Vielseitigkeit im Performance Bereich auch immer wieder Flachpassagen und somit den Luftwiderstand umfasst, wurde an der dritten Domane-Generation auch viel Hirnschmalz in die Aerodynamik gesteckt.
Kabel und Züge treten hinter dem Steuersatz an der Oberseite des Oberrohrs in den Rahmen ein und sorgen für gute Integration, erlauben allerdings durch die Bauweise auch die Verwendung anderer Lenker/Vorbau-Kombinationen. Die Rohrformen selbst wurden natürlich ebenfalls überarbeitet und sollen das neue Domane nun (ohne eine definierte Geschwindigkeit anzugeben) je Stunde Fahrzeit rund eine Minute schneller machen als das alte Domane.
Im Unterrohr des Domane findet sich nun ein überraschend großes Staufach. Unter den Ösen für den Flaschenhalter sitzt eine Klappe, welche entriegelt und abgenommen werden kann. An deren Rückseite sitzt ein Mini-Tool, im Inneren des Rahmens finden eine Tasche mit Schlauch, Reifenheber plus Co2 Patrone sowie anderes Kleinzeug à la Riegel oder Gels ein Zuhause.
Selbst an versteckte Schutzblech-Ösen wurde gedacht, Felgenbremsen sucht man dafür am neuen Domane vergebens. Ein weiterer interessanter Schritt geschieht am Tretlager. Wie schon die Querfeldein-Räder Boone und Crocket setzt künftig auch das Domane auf den T47 Standard.
- Sowohl am Domane SL als auch am SLR wird es künftig nur noch Scheibenbremsen geben. Dafür aber mit 160 mm Discs an beiden Achsen mit kräftigem Auftritt.Sowohl am Domane SL als auch am SLR wird es künftig nur noch Scheibenbremsen geben. Dafür aber mit 160 mm Discs an beiden Achsen mit kräftigem Auftritt.
Modelle
Das neue Trek Domane ist als Domane SLR mit OCLV 700 Rahmen, fixem Front IsoSpeed und einstellbarem IsoSpeed am Hinterbau sowie als etwas günstigeres Domane SL mit OCLV 500 mit fixem IsoSpeed an beiden Enden zu haben. Das SLR Rahmenset inklusive Staufach (RH 56, lackiert) soll 1.235 g auf die Waage bringen, rund 30 g mehr wird für das Domane SL angegeben.
IsoSpeed, Aero-Attribute und die robustere Ausstattung (Reifen, Laufräder u.a) sorgen dafür, dass das Domane der dritten Generation je nach Modell und Komponenten rund 200 g schwerer ausfällt als sein Vorgängermodell.
Vorbei sind auch die Zeiten der Damen-spezifischen WSD Modelle. Tatsächlich scheint, verlässt man sich auf die Daten von Bikefittern, der Unterschied in Torso-, Arm- und Beinlängen weniger gravierend als jahrelang gedacht. Männer wie Frauen können unterschiedlichste Anthropometrien aufweisen, weshalb Trek nun schlichtweg Unisex Modelle, dafür aber in Rahmenhöhen von 44 bis 62, anbietet.
Kleine Männer wie kleine Frauen haben so die volle Auswahl an Farben und Modellen, die beiden kleinsten Rahmenhöhen werden mit Short Reach Bremshebeln gespect.
Seitens der Geometrie sind sowohl das Domane SLR wie auch das Domane SL beide im Endurance Fit geschnitten. Zusätzlich kann das Trek Domane SLR über Project One neben voller Farb-Auswahl und angepasster Komponenten auch mit sportlicherer H1.5 Geometrie geordert werden. Dann allerdings nur in den Größen 54 bis 60.
Preislich liegt das Trek Domane SLR in der Basis und ohne Project One je nach Ausstattung zwischen 6.099 und 11.299 Euro. In Treks Konfigurator lässt sich der Preis natürlich deutlich in die Höhe treiben. Für das Domane SL beginnt der Einstieg bereits bei 2.299 Euro, das Topmodell SL 7 eTap gibt es bereits für 5.799 Euro.