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Max

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  1. Glaub ich nicht. Die Größten waren schon in jungen Jahren (u15-u19) Ausnahmetalente. So sind sie ja erst in die Strukturen gekommen.
  2. Die Konsequenz ist einfach: kalter Entzug. Bin von der WM zurück, hab das Rad 3 Monate nicht ausm Koffer geholt, bin an die Uni, verbliebene Studienzeit unter Mindestdauer, geheiratet, Job angefangen, Ausstieg geschafft. Jetzt, 6 Jahre später, schau ich zurück uns sehe die gleichen Gsichter, wie sie immer noch rumwurschteln, mit Mitte-Ende 30 vom großen Durchbruch träumen und am Abend Schwimmstunden geben, damit es was zu fressen gibt.
  3. Das schöne ist, dass bei all dem Fatalismus es immer noch möglich ist persönliche oder objektive Erfolge zu feiern. Ich habe Leute geschlagen, die später überführt wurden. Genauso aber sind Leute mit deutlich mehr Talent Kreise um mich gefahren, die ich vermutlich nicht einmal voll aufzanglt gebogen hätte. Schade isses für die ehrlichen Hunde in der erweiterten Spitze. Aber am Ende des Tages ist es nur Sport. Irgendwann stehen sie alle in der gleichen Schlange vorm AMS.
  4. Solange alle am gleichen Spielfeld stehen: ja, (einigermaßen) ebenes Spielfeld. Es würden auch ohne Doping die gleichen Leute vorne kämpfen Und sobald du ein Reglement von erlaubten Dopingmitteln hast, wird es jemanden geben, der versucht dieses Reglement zu umgehen.
  5. Ist ist ein Irrglaube, dass man sich durch Doping irgendwas ersparen könnte. Du trainierst immer noch an deiner Belastungsgrenze. Nur liegt die halt höher. Dann macht der Ronnie Coleman seine Bizeps Curls halt mit 150kg Hanteln. Und: nicht jeder verträgt jedes Mittel gleich gut. So wie der eine Paracetamol nicht verträgt, und der andere Diclofenac. Eine Freigabe würde also einfach nur die Freiheitsgrade und Komplexität in der Steuerung auch im Hobbybereich unendlich erhöhen. Schon jetzt wird diskutiert ob Sweet Spot oder Polarized, tabata oder Dauermethode, Ronnestad oder Seiler der Weisheit letzter Schluss sind. Stell dir Mal vor jetzt würdest das auch noch auf die Mittel abstimmen müssen...
  6. Aber warum.sollte man das tun? Wenn sonst nichts, dann ist das doch gerade die große Lehre des Sports? Sich zu überwinden um daran zu arbeiten besser zu werden, Ehrgeiz und Zielstrebigkeit zu entwickeln. Übersättigte antriebslose Praktikanten aus übersättigten Überfluss Haushalten haben wir hier genug. Gäbe es heute eine Monna Lisa, wenn Da Vinci keinen Ehrgeiz gehabt hätte sein ganzes Können in jedes einzelne Bild zu schütten, und sich stattdessen damit begnügt hätte, lieber seinen Namen in den Schnee zu pinkeln? Der Mensch muss streben. Nach irgendetwas. Irgendeinem Ziel. Selbst eine Amöbe hat das Ziel der eigenen Existenz und der Vermehrung. Nimmt man den Menschen ihren Glauben, nimmt man ihnen ihr Streben. Die größte Ernüchterung für einen Sportler ist der Punkt, an dem er feststellt, dass er unter den gegebenen Rahmenbedingungen nicht mehr weiterkommt, egal wie sehr er strebt. Doping verschiebt diesen Punkt vielleicht. Aber der Weg bis zu diesem Punkt muss möglichst lang sein. Idealerweise so lang, dass man nie am Ende anlangt.
  7. Der Mensch lebt in Hoffnung. Solange er auch nur einen kleine Chance sieht, dass eine Leistung sauber erreicht werden kann (oder er im Lotto gewinnen kann), verliert er die Hoffnung nicht. Ab dem Tag, wo Doping-Mutanten offen gegeneinander antreten, ist der Sport (und die angrenzenden Sportler) tot. Das heutige System ist nicht gut, aber das geeignetste, um zumindest auf Topniveau ein einigermaßen ebenes Spielfeld zu schaffen und zu gewährleisten, dass zumindest ein Großteil der Athleten ihren 50. Geburtstag erreichen. Selbst die Formel 1 hat ein Reglement, und am Ende gewinnen trotzdem immer die paar wenigen am besten talentierten (in diesem Fall: reichsten) Teams. Habe es kein Reglement, hätte man maximal noch 2 siegfähige Autos. Sie würden mit 1800 PS und 400kmh über den Kurs bügeln und pro Jahr würden wir 5 Menschen begraben müssen. Aber die Diskussion ist hinfällig. Ich denke nicht, dass es länger als 20 Jahre dauert, bis die ersten Sportler geboren werden, deren Gensequenzen per Genschere vor der Geburt oder im frühen Stadium so manipuliert würden, dass sie "ganz ohne Doping" 25 Hämoglobin und absurde HGH Werte haben. China wird da führend sein (wo sind die ganzen tollen 2012er Peking-Athleten heute?), und dann haben wir endlich unsere Mutantenklassen.
  8. Echt? Die Toiletten im U4 sprachen da eine andere Sprache, was Gesetzeslage und Realverhalten anbelangt....
  9. Wie soll sich die Einstellung zum Doping ändern? Als Leistungssportler dreht sich dein ganzes Denken und Tun um das Steigern deiner Leistung. Mehr trainieren, leichteres Rad, bessere Fahrtechnik,... Du versucht so viele Variablen wie möglich zu optimieren. Jeden Tag, den ganzen Tag. Ob man dann dopt, hängt von vielen Faktoren ab: persönliche Einstellung, mögliche Alternativen (bin ich zu deppert für was anderes, oder kann ich notfalls auch noch ne Ausbildung machen und normal arbeiten?), Umfeld, psychische Abhängigkeit vom Zuspruch und der Anerkennung durch Dritte,... Mit und ohne Doping ist Leistungssport in meinen Augen nichts anderes als gesellschaftlich legitimiertes Suchtverhalten. Ich war nicht anders. Ich hatte keine Freunde, kein soziales Umfeld, kein Wertgefüge außerhalb des Sports. Jede Sekunde, jeder Gedanke, jeder Cent dreht sich um die Droge Sport. Nur ist es halt nicht sehr opportun zu sagen: "Hey, ich bin so geil weil ich mir jeden Tag ne Flasche Jacky reinziehe / Heroin spritze.". Hingegen "Hey, ich bin so geil weil ich jeden Tag trainiere und ach-so-gesund lebe und damit auch noch erfolgreich bin." zu sagen verschafft dir zumindest in deiner Peer-Group ordentlich Anerkennung. Millionen von Instagram-Usern funktionieren nach dem gleichen Prinzip. Am Ende ist es Suchtverhalten. Der eine ist nach Likes süchtig, der andere nach Schnaps (legale Droge, vergleichbar Sport) und der Dritte nach MDMA oder Crack (illegale Droge, vergleichbar mit Sport + Doping). Ich habe für mich die Entscheidung getroffen "Säufer" zu werden. Statt meiner Leber waren halt die Beinhaut, die Achillessehnen und sonst alles kaputt. Alles andere als gesund (paradoxerweise vermutlich MIT Doping sogar gesünder, weil weniger verletzungsanfällig) war das allemal. War ich innerlich zerrissen, als ich Profi wurde und von Anfang an wusste, dass ich niemals auf Augenhöhe kämpfen werde? Ja. Hätte ich gewusst, wo ich das Zeug bekommen hätte? Höchstwahrscheinlich hätte ich nicht lange fragen müssen. Bin ich stolz es dennoch nicht gemacht zu haben? Heute ja, aber früher war das echt nicht leicht sich um 5:30 aus dem Bett zu quälen und völlig im Arsch ins Schwimmbad zu fahren, während andere mir erzählen, dass sie nach 6h Schlaf aufwachen wie nach einer Ruhewoche. Am Ende ist es immer noch eine persönliche Entscheidung. Doping freizugeben oder mit langjährigen Haftstrafen zu belegen wird nichts daran ändern, so wie Strafen noch nie vor anderen Suchtkrankheiten bewahrt haben. Aber eine Freigabe verbietet sich in meinen Augen alleine schon auf Grund der Signalwirkung an die Jugend und deren Eltern. Ich will, dass meine Kinder Sport machen. Wenn sie wollen, auch Leistungssport. Die Erfahrungen, die ich gemacht habe, waren größtenteils sehr positiv, und ich wäre heute nicht da im Leben, wo ich heute stehe. Diese Erfahrungen darf man niemandem verwehren, nur weil es Schattenseiten gibt. Man verbietet ja auch niemandem eine BWL-Ausbildung, nur weil an manchen Stellen betrogen, bedroht und geschmiert wird.
  10. nun ja. Dürr hat sich ja auch im Motel am Irschenberg die Beutel rückführen lassen. Das ist von Erfurt aus schon eine ganz schön weite Fahrt. Bayrisch-Zell liegt da deutlich näher...
  11. Ich kenne Matthias schon sehr lange. In seinen ersten professionellen Jahren hatten wir denselben Trainer. Damals war seine Entwicklung sehr transparent, und er war schon als 15jähriger ein unglaubliches Viech. Da gibts Geschichten, wo er im Winter keine Lust hatte auf 90 min Reg. Also hat er sich die Langlaufski geschnappt und ist mit seinem Kumpel 6h Langlaufen gewesen. Ohne Essen, ohne trinken. Als Trainer der blanke Horror, aber aus physiologischer Sicht ein Phänomen. Matthias war immer ein brutal guter Zeitfahrer. Auch die Grand Tour Platzierungen sind jetzt keine Über-Leistungen im Sinne der Unfugsvermutung. Die Hand kann man leider für niemanden ins Feuer halten, aber nach allem was ich beim Hias gesehen und erlebt habe, halte ich persönlich seine Position für glaubhaft.
  12. Ja, ich sitze nach 6 Jahren sogar wieder auf nem Fahrrad. Aber brutal, was sich in der Zeit getan hat. Mein Material ist komplett wertlos geworden, und offenbar ist die Hälfte der alten Gegnerschaft / Weggefährten inzwischen gesperrt. WTF. Zeigt Wiedermalerei, dass Sympathie kein guter Prädiktor ist.
  13. Wäre der ÖSV ein normales Unternehmen, wäre der CEO bei einem Skandal eines derartigen Ausmaßes sofort gefeuert. Turin, Hoffmann, Dürr, Knauß und wie sie alle heißen. Dann noch die Missbrauchsskandale. Wenn ich als Leiter eines Unternehmens von so vielen Skandalen keine Kenntnis habe, müsste ich mir die Frage gefallen lassen, worin meine leitende Tätigkeit bestünde. Umgekehrt, sollte ich davon Kenntnis gehabt haben, müsste man davon ausgehen, dass es zumindest mit meiner Billigung geschah.
  14. Selbst Fuentes hat gesagt, dass er zahlreiche Fussballer als Kunden hatte.
  15. https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-doping-im-fussball-dutzende-hinweise-eisernes-schweigen-1.3059831!amp
  16. ARD Reportagereihe "Geheimsache Doping" - da braucht's keine Pierer und Co, das richten schon die Verbände selbst. Und dann stehen dahinter Unternehmen wie Nike und Co., die sehr wohl ihre Interessen durchzusetzen wissen.
  17. Die Naivität, die hier an manchen Stellen herrscht, ist erschreckend. Ein Radsportler ohne echtem Einkommen (verglichen mit einem Vollzeit-Angestellten) hat also einen Anreiz zu dopen, aber Fussballer mit zig Millionen pro Jahr nicht? Dann würde ich schon Mal den Stift für den Brief ans Christkind spitzen, bei so viel Wunschglauben. - du sprintest nach einer Steilvorlage gegen den Verteidiger um den Ball. Wenn du schneller bist, hast du freien Weg zum Tor, du triffst mit hoher Wahrscheinlichkeit und deine Mannschaft erreicht das Finale der Champions-League. - der Eckball kommt rein. Wenn du höher als dein Gegner springst, köpfelst du rein. - du verteidigst in der 85. Minute und kannst immer noch jedem Ball nachgehen. - du dribbelst dich durch, Doppelpass, und kannst im Torraum abziehen. Weil du nicht komplett blau bist, kannst du präziser schießen. Merkt Ihr was? In all diesen Situationen haben EPO, Wachstumshormon und Co. ihre Vorteile. Fuentes hatte bei der Fussball WM in Deutschland eigene Labors vor Ort. Hajo Seppelt hat das damals rund um die Fuentes Affäre sehr gut recherchiert, dass nach ein paar Bauernopfern sehr schnell der Deckel draufgemacht wurde, als es an die prominenten Kicker ging. Auch interessant: es herrscht unter Fussballern eine signifikant höhere Prävalenz für ALS, als bei der Durchschnittsbevölkerung. Und bitte: hört auf bei Fussball an irgendwelche Provinzkicker im Prater zu denken und fangt an euch echte Profis anzusehen.
  18. Sympathie ist leider kein guter Prädiktor. Bin gespannt wer noch aller auffliegt. So ein Netzwerk machst ned für ein paar Hampelmänner in der zweiten Reihe. Andererseits, die große Fuentes Liste mit 150+ Athleten würde auch nie wirklich verfolgt, oder?
  19. Sorry, aber das ist ein fester Höller. Die kompletten Mannschaften von Barca und Real waren bei Fuentes. Was glaubst du? EPO bringt im Fußball genauso viel. Du sprintest 60 m und hast dann noch genug Sauerstoff im Hirn, um eine komplexe koordinative Aufgabe bestmöglich zu meistern. Dazu Wachstumshormon um die Regeneration zwischen zwei wöchentlichen Ligaspielen plus 1 Champions-League Match wegzustecken, Sehnen und Bänder zu stärken (vergleiche mal wie kampforientiert der Sport im Vergleich zu den 80ern geworden ist), schnellere Heilung nach Verletzungen etc. Die einzige Illusion, die in Österreich vorherrscht, ist jene, dass bei uns Fussball gespielt wird.
  20. einfach mal rolltests machen. eine windgeschützte senke suchen, startmarkierung machen, losrollen, endpunkt markieren, rollen, markieren,... dann das ganze mit nem anderen laufrad wiederholen, mittleres ergebnis hernehmen und vergleichen
  21. wird wohl so lang halten, bis die zellen der kapillaren wieder ausgetauscht sind und auf "normalniveau" zurückgebaut werden. 4-5 wochen sollte es nahezu gleich anhalten, erst dann wirds wohl langsam zurückgehen (hab da aber noch keine erfahrungswerte). ich hatte damals mitte august nen block gemacht, und dann ende september nochmal drei tage. da waren die werte in der höhe gleich gut wie im august, hatte da nix an hoch-form eingebüßt.
  22. mich wunderts, dass jemand wie du Martin, der für 5 W im Zeitfahren seine Großmutter verkaufen würde, überhaupt wagt Worte wie "Klebeband" oder "Tufo" auszusprechen.
  23. ich würde eher zum Mitsechziger gehen, der schon hunderte Leute gemacht hat, als zum Pickelgesicht beim Intersport, der nur das Programm drüberlaufen lässt und keine persönliche Erfahrung damit hat. Genauso wie bei Laufschuhen und Einlagen
  24. na gut, dann fliegst du nach Wien (höhöhö) und mietest dir ein Auto (höhöhö) und fährst 2,5 h in die tiefste steirische Pampa (höhöhö) zum Pucher Raimund (sprich: "Pou-Cha Moundl") und lässt dir die Sitzposition machen (höhöhö). Aber wennst es richtig gscheit willst, fliegst du nur nach Wien und nimmst dir ein Taxi zu meiner Bude. Ist nicht so weit und günstiger. Aber jetzt mal unter uns: Ich melde mich doch auch ned in nem holländischen Forum an und frage, wer mir einen guten Orthopäden in Wien empfehlen kann...
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