Absolut, rührt es doch an den Grundfesten des Menschsein bzw. am vielleicht wertvollsten Gut überhaupt, dem Leben.
Ich habe mich im Laufe meines Lebens dazu durchgerungen, gegen die Todesstrafe zu sein, einfach deswegen, weil meines Erachtens niemand (keine Person, aber auch kein Staat) sich das Recht nehmen darf, über Leben oder Tod anderer Menschen zu bestimmen.
Soldaten, Henker, Folterkenchte etc. geben im Rahmen ihrer vom Staat tolerierten Tätigkeit einen Teil ihrer persönlichen Verantwortung anderen gegenüber an eine höchere Instanz (Staat, Revolution, Ehre, Fahne, Gott etc.) ab und handeln dadurch zwar legal, meines Erachtens aber nicht ohne persönliche Verantwortung (berühmt ist in diesem Zusammenhang die Rede Himmler, in der er davon spricht, dass tausende Menschen getötet zu haben und dennoch "anständig" geblieben zu sein, eine große Leistung darstellt).
Ich lehne dieses Abschieben von Verantwortung ab (dies war auch mein Hauptargument vor der sog. Gewissenskommision, als die noch zum Zivildienst zustimmen musste), bin mir aber gleichzeiztig auch bewusst, dass ohne grundsätzlich gewaltbereite Menschen bei der Polizei, beim Militär etc. der Sprung in die Anarchie schneller das ist, als uns bewusst ist.
Die Frage ist nur, wie viel Gewalt eine Gesellschaft zulässt.