Bin eigentlich auch ziemlich enttäuscht...ich hab die Freitags-Presse abonniert, da ich mir von ihr etwas hochwertigeren, differenzierteren Journalismus als die reisserischen Sensationsblätter, den ich mir in der Früh gratis organisieren kann. Doch anstatt sich hier durch Qualität abzusetzen sucht man scheinbar bei der Presse selbst den Superlativ als Verbündeter im Kampf für höhere Marktanteile - schwach.
Stolz einen missverständlichen Absatz aus einem jahrealten Thread eines INet-Forums auszugraben um den bösen Radrowdy präsentieren zu können is halt leider von niveauvollem Journalismus weit entfernt.
Und zur Schwerpunktaktion kann ich nur sagen, dass ich mich freue, dass wir scheinbar den Beamtenmangel in Wien gelöst haben - sonst hätte man dafür keine Zeit.
Fahrradboten sind vielfach ein eigenes Kapitel, so wie alle Berufsfahrer - Taxler, Botendienste,... (die Busfahrer der Wiener Linien sind da im allgemeinen als positive Ausnahme zu erwähnen).
Aber auch zu den Fahrradboten sei gesagt: bis auf ein paar wenige, die vielleicht wirklich durch Fußgängerzonen rasen, etc. sind praktisch alle harmlos. Wenn man behauptet, dass Fahrradboten wild vorfahren, schneiden, blind über rote Ampeln fahren: lächerlich, würden sie das wirklich machen, würden sie nicht hunderte Stunden Stadtverkehr pro Monat ohne Unfall überstehen. Das "Problem" ist einfach, dass sie schneller, aktiver und aufmerksamer fahren als Autofahrer und dadurch, dass sie so plötzlich auftauchen, den Autofahrer aus dem Halbschlaf aufwecken, letztlich aber wieder weg sind ohne dass der arme aus dem Kleinhirneinlauf aufgeschreckte Autofahrer, der daran erinnert wurde, dass er sich im Stadtverkehr befindet, auch nur die geringste Handlung setzen musste um zum positiven Verlauf der Verkehrssituation beigetragen zu haben.
Wenn man was sinnvolles "gegen" die Radler machen will: Materialcheck - Lichter am Abend (gut, jetzt im Sommer weniger ein Problem), Bremsen, etc. - was da teilweise herumkurvt ist jenseits von Gut und Böse. Als Strafe z.B. 10€ und die Verpflichtug sich innerhalb von 3 Wochen nach Bereinigung der Mängel bei einer Poliezistelle zu melden. Geschieht das nicht, gibt es weitere Konsequenzen.
Jedenfalls sinnvoller als jene zu bestrafen, die in der Stadt schnell vorankommen wollen. Ich bin auch schon tausende unfallfreie Kilometer in der Stadt gefahren und das obwohl ich wohl auch tausende Kreuzungen nicht nur anhand der präsentieren Farbe beurteilt habe.