
Neues Trek Madone SLR
01.07.22 05:16 4.9432022-07-01T05:16:00+00:00Text: NoMan, PMFotos: TrekVerbesserte Aerodynamik, weniger Gewicht, innovative IsoFlow-Technologie - mit der siebten Generation des Rennrad-Klassikers präsentieren die Amerikaner nicht nur ihr schnellstes Racebike aller Zeiten. Sie revolutionieren auch ihr eigenes Dämpfungskonzept und machen ein Loch dorthin, wo früher IsoSpeed war ...01.07.22 05:16 5.0512022-07-01T05:16:00+00:00Neues Trek Madone SLR
01.07.22 05:16 5.0512022-07-01T05:16:00+00:0025 Kommentare NoMan, PM TrekVerbesserte Aerodynamik, weniger Gewicht, innovative IsoFlow-Technologie - mit der siebten Generation des Rennrad-Klassikers präsentieren die Amerikaner nicht nur ihr schnellstes Racebike aller Zeiten. Sie revolutionieren auch ihr eigenes Dämpfungskonzept und machen ein Loch dorthin, wo früher IsoSpeed war ...01.07.22 05:16 5.0512022-07-01T05:16:00+00:00Wem dieser Tage bei Tour de Suisse oder Critérium du Dauphiné, terminlich idealen Generalproben fürs Material der Tour de France, fallweise etwas komisch vorgekommen ist an den Rädern des Trek-Segafredo-Teams: nein, keine optische Täuschung. Da war tatsächlich ein Loch zwischen Sitz- und Oberrohr.
Es hört auf den Namen IsoFlow und ist die wohl spektakulärste, bei weitem aber nicht einzige Innovation, mit welcher die soeben vorgestellte, siebte Generation des Trek Madone auffährt.
Trek selbst hüllt sein Modell-Update naturgemäß in große Worte: Bahnbrechend, revolutionär, beispiellos sei das neue Madone SLR. Und in der Tat klingen die herstellerseitig veröffentlichten Zahlen vielversprechend und verdient manch Detail mehr als nur einen Blick.
Ergänzend zur jetzigen Kurzpräsentation hoffen wir deshalb – aber wer tut das nicht? – auf eine baldige Gelegenheit, das mehr als nur facegeliftete Performance-Flaggschiff im Rahmen eines Tests genauer unter die Lupe nehmen zu können. Bis dahin hier mal das Wichtigste im Überblick.
Now we are riding a spaceship
Trek-Segafredo Teamfahrer und Ex-Weltmeister Mads Pedersen über das neue Madone SLRFocused on speed
"Innerfamiliär" betrachtet, bleibt das Emonda das leichteste, das Domane das komfortabelste und das Checkpoint das vielseitigste Rennrad in Treks Performance-Portfolio.
Das neue Madone SLR fokussiert mehr denn je auf Speed, lässt aber auch das Gewicht und den Komfort nicht außer Acht, um mit insgesamt sportlich ausgewogenen Fahreigenschaften neben den World Tour Profis die zahlende Kundschaft ebenfalls zufrieden zu stellen.
Verbesserte Aerodynamik
Dank neuer Kammtail-Rohrprofile, einer neu konstruierten Lenker/Vorbau-Einheit und einer aerodynamisch optimierten Sitzposition, die übrigens auf der H 1.5 Geometrie als neuem Kompromiss zwischen den bisher zwei Optionen (H1 und H2) basiert, segelt das jüngste Madone ungleich schneller durch den Wind. Um ganze 60 Sekunden pro Stunde soll das SLR flotter sein als seine Vorgängergeneration, gemessen bei 45 km/h.
Knapp zehn Watt der Ersparnis gehen laut Treks Director of Road Bikes, Jordan Roessingh, auf das Konto des Bikes an sich, weitere 9,7 auf jene der optimierten Sitzposition. Es wird also zur Hälfte an den Fahrerinnen und Fahrern des Madone liegen, das ihm innewohnende Potenzial voll auszuschöpfen.
Leichter denn je
Satte 300 Gramm hat die Disc-Version - und eine andere ist selbstredend nicht erhältlich - gegenüber dem an sich ja auch schon leichten Vorgängermodell abgespeckt. Möglich macht dies nicht nur eine gewichtsoptimierte Rahmenkonstruktion, die mit der 800 Series u.a. aus nochmals leistungsfähigerem OCLV Carbon besteht und natürlich bis hin zu Details wie der Sattelstützenklemme ausgereizt wurde. Beinahe die Hälfte der Gewichtsersparnis steuert auch das neue Cockpit bei.
IsoFlow-Technologie
Hinter dem eingangs erwähnten Loch steckt die Weiterentwicklung der IsoSpeed-Dämpfungstechnologie hin zu einem "einfacheren, leichteren System", wie es Senior Design engineer Alex Bedinghaus formuliert.
Statt des bisherigen Entkopplers, welcher dem Sitzrohr zu mehr Flex verhalf, liefert nun eine markante Aussparung am Knotenpunkt von Ober- und Sattelrohr die nötige Nachgiebigkeit. Laut Jordan Roessingh entspricht der Komfort jenem des bisherigen IsoSpeed in dessen steifster Einstellung.
Nebenbei verbessert das innovative Rahmendesign laut Trek auch die Aerodynamik und das Gewicht. Und ein Design-Special, passend zur nunmehrigen Modellgeneration, sei das Ganze außerdem - von der Seite betrachtet, formt der Rahmen in diesem Bereich jetzt eine Sieben.
Raffiniert integriert
Das zweite Herzstück der Neuentwicklung liegt, nicht ganz so auffällig gestaltet wie das IsoFlow, an der Front des Rades: die einteilige Lenker/Vorbau-Einheit ist am Madone SLR Gen7 für vieles zuständig: Ein kürzerer Reach (80 mm) und ausgestellte Lenkerenden sollen sowohl die Aerodynamik als auch die Ergonomie verbessern; auch ist das Cockpit deutlich leichter als zuvor.
Was das Fitting betrifft, gilt es zu beachten, dass der Oberlenker 3 cm schmäler ist als der Unterlenker, welcher verwirrenderweise als Messlatte für die Breite gilt. D.h., eine Einheit mit beispielsweise 42x100 mm misst oben lediglich 39 cm. Um von den aerodynamischen und ergonomischen Vorteilen zu profitieren, empfiehlt Trek, beim gewohnten Maß zu bleiben (und folglich zwischen den Bremsgriffen weniger Platz zu haben).
Für die Lenker/Vorbau-Abdeckung wird es unterschiedliche Optionen geben, und auch auf konventionelle Teile (31,8 mm Klemmdurchmesser) umzurüsten, ist möglich.
Geometrie
47 | 50 | 52 | 54 | 56 | 58 | 60 | 62 | |
Sitzrohr (mm) | 424 | 453 | 483 | 496 | 525 | 553 | 573 | 593 |
Sitzwinkel | 74,6° | 74,6° | 74,2° | 73,7° | 73,3° | 73,0° | 72,8° | 72,5° |
Lenkwinkel | 72,1° | 72,1° | 72,8° | 73,0° | 73,5° | 73,8° | 73,9° | 73,9° |
Oberrohr (mm) | 512 | 521 | 534 | 543 | 559 | 574 | 586 | 598 |
Steuerrohr (mm) | 100 | 111 | 121 | 131 | 151 | 171 | 191 | 211 |
Tretlagerabsenkung (mm) | 72 | 72 | 72 | 70 | 70 | 68 | 68 | 68 |
Kettenstreben (mm) | 410 | 410 | 410 | 410 | 410 | 411 | 411 | 412 |
Radstand (mm) | 972 | 974 | 977 | 981 | 983 | 992 | 1001 | 1010 |
Überstandshöhe (mm) | 692 | 711 | 732 | 744 | 768 | 793 | 811 | 829 |
Stack (mm) | 507 | 521 | 533 | 541 | 563 | 581 | 601 | 620 |
Reach (mm) | 373 | 378 | 383 | 386 | 391 | 396 | 399 | 403 |
Standard-Fragen
Stichwort umrüsten: Bei aller gebotenen Ingenieurskunst hat sich Trek bemüht, das Madone möglichst benutzerfreundlich zu gestalten, sprich: Nicht nur beim Cockpit sind dank entsprechender Standards individuell abweichende Lösungen möglich.
Als Innenlager ist ein T47 verbaut, die Naben weisen 142 bzw. 100 mm Einbaubreite auf. Bremsentechnisch verfügt das neue Madone vorne wie hinten über Flat Mount-Aufnahmen für 140 mm Discs, maximal 160 mm sind möglich.
Das neue Madone tubeless zu fahren, ist machbar, ausgeliefert wird es allerdings mit konventionellen Schläuchen, Felgenbändern und Reifen, die sich nicht für derlei Setups eignen. Die maximal empfohlene Reifengröße ist 28C, serienmäßig werden 25er-Gummis montiert.
Der proprietäre Sitzmast ist in zwei Längen erhältlich. Die minimal erreichbare Sitzhöhe beträgt rahmengrößenabhängig mit der kürzeren Variante 55 bis 73 cm, maximal sind hier 73 bis 80,5 cm drin. Mit dem langen Sitzmast schwanken die min/max-Paarungen von 58,5/65,5 (Gr. 47) bis 76,5/84 cm. Serienmäßig wird bis Größe 54 mit der kurzen Stütze spezifiziert, ab 56 mit der langen. Alle Sattelstützen haben standardmäßig 0 mm Offset.
Dank entsprechender Aufnahmepunkte kann diverses Zubehör wie zwei Trinkflaschen, Rücklicht (die zugehörige Leuchtenhalterung für die Sattelstütze ist separat erhältlich) oder die Blendr-Frontaufnahme (im Lieferumfang inkludiert) für kompatible Accessoires mitgeführt werden. Staufach ist keines an Bord. Die interne Zügführung verantwortet das selbe Cable Routing Managementsystem wie am Emonda bzw. an der Vorgänger-Generation.
Mit mechanischen Antrieben ist die siebte Generation des Madone SLR nicht mehr kompatibel, es wird laut Trek "ausschließlich mit elektronischen Antrieben von Shimano und Sram" erhältlich sein. Was am SLR 6 auch die Premiere der soeben angekündigten "Einsteiger-Di2" Shimano 105 mit sich bringt.
Apropos Di2: Um an den im Sattelrohr hockenden Akku heranzukommen, muss beim Madone das Tretlager ausgebaut werden.
It's still an all-day, every day race bike
Jordan Roessingh, Trek Director of road bikes, legt das Madone nicht nur Profis, sondern auch ambitionierten Racern und KOM-Jägern ans HerzModelle und Preise
Auf den Markt kommen vorerst sechs verschiedene Komplettpakete in je fünf Farbgebungen. Das Rahmenset bleibt aktuell der nordamerikansichen Käuferschar vorbehalten. Das Custom-Programm Project One wird fürs neue Madone SLR zu einem späteren Zeitpunkt verfügbar sein.
Die Speerspitze bildet das Madone SLR 9 eTap um € 14.999,-, das neben der namensgebenden Sram Red eTap AXS Topgruppe samt Power Meter-Kurbel mit Bontrager Aeolus RSL 51 Carbonlaufrädern und den R4 320er Reifen (700x25C) bzw. Pirelli P Zero Race (700x26C) im Falle der Team-Lackierungen aufwartet. Das um tausend Euro weniger kostende SLR 9 setzt bei ansonsten gleicher Bestückung auf Shimanos Dura Ace Di2.
Um 10.799 Euro wird das SLR 7 eTap mit Force-Gruppe, Bontrager Aeolus Pro 51 Laufradsatz und R3-Pneus vom gleichen Hersteller sein. Sattteltechnisch bedient man sich im hauseigenen Komponentenlager ebenfalls eine Regalreihe tiefer: Aeolus Elite statt RSL wie bei den zwei Topmodellen. Mit Ultegra Di2 kostet der Spaß € 10.299,- und hört auf den Namen Madone SLR 7.
Die beiden 6er-Varianten gibt’s folgerichtig entweder mit Sram Rival eTap AXS (€ 8.399,-) oder Shimano 105 (€ 7.699,- … den Namenszusatz „Di2“ haben die entsprechenden Specs nicht vermerkt, trotzdem wird der Japaner jüngster Wurf elektronisch angesteuert sein; zwölffach – diesfalls mit 50/34-Kurbel und 11-34-Kassette – ist ebenfalls fix).
Tatsächlich erhältlich sein sollen die ersten Modelle ab September 2022 – frühzeitige Bestellung beim Händler des Vertrauens vorausgesetzt.
Focused on speed |
Verbesserte Aerodynamik |
Leichter denn je |
IsoFlow-Technologie |
Raffiniert integriert |
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