Nachdem ichs beim Candy B Graveller ja aus Zeitgründen nicht ganz nach Berlin geschafft habe wollte ich doch noch einmal in die Deutsche Hauptstadt und bin jetzt von Wien aus geradelt. Als Strecke habe ich mir die Route vom Superbrevet Berlin Wien Berlin ausgesucht https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://m.gpsies.com/map.do%3Fusername%3Dgerald670&ved=2ahUKEwiJwsvLzZTdAhWRaFAKHVm5ChUQFjABegQICRAB&usg=AOvVaw1WRgVxpIl0ljqV-oyUS_5j. Die Strecke wurde beim Brevet ja viel kritisiert, sollte aber zumindest hauptsächlich über Nebenstraßen gehen und etwas Schotterstraße stört mich auch nicht.
Und so wars dann auch. 98% waren gut zu fahren, die Schotterpassagen alle problemlos mit 32er Reifen. Nur ein paar Stücke mit wirklich wirklich schlechtem Asphalt waren blöd jedoch sehr wenig). Und in vielen Dörfer war das Kopfsteinpflaster nervig. Abgesehen davon war es fast immer auf ruhigen Nebenstraßen mit sehr wenig Verkehr, rücksichtsvollen Fahrern (auch in Tschechien, wo ich etwas Sorge hatte) und schöner Landschaft. Die vielen Hügel sind halt anstrengend, da hat sich das viele Gepäck (Zivilsachen für ein paar Tage in Berlin) natürlich auch bemerkbar gemacht.
Am ersten Tag wollte ich eigentlich bis Havlickuv Brod fahren, da dort aber alle Hotels ausgebucht waren und Kolin zu weit gewesen wäre, war ca 30km vor H.B. schon um 19:00 Schluß. Viel zu früh, aber wollte nicht die Nacht durchfahren und das Biwakzeug hatte ich zu Hause gelassen. Leider hatte das Hotel auch erst um 8 Frühstück, da ging mir dann auch am Morgen Zeit ab (das Frühstück war auch nicht gut, besser ich wäre früh gestartet und hätte mir.unterwegs was gekauft).
Der zweite Tag führte mich dann nach Krasna Lipa wo ich um 23:55 beim Hotel ankam (Rezeptionsschluß Mitternacht), natürlich nach dem größten Anstieg des Tages, wobei ich hier die letzten 20km vom Track abgewichen bin und auf einer gut asphaltierten Bundesstraße gefahren bin, sonst wäre es sich zeitlich nicht mehr ausgegangen.
Der dritte Tag war dann erstmals viel Abfahrt (immer wieder von Hügeln unterbrochen) nach Deutschland rein und dann lange flach bis Berlin. War von den km her die längste Etappe aber auch die einfachste, teilweise gabs sogar leichten Rückenwind. Wurde dann doch 21:30 bis ich in den Suburbs von Berlin war. Dann gabs noch Google Maps Navigationschaos in der Stadt bis ich endlich bei Freunden angekommen bin.
Insgesamt: 691 km und 4370 hm. An Defekten hatte ich einen Patschen (natürlich in der Nacht im Wald).
Fazit: sehr schön Strecke mit sehr wenig Verkehr und trotzdem ohne große Umwege nach Berlin. Hin und retour im Rahmen des Brevets ist es natürlich eine Herausforderung, aber so ganz kann ich die Jammerei über die Strecke nicht nachvollziehen. Hatte jedoch auch perfektes Wetter für die Fahrt und keinen Zeitdruck.
Bilder habe ich wie üblich wenig gemacht, ein paar werde ich aber noch nachreichen.